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Ein Blick über den Reisschalenrand

Vom Essen in Thailand zu Hause und in der Schule


Roi Et, Thailand. Ich, Mia, bin 16 Jahre alt und zurzeit in Thailand. Ich besuche hier in Roi Et eine normale Schule und lerne dort die thailändische Sprache, der Unterricht ist jedoch zum Teil auf Englisch. Ich lebe bei einer typisch thailändischen Familie, habe zwei Gastgeschwister und bin so in das "normale Leben" in einer im Vergleich zur europäischen Lebensweise ziemlich anderen Kultur eingetaucht. Touristen gibt es hier im Isaan, wie die Region heißt, keine. Mein Resümee bis hierhin:
Nachmachen ausdrücklich empfohlen! Muss ja nicht unbedingt ein ganzes Jahr sein, das hat nämlich durchaus seine Längen. Aber zurück zum Thema und vor allem der Reihe nach. Da nun schon gut drei Viertel meines Auslandsjahres vorbei sind, konnte ich schon unzählige tolle neue Erfahrungen sammeln. Eine Sache ist mir besonders aufgefallen. Das Essen ist anders. Die Thais haben darauf einen komplett anderen Blick.

Zum Frühstück Suppe (mit Stäbchen) oder Herzhaftes, meistens mit Reis - ist mein Ding. Brötchen oder Brot mit Marmelade, Käse oder Wurst - Fehlanzeige, gibt's nicht. Bei den meisten Familien gibt es dann mittags und abends ebenfalls Reis- oder Nudelgerichte, hier in der Region meist mit Schweinefleisch oder Huhn. Sogar Hühnerfüße fritiert - so gar nicht mein Ding. Soviel zum Thema Essen zu Hause.

Traditionell isst man jedoch auch viel draußen. Während "Streetfood" als Trend bei uns in Europa immer mehr im Kommen ist, gibt es das hier buchstäblich an jeder Ecke. Und vieles davon ist sooo köstlich. Mein Favorit: Klebreis “sticky rice”. Meist an den Grillständen, die kleine Fleischspießchen mit scharfer Soße anbieten (Mo Ping). Unterwegs heißt es darüber hinaus auch: Viel take away; viel Einweg; viel Tanke oder SevenEleven; viele Snacks; viele Shakes. Hier hat der Westen bereits Einzug gehalten. Was mich in Sachen Essen und Trinken besonders überrascht hat: Anders als erwartet ist Milch total beliebt. In der Schule, auf dem Schulweg, beim Hausaufgaben machen oder wenn man mit Freunden das Schulgelände mal verlässt und in die Stadt geht - es wird viel Milch getrunken. Denn in der langen Mittagspause kaufen sich fast alle meiner Mitschüler Milch, manchmal sogar 2-3 meist kleine Karton-Päckchen oder Fläschchen mit 150 bis 200 ml Inhalt. Wenn ich zu Hause ankomme, trinken meine Gastgeschwister gerne Milch und meine Gastoma fragt mich jedesmal wenn ich zu Besuch bin, ob ich denn ein Glas Milch trinken wolle. In den Supermärkten oder im Schulkiosk werden verschiedene Milchsorten angeboten. Was ich beobachten konnte ist, dass sich meine Mitschüler auch Soyadrinks kaufen (Stichwort Laktoseintoleranz) oder gesüßte Mix-Milch mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. In meiner Gastfamilie wird aber frische Kuhmilch getrunken, denn diese wird von meiner Gastmutter eingekauft. Sie sagt: “Jeden Tag Milch trinken ist gesund.”

Beim Frühstück ist eher jeder für sich, den Tag verbringen alle auf der Arbeit oder in der Schule. Aber am Abend kommt man für ein gemeinsames Essen gerne zusammen. Essen, das Drumherum und – entgegen meiner Erwartung – auch Milch werden sehr wertgeschätzt. Gemeinsam gut Essen hat auch in Thailand einen hohen Stellenwert.


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Frank Maurer

Tel. 02151 4111-410
Mail maurer(at)milch-nrw(dot)de

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