Die geplanten neuen Öko-Regelungen für Milchbauern stehen auf der Kippe. Die CDU/CSU-Fraktion schließt einen vollständigen Verzicht in der laufenden Förderperiode nicht aus.
Die CDU/CSU-Fraktion schließt die Einführung von zwei geplanten neuen Öko-Regelungen auf Grünland in der bis 2027 laufenden EU-Förderperiode nicht aus. „Wir stoppen das erst mal“, sagte der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Steiniger, in der Debatte über den Gesetzentwurf zur Änderung des GAP-Direktzahlungen-Gesetzes im Bundestag.
Steiniger sprach von einer „Notoperation“, um die überhastete und nicht ausreichend vorbereitete Einführung von zwei neuen Öko-Regelungen um ein Jahr auf Anfang 2027 zu verschieben. Dabei handelt es um die Öko-Regelungen „Weidehaltung in milchviehhaltenden Betrieben“ sowie „Verteilung von Biodiversitätsflächen in den Betrieben“. Der Gesetzentwurf wurde zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen. Er soll noch vor der Sommerpause vom Bundestag verabschiedet werden.
CDU sieht keinen Handlungsbedarf
CDU-Agrarsprecher Steiniger begründete die Initiative damit, dass die Mittel in der Ersten Säule begrenzt seien, kein akuter Handlungsbedarf bestehe, einige Bundesländer vergleichbare Programme in der Zweiten Säule aufgelegt hätten und man keine zusätzliche Bürokratie schaffen wolle.
Es gehe nicht an, „ständig an der GAP herumzuschrauben“, betonte Steiniger. Er wies darauf hin, dass die gegenwärtige Förderperiode bereits 2027 ende.
Koalitionspartner SPD widerspricht der Union
Die SPD-Agrarsprecherin Dr. Franziska Kersten äußerte sich hingegen zuversichtlich, „dass wir innerhalb des einen Jahres einen guten Kompromiss hinbekommen“. Die Verschiebung sei notwendig, um den Bedenken der meisten Länder Rechnung zu tragen.
Kersten bekannte sich ausdrücklich zu einer einkommenswirksamen Honorierung gesellschaftlicher Leitungen, wie sie auch von der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) empfohlen werde. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung, um die Akzeptanz der EU-Agrarförderung in der Bevölkerung zu erhalten.
Grüne: Kühe gehören auf die Weide
Aus der Opposition kam Kritik an der Gesetzesinitiative der Koalition, allerdings mit unterschiedlichen Argumenten. Die agrarpolitische Sprecherin der Grünen, Dr. Ophelia Nick, bezeichnete eine bundesweite Weideprämie als überfällig. „Kühe gehören auf die Weide“, so die frühere Parlamentarische Staatssekretärin. Diese diene dem Tierwohl ebenso wie der Biodiversität und dem Klimaschutz.
Mit der geplanten Verschiebung schaffe die Koalition Planungsunsicherheit für Milchbauern und widerspreche ihrer eigenen Ankündigung, in der Agrarpolitik vor allem auf Anreize zu setzen.
AfD kritisiert „Luftnummer“ der Koalition in der Agrarpolitik
Marcel Bauer von der Linken warf den Koalitionsfraktionen vor, sie verzichteten mit der Verschiebung der beiden Öko-Regelungen darauf, einen ökologischen Ausgleich für die Abschaffung der Pflichtbrache im vergangenen Jahr zu schaffen. Bauer sieht darin ein falsches Signal an die Gesellschaft und die Landwirtschaft. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Reck sieht in dem
Gesetzentwurf der Koalition eine Luftnummer, die einer notwendigen „echte Bürokratiewende“ zu einer einfacheren Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht gerecht werde. Fleck kritisierte die EU-Agrarpolitik in ihrer gegenwärtigen Ausgestaltung als unflexibel, überreguliert und schwer steuerbar.
Naturschutzverbände kritisieren „verheerendes Signal“
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) reagierte ablehnend. DNR-Geschäftsführer Florian Schöne wertet den schwarz-roten Gesetzentwurf als „ein verheerendes Signal an alle landwirtschaftlichen Betriebe, die bereit sind, Verantwortung für Natur-, Klima- und Tierschutz zu übernehmen“. Während die EU-Kommission Umweltstandards in der Agrarförderung zunehmend aushöhle, legten auch die Regierungsfraktionen in Berlin den Rückwärtsgang ein – und das als erste agrarpolitische Maßnahme der neuen Legislatur.
Man versäume es, den Betrieben mit den beiden neuen Öko-Regelungen zügig finanzielle Anreize für eine naturverträglichere Wirtschaftsweise zu bieten. Nach Auffassung von Schöne entspricht die Verwendung der EU-Agrargelder zur Honorierung von Umweltleistungen dem breiten gesellschaftlichen Konsens der ZKL. Dabei stehe außer Frage, zusätzliche Praktiken zum Schutz der Umwelt müssten sich für die Landwirtschaft lohnen.
AbL verärgert über das Schleifen von Öko-Standards
Ähnlich äußerte sich der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Martin Schulz. Er monierte, dass die ökologische Wirksamkeit der GAP durch das permanente Schleifen ökologischer Mindeststandards für den Erhalt von Fördermitteln seit Jahren konsequent abgesenkt werde.
Gleichzeitig beschränkten sich die politischen Verantwortlichen bei der Einführung von freiwilligen und anreizbasierten Instrumenten zur Förderung ökologischer Leistungen auf
ippenbekenntnisse. Für Schulz passt das „vorne und hinten nicht zusammen“.
Quelle: agrarheute
05.06.2025 (AMI) – Der AMI-Agrarrohstoffindex klettert im Mai weiter. Für den Aufwärtstrend sind insbesondere Schlachtschweine und -rinder verantwortlich.
Unterstützung für den AMI-Rohstoffindex kam im Mai 2025 weiter vor allem von den Vieh- und Fleischmärkten. Für Schlachtschweine und – rinder zogen die Preise weiter deutlich an. Häufig fiel das Angebot dabei zu knapp aus. An den Rohstoffmärkten für Milch setzte im Mai eine Trendwende ein. Im Monatsmittel dürften die Auszahlungspreise der Molkereien stabil bis leicht fester ausfallen. Am Getreide- und Rapsmarkt standen im Monatsverlauf die Sorge um die Ackerkulturen infolge der Trockenheit. Als es dann regnete, kam das den Feldbeständen zugute, setzte aber die Preise unter Druck.
Quelle: AMI
05.06.2025 (AMI) – Anfang Juni war die Nachfrage nach abgepackter Butter weiterhin rege. Auch der Blockbuttermarkt zeigte sich belebt. Unsicherheiten über die künftige Angebotssituation verleiteten Handelspartner zu Abschlüssen.
Am Markt für Formbutter war die Nachfrage weiterhin rege und die Absätze verliefen auf einem saisontypisch hohen Niveau. Das geht auch aus der nationalen Verkaufsstatistik hervor. Treibende Kräfte für die rege Nachfrage waren sowohl die laufende Spargelzeit als auch die kommenden Feiertage in den nächsten Wochen. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Handelsaktivitäten dennoch ein wenig zurückgegangen, da Käufer über den Monatswechsel aufgrund neuer Preisverhandlungen zum Teil eher abwartend agieren.
Die Preise tendierten Anfang Juni weiter stabil. Auch auf Verbraucherebene blieben die Preise auf dem Niveau der Vorwochen unverändert. Im Preiseinstiegssegment wurde der Ziegel Deutsche-Markenbutter weiterhin für 1,99 EUR verkauft, und damit für 14 Ct mehr als in der Vorjahreswoche. Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in Kempten notierte Formbutter in der 23. Kalenderwoche in einer Spanne von 7,40 bis 7,80 EUR/kg. Damit blieb die Notierung gegenüber der Vorwoche unverändert.
Quelle: AMI
06.06.2025 (AMI) – Im April sind die Erzeugerpreise für ökologisch erzeugte Milch weiter gestiegen. Allerdings hat sich das Wachstum abgeschwächt. Angebotsseitig ist vorerst mit keiner Entspannung zu rechnen. Bei anhaltend reger Nachfrage nach Molkereiprodukten aus ökologischer Produktion sind in den kommenden Monaten stabile bis steigende Erzeugpreise wahrscheinlich.
Ersten Berechnungen der AMI zufolge erhielten die Bio-Milchviehhalter im April dieses Jahres im Bundesmittel 64,3 Ct/kg für ihre Rohmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren 0,2 Ct mehr als im Vormonat. Damit haben die Bio-Milchpreise ihren Anstieg fortgesetzt, wenn auch zuletzt mit einem etwas geringeren Plus. Dieses hatte im März noch 0,9 Ct betragen. Das geringere Wachstum resultiert daraus, dass die Molkereien ihre Auszahlungsleistung im April nicht mehr so stark erhöhten wie noch im März. Unternehmen, die ihren Lieferanten im März noch ein Plus von 2 Ct und mehr gewährten, reduzierten den Zuwachs im April oder zahlten ein konstantes Milchgeld.
Das Vorjahresniveau wurde weiterhin deutlich übertroffen. Rund 8,4 Ct erhielten die Bio-Milchbauern im April mehr als zwölf Monate zuvor. Damit wurde der Vorsprung nochmals ausgebaut. Gleichzeitig wurde ein neuer historischer Höchstwert erreicht, der um 1,1 Ct höher lag als das Spitzenergebnis vom Dezember 2022.
Vorsprung leicht verringert
Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch haben im April nach Berechnungen der AMI ebenfalls leicht zugelegt. Hier stieg das Bundesmittel um knapp 0,4 Ct auf 53,1 Ct/kg. Damit fiel das Wachstum geringfügig höher aus als in der Bio-Schiene. Dementsprechend hat sich die Schere zwischen beiden Milcharten erneut leicht geschlossen. Während der Vorsprung der Preise für ökologisch erzeugte Milch vor jenen aus konventioneller Erzeugung im März noch 11,3 Ct/kg betrug, waren es im April 11,1 Ct/kg.
Quelle: AMI
Die Rinderpreise steigen in dieser Woche erneut - zumindest für weibliche Tiere. Für Schlachtkühe gibt es 5 Cent mehr. Bei Jungbullen bremsen unter anderem hohe Verbraucherpreise die Nachfrage.
Am Montag (2. Juni) ist der Vereinigungspreis für Schlachtkühe und -färsen erneut gestiegen. Für Jungbullen blieb der Preis unverändert. Der Grund: Das Angebot ist knapp.
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) schreibt dazu: „Das auf dem deutschen Schlachtrindermarkt verfügbare Angebot bleibt übersichtlich. Insbesondere weibliches Schlachtvieh ist knapp.“
Die Rinderpreise haben Rekordhöhen erreicht. Inzwischen bekommen Landwirte für Schlachtkühe 48 % mehr Geld als noch vor einem Jahr. Denn das Angebot ist klein, sodass der Markt knapp versorgt bleibt. Das führt zu hohen Preisen, wenngleich der Spielraum nach oben geringer wird, sagen Marktbeobachter.
Rinderpreise: Schlachtkühe auf Rekordjagd - Angebot knapp
Bei den Schlachtkühen stagniert das Angebot auf einem sehr niedrigen Niveau, berichten Marktbeobachter. Daher kann der Bedarf der Schlachter oft nicht gedeckt werden. Das hat weitere Preisaufschläge zur Folge.
Auch bei den Jungbullen ist das Angebot gering. Aber es ist auf niedrigem Niveau mit der Nachfrage zusammengekommen, weshalb die Preise schon in den letzten Wochen stabil blieben. In dieser Woche bleiben sie auf hohem Niveau unverändert. Wie die Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) berichtet, werden Jungbullen jedoch stetig gehandelt.
Bei der Vermarktung gebe es keine saisonalen Schwierigkeiten, wie es normalerweise der Fall ist. Regional normalisiere sich das Angebot leicht, doch vorhandene Tiere ließen sich ohne Probleme absetzen, heißt es. Die Schlachter klagen zwar über das Preisniveau, müssen es aber akzeptieren, um an Tiere zu kommen. Sie argumentieren mit einer niedrigen Verbrauchernachfrage aufgrund der Saison und der hohen Preise.
Verbraucherpreise für Rindfleisch hoch
Denn auch die Verbraucherpreise für Rindfleisch sind entsprechend gestiegen. Frisches Rindfleisch ist im Mai 2025 durchschnittlich 15 % teurer als im Vorjahresmonat. Daher ist inzwischen die Nachfrage der Konsumenten nach höherwertigen Teilen gesunken. Günstigere Artikel wie Hackfleisch bleiben in gewissen Mengen gefragt, berichtet die Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein. Die Nachfrage begrenzt den Spielraum für weitere Preisanstiege.
Doch auch die aktuellen Produktionszahlen sprechen für sich. Bisher wurde in diesem Jahr deutlich weniger Rindfleisch produziert als im Vorjahr. In den ersten vier Monaten waren es 244.000 t, während es im Vorjahreszeitraum noch 343.000 t waren. Das ist eine Reduktion um 29 %.
Rinderpreise: Schlachtkühe teurer, Bullen stabil
Die aktuelle Preisermittlung der VEZG von Montag, dem 2. Juni, zeigt: Der Vereinigungspreis für Schlachtkühe ist um 5 Cent gestiegen und liegt nun bei 6,05 Euro/kg SG für Kühe der Klasse O3. Das sind fast 2,05 Euro/kg mehr als vor einem Jahr – und ein neuer Höchstwert.
Für Färsen bekommen Rinderhalter ebenfalls 5 Cent mehr, nämlich 6,4 Euro/kg SG in der Klasse R3 und 6,10 Euro/kg SG in der Klasse O3.
Für Jungbullen der Handelsklasse R3 bleibt der Preis unverändert bei 6,7 Euro/kg SG. Für Jungbullen der Klasse O3 meldete die VEZG einen Preis von 6,52 Euro/kg SG. Für Tiere der Klasse U3 zahlen Schlachter 6,75 Euro/kg SG (jeweils QS-Ware). Das ist genauso viel wie in der Woche zuvor.
Quelle: agrarheute
Die Butterpreise in Neuseeland haben sich verdoppelt. Während Landwirte davon profitieren, werden Verbraucher erfinderisch. Einige Bäcker müssen wegen der Preise billige Butter importieren - in das größte Milchexportland der Welt.
In Neuseeland ist Butter extrem teuer – für dortige Verhältnisse. Gut für Landwirte, die viel Geld für ihre Milch bekommen, aber schlecht für Verbraucher. Neuseeländer müssen inzwischen mehr als doppelt so viel für ihre Butter zahlen als noch vor einem Jahr. Deshalb herrschen im Land der Milch horrende Zustände. Vom Butterbanditen, der für billige Butter quer durchs Land fährt und sie dann teuer verkauft, bis hin zu einer Schule, die mit Butter Spenden sammelt.
Butterpreise steigen um 65 Prozent - Verbraucher empört
In Neuseeland sind die Verbraucherpreise für Butter im März 2025 ganze 65,3 % höher als ein Jahr zuvor, belegen Zahlen des Neuseeländischen Statistikamtes. Dadurch lag der Durchschnittspreis für 500 g Butter im März bei 7,42 Neuseeländischen Dollar (NZ-Dollar) – rund 3 NZ-Dollar höher als im Vorjahr. Umgerechnet waren das 3,92 Euro/500 g oder 1,96 Euro/250 g, denn der NZ-Dollar ist derzeit 53 Cent wert.
Aktuellere Preismeldungen aus Neuseeland liegen bei 8,5 NZ-Dollar für das 500 g Päckchen der Eigenmarken – also. 2,25 Euro/250 g. Höherpreisige Markenbutter kostet zum Beispiel 11 NZ-Dollar je 500 g. Das wären umgerechnet 2,9 Euro/250 g. Zum Vergleich: Bei uns zahlten Verbraucher laut AMI-Daten in der letzten Woche 2 Euro für das 250 g Päckchen. Doch auch wir hatten Ende letzten Jahres schon deutlich höhere Preise – im November waren es zwischen 2,39 Euro und 3,99 Euro für das 250 g Päckchen. Mit weitaus geringeren Folgen.
Denn die hohen Butterpreise führen in Neuseeland inzwischen zu einigen Absurditäten.
Butterbandit versorgt seine Gemeinde mit billiger Butter
Die neuseeländischen Verbraucher sind derart auf Schnäppchenjagd, dass die Einkaufsmengen für günstige Butter bereits begrenzt sind. So erlaubt der Lebensmittelgroßhändler Costco in Auckland nur noch 30 Butterblöcke pro Kauf. Ein pfiffiger Neuseeländer hat daraus ein Geschäftsmodell entwickelt. Kaleb Halverson fährt regelmäßig von seiner Gemeinde in Taranaki zum Costco in Auckland und wieder zurück - zehn Stunden lang - um seine Gemeinde mit der billigen Butter des Großhändlers zu versorgen. Dort wird er mit Anfragen überschwemmt, sodass er inzwischen unter den Spitznamen „Costco-Cowboy“ oder „Butterbandit“ bekannt ist, berichtet „The Guardian“.
Andere Leute hätten bereits angefangen, Butter selbst herzustellen. Eine Schule verkauft in Kooperation mit einem Butterhersteller Butterpäckchen günstiger als im Supermarkt, um Spenden zu sammeln - und hat enormen Erfolg. Von den 19.000 verkauften Paketen behält die Schule je 1 NZ-Dollar als Spende.
Aber für einige steht auch ihre Existenz auf dem Spiel. Denn Bäcker müssten landesweit ihre Verkaufspreise erhöhen oder schließen, um die hohen Butterpreise einzupreisen, schreibt das Nachrichtenportal. Andere importieren billigere Butter aus dem Ausland – zum Beispiel aus Australien. Und das, obwohl in Neuseeland sehr viele Milchprodukte produziert werden.
Warum sind die Butterpreise in Neuseeland gestiegen?
Denn Neuseeland ist der größte Milchexporteur der Welt. Im Jahr 2023 hat es 22 Mio. t Milchäquivalent exportiert. Darunter 472.700t Butter. Etwa 95 % der neuseeländischen Milchprodukte werden exportiert, daher bestimmt der internationale Markt die Inlandspreise. Weil also die internationale Versorgung mit Milch zuletzt schwach war und die Nachfrage wächst, waren die Milchpreise gestiegen – auch in Neuseeland. Gut für die Wirtschaft des Landes, schlecht für die Verbraucher. Besonders die Butterpreise sind stärker gestiegen als die Preise für andere Milchprodukte, was sich auf die Preise auswirkt, die die Käufer in Neuseeland im Supermarkt bezahlen.
Analysten erwarten laut „The Guardian“ aber, dass sich das internationale Angebot in diesem Jahr verbessert, was weitere Preisanstiege begrenzen würde. Außerdem könne die Nachfrage etwas nachlassen. Für neuseeländische Verbraucher bleibt also die Hoffnung auf bessere Preise.
Quelle: agrarheute
In den grünen Berufen steigen die Schülerzahlen wieder an. Wir verraten Ihnen, in welchen Bereichen die jungen Leute vor allem eine Ausbildung starten.
Während die Schülerzahl an den ein- und zweijährigen Fachschulen in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Hauswirtschaft seit 2019 insgesamt stetig gesunken war, nahm sie 2024 gegenüber dem Vorjahr wieder leicht zu: Um 47 Schülerinnen und Schüler auf nun insgesamt 4.596. Dies zeigen die Zahlen der Fachschulstatistik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL).
Im Jahr 2024 gab es 89 einjährige und 59 zweijährige Fachschulen in der Land-, Forst- und Hauswirtschaft mit insgesamt 2.623 sowie 1.973 Schülerinnen und Schülern. An den einjährigen Fachschulen erhielten 1.514 Schüler ihren Abschluss, an den zweijährigen Fachschulen waren es 1.035.
Verglichen mit dem Vorjahr sind dies vier einjährige Fachschulen weniger mit einem Plus von 49 Schülerinnen und Schülern. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen an diesen Schulen sank hingegen um 14. Die Zahl der zweijährigen Fachschulen blieb konstant, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler sank um zwei. 2024 erhielten im Vorjahresvergleich an den zweijährigen Schulen 67 Absolventinnen und Absolventen weniger ihren Abschluss.
Frauenanteil insgesamt bei 23 %
Während in den einjährigen Fachschulen rund ein Fünftel der Schülerschaft weiblich ist, sind es in den zweijährigen Schulen rund 26 %. In der Fachrichtung Hauswirtschaft liegt der Frauenanteil bei 98 %, in der Forstwirtschaft gibt es hingegen ausschließlich männliche Schüler.
Für den Bereich Landwirtschaft und Weinbau interessierten sich 2024 rund 18 bzw. 19 % der weiblichen Schüler, gefolgt von Gartenbau (20 %) sowie Milchwirtschaft (34 %).
Quelle: topagrar
Kempten - Die Großhandelspreise für Milchprodukte zeigten zuletzt wenig Dynamik. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten verharrte die Notierung für Blockbutter am Mittwoch (4.6.) bei 7,30 bis 7,60 Euro/kg. Auch die Preise für kontraktgebundene Päckchenbutter blieben stabil, ihre Spanne reichte weiterhin von 7,40 bis 7,80 Euro/kg.
Am Weltmarkt sank der Preis für Butter. Bei der Auktion am Dienstag (4.3.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) wurden im Mittel aller Lieferkontrakte umgerechnet 6.840 Euro/t gezahlt, 1,5% weniger als noch zwei Wochen zuvor. Gegenüber der Auktion mit dem höchsten Preisniveau für dieses Jahr am 4. März hat die Notierung um 5,5% nachgegeben.
Die Vollmilchpulverpreise in Deutschland stiegen am unteren Ende der Preisspanne um 2 Cent an: Die auf das Kilogramm bezogene Notierung lag bei 4,35 bis 4,45 Euro. An der GDT wurden Vollmilchpulverkontrakte mit einem Abschlag von durchschnittlich 5,0% gegenüber dem Vergleichszeitraum gehandelt, zu einem Preis von 3.654 Euro/t.
Die Großhandelspreise für Magermilchpulver stiegen in Deutschland moderat. Für Ware in Lebensmittelqualität reichte die Spanne von 2,40 bis 2,47 Euro/kg, ein Plus von 3 Cent am unteren Ende. Die Notierung von Magermilchpulver in Futtermittelqualität stieg am oberen Ende um 1 Cent auf 2,30 bis 2,33 Euro/kg. Die GDT meldete einen Preis von 2.458 Euro/t Magermilchpulver, gegenüber der vorherigen Auktion waren das durchschnittlich 1,7% weniger.
Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra rechnet für die am 1. Juni gestartete Season 2025/26 weiterhin mit einem Milchpreis von umgerechnet 5,30 Euro/kg Milchtrockenmasse (MS). Aufgrund von anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten wird jedoch eine relativ breite Preisspanne von 4,24 bis 5,83 Euro/kg MS prognostiziert.
Quelle: proplanta
Berlin / Bonn - Die deutsche Ernährungsindustrie blickt zunehmend pessimistisch in die Zukunft. Laut dem aktuellen Bericht „Exportindikator 2025“ erwarten die Unternehmen eine Verschlechterung des Agraraußenhandels.
So hat sich der für den Bericht erhobene Indikator „Exportklima“ insgesamt abgeschwächt: Im Frühjahr 2025 lag er bei plus 17 Prozentpunkten und damit verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 8 Punkte niedriger. Vorgelegt wurde der Report von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der AFC Management Consulting GmbH.
Für den Indikator werden Unternehmer nach ihrer Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen an die kommenden sechs Monate befragt. Positive und negative Antworten werden dabei miteinander verrechnet - ein Saldo von 17 Punkten bedeutet demnach, dass eine positive Beurteilung insgesamt überwiegt.
Der Rückgang verglichen zum Vorjahr kam laut Bericht daher, dass sich der Teilindikator der Geschäftserwartungen verschlechtert hat - die aktuelle Geschäftslage auf den Auslandsmärkten wird von den Unternehmen dagegen noch als stabil eingeschätzt.
Wie aus dem Report weiter hervorgeht, belastet vor allem Bürokratie die Firmen. Laut der Umfrage ist über die Hälfte der befragten Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten an Exportbarrieren gescheitert. Besonders betroffen zeigten sich die Molkerei- und Fleischbranche sowie Hersteller alkoholfreier Getränke. „Geopolitische Spannungen, steigende Kosten und eine zunehmende regulatorische Komplexität sorgen für Verunsicherung mit Blick auf die nahe Zukunft“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter der AFC Consulting Group, Anselm Elles.
Handel diversifizieren
Laut dem Exportindikator wird es für Unternehmen immer zeit- und kostenintensiver, neue Märkte zu erschließen. So haben 56% der befragten Betriebe angegeben, dass dies innerhalb der EU teurer geworden ist. Mit Blick auf Drittländern teilten 63% diese Einschätzung. Als Quelle der Unsicherheit wurden vor allem die US-Zölle genannt.
Ein Viertel der Unternehmen rechnet demnach mit deutlichen bis starken Umsatzverlusten. Mögliche Gegenmaßnahmen der EU werden dagegen als weniger bedeutsam eingeschätzt. Lediglich 16% der Firmen erwarten leichte bis deutliche Einbußen, gute drei Viertel gar keine Auswirkungen auf die Umsätze.
„Unsere Unternehmen brauchen jetzt mehr denn je verlässliche Rahmenbedingungen, um ihre Stärken - Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit- auch international weiter ausspielen zu können“, erklärte BVE-Geschäftsführer Olivier Kölsch. Wirtschaft und Politik müssten nun gemeinsam die Handelsbeziehungen der deutschen Ernährungsindustrie weiter diversifizieren.
Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen plant laut Bericht trotz der zunehmenden Unwägbarkeiten, neue Absatzmärkte zu erschließen. Im Fokus sollen EU-Länder außerhalb des DACH-Raums stehen, sowie Brasilien, China, Australien und weitere Länder Südostasiens.
Quelle: proplanta
Der Kieler Rohstoffwert Milch ist im Mai erneut gesunken. Grund sind günstigere Preise für Butter und Magermilchpulver.
Im Mai 2025 hat sich der Kieler Rohstoffwert Milch um 0,7 Cent oder 1,4 % auf 49 ct/kg verringert. Damit setzt sich die Entwicklung der letzten Monate fort. Im November 2024 hatte der Wert bei 55,3 ct/kg gelegen und war seitdem kontinuierlich gesunken.
Der Wert berechnet sich aus den Marktpreisen für Butter (geformt und lose) und Magermilchpulver (Lebensmittel- und Futtermittelqualität) ohne Berücksichtigung von langfristigen Kontrakten auf Basis der Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse und wird vom ife Institut für Ernährung und Ernährungswirtschaft Kiel berechnet. Definiert ist der Wert für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer.
Butterpreise sinken deutlicher als Milchpulver
Grund für den Rückgang des Milchpreisindikators sind vor allem die etwas stärkeren Preissenkung bei den mittleren Butterpreisen, die um 1,3 % zurückgingen. Aber auch die Magermilchpulverpreise reduzierten sich um 0,7 %. Die mittleren Preise für Butter sinken um 10,0 €/100 kg auf 739,4 €/100 kg Produkt. Die mittleren Preise für Magermilchpulver sinken um 1,6 €/100 kg auf 235,2 €/100 kg.
Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2024 (42,7 ct/kg) liegt der derzeitige ife Rohstoffwert Milch im Mai 2025 um 6,3 ct/kg oder 14,8 % höher.
Quelle: topagrar
Am Milchmarkt haben sich die Rohstoffpreise behauptet und die Spotmilchpreise sind kräftig gestiegen. Die Nachfrage nach Milch hat sich deutlich belebt. Marktbeobachter erwarten weitere Anstiege der Milchpreise für Landwirte.
Am Milchmarkt zeichnen die Indikatoren ein freundliches Bild für die nächsten Monate. Die Milchanlieferung hat den Saisonhöhepunkt überschritten, die Rohstoffpreise behaupten sich und auch die Spotmilchpreise, die zuletzt noch keine Belebung zeigten, steigen nun kräftig. Die Nachfrage belebt sich und sorgt für gute Preisaussichten.
Landwirte liefern weniger Milch ab - Anlieferung übersteigt Saisonspitze
Eine zuverlässige Stütze für die Milchpreise ist die Milchanlieferungsmenge, die in den letzten Monaten aufgrund des Strukturwandels und der Blauzungenkrankheit sowie MKS durchweg unter den Vorjahreswerten blieb. Jetzt hat die Milchanlieferung in der 18. Kalenderwoche die Saisonspitze überschritten. In der 20. KW wurde laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zwar wieder etwas mehr Milch angeliefert als in der Vorwoche, aber nicht so viel wie in der 18. Insgesamt lag die Milchanlieferung in den ersten 20 Wochen dieses Jahres 1,8 % unter dem Vorjahr. Damit bleibt ein preistreibender Faktor erhalten.
Spotmilchpreise steigen um 5 Cent - Milch ist gefragt
Ein deutlicher Indikator sind die Spotmilchpreise. Sie zeigen, dass Molkereien aktuell stärker nach Milch suchen als noch vor einigen Wochen. In der 21. KW sind die Spotmilchpreise in Süddeutschland rasant gestiegen – um 5 Cent/kg auf 47,5 Cent/kg. In Norddeutschland war es ein Plus von 4,5 Cent/kg auf 45,5 Cent/kg Milch. In der Folgewoche befestigten sich die Priese mit einem leichten Anstieg um 0,5 Cent/kg im Süden und um 1 Cent/kg im Norden. Das ist zwar noch kein Spitzenniveau, aber immerhin so hoch wie zuletzt in der 14. KW. Die Molkereien sind zur Deckung ihres kurzfristigen Bedarfs bereit, höhere Preise dafür zu zahlen als zuvor. Offenbar können sie mit ihren Produkten gute Preise erzielen.
Schon Ende Mai zeichnete sich bei den Rohstoffpreisen eine freundlichere Tendenz ab. Jetzt haben sie sich behauptet. Wie die Süddeutsche Butter- und Käsebörse berichtet, steigen die Sahnepreise aufgrund einer guten Nachfrage und einer Verknappung durch rückläufige Anlieferungsmengen. Während es an den Märkten für Milchpulver ruhig bleibt, entwickeln sich die Fettmärkte dynamischer.
Milchpreise: Preise für Butter steigen, Angebot knapp
Die Notierungen für Butter haben angezogen. Geformte Butter ist in der 21. KW um 20 Cent/kg am unteren Ende der Preisspanne angestiegen. Sie liegt nun bei 7,4 bis 7,8 Euro/kg. Das Angebot sei knapp, was den Markt stabilisiere, so die Börse in Kempten. Lose Markenbutter hat am oberen Spannenende um 10 Cent/kg zugelegt und am unteren um 20 Cent/kg. Sie notierte bei 7,3 bis 7,6 Euro/kg.
Die Preisermittlung für Vollmilchpulver liegt unverändert bei 4390 Euro/t im Mittel. Im europäischen Vergleich befinde sich dieser Preis jedoch am oberen Ende, so die Marktbeobachter. Die Verfügbarkeit sei überschaubar, da nur bei konkreten Aufträgen die Produktion erfolge.
Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zeigt uneinheitliche Preise mit steigenden Tendenzen. Der Preis stieg um 20 Euro/t am oberen Ende der Spanne auf 2379 bis 2470 Euro/t. Das sind im Mittel 2420 Euro/t und 10 Euro/t mehr als in der Vorwoche. Preise am unteren Ende der Spanne seien nicht mehr zu finden, so die Marktexperten. Die Nachfrage bleibe konstant, jedoch gingen für langfristige Abschlüsse die Meinungen der Verkäufer und Käufer auseinander.
Marktexperten erwarten steigende Milchpreise für Landwirte
Am Markt für Magermilchpulver in Futterqualität ist es ruhig, mit einer leicht festeren Preistendenz. Der Preis hat an beiden Spannenenden um je 10 Euro/t angezogen und liegt nun bei 2300 bis 2320 Euro/t und damit bei 2310 Euro/t im Mittel. Die Feiertage Ende Mai und Anfang Juni könnten die Nachfrage nach Milchprodukten weiter beleben, sagen die Marktbeobachter.
Alles in allem sind die Aussichten für Milcherzeuger damit positiv. Marktanalysten erwarten aufgrund des geringen Rohmilchaufkommens und der aktuellen Marktlage weitere Anstiege der Milchpreise für Erzeuger.
Quelle: agrarheute
30.05.2025 (AMI) – Das deutschlandweite Milchaufkommen bewegte sich Mitte Mai rund um seinen Jahreshöchststand. Ein Milchüberschuss ist allerding nach wie vor nicht vorhanden. Im Gegenteil, die Nachfrage nach flüssigem Rohstoff hat sich deutlich belebt.
Mitte Mai pendelte die Milchanlieferung an der Milchspitze dieses Jahres leicht auf und ab. In der 20. Kalenderwoche verzeichneten die Milchmengen erneut einen leichten Anstieg, nachdem sie in der Woche zuvor zurückgegangen waren. Nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) belief sich der Zuwachs in der 20. Kalenderwoche auf 0,4 %. Der Rückstand zur Vorjahreslinie verkleinerte sich damit leicht auf 1,3 %. In der kumulierten Betrachtung der ersten zwanzig Wochen von 2025 verfehlte das Milchaufkommen das Niveau des Vorjahreszeitraums um 1,8 %.
Quelle: AMI
23.05.2025 (AMI) – Im ersten Quartal von 2025 stieg die Milchanlieferung in der EU-27 saisonal bedingt an, bewegte sich dabei aber leicht unter dem Vorjahresniveau. Vor allem in den großen Erzeugerländern Deutschland, Frankreich und den Niederlanden kam es im Vorjahresvergleich zu spürbaren Rückgängen.
Die EU-Milchanlieferung fiel im März 2025 nochmals geringer aus als im Vorjahresmonat. Damit hat sich der seit Jahresbeginn rückläufige Trend beim Milchaufkommen fortgesetzt. Insgesamt erzeugten die Mitgliedstaaten der EU-27 im März rund 12,9 Mio. t Milch, was umgerechnet auf einen Standardmonat mit 30,5 Tagen einer Anlieferung von knapp 12,7 Mio. t entsprach. Das Vorjahresniveau wurde dadurch im März um 0,3 % verfehlt. Bereits im Januar lagen die Milchmengen in der Summe um 0,3 % unter der Vorjahreslinie, im Februar hatte sich der Rückstand auf schalttagsbereinigte 1,3 % vergrößert.
Für das erste Quartal von 2025 bedeutete das eine Gesamtanlieferung in der EU-27 von etwa 35,7 Mio. t Rohstoff. Das waren knapp 619 Tsd. t oder 0,6 % weniger als im ersten Quartal von 2024.
Quelle: AMI
Rund 15 Millionen Euro sollen aus der Agrarreserve mobilisiert werden, um Landwirte in Deutschland, Tschechien und Slowenien zu unterstützen- Während deutsche Landwirte Einbußen durch MKS hatten, litten in Tschechien und Slowenien die Landwirte unter den Witterungsbedingungen.
Gestern (22. Mai) haben die EU-Mitgliedstaaten dem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, Gelder zu mobilisieren, um die Marktverluste der betroffenen Landwirte in den Ländern auszugleichen.
Deutschland würde laut Erklärung der Kommission rund 4,8 Millionen Euro bekommen, die es bis zum 30. November an Landwirte auszahlen muss, die Anfang des Jahres Einkommensverluste durch die Maul- und Klauenseuche (MKS) erlitten hatten.
Zum Vergleich: Brandenburg hat den entstandenen Schaden auf knapp 8 Millionen Euro geschätzt.
Erhebliche Einkommensverluste durch MKS in Deutschland
Am 10. Januar hatten die Behörden den Ausbruch der MKS in einer Herde von Wasserbüffeln in Brandenburg gemeldet. Die daraufhin notwendigen Notfallmaßnahmen hatten erhebliche Auswirkungen auf die benachbarten Viehhalter. „Betriebe in der Region erlitten Einkommensverluste durch nicht ausgelieferte Rohmilch und einen gesunkenen Marktwert von Schweinen – Verluste, die durch bestehende EU-Ausgleichsmechanismen nicht gedeckt sind“, erklärte die EU-Kommission.
Tschechien und Slowenien litten unter Starkregen und Spätforst
Andere Sorgen hatten Landwirte in den Ländern Tschechien und Slowenien. Sie litten unter Witterungsbedingungen.
Im September 2024 wurde Tschechien von starken Regenfällen, heftigen Winden und Überschwemmungen heimgesucht, die den Anbau von Ackerfrüchten sowie Obst und Gemüse beeinträchtigten. Das Land soll rund 7,4 Millionen Euro aus der Agrarreserve erhalten.
In Slowenien erschwerte ein Spätfrost in der zweiten Aprilhälfte 2024 die Produktion bestimmter Obst- und Gemüsesorten sowie den Weinbau. Slowenische Landwirte können nun mit etwa 2,9 Millionen Euro von der EU rechnen.
Länder müssen mitfinanzieren
Tschechien und Slowenien können die Unterstützung durch nationale Mittel um bis zu 200 Prozent ergänzen. Spätestens bis zum 31. Dezember 2025 sollen die Länder die Hilfe auszahlen.
Nach der heutigen Zustimmung der Mitgliedstaaten wird die Kommission ihren Vorschlag annehmen und im Amtsblatt der EU veröffentlichen, sodass er in Kraft treten kann.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sieht eine Agrarreserve von mindestens 450 Millionen Euro pro Jahr vor, um auf Marktstörungen oder außergewöhnliche Ereignisse, die Produktion oder Vertrieb beeinträchtigen, zu reagieren.
Quelle: agrarheute
Die Milchauszahlungspreise der Molkereien sind im April kaum gestiegen. Jetzt zeigt der Rohstoffmarkt wieder positive Impulse. Die Milchanlieferung in Deutschland nimmt ab.
Die Milchauszahlungspreise der Molkereien blieben im April stabil. Nur vereinzelt haben Molkereien den Auszahlungspreis für Milch aus konventioneller oder biologischer Erzeugung erhöht. Das waren zumeist die, die zuvor unterdurchschnittliche Preise zahlten. So konnten sie sich dem Mittel annähern. Aktuelle Milchauszahlungspreise der Molkereien finden Sie im agrarheute Marktbereich. Der Grund für die geringe Bewegung: Die Verwertungserlöse für Butter und Magermilchpulver waren im April rückläufig. Zum ersten Mal in diesem Jahr fiel daher der Kieler Rohstoffwert unter die 50-Cent-Marke, auf 49,7 Cent/kg Milch. Das sind ganze 0,9 Cent/kg weniger als im Vormonat. Unter anderem hatte die weltpolitische Lage die Stimmung gedämpft, hieß es. So etwa die Maul- und Klauenseuche in Osteuropa und die US-Zölle. Doch inzwischen gibt es wieder einige positive Signale. Das MKS-Geschehen beruhigt sich und die angelieferte Milchmenge nimmt wieder ab.
Landwirte liefern weniger Milch an Molkereien
Anfang Mai hatte die Milchanlieferung die Saisonspitze erreicht. Inzwischen nimmt sie wieder ab. Der Abstand zum Vorjahr liegt bei 1,5 %. Und er könnte noch größer werden. Die Trockenheit könnte die Futterqualität beeinträchtigen und somit die Milchmenge zusätzlich schmälern, so die Sorge. Der Markt kommt langsam wieder in Bewegung.
Wie die Süddeutsche Butter- und Käsebörse gestern (21. Mai) berichtete, hat sich der Markt für Flüssigrohstoffe nach einem leichten Rückgang der letzten Wochen wieder etwas befestigt. Denn hier ist das Angebot zurückgegangen. Die Preise für Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Rohmilch haben angezogen. Der Rohstoffmarkt kommt jetzt ebenfalls wieder in Schwung. Denn die Nachfrage nach Frischeprodukten belebte sich.Nachfrage nach Milchprodukten steigt - Butter wird teurer
Die Nachfrage nach abgepackter Butter zieht an – und zwar deutlich. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse berichtet von einer „außergewöhnlich guten Nachfrage“ nach loser Butter. Daher sind die Großhandelspreise in dieser Woche um 20 Cent/kg gestiegen. Die Preisspanne liegt nun bei 7,2 bis 7,4 Euro/kg. Auch abgepackte Butter laufe auf einem stabilen bis guten Niveau, so die Marktbeobachter. Der Preis bleibt unverändert bei 7,4 bis 7,6 Euro/kg.
Die Preise für Magermilchpulver sind in der letzten Woche gestiegen, jetzt bleiben sie stabil. Ware in Lebensmittelqualität stieg um 2 Cent/kg am oberen Ende der Spanne. Der Preis liegt nun bei 2,35 bis 2,47 Euro/kg.
Milchpreis: Börsenmilch steigt auf 50 Cent - Spotmilch nur bei 41 Cent
Auch bei den Börsenpreisen zeigt sich eine Bewegung. Das bessert die Aussichten für die nächsten Monate. Die Börsenkurse für Butter und Magermilchpulver an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig ziehen wieder leicht an. So schloss der Mai-Kontrakt für Butter gestern bei 7.275 Euro/t und damit 34 Euro/t oder 0,5 % höher als zuvor. Die Juni- und Juli-Kontrakt liegen deutlich höher im Preis. Magermilchpulver mit Fälligkeit im Juni und Juli zog ebenfalls leicht im Preis an.
Aus den jeweiligen Schlusskursen an der EEX berechnet das ife-Institut jeden Tag den ife-Börsenmilchwert. Der lässt auf eine positive Entwicklung hoffen. Gestern (21.05.) zeigte der Börsenmilchwert für die nächsten Monate leichte Preisanstiege an. So lag der Juni-Wert bei 50 Cent/kg Milch und damit 0,2 Cent/kg höher als im April. Im Juli sind es dann 50,4 Cent/kg Milch. Doch das ist nur eine Momentaufnahme.
Luft nach oben ist noch bei den Spotmilchpreisen. Denn die zeigen an, dass die Molkereien kurzfristig kaum Milch suchen. Die Spotmarktpreise bewegen sich inzwischen auf einem sehr niedrigen Stand – deutlich unter dem Rohstoffwert. Im Norden/Westen liegt der Spotmilchpreis bei 41 Cent/kg Milch, im Süden zahlen die Molkereien 42,5 Cent/kg. Beide Preise haben im Vergleich zur Vorwoche nachgegeben. Das könnte sich aber mit dem sinkenden Milchaufkommen ändern.
Quelle: agrarheute
22.05.2025 (AMI) – An den Märkten für Milch- und Molkenpulver zeigten die Preise keinen klaren Trend. Dies galt vor allem für Molkenpulver in Lebensmittelqualität. Mit der Belebung bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich die Preise dafür weiter befestigt. Jene für Vollmilchpulver und Futtermittelqualitäten waren stabil. Am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ist es Mitte Mai zu einer Belebung gekommen. Kurzfristig bestand noch Deckungsbedarf, sodass das Neugeschäft deutlich umfangreicher ausfiel als in den Vorwochen. Auch für spätere Termine bestand Kaufinteresse und es wurden mehr neue Abschlüsse getätigt als zuvor. Nachdem sich die Käufer teils eingedeckt haben, sind die Aktivitäten mit Beginn der zweiten Maihälfte erneut etwas zurückgegangen. Insbesondere im Exportgeschäft mit Drittländern dürfte die leichte Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar hierzu beigetragen haben. Nach wie vor herrschte Uneinigkeit über die Marktversorgung im Herbst, wodurch in den Verhandlungen mitunter keine Einigung in preislicher Hinsicht erzielt werden konnte. Sollte die aktuelle trockene Witterung weiter anhalten, dann dürfte das Rohstoffaufkommen im Herbst erneut knapp ausfallen. Die Preise haben sich weiter befestigt, was sich auch in der Notierung niedergeschlagen hat. Die Butter- und Käse-Börse in Kempten hob die Spanne für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität am 21.05.2025 am oberen Ende um 20 EUR an, das untere blieb unverändert. Die Notierung wurde mit 2.350 bis 2.470 EUR/t festgestellt.
Quelle: AMI
Das Einkommen in der Landwirtschaft ist stark gesunken. Besonders hart traf es Milchviehhalter und Landwirte in Norddeutschland. Eine Sparte verzeichnete jedoch ein deutliches Plus.
Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 haben Landwirte in Deutschland rund ein Fünftel weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Das zeigt eine aktuelle Statistik des Bundesamts für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Demnach hat in den Haupterwerbsbetrieben jede Arbeitskraft durchschnittlich 49.278 Euro verdient. Gründe hierfür sind unter anderem gesunkene Erlöse von Getreide, Körnermais und Milch.
Einkommen in der Landwirtschaft: Die stärksten Einbrüche nach Bundesländern
Im Fünfjahresdurchschnitt liegt das Einkommen der deutschen Bauern immer noch deutlich über dem Mittel. Dass der Rückgang im letzten Wirtschaftsjahr so heftig ausfiel, liegt daran, dass das Jahr 2022/23 besonders erfolgreich war. Nichtsdestotrotz traf der Einkommenseinbruch die Landwirte in einigen Bundesländern besonders hart.
Wer in Mecklenburg-Vorpommern in der Landwirtschaft arbeitet, verdiente 53,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In Schleswig-Holstein ist das Einkommen für landwirtschaftliche Arbeitskräfte um 40,3 Prozent eingebrochen. Und in Rheinland-Pfalz um 25,6 Prozent.
Am wenigsten verdienten übrigens die haupterwerblichen Landwirte in Baden-Württemberg mit 35.983 Euro je Arbeitskraft. Die landwirtschaftlichen Top-Verdiener findet man in Sachsen-Anhalt. Hier hatte im Wirtschaftsjahr 2023/24 jede Arbeitskraft durchschnittlich 70.740 Euro in der Tasche.
Das Einkommen der Landwirte nach Produktionsform
Vergleicht man die Produktionsformen der Haupterwerbsbetriebe miteinander, so sind die Milchviehhalter die größten Verlierer. Ihr Einkommen brach um 40,2 Prozent ein und betrug 46.021 Euro je Arbeitskraft. Ackerbauern verdienten mit 61.395 Euro je Arbeitskraft 9,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Schweinehalter sind hingegen die Gewinner des Wirtschaftsjahrs 2023/2024. Sie verdienten 19,4 Prozent mehr. Wer in dem Bereich arbeitete, verdiente 86.589 Euro. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnten die Schweinehalter im Gegensatz zu den anderen Betriebszweigen ihr Einkommen im Fünfjahresdurchschnitt weiter verbessern.
Quelle: agrarheute
Firma Boehringer hat für seinen Impfstoff gegen das Blauzungenvirus eine Zulassung bei der EU erhalten. Damit sind jetzt drei BTV3 Impfstoffe zugelassen.
Rinder- und Schafhalter können ihre Tiere bereits seit Juni 2024 gegen das Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV3) impfen, weil die entsprechenden Impfstoffe durch ein Ausnahmegenehmigung „gestattet“ waren. Jetzt sind alle drei Impfstoffe offiziell von der EU zugelassen.
BTV3: Drei Impfstoffe zugelassen
So teilt der Hersteller Boehringer Ingelheim mit, dass sein Impfstoff „Bultavo 3“ die Marktzulassung in Deutschland gemäß Artikel 25 der EU-VO 2019/6 erhalten hat. Studien hätten gezeigt, dass der Impfstoff klinische Symptome der Blauzungenkrankheit und Mortalität verhindern kann.
Ende Februar diesen Jahres waren bereits die Impfstoffe Bluevac 3 (Ceva; Hersteller CZ Vaccines) für Rinder und Schafe und Syvazul BTV3 (Virbac; Hersteller Laboratorios Syva) und für Schafe zugelassen worden. Der Einsatz vom Boehringer-Impfstoff war weiterhin gestattet.
Impfung vermeidet Tierleid und wirtschaftliche Verluste
Das Pharmaunternehmen betont in seiner Mitteilung: „BTV-3 verursacht bei Schafen und Rindern schwere klinische Symptome, bei Schafen einhergehend mit erhöhter Mortalität. Neben dem erheblichen Tierleid können Ausbrüche zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten für Landwirte führen, den internationalen Handel beeinträchtigen und die Nahrungsmittelversorgung einschränken.“
Boehringer verweist auf die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit seines Impfstoffes. Das habe das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) bestätigt. Einer aktuellen Untersuchung zufolge wird weiterhin eine zweifache Impfung empfohlen. Bei Rindern lassen sich dann auch einige Monate später noch Antikörper nachweisen. Mehr Infos hier: Serologische Studien zum Nachweis von BTV-3-Impfantikörpern
Quelle: topagrar
Die Rinderpreise sind auf einem Rekordniveau. Obwohl die Schlachter sich gegen weitere Preiserhöhungen wehren, steigen die Schlachtkühe erneut im Preis. Bei Jungbullen scheint die Preisspitze erreicht.
Die Rinderpreise bewegen sich in allen Kategorien in Rekordhöhen. In der gestrigen Preisrunde der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) konnten die Schlachtkuhpreise erneut Anstiege verzeichnen. Bullen und gute Färsen wurden stabil bewertet. Trotz des geringen Angebots gibt es weniger Preisspielraum nach oben - und das hat einen Grund.
Preis für Jungbullen stagniert - Käufer halten sich zurück
Am Markt für Jungbullen scheint die Preisspitze erstmal erreicht. Der Preis steht seit Anfang Mai still – auf einem Rekordniveau. Wie Marktbeobachter beschreiben, ist zwar das Angebot an Jungbullen gering, doch die Nachfrage wird ruhiger, sodass es nicht mehr zu steigenden Preisen führt. Jungbullen sind daher nun etwas besser verfügbar, berichtet die VEZG. Vor allem ein Faktor bremst die Nachfrage: Die rekordhohen Preise.
Verbraucher zahlen laut Angabe der AMI im April 2025 ganze 18,5 % mehr für frisches Rindfleisch als ein Jahr zuvor. Und 4,5 % mehr als im März. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ebenso wie im Discount und in der Gastronomie hält man sich inzwischen mit Käufen zurück. Besonders Edelteile wie Filet und Roastbeef seien schwer verkäuflich, schreibt die Kammer in NRW, weshalb die Schlachtunternehmen die Schlachtzahlen von Jungbullen zuletzt reduzierten. Ohnehin hatten die Schlachter in den letzten Wochen über hohe Preise geklagt und versucht, diese zu drücken. Bisher bleibt der Erfolg überschaubar. Denn der wichtigste Preistreiber – das geringe Angebot – bleibt unverändert und die Nachfrage zumindest konstant.
Schlachtkühe gefragt und teuer - Angebot reicht nicht aus
immer weiter - in neue Rekordhöhen.
Die Schlachtzahlen zeigen das Ausmaß der Knappheit: In den ersten 19 Kalenderwochen lagen die Schlachtungen in diesem Jahr über alle Kategorien hinweg 6 % unter dem Vorjahresniveau. Bei Jungbullen waren es 7,8 %, bei Kühen 5,1 % und bei Färsen 3,7 %. Inzwischen sind in allen EU-Ländern die Rinderpreise auf Rekordjagd.
Bei Schlachtkühen gibt der Markt derzeit weitere Preisanstiege her. Denn der Bedarf bleibt hoch. Sie sind weiterhin so knapp und gefragt, dass sie erneut etwas teurer werden. Der VEZG-Preis ist um 5 Cent/kg gestiegen. Auch hier nähern sich Angebot und Nachfrage an, passen aber noch nicht zusammen. Wie die Kammer in Schleswig-Holstein berichtet, ist das Angebotsdefizit im Süden Deutschlands weiterhin deutlich größer als im Norden. Die verfügbaren Tiere reichen meist nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Die Rekordpreise wirken aber begrenzend und die Schlachter versuchen, größere Preisanstiege zu verhindern. Marktbeobachter erwarten für die nächsten Wochen daher weniger Spielraum für weitere Preisaufschläge.
Rinderpreise: 5 Cent mehr für Schlachtkühe, Bullen stabil
Die aktuelle Preisermittlung der VEZG von Montag, dem 19. Mai, zeigt: Der Vereinigungspreis für Schlachtkühe ist um 5 Cent gestiegen und liegt nun bei 6,0 Euro/kg SG für Kühe der Klasse O3. Das sind fast 2 Euro/kg mehr als vor einem Jahr – und ein neuer Höchstwert.
Für Jungbullen der Handelsklasse R3 bleibt der Preis unverändert bei 6,7 Euro/kg SG. Für Jungbullen der Klasse O3 meldete die VEZG einen Preis von 6,52 Euro/kg SG. Für Tiere der Klasse U3 zahlen Schlachter 6,75 Euro/kg SG (jeweils QS-Ware). Das ist genauso viel wie in der Woche zuvor.
Für Färsen bekommen Rinderhalter ebenfalls einen unveränderten Preis, nämlich 6,35 Euro/kg SG in der Klasse R3 und 6,05 Euro/kg SG in der Klasse O3.
Damit konnten nur die Schlachtkühe erneut einen Preisanstieg verzeichnen, wenngleich alle Kategorien sich auf rekordhohen Niveaus bewegen. Doch die Nachfrage begrenzt den Spielraum für weitere Preisanstiege. Da das Angebot dennoch knapp bleibt, gehen Marktexperten davon aus, dass die Preise in den nächsten Wochen zumindest stabil bleiben.
Quelle: agrarheute
Wiesbaden - Bei den Agrarprodukten besteht dieses Jahr bei den Preisen ein deutlicher Kontrast. Das galt auch für die Entwicklung im März. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch (14.5.) berichtete, lagen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse im Mittel um 5,5% unter dem Niveau von März 2024, während die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse um durchschnittlich 6,3% höher ausfielen.
Auch im Vergleich zum Vormonat verbilligten sich die Produkte aus pflanzlicher Erzeugung, nämlich um 2,6%, wohingegen sich die Produkte aus tierischer Erzeugung um 1,3% verteuerten. Unter dem Strich ergab sich für die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise gegenüber Februar 2025 ein Minus von 0,3%, im Vergleich zum Vorjahresmonat aber noch ein Plus von 1,5%. Im Februar hatte die Veränderungsrate zum Vorjahr allerdings noch bei 2,7% gelegen, im Januar bei 2,2%.
Speisekartoffeln deutlich billiger
Der Preisrückgang bei pflanzlichen Produkten um 5,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat ist Destatis zufolge unter anderem auf die gesunkenen Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im März 2025 um 38,4% niedriger als zwölf Monate zuvor. Gegenüber dem Vormonat Februar blieben die Speisekartoffelpreise aber unverändert.
Die Erzeugerpreise für Obst waren im März 2025 hingegen um 20,5% höher als ein Jahr zuvor. Deutliche Preisanstiege gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit plus 22,9%. Die Preise für Gemüse verbilligten sich binnen Jahresfrist um 0,1%, wobei deutlich niedrigeren Erlösen für Salat und Kohlgemüse starke Aufschläge bei Tomaten und Gurken gegenüberstanden.
Getreide war im März 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 17,3% teurer, Raps um 14,7%. Die Preise für Futterpflanzen lagen dagegen im März 2025 um durchschnittlich 12,7% unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Milch- und Rinderpreise kräftig gestiegen
Der Preisanstieg für Tiere und tierische Erzeugnisse um 6,3% im Vergleich zu März 2024 ist laut Destatis insbesondere auf die gestiegenen Preise für Rohmilch zurückzuführen. Der Milchpreis lag im Berichtsmonat um 17,9% höher als im Vorjahr. Im Vergleich zum Februar stiegen die Preise um 0,4%. Bei Eiern kam es im März 2025 zu einem Preisrückgang um 0,4%, wobei das Vorjahresniveau aber noch um 3,8% übertroffen wurde.
Die Preise für Tiere waren im März 2025 um 1,3% niedriger als im Vormonat und um 1,8% niedriger als im März 2024. Maßgeblich dafür war der im Jahresvergleich erfolgte Preisrückgang bei den Schlachtschweinen um 21,2%. Bei den Rindern zogen die Erzeugerpreise dagegen um 33,4% an. Die Preise für Geflügel waren im März 2025 um 7,6% höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere die Preissteigerungen bei Hähnchen.
Quelle: proplanta
Wiesbaden - Die Zeiten, in denen die Preise für Lebensmittel schwächer angezogen sind als die Preise insgesamt und diese somit als Inflationsbremse wirkten, sind seit einigen Jahren vorbei. Auch aktuell gibt es hier keine Wende.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch (14.5.) berichtete, fiel im April 2025 bezogen auf ein Jahr die Inflation bei den Nahrungsgütern mit 2,8% zwar um 0,2 Prozentpunkte schwächer aus als im März. Jedoch lag sie damit weiterhin über der Gesamtteuerung, die sich auf 2,1% belief. Der aktuell letzte Monat, in dem die Lebensmittelpreise bezogen auf ein Jahr weniger stark zulegten als die Verbraucherpreise insgesamt, war der Oktober 2021.
Von April 2024 bis zum Berichtsmonat verteuerten sich vor allem Gemüse ohne Kartoffeln sowie Obst, und zwar um durchschnittlich 11,1% beziehungsweise 6,0%. Die Kartoffelpreise lagen dagegen um 6,4% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Mittel 4,4% mehr zahlen mussten die Verbraucher für Speisefette und -öle. Maßgeblich dafür waren die um 16,5% gestiegenen Preise für Butter, während sich Margarine und Pflanzenfett um 2,1% und Olivenöl um 14,5% verbilligten.
Vollmilch kostete im vergangenen Monat 7,2% mehr als ein Jahr zuvor, Käse und Quark 5,0% sowie Eier 2,7% mehr. Tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr mussten die Verbraucher im April auch für Fleisch. Für Rind- und Kalbfleisch wiesen die Statistiker ein Preisplus von 7,4% aus, für Schweinefleisch eine Teuerung von 3,2%. Der Anstieg bei Geflügelfleisch fiel mit 0,7% sehr moderat aus, während die Preise für Fleisch- und Wurstwaren im Schnitt sogar um 1,2% nachgaben.
Die Zuckerpreise rutschten binnen eines Jahres kräftig nach unten, und zwar um 28,7%. Sie hatten sich allerdings 2023 und 2024 auf sehr hohem Niveau bewegt. Zu April 2022 errechnet sich für Zucker noch ein Preisplus von 23%. Mit durchschnittlich 0,7% hielt sich die Teuerungsrate zum April 2024 bei Brot und Getreideerzeugnisse in engen Grenzen. Dabei legten die Brot- und Brötchenpreise auf Jahresfrist geehen um 1,9% zu. Mehl wurde hingegen um 1,2% preiswerter angeboten.
Quelle: proplanta
Nach Deutschland, Ungarn und der Slowakei ist nun ein weiteres Land von der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche (MKS) betroffen. In der südostanatolischen Grenzregion zum Irak wurden am 30. April 2025 bei Rindern auf mehreren landwirtschaftlichen Betrieben erstmals Symptome der MKS festgestellt. Im Rahmen der Frühjahrsimpfung traten auffällige Krankheitsanzeichen wie vermehrter Speichelfluss sowie Bläschenbildungen im Maul- und Nasenbereich auf.
Wie die World Organisation for Animal Health (WOAH) mit Sitz in Paris mitteilt, wurden noch am selben Tag Proben entnommen und zur weiteren Untersuchung an das türkische MKS-Institut übermittelt. Die klinische Diagnose bestätigte bereits am 30. April den Ausbruch der Tierseuche, doch erst am 12. Mai 2025 konnte das Virus genauer als Serotyp SAT 1 identifiziert werden.
MKS in der Türkei: Verdacht auf Windübertragung aus dem Irak
Laut WOAH besteht der Verdacht, dass der Erreger durch starke Winde aus benachbarten Regionen, möglicherweise aus dem Irak, in die betroffenen Gebiete getragen wurde. Die Nähe zu grenznahen Dörfern sowie die zuletzt stürmischen Wetterbedingungen stützen diese Annahme. Zudem wird geprüft, ob illegale Tiertransporte zur Verbreitung der Maul- und Klauenseuche beigetragen haben könnten.
Quelle: agrarheute
Kempten - Die Preise für Blockbutter haben zur Monatsmitte erneut nachgegeben. Am Mittwoch (14.5.) meldete die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten eine am unteren Ende der Spanne um 15 Cent und am oberen Ende um 5 Cent niedrigere Notierung von 7,00 bis 7,20 Euro/kg.
Den Experten in Kempten zufolge ist der schwächelnde Industriesahnepreis zumindest mitverantwortlich für diese Entwicklung. Der Abstand zur Notierung für kontraktgebundene Päckchenbutter nahm zu. Diese liegt seit der Vorwoche bei 7,40 bis 7,60 Euro/kg. Die Vollmilchpulvernotierung blieb gegenüber der Vorwoche ebenfalls unverändert. Der Großhandelspreis bewegt sich weiterhin zwischen 4,33 und 4,45 Euro/kg.
Bei Magermilchpulver erzielte Ware in Nahrungsmittelqualität laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Preise zwischen 2,35 und 2,45 Euro/kg, ein Aufschlag von jeweils 1 Cent. Für Futtermittelqualität wurde ein Kurs von 2,29 bis 2,31 Euro/kg gemeldet und damit 2 Cent mehr am unteren Ende der Preisspanne und 1 Cent mehr am oberen. Die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) verweist auf einen gegenüber dem US-Dollar wieder etwas schwächeren Euro, was europäische Produkte auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger macht.
Quelle: proplanta
Die Heupreise steigen im Mai weiter. Obwohl die Heupreise üblicherweise zum ersten Schnitt zurückgehen. Doch diese Jahr ist alles anders. Denn: Es war extrem trocken und der Ertrag ist ausgesprochen mager. Das diesjährige Frühjahr war bisher trockener als im Rekordjahr 2011, sagen die DWD-Meteorologen. Keine guten Aussichten.
Im Mai erfolgt vielerorts der erste Schnitt bei Heu. In den meisten Jahren geht es mit den Heupreisen dann nach unten. Doch dieses Jahr ist es genau umgekehrt: Die Heupreise steigen weiter. Betroffen ist vor allem der Osten Deutschlands. Grund dürfte die anhaltende extreme Trockenheit seit März sein, die den Aufwuchs deutlich verlangsamt hat und vor allem die Erntemengen negativ beeinflusst.
Der vorhersehbare Mangel an Raufutter treibt nun auch die Strohpreise weiter nach oben. Die Strohpreise erreichen im Mai sogar neue Rekordwerte. Fakt ist also, das trockene Wetter beeinflusst in vielen Regionen das Einkaufsverhalten der Landwirte und Pferdehalter spürbar und treibt die Preise nach oben.
Das bestätigt auch der deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner aktuellen Einschätzung: Das diesjährige Frühjahr war bisher viel zu trocken, sagen die DWD-Meteorologen. In den Monaten März, April und in der ersten Maihälfte kamen im deutschlandweiten Flächenmittel nur insgesamt 58 mm Regen zusammen. Das ist nur rund ein Drittel der üblichen Regenmenge in einem Frühjahr in Deutschland!
Das bisher trockenste Frühjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war 1893 mit einer Niederschlagsmenge von immerhin 85,3 mm; ähnlich trocken war das Jahr 2011 mit 89,5 mm. Bis Ende Mai müssten flächendeckend in Deutschland noch 25 bis 30 mm Regen zusammenkommen, um das Niveau der Jahre 1893 und 2011 zu erreichen.
Besonders trocken war es in den letzten zweieinhalb Monaten im Nordosten (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg) sowie in Teilen Niedersachsens, wo vielerorts lediglich 15 bis 30 mm, teils sogar noch weniger, Regen gefallen sind.
Heupreise steigen im Mai weiter
Insgesamt entwickelten sich die Heupreise im Mai regional sehr unterschiedlich. Doch die anhaltende extreme Trockenheit bedroht die Futterversorgung insgesamt: Nach den Daten der Landwirtschaftskammern ergibt für Landwirte und Pferdehalter im Mai für den Großballen Heu folgendes Preis-Ranking: Die höchsten Heupreise meldete man auch im Mai 2025 aus dem dürregeplagten Brandenburg: Hier müssen die Einkäufer 155 Euro je Tonne für den Großballen Heu auf den Tisch blättern. Das sind 14 Euro höhere Heupreise als im Vormonat.
Dahinter kommt im Preisranking schon das Bundesland Hessen. Dort zahlen Einkäufer im Mai 149 Euro für den Großballen. Am drittteuersten war das Heu im Kammergebiet Niedersachsen-Ost mit 140 Euro je Tonne. Das sind die gleichen Preise wie im Vormonat. Unverändert geblieben sind die Heupreise in Rheinland-Pfalz. Dort werden von den Heukäufern im Schnitt 140 Euro für je Tonne verlangt. Das sind die gleichen Preise wie im Vormonat.
Die gleichen (hohen) Heupreise wie im Vormonat zahlen die Landwirte im Kammergebiet Niederachsen-West. Dort werden von den Heukäufern im Schnitt 135 Euro für je Tonne verlangt. Unverändert geblieben ist nach den Meldungen der Landwirtschaftskammer auch der Heupreis im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein, nämlich bei 125 Euro je Tonne. In Sachsen mussten die Einkäufer 124 Euro für den Großballen Heu ausgeben. Dagegen meldet man aus Mecklenburg-Vorpommern 7 Euro höhere Heu-Preise – von 118 Euro je Tonne.
Im Kammergebiet Nordrhein kostet das Heu im Mai 110 Euro je Tonne und genau so viel wie im Vormonat. Unverändert geblieben sind die Heupreise in Sachsen-Sachsen-Anhalt – mit 105 Euro je Tonne. Im Kammergebiet Westfalen mussten Einkäufer im April im Schnitt 108 Euro zahlen – und damit 5 Euro höhere Preise als im April. Unveränderte Heu-Preise meldet man aus Bayern: Hier müssen Bauern und Pferdehalter für den Großballen 104 Euro zahlen. Die niedrigsten Heu-Preise meldete man auch im Mai aus Thüringen – dort mussten Landwirte und Pferdehalter 88 Euro je Tonne ausgeben. Die gleichen Preise wie im April.
Strohpreise steigen im Mai auf Rekordhoch
Die Preise für Stroh steigen im Mai weiter an. Auf einen neuen Rekordstand. Im Bundesmittel mussten die Einkäufer im Mai 124 Euro je Tonne und Großballen zahlen. Das sind 1 Euro mehr als im Vormonat und so hohe Preise wie noch zuvor. Am teuersten ist Stroh weiterhin in Niedersachsen-Ost mit Strohpreisen von 170 Euro. Damit müssen die Stroheinkäufer nach dem dramatischen Anstieg bundesweit die höchsten Strohpreise zahlen.
In Niedersachen-West müssen die Einkäufer 165 Euro ausgeben, meldet die Kammer. In Schleswig-Holstein kostet das Stroh im Mai 138 Euro je Tonne und damit genauso so viel wie im Vormonat. Unverändert sind die Strohpreise auch in Westfalen. Hier müssen die Einkäufer jetzt 145 Euro auf den Tisch blättern. Im Kammergebiet Nordrhein liegen die Strohpreise im April bei 135 Euro je Tonne und damit so hoch wie im Vormonat.
Die gleichen Preise wie im Vormonat werden für den Großballen Stroh diesen Monat auch in Hessen mit 123 Euro verlangt. In Bayern liegen die Strohpreise bei 114 Euro je Tonne und damit 1 Euro höher als im vorigen Monat. In Mecklenburg-Vorpommern kostet der Großballen jetzt 105 Euro je Tonne – ein Aufschlag von 8 Euro. Aus Brandenburg wurden Strohpreise von 93 Euro je Tonne gemeldet und damit 4 Euro mehr als im April. Mit Abstand am billigsten ist das Stroh weiterhin in Thüringen und Sachsen. Dort kostet der Großballen nur 85 bis 88 Euro je Tonne.
Quelle: agrarheute
Minden - Die Lebensmittelpreise dürften nach Einschätzung der Supermarktkette Edeka in diesem Jahr weitgehend stabil bleiben.
«Wir haben aktuell eine moderate Preissteigerung im Bereich Lebensmittel, so um die zwei Prozent», sagte Mark Rosenkranz, Chef der größten Regionalgesellschaft Minden-Hannover, beim Jahrespressegespräch in Minden. Und er gehe davon aus, dass sich dies im Rest des Jahres auch so fortsetze.
Kaffee teuer, Speiseöl günstig
Nach den massiven Preissprüngen in den Jahren 2022 und 2023 gehe die Inflation nun wieder «in den normalen Bereich». Allerdings, so räumte Rosenkranz ein, gebe es einzelne Ausschläge: So sei der Kaffeepreis derzeit «historisch» hoch. «Auf der anderen Seite gibt es auch Produkte, die wieder günstig geworden sind.» Etwa Speiseöl. «Das war über Jahre extrem teuer. Jetzt ist es extrem günstig.» Und auch bei Kakao und Butter seien die Preise wieder gesunken.
Im vergangenen Jahr konnte Edeka Minden-Hannover trotz schwacher Konjunktur den Umsatz um zwei Prozent auf 12,24 Milliarden Euro steigern, was zum Teil auf höhere Preise zurückzuführen war. Es habe aber auch ein leichtes Mengenwachstum gegeben, fügte Rosenkranz hinzu. Der Gewinn nach Steuern sank dagegen von knapp 179 auf 146 Millionen Euro.
Lebensmittelhandel trotzt Konsumflaute
Anders als bei anderen Produkten gebe es bei Lebensmitteln, die bei Edeka das Kerngeschäft ausmachen, keine Kaufzurückhaltung der Kunden. «Der Lebensmittel-Einzelhandel ist grundsätzlich krisen- und konjunkturresistent, weil gegessen werden muss immer», sagte Rosenkranz. «Das ist schon ein einigermaßen ruhiges Geschäft.»
Allerdings würden die Kunden auch bei Lebensmitteln deutlich stärker auf den Preis achten. Bei der Eigenmarke «Gut & Günstig» habe die Supermarktkette ein überdurchschnittliches Wachstum verbucht. Abseits der Lebensmittel spüre aber auch Edeka eine Kaufzurückhaltung. Wegen der unsicheren Konjunktur würden viele Verbraucher auf größere Neuanschaffungen verzichten. «An dieser Konsumschwäche, da kommen wir im Moment auch nicht vorbei.»
Bemerkbar mache sich das vor allem bei der SB-Warenhaus-Tochter Marktkauf, die 20 Prozent ihrer Verkäufe abseits der Lebensmittel macht. Während der Lebensmittelumsatz auch dort um mehr als zwei Prozent zulegte, gab es bei anderen Produkten sogar ein leichtes Minus, so der Unternehmer. Bei Edeka selbst liege der Nicht-Lebensmittel-Anteil dagegen nur bei drei Prozent. Das falle hier daher «nicht so ins Gewicht».
Stimmungsumschwung im Sommer erwartet
Nach drei Jahren Kaufzurückhaltung erwarte er, «dass jetzt spätestens zum Sommer hin die Konsumlaune wieder dreht», sagte Rosenkranz. «Das hängt jetzt auch ein Stück weit davon ab: Was passiert mit möglichen Handelsbeschränkungen?» Das lasse sich derzeit nur schwer vorhersagen.
Die Edeka Minden-Hannover ist nach eigenen Angaben die größte der sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland. Das Verbreitungsgebiet reicht von der niederländischen bis zur polnischen Grenze und umfasst Ostwestfalen, Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Dem genossenschaftlichen Verbund gehören mehr als 600 selbstständige Einzelhändler mit fast 1.500 Läden und knapp 76.000 Mitarbeitern an. Fast die Hälfte davon entfällt jeweils auf Niedersachsen.
Quelle: proplanta
16.05.2025 (AMI) – In Australien hat sich die Milcherzeugung im März wieder dem Vorjahresniveau angenähert. Im Januar und Februar wurde dieses verfehlt. Die australischen Exporte von Milchprodukten wurden im Vergleich zur Saison 2023/24 überwiegend ausgedehnt.
Die Milcherzeugung in „Down Under“ hat sich im bisherigen Verlauf des Wirtschaftsjahres 2024/25 zumeist nahe der Vorjahreslinie bewegt. In Australien beginnt das Milchwirtschaftsjahr im Juli und endet im darauffolgenden Juni. Im aktuellen Zeitraum von Juli 2024 bis März 2025 lieferten die Milcherzeuger rund 6,7 Mio. t an die Molkereien und damit in etwa so viel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die expansiven Tendenzen zu Beginn des Milchwirtschaftsjahres, von Juli bis Oktober 2024, glichen dabei die rückläufigen Entwicklungen in den darauffolgenden Monaten aus. Zuletzt hat ich die Milchmenge wieder dem Vorjahresniveau angenähert und erreichte dieses im März 2025 nahezu genau.
Quelle: AMI
Wiesbaden - Entlastung an der Zapfsäule - aber teurer Wocheneinkauf: Das Leben in Deutschland hat sich im April insgesamt nicht mehr ganz so stark verteuert wie in den Monaten zuvor.
Billigere Energie drückte die Inflationsrate auf den niedrigsten Wert seit Oktober: Die Verbraucherpreise lagen um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt bestätigt.
Im März hatte die jährliche Inflationsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen, in den beiden Monaten zuvor waren es 2,3 Prozent. Je höher die Rate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen: Sie können sich für einen Euro dann weniger leisten. Von März auf April des laufenden Jahres zogen die Verbraucherpreise nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker insgesamt um 0,4 Prozent an.
Hartnäckige Inflation bei Dienstleistungen
Volkswirte rechnen damit, dass die Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft in den kommenden Monaten zwischen 2,0 Prozent und 2,5 Prozent bleiben wird, obwohl die Aufwertung des Euro und die gesunkenen Energiepreise dämpfend wirken. «Vor allem die Dienstleistungsinflation zeigt sich - trotz Wirtschaftsflaute, Arbeitsmarktabschwächung und ausweichendem Druck aus dem Lohnkessel - deutlich hartnäckiger als gedacht», analysiert Deutsche-Bank-Volkswirt Sebastian Becker.
Im April zogen die Preise für Dienstleistungen wie Flugtickets (plus 19,1 Prozent) und Pauschalreisen (plus 9,2 Prozent) sowie Gaststättenbesuche (plus 4,2 Prozent) auch wegen des späten Osterfestes mit insgesamt 3,9 Prozent wieder stärker an. Damit ist der Anstieg der Dienstleistungspreise höher als in anderen EU-Ländern - auch wegen höherer Lohnsteigerungen hierzulande.
Nahrungsmittel teurer
Auch Nahrungsmittel verteuerten sich mit 2,8 Prozent weiterhin überdurchschnittlich, obwohl der Preisdruck etwas nachließ. Die Preise für saisonale Produkte wie Obst (plus 6,0 Prozent) und Gemüse (plus 5,6 Prozent) zogen teils erheblich an. Ökonomen erwarten, dass sich dieser Trend in den Sommermonaten umkehren wird.
Energiepreise deutlich gesunken
Entlastung gab es im April bei den Energiepreisen, weil der Ölpreis infolge des Zollstreits mit den USA und wachsender Sorgen um die Weltwirtschaft zwischenzeitlich nachgab. Heizöl, Diesel und Benzin wurden billiger. Die Kraftstoffpreise fielen um 8,3 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr. Insgesamt lagen die Energiepreise laut Bundesamt um 5,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Was Volkswirten Sorge bereitet: Die sogenannte Kerninflationsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel erhöhte sich im April auf 2,9 Prozent nach 2,6 Prozent im März.
Quelle: proplanta
15.05.2025 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse war Mitte Mai knapp ausgeglichen. Das vorhandene Angebot konnte die umfangreiche Nachfrage bedienen, darüber hinaus war aber kaum Ware für den Bestandsaufbau verfügbar. Die Preise tendierten stabil.
Der deutsche Schnittkäsemarkt präsentierte sich Mitte Mai anhaltend ausgeglichen. Der Warenausgang und die Nachfrage hielten sich in etwa die Waage. Die Industrie und Großverbraucher orderten Ware in jahreszeitlich üblichem Umfang und riefen ihre Kontrakte planmäßig ab. Mit einer wärmeren Witterung in den kommenden Wochen erwarten die Marktteilnehmer hier eine weitere Belebung. Die Abrufe des Lebensmitteleinzelhandels haben, nach der punktuellen Beruhigung rund um die Feiertage, ebenfalls wieder angezogen und bewegten sich auf einem hohen Niveau.
Dem stand, trotz der milchreichen Zeit rund um das Saisonhoch, ein knapp ausreichendes Angebot gegenüber. Die Warenausgänge entsprachen weitestgehend dem verfügbaren Angebot. Dadurch konnten in den Reifelagern keine Bestände aufgebaut werden, sodass die Vorräte weiterhin als niedrig eingeschätzt werden und der Käse die Werke mit einer jungen Altersstruktur verließ.
Quelle: AMI
13.05.2025 (AMI) – Der Milchmarkt bleibt auch 2025 in Bewegung. Während der Jahresauftakt von Stabilität geprägt war, stellten die Maul- und Klauenseuche sowie internationale Handelskonflikte die Akteure am Milchmarkt vor neue Herausforderungen.
Welche Faktoren beeinflussen derzeit Angebot, Nachfrage und Preise? Und welche Entwicklungen gilt es besonders im Blick zu behalten? Das hat die AMI in ihrem neuen Angebot AMI Markt Charts Milch zusammengestellt.
Auf den Punkt gebracht:
Die weltweite Milcherzeugung steigt langfristig gesehen stetig, wobei das Wachstum vor allem in den Schwellenländern stattfindet. Hingegen stagniert die Milcherzeugung in der EU auf hohem Niveau.
Die Milcherzeugung in den wichtigsten Exportnationen ist zu Beginn von 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. Das Wachstum fand vor allem in den USA, Neuseeland, dem Vereinigten Königreich und Argentinien statt. In der EU blieben die Mengen hinter den Vorjahresergebnissen zurück.
Chinas Importbedarf hat im ersten Quartal von 2025 erneut an Dynamik gewonnen.
Die restriktive Zollpolitik der USA betrifft auch den Milchmarkt. Gut jeder zehnte erzeugte Liter wird weltweit gehandelt. Als Folge der US-Zollpolitik könnte es zu Verschiebungen in den Lieferketten kommen.
Die Milchanlieferung in Deutschland ist in den ersten vier Monaten von 2025 deutlich hinter den Vorjahresmengen zurückgeblieben. Grund hierfür sind ein beschleunigter Strukturwandel sowie die Spätfolgen der Blauzungenkrankheit.
Aufgrund der voraussichtlich knappen Rohstoffversorgung in Deutschland geht die AMI davon aus, dass bei den Milcherzeugerpreisen in den kommenden Monaten stabile bis leicht steigende Tendenzen vorherrschen werden.
Quelle: AMI
Die Rinderpreise haben in den letzten Wochen immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Doch damit ist jetzt Schluss – zumindest bei Jungbullen und Färsen. Denn die Schlachter machen nicht mehr mit.
Steigende Rinderpreise: Schlachter drohen mit Hauspreisen
In der letzten Woche waren die Rinderpreise zwar erneut kräftig gestiegen. Doch der Widerstand der Schlachter zeichnete sich bereits ab. Sie hatten bereits vermehrt über das bereits hohe Preisniveau geklagt. Die Landwirtschaftskammer in Rheinland-Pfalz schrieb am 6. Mai: „Gegen eine weitere Anhebung der Preisbasis bei Bullen formiert sich deutlicher Widerstand der Schlachtbetriebe, die zum Teil Hauspreise ankündigen.“ Sie wollen die Preissteigerungen wohl nicht mehr mittragen.
Jetzt haben sich die Schlachter augenscheinlich durchgesetzt. Denn der Vereinigungspreis für Jungbullen und Färsen bleibt unverändert. Nur die Preise für Schlachtrinder steigen erneut. Das Angebot bleibt aber nach wie vor knapp.
Rinderpreise: Preise für Jungbullen und Färsen stagnieren - Kühe teurer
Die heutige Preisermittlung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) zeigt: Der Vereinigungspreis für Schlachtkühe ist um 5 Cent gestiegen und liegt nun bei 5,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) für Kühe der Klasse O3. Damit erreicht er einen neuen Höchstwert. Für Jungbullen der Handelsklasse R3 bleibt der Preis unverändert – nämlich bei 6,7 Euro/kg SG.
Für Jungbullen der Klasse O3 meldete die VEZG einen unveränderten Preis von 6,52 Euro/kg SG. Für Tiere der Klasse U3 zahlen Schlachter weiterhin 6,75 Euro/kg SG (jeweils QS-Ware).
Für Färsen bekommen Rinderhalter ebenfalls den gleichen Preis wie in der letzten Woche, nämlich 6,35 Euro/kg SG in der Klasse R3 und 6,00 Euro/kg SG in der Klasse O3. Die VEZG kommentiert die Marktlage heute so: „Am deutschen Schlachtrindermarkt werden Jungbullen und höherwertige Schlachtfärsen zu Wochenbeginn mit stabilen Preisen bewertet. Im Bereich der nur knapp verfügbaren Schlachtkühe steigen die Preise erneut an.“
Preise für Schlachtkühe steigen - Angebot bleibt knapp
Am Freitag berichtete die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen, das Angebot an Schlachtkühen und Jungbullen sei weiterhin knapp. Das zeigen auch die Schlachtzahlen, die aktuell bei allen Tieren im Durchschnitt 6,9 % hinter dem Vorjahr liegen. Besonders stark ist das bei Jungbullen der Fall. Hier wurden dieses Jahr 8,7 % weniger Tiere geschlachtet als im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt. Das knappe Angebot treffe auf eine stetige bis rege Nachfrage der Schlachter, berichtete die Kammer. Der bestehende Bedarf könne dabei nicht vollständig gedeckt werden.
In Nordrhein-Westfalen ist die Lage ähnlich, wie die Kammer heute berichtet. Ein „recht mäßiges Angebot“ an Jungbullen stoße hier auf eine verhaltene Nachfrage. Trotz reduzierter Schlachtzahlen bei verschiedenen Unternehmen seien noch höhere Preise durchzusetzen gewesen. Bei niedrigem Angebot sind auch die Preise für Kühe und Färsen in NRW gestiegen.
Verbraucher zahlen deutlich mehr Geld für Rindfleisch
Auf dem Großmarkt hingegen habe sich die Nachfrage bei den verschiedenen Teilstücken uneinheitlich entwickelt, so die Kammer in Niedersachsen. Höherpreisige Stücke wie Filets oder Steaks seien ruhiger geordert worden, während der Bedarf bei Hackfleisch, Keulenteilen sowie günstigeren Steaks rege war.
Zuletzt sind aufgrund des knappen Angebots auch die Verbraucherpreise für Rindfleisch kräftig gestiegen. Laut Angabe der AMI zahlten Verbraucher für frisches Rindfleisch im April 2025 ganze 18,5 % mehr als ein Jahr zuvor. Und 4,5 % mehr als im Vormonat.
Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ist das Angebt am Rindermarkt knapp. Wie es am Markt weitergeht, bleibt spannend. Denn eines ist sicher: So schnell wird sich an der Angebotslage nichts ändern.
Quelle: agrarheute
09.05.2025 (AMI) – Anfang Mai haben beim GlobalDairyTrade-Tender in Neuseeland die Preise für Milchprodukte zumeist weiter zugelegt. Die deutlichsten Anstiege verzeichneten Laktose und Cheddar. Lediglich Mozzarella wurde niedriger bewertet als beim vorangegangenen Termin.
Beim jüngsten Handelstermin des GlobalDairyTrade-Tenders (GDT) am 06.05.25 stieg der mittlere Preis über alle gehandelten Milchprodukte um 131 USD auf 4.516 USD/t an. In Euro umgerechnet bedeutete dies 3.988 EUR/t. Der Index legte im Zuge dessen im Vergleich zum letzten April-Tender um 4,6 % zu. Das war der dritte Anstieg in Folge. Mit 16.714 t entsprach die gehandelte Menge in etwa der der vorangegangenen Auktion, das Niveau wurde nur geringfügig verfehlt.
Quelle: AMI
08.05.2025 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter bewegten sich Anfang Mai auf einem saisonal üblichen Niveau rund um die Feiertage. Beim ersten Notierungstermin im Mai wurde die Preisspanne herabgesetzt.
Der Markt für abgepackte Butter war in der ersten Maihälfte von einem stetigen Geschäftsverlauf bei guter Nachfrage geprägt. Wie üblich nach der Osterzeit ist allerdings eine gewisse Beruhigung des Handels eingetreten. Auch die reduzierte Anzahl an Werktagen in Folge der Feiertage in den vorangegangenen Wochen dürfte dazu beigetragen haben. Zusätzlich kommen durch die aktuell wechselhafte aber zumeist kühle Witterung weder die Grillsaison noch die Spargelsaison so richtig in Schwung. Wenn dies in den kommenden Wochen passieren wird, rechnen die Hersteller mit neuen Impulsen bei der Verbrauchernachfrage.
An der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten wurde abgepackte Butter am 07.05.25 in einer Spanne von 7,40 bis 7,60 EUR/kg notiert. Das waren am oberen Ende 20 Ct weniger als in der Woche zuvor. Die Molkereiabgabepreise für Formbutter zeigten mit der neuen Kontraktlaufzeit ab Anfang Mai zumeist eine stabile Entwicklung. Und auch im Lebensmitteleinzelhandel kostete ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment nach wie vor 1,99 EUR und damit 20 Ct mehr als im Mai 2024.
Quelle: AMI
Die Pachtpreise sind 2024 weiter gestiegen. Offenbar ist es egal, wie sich die Einkommen der Bauern entwickeln. In den meisten Bundesländern hat sich die Pacht verteuert. Zum Teil auch sehr deutlich. Im Osten Deutschlands sind die Pachten hingegen billiger geworden. Teilweise auch recht deutlich. Die Ursachen dafür sind nicht ganz klar. Und es gab noch ein paar Ausreißer.
Die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen steigen immer weiter. Egal wie sich die Erlöse der Bauern entwickeln. Auch 2024 verteuerte sich Pachtland deutlich und kostet die deutschen Landwirte im Bundesmittelmit knapp 400 Euro je Hektar so viel wie nie zuvor.
Das heißt auch: Für die Bauern sind die Kosten für das wichtigste und knappste Produktionsmittel weiter gestiegen. Auch wenn die Erlöse und Einkommen zuletzt wieder gefallen sind.
Im Bundesmittel kletterten die Pachtpreise um 10 Euro auf 399 Euro je Hektar Pachtfläche (Acker- und Grünland). Datenbasis ist das Testbetriebsnetz des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), dass auch für alle anderen ökonomischen Parameter frische Zahlen von den Höfen liefert.
Das Testbetriebsnetz des BMEL ermöglicht zudem auch einen Vergleich der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Indikatoren und Erfolgsparameter mit den regionalen Pachtpreisen. Nach den vorliegenden Daten war der Preisauftrieb am Pachtmarkt damit in etwa so stark wie im Jahr zuvor. Gleichzeitig kommt es zu einem weiteren Auseinanderdriften der regionalen Pachtpreise.
Das heißt: In einigen Regionen ging es mit den Pachtpreisen steil nach oben. Anderswo sind die Pachten nur moderat gestiegen und in einigen Fällen ging es sogar deutlich zurück. Fakt ist jedoch auch: In den letzten 20 Jahren verteuerte sich Pachtland in Deutschland um 75 Prozent und in der letzten Dekade wurde die Pacht knapp 30 % teurer.
Anteil an Pachtland nimmt erstmals seit langem ab
Gleichzeitig sind die regionalen Preisunterschiede in Deutschland sehr groß und werden immer größer. Denn in einigen Ländern – wie in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz - gingen die Pachtpreise 2024 besonders steil nach oben.
Anderswo (überraschenderweise in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und allen ostdeutschen Bundesländern) wurde die Pacht sogar billiger. Erklärungen für den regionalen Preisrückgang sind schwierig und die Ursachen nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Die großen Preisunterschiede am Pachtmarkt sind aber ohnehin ein typisches Merkmal des deutschen Bodenmarktes: In keinem anderen europäischen Land sind die regionalen Preisunterschiede nämlich so groß wie in Deutschland. Das zeigt jedenfalls die Auswertung der europäischen Pacht- und Bodenpreise durch die Europäische Kommission.
Und es gibt noch eine Entwicklung, die auffällt: Der Anteil der gepachteten Flächen an dem insgesamt bewirtschafteten Land, hat sich 2024 zum ersten mal seit Jahren nicht weiter erhöht sondern von 62,9 % auf 61,6 % abgenommen. (siehe Grafik 3 unten).
Das war in den 15 Jahren vor dem Jahr 2015 schon einem so. Damals nahm vor allem der Eigentumsanteil an den Flächen stetig zu. Bis 2023 sind die die Betriebe dann fast nur noch über die Zupacht von Flächen gewachsen, zuletzt wurden jedoch offenbar auch wieder mehr Flächen gekauft.
Starker Preisanstieg in Niedersachsen und im Südwesten
Doch wie war laut den Daten des BMEL nun die regionalen Entwicklung der Pachtpreise? Im Bundesmittel war der Preisanstieg von 2023 auf 2024 mit knapp 3 Prozent oder 10 Euro ähnlich hoch wie im Jahr zuvor. Doch die regionalen Entwicklungen gingen sehr deutlich auseinander.
In einigen Bundesländern hat sich Pachtland nach den Daten des Testbetriebsnetzes nämlich stark verteuert. In einigen Regionen sind die Preise dagegen zurückgegangen. Den stärksten Anstiege der Pachtpreise mussten 2024 von den großen Agrarländern die Bauern in Niedersachsen verkraften. Noch stärker gestiegen sind die Pachten jedoch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Dabei verteuerte sich die Pacht in Niedersachsen binnen Jahresfrist um gut 7,5 Prozent auf 578 Euro je Hektar. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Pachtpreise im Jahresvergleich um knapp 2 Prozent auf 583 Euro je Hektar. In Bayern zahlten die Bauern knapp 2 Prozent mehr und damit 402 Euro je Hektar. Um fast 5 Prozent gingen die Pachtpreise in Baden-Württemberg auf 281 Euro je ha nach oben.
Dagegen sind die Pachtpreise in Rheinland-Pfalz nach den Daten des Testbetriebsnetztes geradezu explodiert - auf 325 Euro je ha. Dieser starke zweistellige Preisanstieg scheint jedoch eher unwahrscheinlich und könnten auch ein technischer Meldefehler sein, wobei die Pachten in Rheinland-Pfalz im Vergleich allenfalls im Mittelfeld liegen.
Am Ende bleiben die beiden nordwestdeutschen Veredlungshochburgen weiterhin die mit Abstand teuersten Pachtländer. Etwas überraschend ist, dass die Pachtpreise in den ostdeutschen Ackerbauländern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (aber auch in allen anderen ostdeutschen Ländern) erstmals seit langem gefallen sind. Dabei fiel der Rückgang zwischen 2 und 10 Prozent ziemlich deutlich aus.
Pachtpreise fallen im Osten überall und steigen im Nordwesten
Allerdings ist die Betriebsstruktur sowie die Relation von Pacht- und Eigentumsflächen im Osten eine völlig andere als im Westen. Ebenso ist der Tierbesatz je Flächeninhalt erheblich niedriger. Den Rückstand der Pachtpreise hatten die ostdeutschen TOP-Ackerbauländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren aufgeholt und die Pachten waren in beiden Ländern ziemlich teuer geworden. Nun ging es wieder in die andere Richtung. Dennoch liegen beide Länder mit 280 und 305 Euro ja ha damit durchaus im oberen Mittelfeld.
Im Vergleich hohe Pachtpreise werden weiterhin auch aus Schleswig-Holstein und Bayern gemeldet. Dabei sind die Pachten in Schleswig-Holstein gefallen und in Bayern leicht gestiegen. Für das norddeutsche Küstenland ist das trotzdem weiter Platz drei im Pachtpreis-Ranking aller Bundesländer.
In Bayern, dem viertteuersten Pachtland im Bundesdeutschen Ranking, stiegen die Pachten im Landesmittel nicht mehr so kräftig wie in den Vorjahren. Gleichzeitig verteuerte sich die Pacht in Baden-Württemberg deutlich um 5 % auf 281 Euro, während die Bauern im benachbarten Rheinland-Pfalz mit 325 Euro je Hektar nach den aktuellen Daten deutlich mehr zahlen müssen.
In Hessen zahlen die Bauern im Mittel nur 184 Euro Pacht ja ha. Das sind gut 3 % weniger als im vorigen Jahr. In Sachsen wurde die Pacht mit 191 Euro je Hektar sogar um 5 Prozent billiger, während die Preise in Brandenburg mit 187 Euro ebenfalls um 5 Prozent gefallen sind. Am unteren Ende der Pachtpreisskala liegt weiter das Saarland mit 90 Euro je Hektar - jedoch mit einem Anstieg von 10 Prozent.
Quelle: agrarheute
Wien - Trotz anhaltender Verunsicherungen durch den Ukraine-Krieg und unvorhergesehener handelspolitischer Entwicklungen hat der Milchmarkt in Österreich 2024 eine stabile Entwicklung gezeigt.
Wie der Milchverband Österreich (MVÖ) am Dienstag (29.4.) in Wien berichtete, ist die Gesamtanlieferung mit 3,58 Mio. Tonnen Milch gegenüber 2023 um 1,4% gestiegen. Etwas zurückgegangen, nämlich um 0,6 Prozentpunkte auf nunmehr 18,2%, ist der Anteil der Biomilch. Dennoch ist dies weiterhin der höchste Biomilchanteil innerhalb der EU. Von Österreichs Landwirten wurden insgesamt 615.800 Tonnen an ökologisch erzeugter Milch an die Molkereien geliefert.
Der durchschnittliche Erzeugermilchpreis lag im vergangenen Jahr in dem Alpenland mit 56,86 Cent/kg inklusive Umsatzsteuer um 2,8% unter dem Vorjahreswert. Nach einem zunächst niedrigen Niveau stieg der Milchpreis im Jahresverlauf an und erreichte im Dezember mit 63,58 Cent/kg seinen Höchstwert. Vor allem gegen Jahresende bestimmten feste Notierungen bei Milchfett das Geschehen. Hintergrund waren neben der weltpolitischen Lage unter anderem eine verhaltene EU-weite Milchanlieferung bei insgesamt guter Nachfrage.
Weiter fortgesetzt hat sich 2024 der Strukturwandel in der österreichischen Milchproduktion. Die Anzahl der Milchbauern verringerte sich laut MVÖ um 3,8% auf 21.569 Betriebe. Der Milchkuhbestand wurde um 1,3% auf 535.810 Tiere abgestockt. Pro Betrieb wurden im Durchschnitt 24,8 Milchkühe gehalten, wobei die mittlere Milchlieferleistung bei 6.687 Kilogramm pro Kuh lag. Die durchschnittliche Anlieferung je Milchbetrieb stieg um 5,4% auf 166,1 Tonnen.
Die Umsätze der österreichischen Milchverarbeiter sind im vergangenen Jahr gegenüber 2023 um rund 1,7% auf 4,04 Mrd. Euro gestiegen. Zuwächse konnte die Branche sowohl am heimischen Markt als auch im Auslandsgeschäft verbuchen. Zuletzt hatten dem MVÖ zufolge die sehr sprunghaften Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump für Irritationen im weltweiten Handel - auch in der Milchbranche - gesorgt. Belastend für die europäische Milchwirtschaft sei aber auch das aktuelle Verfahren Chinas gegen Milchimporte aus der EU. Insgesamt werde aber die Entwicklung der Nachfrage am Weltmarkt positiv gesehen.
Quelle: proplanta
Die Einkommen der Landwirte sind im Wirtschaftsjahr 2023/24 ein Fünftel geschrumpft. Besonders betroffen sind die Milchviehhalter und dann die Ackerbauern. Schweinehalter haben im letzten Wirtschaftsjahr sogar mehr Geld verdient. Auch nach Bundesländern sind die Einkommen sehr unterschiedlich. Vorne liegen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Schlusslicht ist Schleswig-Holstein.
Die deutschen Landwirte haben im abgelaufenen Wirtschaftsjahr deutlich weniger Geld verdient. Angesichts stark gefallener Agrarpreise, steigende Kosten und zahlreicher wirtschaftlicher und politischer Schwierigkeiten ist das auch kein Wunder.
Dabei hat sich das Einkommen der Bauern je nach Produktionsschwerpunkt und Bundesland sehr unterschiedlich entwickelt. Im Durchschnitt über alle Betriebstypten haben die deutschen Landwirte im Wirtschaftsjahr 2023/24 jedoch fast ein Fünftel weniger verdient als im sehr guten Vorjahr.
Die Daten für den betriebswirtschaftlichen Vergleich liefert das Testbetriebsnetz des Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) – mit einem sehr umfangreichen Datenpool. Danach lag das Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland im Durchschnitt aller Rechts- und Bewirtschaftungsformen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2023/24 bei rund 46.800 Euro je Arbeitskraft und damit um 18,6 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Allerdings war das Jahr 2022/23 aus verschiedenen Gründen auch das bislang wirtschaftlich erfolgreiches Jahr für die deutschen Landwirte mit dem höchsten Einkommen. Damit relativiert sich der strake Einkommensrückgang etwas. Außerdem sin die Einkommen nicht in allen Betriebsformen gesunken. Für die zuletzt besonders gebeutelten Schweinehalter war das letzte Wirtschaftsjahr nämlich besonders erfolgreich. Ihr Einkommen stieg trotz der schwierigen Rahmenbedingungen um 19 % auf 86.589 Euro an und bescherte ihnen Rekordeinnahmen.
Völlig anders bei den Ackerbauern. Hier hat sind die Preise zuletzt kräftig gefallen und die Einkommen je AK um rund 9 % auf 61.395 Euro je AK gesunken. Und im letzten halben Jahr hat sich die Situation für Ackerbauern sogar noch weiter verschärft. Am schlimmsten hat es jedoch die Milchbauern erwirtschaftet. Ihre Einkommen brachen nach den rekordhohen 68.910 Euro im Wirtschaftsjahr 2022/23 mit den abstürzenden Milchpreisen um 37 % auf 43.419 Euro im Wirtschaftsjahr 2022/23 ein und bescherten ihnen das schlechteste Einkommen aller Produktionszweige.
Spitzenverdiener: Sachsen-Anhalt und Niedersachen
Überraschend große Unterschiede gibt es auch beim Einkommen der Landwirte nach Bundesländern. Das hat sowohl mit den natürlichen Gegebenheiten als auch mit den vorherrschenden Produktionszweigen zu tun. Mit großem Abstand an der Spitze liegen beim Einkommen im zurückliegenden Wirtschaftsjahr die Landwirte in Sachsen-Anhalt.
Hier verdienten die Bauern nach den Daten des Testbetriebsnetzes im Wirtschaftsjahr 2023/24 immerhin 70.740 Euro je AK und damit über 40 % mehr als der Durschnitt. Und damit blieben die Einkommen der Landwirte in Sachsen-Anhalt nahezu stabil. Dabei kommen die Einkünfte der Bauern in Sachsen-Anhalt zu fast 70 % aus dem Ackerbau und die Betriebsgröße liegt mit 330 ha deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Im Bundesmittel kommen 23 % aus dem Ackerbau und die Betriebsgrößer liegt bei 93 ha. Fast genau so viel wie in Sachsen-Anhalt verdienten die Landwirte in Niedersachsen. Im neben Bayern größten Agrarland der Bundesrepublik verdienten die Landwirte im Wirtschaftsjahr 2023/24 immerhin 68.129 Euro je AK. Das ist im Vergleich zu dem rekordhohen Ergebnis aus dem Vorjahr jedoch ein Rückgang von fast 14 %.
In Niedersachsen kommen jedoch fast 70 % der Erlöse der Landwirte aus der Tierproduktion – darunter allein 30 % aus der Schweineproduktion und 21 % aus der Milch. Hier haben also insbesondere die hohen Erlöse der Schweinehalter die Einkommen gestützt.
Auf Rang drei im Einkommensranking der Bundesländer liegt vielleicht etwas überraschend Brandenburg mit einem Einkommen von 58.209 Euro je AK. Das ist im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Anstieg von 3 % sagen die Daten des BMEL. Ihr Geld verdienen die Bauern in Brandenburg zu über 50 % mit der Tierhaltung und hier vor allem mit der Geflügelproduktion die fast 30 % zum Einkommen beisteuert. So stark ist die Geflügelproduktion nur noch in Niedersachsen vertreten.
Bayerns Bauern verlieren 26 % Einkommen
Unter den großen Agrarländern nehmen die Landwirte in Nordrhein-Westfalen mit 55.395 Euro je AK diesmal nur einen guten Mittelplatz ein, obwohl die von der Produktions-Struktur in vielerlei Hinsicht mit den Landwirten in Niedersachsen vergleichbar sind. Dabei ist das Einkommen der Landwirte in NRW im Vergleich zum Vorjahr um 23 % geradezu dramatisch eingebrochen.
Das hat offensichtlich auch mit dem großen Gewicht der Milchproduktion zu tun die etwa 15 % zum Einkommen besteuert. Allerdings steuert auch die Schweinehaltung 37 % zum Einkommen der Bauern in NRW bei – jedoch ist der Anteil der Geflügelproduktion mit 3 % deutlich geringer als in Niedersachsen mit 8 % (oder Brandenburg).
Einkommensverluste von 26 % auf 43.821 Euro je AK mussten die Landwirte in Bayern verkrafte. Dabei steuert die Tierproduktion etwa zwei Drittel zum Einkommen der bayrischen Bauern bei – darunter ist die Milch mit 33 % besondere stark und schlägt natürlich bei des stark gefallen Milchpreisen besonders ins Kontor. Außerdem liegt das Einkommen der bayrischen Landwirte je AK damit noch unter dem Bundesdurchschnitt. Die Betriebsgröße der bayerischen Betriebe liegt mit 70,4 ha ebenfalls deutlich unter dem Bundesmittel von93 ha.
Am unteren Ende der Einkommensskala rangieren im zurückliegenden Wirtschafjahr die Landwirte aus Schleswig-Holstein. Sie verdienten mit 40.176. Euro je AK rund 40 % weniger als im Jahr zuvor. Grund ist eindeutig der strake Erlösrückgang der Milch. Die Milch steuert immerhin 35 % zum Einkommen der norddeutschen Bauern bei. Aus der Schweinehaltung kommen nur 16 % und aus dem Ackerbau 23 %.
Quelle: agrarheute