Landesvereinigungen der Milchwirtschaft in Niedersachsen und Nordrhein-
Westfalen starten eine gemeinsame Initiative für mehr Verständnis und eine bessere Verständigung zwischen der Milchbranche und der breiten Öffentlichkeit: DIALOG MILCH. Im Rahmen des nordwestdeutschen Milchtreffs, der jährlich anlässlich der Grünen Woche in Berlin stattfindet, wurde das vielschichtige und ambitionierte Projekt vorgestellt.
Hannover / Krefeld, 19. Januar 2016. – DIALOG MILCH heißt eine Initiative, die
gemeinsam von den Landesvereinigungen der Milchwirtschaft in Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen organisiert und finanziert wird und die heute im Rahmen des
jährlichen nordwestdeutschen Milchtreffs in Berlin vorgestellt wurde.
Immer höhere ethische Ansprüche
„Neben den Herausforderungen wirtschaftlicher Art sieht sich die Milchwirtschaft auch
zu immer höheren ethischen Ansprüchen verpflichtet“, sagte Jan Heusmann,
Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. bei der
Vorstellung des neuen Projekts. Zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland halte die
Milchwirtschaft für wichtiger als jede andere Branche. Zugleich aber äußere sich die
Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger skeptisch im Hinblick auf deren langfristige
Ausrichtung und die Methoden, insbesondere im Bereich der Tierhaltung.
„Das ist aus unserer Sicht bedenklich. Umso mehr, wenn man weiß, wie viel sich im
Hinblick auf eine nachhaltige, moderne Milchwirtschaft in den letzten Jahren auf den
Höfen in unserem Land verändert hat“, so Jan Heusmann.
Förderung von Verständnis, Bereitschaft zur Veränderung
Ziel der Initiative DIALOG MILCH ist denn auch die „Förderung von Verständnis bei
gleichzeitigem Versprechen zur Bereitschaft von Veränderung“. Umgesetzt wird dies
durch ein Spektrum an Projekten, das in unterschiedlicher Form auf alle wichtigen
Interessensgruppen und Meinungsbildner zugehen wird: Journalisten werden
Workshops zur vertieften Diskussion kritischer Themen angeboten. Mit NGO’s und
Politikern wird man Positionen und Perspektiven in offener, kontroverser, aber stets
sachorientierter Form an runden Tischen diskutieren. Für Bürger beabsichtigt man Foren zur Information und Diskussion einzurichten. Landwirte sollen zu Botschaftern ihres eigenen Berufsstands gemacht werden.
„Zu lange haben wir uns in die Defensive drängen lassen“, resümiert Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der Landesvereinigung Milch Nordrhein-Westfalen. „Es wird Zeit, dass die Landwirtschaft – und insbesondere auch die Milchwirtschaft – wieder selbstbewusst die Initiative zum Gespräch ergreift. Wenn Kritik berechtigt ist oder Forderungen nach Veränderungen nachvollziehbar sind, dann gibt es keinen Grund, sich nicht offen damit auseinanderzusetzen. So werden wir unserer Verantwortung bewusst, schaffen neues Vertrauen und sichern unseren Platz in dieser Gesellschaft ebenso wie im weltweiten Wettbewerb.“
Auftaktprojekt 1: Journalisten-Workshop (LV Nordrhein-Westfalen)
Zum Auftakt der Initiative DIALOG MILCH hatte die Landesvereinigung Milch Nordrhein-Westfalen im Dezember bereits zu einem Workshop mit Journalisten geladen. In verabredeter Vertraulichkeit wurden zunächst wechselseitige Erfahrungen und Umgangsformen miteinander besprochen. Im zweiten Teil wurden Fragen zur zunehmenden Internationalisierung der deutschen Milchwirtschaft erörtert und aus unterschiedlichsten fachlichen Perspektiven beleuchtet. „Für mich war es ein lehrreicher und informativer Tag“, resümierte der Geschäftsführer der Landesvereinigung Milch Nordrhein-Westfalen, Dr. Rudolf Schmidt. „Und auch der Zuspruch seitens der Journalisten ermutigt uns zur regelmäßigen Fortsetzung des Projekts.“
Auftaktprojekt 2: FORSA-Umfrage (LV Niedersachsen)
Im zweiten Projekt zum Auftakt der Initiative hat das Meinungsforschungsinstitut FORSA in einer umfangreichen, repräsentativen Befragung untersucht, welches Bild die deutschen Bürgerinnen und Bürger von der Milchwirtschaft haben, welches Vertrauen sie der Branche entgegen bringen und welche Erwartungen sie bezüglich ihrer künftigen Entwicklung und Positionierung am Markt haben. „Die Widersprüche, die dabei zutage gekommen sind, müssen zu denken geben“, sagte Kristine Kindler, Geschäftsführerin der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. „Trotz großer Fortschritte bei der Wahrnehmung unserer Branche in den letzten Jahren, müssen wir feststellen, dass ein großer Teil des Unverständnisses, auf das die moderne, nachhaltige Milchwirtschaft immer häufiger stößt, von einem Mangel an direkter Information und direktem Austausch beruht. Das gehen wir an mit dem DIALOG MILCH.“
Weitere Informationen zum DIALOG MILCH erhalten Sie in Kürze unter
www.dialog-milch.de.
Die Ergebnisse der FORSA-Umfrage erhalten Sie auf Nachfrage bei
info@dialog-milch.de.