Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im August 2025 um 2,2 % höher als im August 2024. Im Juli 2025 hatte die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat bei -0,3 % gelegen, im Juni 2025 bei -1,1 %.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, fielen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im August 2025 gegenüber dem Vormonat Juli 2025 um 2,1 %.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat entwickelten sich die Preise für Produkte aus pflanzlicher und tierischer Erzeugung wie bereits in den Vormonaten auch im August 2025 gegenläufig. So sanken die Agrarpreise für pflanzliche Erzeugnisse um 12,7 % gegenüber August 2024, während die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse um 11,8 % stiegen. Im Vergleich zum Vormonat verbilligten sich im August 2025 sowohl Produkte aus pflanzlicher Erzeugung (-5,5 %) als auch Produkte aus tierischer Erzeugung (-0,3 %).
Preisrückgang bei Speisekartoffeln hält weiter an
Der Preisrückgang bei pflanzlichen Produkten um 12,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist erneut unter anderem auf die gesunkenen Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im August 2025 um 52,5 % niedriger als im August 2024. Im Juli 2025 hatte die Vorjahresveränderung bei -53,0 %, im Juni 2025 bei -64,2 % gelegen. Auch gegenüber dem Vormonat Juli 2025 sanken die Speisekartoffelpreise um 34,7 %.
Preise für Gemüse, Getreide, Handelsgewächse und Futterpflanzen gesunken, für Obst und Wein gestiegen
Die Preise für Gemüse fielen binnen Jahresfrist um 2,9 %, wobei insbesondere Eissalat (-27,4 %), Kohlgemüse (-4,3 %) und Tomaten
(-3,0 %) günstiger waren. Preissteigerungen waren hingegen unter anderem bei Blumenkohl und Champignons zu beobachten, die sich binnen Jahresfrist um 20,7 % beziehungsweise 8,0 % verteuerten.
Die Erzeugerpreise für Obst waren im August 2025 um 8,2 % höher als ein Jahr zuvor. Preisanstiege gab es unter anderem bei Erdbeeren mit +14,4 % und bei Tafeläpfeln mit +10,7 %.
Getreide war im August 2025 im Vergleich zum August 2024 um 6,4 % günstiger (Juli 2025: -2,9 % zum Vorjahresmonat). Die Preise für Handelsgewächse insgesamt lagen im August 2025 um 12,2 % niedriger als ein Jahr zuvor, wobei sich Raps im Gegensatz zu den meisten anderen Handelsgewächsen verteuerte (+3,0 %). Die Preise für Futterpflanzen waren im August 2025 mit einem Rückgang von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat weiterhin rückläufig (Juli 2025: -8,0 % gegenüber Juli 2024). Beim Wein war im August 2025 eine Preissteigerung um 2,1 % gegenüber August 2024 zu verzeichnen.
Tierische Erzeugung: Preisanstieg bei Milch, Eiern sowie Rindern und Geflügel
Der Preisanstieg für Tiere und tierische Erzeugnisse um 11,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gestiegenen Preise für Milch zurückzuführen. Der Milchpreis lag im August 2025 um 13,3 % höher als im Vorjahresmonat (Juli 2025: +15,3 % gegenüber Juli 2024). Im Vergleich zum Vormonat Juli 2025 stiegen die Preise für Milch leicht an (+0,3 %). Bei Eiern kam es binnen Jahresfrist zu einer Preissteigerung von 9,9 % (Juli 2025: +9,3 % gegenüber Juli 2024).
Die Agrarpreise für Tiere waren im August 2025 um 11,0 % höher als im August 2024 (Juli 2025: +10,3 % zum Vorjahresmonat). Maßgeblich dafür war der Preisanstieg bei Rindern um 40,5 %. Bei Schlachtschweinen sanken die Preise hingegen um 4,0 %. Die Preise für Geflügel waren im August 2025 um 10,7 % höher als im August 2024. Ausschlaggebend hierfür waren die Preissteigerungen bei Sonstigem Geflügel (Enten und Puten) um 16,3 % und bei Hähnchen um 7,4 %.
Quelle: proplanta
Rom - Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben im September leicht nachgegeben. Der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechnete Gesamtpreisindex lag bei 128,8 Punkten und damit unter dem revidierten August-Wert von 129,7 Punk
Moderate Rückgänge bei den Getreide-, Milch-, Zucker- und Pflanzenölindizes überwogen einen Anstieg des Fleischindex. Der September-Gesamtindex übertrifft laut FAO den Vorjahresmonat zwar um 4,2 Punkte, bewegte sich aber weiterhin deutlich unter dem im März 2022 erreichten Höchststand, nämlich um 31,4 Punkte.
Mit durchschnittlich 105,0 Punkten war der FAO-Getreidepreisindex im September um 0,6 Punkte kleiner als im August. Der FAO zufolge gingen die Weltweizenpreise den dritten Monat in Folge zurück, was vor allem auf eine gedämpfte internationale Nachfrage und die Bestätigung großer Ernten in Russland und anderen wichtigen Erzeugerländern in Europa und Nordamerika zurückzuführen ist.
Auch die Maispreise gaben aufgrund von Prognosen über ein reichliches Angebot in den Exportländern Brasilien und den USA nach; die vorübergehende Aussetzung der Getreideexportsteuern in Argentinien belastete die Maisnotierungen ebenfalls.
Der FAO-Pflanzenölpreisindex erreichte im September 167,9 Punkte, womit der Vormonat um 1,2 Punkte unterschritten wurde. Dies führt die FAO insbesondere auf niedrigere Palm- und Sojaölnotierungen zurück, die den Anstieg der Sonnenblumen- und Rapsölpreise mehr als ausglichen. Mit 99,4 Punkten schloss der FAO-Zuckerpreisindex dem September ab, was gegenüber August einen Rückgang um 4,2 Punkte bedeutet. Hier wirkte sich die Entwicklung in Brasilien aus, wo die Zuckerproduktion höher ausfallen dürfte als zunächst erwartet. Zusätzlicher Abwärtsdruck auf die Preise kam von günstigen Ernteaussichten für Zuckerrohr in Indien und Thailand.
Ebenfalls zum dritten Mal in Folge ging es im September mit dem Milchpreisindex nach unten. Dieser schloss mit 148,3 Punkten ab, was gegenüber August einem Rückgang um 2,6% entsprach. Dennoch lag der Wert immer noch fast 9% über dem Niveau des Vorjahres. Alle Teilindizes – also Butter, Magermilchpulver, Vollmilchpulver und Käse – gaben nach, Butter mit einem Minus von 7% am stärksten.
Ein neues Rekordhoch erreichte indes der Fleischpreisindex mit 127,8 Punkten; damit bewegt er sich um 0,9 Punkte über dem revidierten August-Stand und 7,9 Punkte über dem Vorjahreswert. Dieser Anstieg spiegelt laut Darstellung der FAO die höheren Weltmarktpreise für Rind- und Schaffleisch wider, während die Notierungen für Schweine- und Geflügelfleisch weitgehend stabil blieben.
Die Preise für Rindfleisch kletterten nach FAO-Angaben auf ein Allzeithoch, gestützt durch die starke Nachfrage in den USA, wo ein begrenztes Inlandsangebot und der günstige Preisunterschied die Einfuhren weiter begünstigten. In der EU hätten sich die Auswirkungen der neuen chinesischen Antidumpingzölle auf die Schweinefleischpreise in Grenzen gehalten.
Quelle: proplanta
10.10.2025 (AMI) – Im September sind die internationalen Preise für Milchprodukte im Vergleich zum Vormonat produktübergreifend zurückgegangen. Am deutlichsten war dies bei Butter und Milchpulver der Fall. Die Käsepreise sanken laut Angaben der FAO nur geringfügig.
Der FAO-Milchpreisindex lag im September 2025 bei durchschnittlich 148,3 Punkten und verzeichnete damit den dritten Rückgang in Folge. Damit sank er gegenüber August um 2,6 %, lag jedoch weiterhin um nahezu 9,0 % über dem Niveau des Vorjahres.
Im September gaben dabei alle Teilindizes nach. Die Butterpreise sanken um 7,0 %, jene von Magermilchpulver um 4,3 % und die von Vollmilchpulver um
Quelle: AMI
09.10.2025 (AMI) – In den bedeutendsten Exportregionen außerhalb der EU-27 ist die Milchanlieferung in den ersten acht Monaten über das Vorjahresniveau gestiegen. Vor allem in den USA und in Argentinien konnte ein expansives Wachstum beobachtet werden. Lediglich in Australien blieben die Milchmengen im bisherigen Jahresverlauf hinter dem Vorjahresniveau zurück.
Das Milchangebot in den bedeutendsten Milcherzeugerregionen außerhalb der EU lag im bisherigen Jahresverlauf von 2025 durchgehend über der Vorjahreslinie. Von Januar bis August 2025 erzeugten die USA, Neuseeland, das Vereinigte Königreich, Argentinien und Australien insgesamt rund 104 Mio. t Milch. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Milcherzeugung der wichtigsten Drittstaaten damit um schalttagsbereinigte 2,7 % erhöht. Im Januar fiel das Milchangebot dabei um gut 1,2 % umfangreicher aus als im Vorjahresmonat. In den Folgemonaten erhöhte sich der Zuwachs sukzessive und erreichte im Juli mit knapp 4,1 % sein bisheriges Maximum. Im August hat sich das Wachstum dann leicht abgeschwächt, lag aber immer noch bei 3,5 %. Insgesamt erzeugten die USA im August rund 13,4 Mio. t Milch bzw. nach Umrechnung auf einen Standardmonat mit 30,5 Tagen rund 13,2 Mio. t Milch.
Quelle: AMI
Der Discounter bietet verschiedene Käse bis zu 50 Cent günstiger an. Für den Verbraucher gut, für den Milchviehhalter ein Alarmsignal.
Was den Verbraucher im Einkaufskorb freut, könnte dem Landwirt schwer im Magen liegen. Nachdem die Discounter Lidl und Aldi kürzlich bereits die Preise für Butter gesenkt haben, hat Aldi jetzt angekündigt, viele Käsesorten billiger zu machen. Ab dem 09. Oktober sollen die Preise für zahlreiche Käseprodukte um bis zu 16 Prozent sinken, heißt es in einer Pressemitteilung von Aldi Nord und Aldi Süd. Das können bis zu 50 Cent bei einzelnen Produkten sein. Dazu zählen verschiedene Sorten und Darreichungsformen von Gouda, aber auch Cheddar und Emmentaler.
Aldi schreibt, dass der Discounter damit als erster Lebensmitteleinzelhändler die Kunden bei weiteren wichtigen Grundnahrungsmitteln entlastet. Damit einher geht die Nachricht, dass Molkereien angekündigt haben, für September beziehungsweise Oktober das Milchgeld um bis zu 2,75 ct/kg zu reduzieren.
Käse und Milch billiger
Wie sich Käsepreise entwickeln, zeigt die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten. Demnach ist etwa der Netto-Preis für Emmentaler und Viereckhartkäse mit 5,85 bis 6,90 im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben – bei steigender Nachfrage. Demgegenüber lag der Preis für Blockware Gouda diese Woche bei 3,60 bis 3,90, während letzte Woche noch 3,80 bis 4,05 Euro/kg aufgerufen wurden.
Bei der Milch als Grundstoff für den Käse bietet sich folgendes Bild: Im Oktober 2025 geraten die Milchpreise in Deutschland unter Druck und zeigen Anzeichen eines beginnenden Preisrückgangs, nachdem sie seit Februar 2025 gestiegen waren. Milchbauern und Molkereien berichten, dass die Angebotsmengen deutlich über dem Vorjahresniveau liegen. Das belastet das Preisniveau und führt zu einer Marktentspannung.
Der durchschnittliche Auszahlungspreis der Molkereien für konventionelle Kuhmilch lag im August 2025 bei etwa 53,50 EUR pro 100 kg; für Oktober wird ein ähnliches Niveau beobachtet. Deutsche Molkereien wie DMK und Friesland-Campina haben Preissenkungen angekündigt oder bereits vorgenommen. DMK hatte etwa das Milchgeld für September um 2 Cent/kg reduziert. Im Oktober geht es bei den Milchverarbeitern ähnlich weiter: FrieslandCampina senkt seine Auszahlung um 2,75 Cent auf 53 ct/kg. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) warnt: Aus Molkereikreisen sei zu hören, dass möglicherweise Milchpreissenkungen von 15 Cent/kg Milch drohten, sagte der BDM-Vorstandsvorsitzende Karsten Hansen.
Milcherzeuger bleiben unter Druck
Es ist ein Wechselspiel: Aldi gibt nicht direkt vor, was Landwirte bekommen. Aber als größter Lebensmitteleinzelhändler Deutschlands – zusammen mit Lidl, Rewe, Edeka – beeinflusst Aldi den gesamten Marktpreis. Wenn Aldi Preise senkt, ziehen andere Discounter nach. Und das bedeutet, dass die Molkereien Verhandlungsspielraum verlieren und die fallenden Preise nach unten weiterreichen. Am Ende bleiben Landwirte mit ihrer Milch. Zwischen 2020 und 2024 haben laut Deutschem Bauernverband rund 10 Prozent der Milchviehbetriebe aufgegeben. Dieser Trend könnte sich bei weiterem Preisdruck verstärken.
Quelle:agrarheute
Kempten - Auf dem Markt für Milchfett hat es zuletzt wieder etwas Bewegung gegeben. Die Großhandelspreise für kontraktgebundene Päckchenbutter wurden deutlich nach unten korrigiert.
Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten meldete am Mittwoch (8.10.) eine Notierung von 5,55 bis 6,25 Euro/kg, ein Abschlag von 1,00 Euro/kg am unteren und sogar 1,10 Euro/kg am oberen Ende des Preiskorridors. Für lose deutsche Markenbutter wurde, wie in den vergangenen beiden Wochen, eine Preisspanne von 5,50 bis 5,90 Euro/kg angegeben.
Auch am Weltmarkt gab der Butterpreis nach. Bei der Auktion am Dienstag (7.10.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) sank der Preis im Mittel aller Lieferkontrakte auf umgerechnet 5.747 Euro/t. Das waren 1,9% weniger als drei Wochen zuvor.
Die Vollmilchpulvernotierung zeigte sich gegenüber der Vorwoche ebenfalls schwächer. Sie lag in Kempten bei 3,55 bis 3,80 Euro/kg, was eine Verschiebung von 15 Cent für das untere Spannenende und von 10 Cent für das obere Spannenende bedeutete. An der GDT sank der Preis auf 3.165 Euro/t, 1,7% weniger als bei der Auktion am 16. September.
Magermilchpulver erzielte der Süddeutschen Butter- und Käsebörse zufolge gegenüber der Vorwoche unveränderte Preise. Für Ware in Nahrungsmittelqualität lagen sie zwischen 2,13 und 2,25 Euro/kg. Magermilchpulver in Futtermittelqualität wurde weiterhin in einer Preisspanne von 2,00 bis 2,02 Euro/kg gehandelt. Die GDT veröffentlichte gegenüber der vorherigen Auktion um 0,2% höhere Kontraktpreise für Magermilchpulver, die Auszahlung je Tonne lag bei 2.226 Euro.
Auf der Jahrestagung der Brandenburger Milcherzeuger am Dienstag (7.10.) erläuterte Mathias Klahsen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dass die aktuell rückläufigen Preise zumindest teilweise auf einen starken Euro, der das Exportgeschäft unter Druck setze, zurückzuführen seien. Außerdem könne Deutschland dank der guten Futtersituation auf eine hohe Milchleistung und somit hohe Milchmenge zurückgreifen. Langfristig prognostiziert der Experte allerdings ein stabiles Preisniveau für Milcherzeugnisse.
Quelle:proplanta
Ende September haben die Einzelhändler die Butterpreise deutlich gesenkt – deutlicher als es die Märkte zeigen. Was waren die Gründe?
Der Lebensmitteleinzelhandel hat die Endkundenpreise für Butter im September zweimal nacheinander deutlich gesenkt: Von 1,99 € auf 1,79 € und dann auf 1,49 € pro 250 g Päckchen. Discounter wie Lidl oder Aldi rühmen sich damit den günstigsten Preis an die Verbraucher weiterzugeben.
Bei Milcherzeugern und Branchenkennern führt das aber zu Unverständnis: Zwar sind auch an den Rohstoffmärkten die Preise in den letzten Wochen gesunken, aber nicht um 25 %. In der Woche der Preisankündigung des Einzelhandels lag die Butter-Notierung an der Butter- und Käsebörse Kempten (24. September) bei 6,85 – 7,35 €/kg, also bei im Schnitt 1,775 € pro 250 g.
Preiskampf: Geringere Butterpreise als Rohstoffkosten?
Diese Preisdifferenz verwundert. Nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) § 20 Abs. 3 dürfen Unternehmen mit überlegener Marktmacht Lebensmittel nicht unter Einstandspreis anbieten, um kleinere Wettbewerber unfair zu behindern. Wie also kommt der Endkundenpreis von 1,49 € pro 250 g Butter zustande, wenn der Einkaufspreis offenbar darüber liegt?
Aldi ohne genaue Angaben zur Preispolitik
Aldi Nord und Süd teilen auf diese Nachfrage von top agrar nur mit: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Aldi aus Wettbewerbsgründen zu Einkaufspreisen sowie weiteren Details zur Preispolitik keine Angaben macht. Seien Sie versichert, dass Aldi selbstverständlich im Rahmen der geltenden Gesetze handelt.“
Quelle:topagrar
09.10.2025 (AMI) – Die Märkte für Magermilch- und Molkenpulver wiesen Anfang Oktober überwiegend stabile Tendenzen auf. Bei ruhiger bis stetiger Nachfrage wurden die Notierungen überwiegend in bisheriger Höhe fortgeschrieben. Am Markt für Vollmilchpulver haben sich hingegen bei überschaubarem Bedarf die schwächeren Preistendenzen fortgesetzt.
Bei Vollmilchpulver haben sich Anfang Oktober die schwächeren Tendenzen der Vorwochen weiter fortgesetzt. Das Neugeschäft war überschaubar, die europäischen Industriekunden agierten weiter zurückhaltend. Vor allem der Hauptabnehmer, die Schokoladenindustrie, hatte aufgrund der hohen Kakaopreise weiterhin wenig Bedarf und zeigte verringertes Kaufinteresse. Vereinzelt kam es zu neuen Abschlüssen, hier mussten die Hersteller teils Preiszugeständnisse machen. Dies bildete die Notierungskommission der Kemptener Börse in der Berichtswoche mit einer abgesenkten Spanne für Vollmilchpulver von 3.550 bis 3.800 EUR/t ab. Das waren am unteren Spannenende 150 EUR und am oberen Ende 100 EUR weniger als in der Woche zuvor.
Quelle: AMI
02.10.2025 (AMI) – Über den Monatswechsel herrschten am Markt für Schnittkäse vorrangig rückläufige Tendenzen vor. Die Nachfrage im Inland war überwiegend saisonüblich und konnte ausreichend von dem bestehenden Angebot gedeckt werden.
Am deutschen Käsemarkt war über den Monatswechsel weiterhin eine abwartende Haltung spürbar. Bei den sinkenden Preisen füllten die Einkäufer zuletzt nicht die Lagerbestände auf, sondern kauften vornehmlich nach Bedarf. Die Absätze im Inland bewegten sich überwiegend auf einem saisonüblichen Niveau. Der Lebensmitteleinzelhandel orderte kontinuierlich Ware und auch die Industrie rief Kontrakte in einem üblichen Umfang ab. Der GV-Bereich bestellte ebenfalls jahreszeitübliche Mengen. Insgesamt wird von Marktteilnehmern aber zum Herbst hin mit einer weiteren Belebung des Marktes gerechnet.
In der Berichtswoche kam es abermals zu deutlichen Preiskorrekturen nach unten. Die Notierungskommission in Hannover senkte am 01.10.25 die Spanne für Blockware im Mittel um 30 Ct. Die Notierung belief sich demnach für die 40. Kalenderwoche auf 3,80 bis 4,05 EUR/kg. Die Spanne für Brotware wurde am unteren Ende ebenfalls um 30 Ct gesenkt, am oberen Ende wurde die Spanne um 20 Ct zurückgenommen. Die Notierung für Brotware lautete demnach 4,00 bis 4,45 EUR/kg.
Quelle: AMI
02.10.2025 (AMI) – Im August konnten sich die Erzeugerpreise für konventionelle Milch in Deutschland weiterhin behaupten und haben lediglich moderat zugelegt. Damit trotzten sie den rückläufigen Tendenzen an den Produktmärkten.
Nach Schätzungen der AMI zahlten die Molkereien im August im bundesweiten Mittel rund 53,5 Ct/kg für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren gut 0,1 Ct mehr als im Monat zuvor. Damit hat sich der moderate Anstieg der Milcherzeugerpreise weiter fortgesetzt. Bereits den dritten Monat in Folge belief sich der Zuwachs dabei lediglich auf 0,1 Ct.
Rund ein Drittel der Molkereien in Deutschland hoben im August ihre Milchpreise im Vergleich zum Vormonat an. Die Zuschläge bewegten sich dabei in einer Bandbreite von 0,1 bis 1,0 Ct im Grundpreis. Die übrige Mehrheit der Unternehmen zahlte gegenüber Juli konstante Auszahlungspreise. Zu leichten Rücknahmen kam es nur in vereinzelten Fällen.
Im Sommer 2024 waren die Erzeugerpreise teils deutlich gestiegen, im August des vergangenen Jahres legten sie gegenüber dem Vormonat um 1,0 Ct zu. Durch den merklich geringeren Zuwachs in diesem Jahr hat sich der Vorsprung gegenüber dem Vorjahresmonat zuletzt verkleinert. Zu Jahresbeginn von 2025 lag dieser noch bei 8,6 Ct und hat sich im weiteren Jahresverlauf nahezu durchgängig in kleinen Schritten reduziert. Im August 2025 belief sich der Vorsprung gegenüber dem Vorjahresmonat noch auf 6,1 Ct.
Quelle: AMI
Butter wird billiger und die Milchmenge steigt: Die Milchpreise für Landwirte stehen stark unter Druck. Droht jetzt der Preisverfall?
Was Verbraucher freut, könnte Landwirten teuer zu stehen kommen. Am vergangenen Freitag (26. September) hat Lidl den Butterpreis erneut gesenkt. Ein 250g-Paket der Eigenmarke kostet jetzt nur noch 1,49 Euro – das sind 30 Cent weniger als zuvor. Aldi zog sofort nach und auch weitere Händler kündigten Preissenkungen an. Das ist bereits die zweite Absenkung der Verbraucherpreise für Butter im September.
Der Hintergrund: Auch im Großhandel sind die Butterpreise zuletzt deutlich abgesackt – ebenso wie am Terminmarkt. Aber nicht nur die Buttererlöse haben nachgegeben, sondern auch die für Magermilchpulver. Der Grund dafür steigert die Sorge um den Milchpreis.
Milchpreise unter Druck: Angebot steigt deutlich
Denn am Milchmarkt hat sich ein entscheidender Faktor verändert: Die deutsche Milchanlieferung fällt inzwischen spürbar größer aus als im Vorjahr, in dem sich die Milchproduktion infolge der Blauzungenkrankheit deutlich verringerte.
In der 37. Kalenderwoche lag die Milchanlieferung an deutsche Molkereien laut ZMB 5 % über der Vorjahreswoche. In Frankreich sieht es ähnlich aus: Die Milchanlieferung lag zuletzt 2,9 % über der Vorjahreswoche.
International sei in mehreren Ländern – unter anderem in den USA – ein Angebotsüberschuss bei der Milchanlieferung zu verzeichnen, berichtet die Süddeutsche Butter- und Käsebörse. Das größere Angebot setzt die Milchpreise deutlich unter Druck.
Spotmilch fällt auf 35,5 Cent - Butter und Pulver deutlich günstiger
Am Spotmarkt, wo die Molkereien sich kurzfristig mit Milch eindecken, kostet das Kilo in der 39. Kalenderwoche nur noch 35,5 Cent – sowohl in Nord- und West- als auch in Süddeutschland. In den Niederlanden ist der Spotmilchpreis binnen einer Woche um 12 Cent auf 29,5 Cent/kg gefallen.
Die sinkenden Preise für flüssigen Rohstoff wirken sich auf die Preise für Milchprodukte aus. Der Markt für Sahne sei besonders betroffen, berichtet die Süddeutsche Butter und Käsebörse am 24. September. Zu diesem Zeitpunkt deutete sich eine mögliche Bodenbildung an, sagen die Marktbeobachter. So hat in der vergangenen Woche auch die Nachfrage nach abgepackter Butter am Großmarkt deutlich angezogen.
Doch durch die niedrigen Preise sinkt die Milchverwertung. Das ife-Institut berechnet jeden Monat aus den Notierungen für Butter und Magermilchpulver der Süddeutschen Butter- und Käsebörse den Kieler Rohstoffwert Milch.
Im September ist er zum dritten Mal in Folge gefallen – und zwar deutlich. Er verlor 3,4 Cent/kg und liegt jetzt noch bei 44,5 Cent/kg Milch. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2024 und liegt deutlich unter den aktuellen Milchauszahlungspreisen der Molkereien.
Landwirte in Sorge: Fällt der Milchpreis jetzt um 15 Cent/kg?
Landwirte fürchten, dass die Milchauszahlungspreise der Molkereien nun fallen. Denn die Marktentwicklung wirkt sich verzögert auf die Erzeugerpreise aus.
In der vergangenen Woche hat der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) bereits Alarm geschlagen: Aus Molkereikreisen sei zu hören, dass möglicherweise Milchpreissenkungen von 15 Cent/kg Milch drohten, sagte der BDM-Vorstandsvorsitzende Karsten Hansen.
Der BDM befürchtet einen Preisverfall am Milchmarkt und fordert daher von der Politik ein rechtzeitiges Eingreifen. Hansen schlägt eine befristete Reduzierung der EU-Milchmenge auf freiwilliger Basis vor.
Fest steht: Bleibt der Angebotsdruck am Milchmarkt bestehen, dürfte das die Milchpreise weiter unter Druck setzen.
Quelle: agrarheute
25.09.2025 (AMI) – Nachdem einige Discounter den Verbraucherpreis für Butter in der vergangenen Woche gesenkt hatten, belebte sich die Nachfrage nach abgepackter Butter deutlich. Bei hohen Absätzen verlief die Produktion dementsprechend umfangreich.
In der zweiten Septemberhälfte hat sich die Nachfrage nach geformter Butter nochmals deutlich belebt. Grund dafür war in erster Linie die Preissenkung im Lebensmitteleinzelhandel in der vergangenen Woche. Die Absätze bewegten sich auf deutlich erhöhtem Niveau und übertrafen laut nationaler Verkaufsstatistik in der 38. Kalenderwoche sowohl das bereits hohe Niveau der Vorwoche als auch das der Vorjahreswoche. Durch diesen kaum vorhersehbaren Impuls Mitte des Monats mussten Hersteller die Warenflüsse teilweise neu strukturieren, um Bestellungen weiter bedienen zu können. Die Produktion verlief derweil, bei saisonunüblich hohem Rohstoffaufkommen, umfangreich. Bei den sinkenden Fettpreisen tendierten auch die Butterpreise in der 39. Kalenderwoche leicht schwächer. Durch die belebte Nachfrage und die umfangreiche Produktion schien, dem Vernehmen nach, der Tiefpunkt allerdings erreicht zu sein. Die Butter- und Käse-Börse in Kempten senkte die Notierung für geformte Butter am 24.09.25 gegenüber der Vorwoche am unteren Spannenende um 15 Ct auf 6,85 bis 7,35 EUR/kg.
Quelle: AMI
Kempten - Die Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland sind weiterhin im Rückwärtsgang, insbesondere bei Butter. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (24.9.) Päckchenbutter günstiger gehandelt.
Die Preisspanne wurde am unteren Ende um 15 Cent nach unten korrigiert und lag bei 6,85 bis 7,35 Euro/kg. Bei loser Ware wurde der untere Wert um 15 Cent abgesenkt, der obere um 10 Cent. Das Preisband lag damit bei 5,50 bis 5,90 Euro/kg.
Die Käsenotierungen in Kempten blieben hingegen unverändert zur Vorwoche. Allgäuer Emmentaler bewegte sich weiterhin in einem Preisbereich von 7,40 bis 8,40 Euro/kg. Für Emmentaler und Viereckhartkäse waren nach wie vor 5,85 bis 6,90 Euro/kg zu zahlen.
Billiger als in der Vorwoche gingen die einzelnen Milchpulversorten für die deutschen Großabnehmer in den Handel. Der Preis für Magermilchpulver in Futtermittelqualität wurde an beiden Enden um 7 Cent abgesenkt, womit sich eine Spanne von 2,04 bis 2,06 Euro/kg ergab. Die Notierung für Ware in Nahrungsmittelqualität lag bei 2,17 bis 2,27 Euro/kg; damit war das Preisband beidseitig um 3 Cent günstiger. Vollmilchpulver kostete 3,80 bis 4,00 Euro/kg und wurde im Gesamtniveau um 10 Cent abgesenkt.
Nach Angaben der Kemptener Börse ist der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland weiterhin schwächer ausgeprägt als in den Vorjahren. Die deutschen Molkereien erfassten laut Schnellberichterstattung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) in der zweiten Septemberwoche 0,1% weniger Milch als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde allerdings deutlich um 5,0% überschritten. Auch der Stand von 2023 werde aktuell übertroffen.
Quelle: proplanta
Gemessen an anderen Ressorts, bleibt wenig Geld bei der Landwirtschaft hängen. Weniger noch als vergangenes Jahr.
Es wurde auch Zeit, mag man angesichts des fortgeschrittenen Jahres denken. Der Bundesrat hat den vor einer Woche beschlossenen Haushalt 2025 abgesegnet. Aufgrund des Scheiterns der Ampel-Koalition im vergangenen November konnte dieser nicht rechtzeitig verabschiedet werden, sodass bis jetzt nur vorläufig gehaushaltet wurde. Für Landwirte die spannendste Frage: Wie viel Geld der mehr als 500 Milliarden Euro kommt ins Agrarressort?
Agrar-Anteil geringer als 2024
Nun ist klar, dass der Bundeshaushalt 2025 Ausgaben von rund 502,5 Milliarden Euro umfasst. Damit steigen die Ausgaben um fünf Prozent gegenüber 2024. Die Neuverschuldung steigt dabei auf knapp 82 Milliarden Euro (ohne Sondervermögen).
Für Investitionen sind im Haushaltsgesetz rund 63 Milliarden Euro vorgesehen. Investitionen können aber auch aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität finanziert werden.
Der Etat des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung beträgt 6,88 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist Topf voll Geld etwas kleiner ausgefallen. 2024 waren es noch 6,93 Milliarden Euro.
Sozialausgaben für Landwirte und Küstenschutz größte Posten
An dem Plan, den jetzt der Bundesrat durchgewunken hat, wurde nichts mehr geändert. Ein wichtiger Posten in den Ausgaben des Landwirtschaftsministeriums ist die landwirtschaftliche Sozialpolitik.
Andere Aufgaben haben einen größeren Betrag im Haushalt: 62 Milliarden kommen der Verteidigung zugute. Der Verkehrsetat ist mit mehr als 23 Milliarden Euro der größte Investitionshaushalt. 190 Milliarden Euro fließen in den sozialen Bereich, etwa die Alterssicherung oder das Bürgergeld.
Landwirte sind noch von anderen Einzeletats betroffen: Beispielsweise soll die Stromsteuer weiter gesenkt werden. Damit werden alle produzierenden Unternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft entlastet, heißt es. Diese Maßnahme steht im Haushalt mit etwa drei Milliarden Euro jährlich.
Im nächsten Haushalt ist noch mehr Geld zu verteilen: 2026 soll der Etat insgesamt etwa 520 Milliarden Euro groß sein.
Quelle: agrarheute
Frankfurt/Main - Gestiegene Lebensmittelpreise verhindern seit Monaten ein stärkeres Absinken der Teuerungsrate - sowohl in Deutschland als auch im Euroraum. «Die Lebensmittelpreise bleiben hartnäckig hoch - ein Drittel höher als vor der Pandemie», schreiben Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Blick auf den Währungsraum.
Zwar seien die Lebensmittelpreise seit Einführung des Euro im Jahr 1999 «tendenziell etwas stärker gestiegen als andere Preise», heißt es in einer von der Notenbank veröffentlichten Analyse. «Die seit 2022 entstandene Kluft ist jedoch eindeutig außergewöhnlich und anhaltend.»
Teilweise Preissprünge von mehr als 50 Prozent
Die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch liegen demnach mittlerweile um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Milchpreise sind seither um rund 40 Prozent gestiegen, die Butterpreise um rund 50 Prozent. Kaffee, Olivenöl, Kakao und Schokolade haben sich sogar noch stärker verteuert.
In den Ländern des Euro-Währungsgebiets reicht der Anstieg der Lebensmittelpreise seit Ende 2019 von 20 Prozent in Zypern bis zu 57 Prozent in Estland. In Deutschland sind es den Angaben zufolge 37 Prozent.
Teuerungswelle vorbei - aber für Haushalte fühlt es sich nicht so an
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 waren die Preise für Energie, aber auch für Lebensmittel rasant gestiegen. Im Euroraum kletterte die Inflationsrate zwischenzeitlich auf über zehn Prozent.
Die große Teuerungswelle ist ausgelaufen: Im August 2025 lagen die Verbraucherpreise im Euroraum wie in den beiden Vormonaten um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das entspricht genau dem EZB-Ziel, deren wichtigste Aufgabe es ist, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Währungsraum der derzeit 20 Länder mit der Gemeinschaftswährung.
«Insgesamt sind wir in einer besseren Lage», schreiben die Autorinnen und Autoren der EZB. «Für viele Haushalte fühlt es sich jedoch nicht so an. Wenn Menschen in den Supermarkt gehen, fühlen sich nicht wenige von ihnen ärmer als vor dem Inflationsschub, der auf die Pandemie folgte.»
Manche Preise werden wohl nicht mehr sinken
Nach der Corona-Pandemie habe die Lebensmittelpreisinflation im Euroraum etwas später als die Gesamtinflation begonnen anzusteigen, erläutern die Experten. Sie habe zudem mit mehr als 15 Prozent in der Spitze ein viel höheres Niveau erreicht und brauche länger, um sich zu normalisieren.
Allerdings müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher wohl bei etlichen Produkten auf Dauer mit höheren Preisen abfinden. So haben «die teilweise mit dem Klimawandel zusammenhängenden globalen Preissteigerungen für Lebensmittelrohstoffe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Lebensmittelinflation erneut angestiegen ist», wie die Autoren ausführen. Dürren und Überschwemmungen können Lieferketten erheblich stören. «Mit Blick auf die Zukunft werden sich die Auswirkungen struktureller Trends wie des Klimawandels höchstwahrscheinlich noch verstärken», heißt es in der Analyse.
Immerhin lassen die jüngsten EZB-Prognosen insgesamt etwas Entspannung bei der Teuerung erwarten: Nach 2,1 Prozent Inflation im Euroraum im laufenden Jahr geht die Notenbank für 2026 von 1,7 Prozent Teuerung aus.
Quelle: proplanta
Bisher war 2025 ein gutes Jahr für Milchbauern: Die Preise sind seit Februar gestiegen, die Aussichten am Milchmarkt waren stets gut. Doch damit könnte es vorbei sein.
Die Auszahlungspreise für Milch aus konventioneller Erzeugung blieben im August stabil auf dem erreichten Niveau. Vereinzelt gab es Preiserhöhungen, zeigt der agrarheute Milchpreisspiegel. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn am Milchmarkt braut sich etwas zusammen.
Aktuell zeichnen die Marktindikatoren ein düsteres Bild. So ist die Milchanlieferung seit Anfang September zwar weiter saisonal rückläufig, doch Landwirte liefern den Molkereien mehr Milch an als im Vorjahreszeitraum. Am größten war der Abstand in der ersten Septemberwoche – mit 4 % mehr Milch als in der Vorjahreswoche, berichtet die AMI. In Summe liegt die Milchanlieferung 2025 damit nur noch 1 % unter dem Vorjahr. Das größere Angebot drückt spürbar auf die Preise: Die Rohstoff- und Produktpreise fallen. Und die Nachfrageimpulse blieben trotz Ferienende gering, berichten Marktbeobachter.
Milchpreise: Spotmilch fällt auf 37 Cent - wegen großem Angebot
Die Spotmilchpreise zeigen, dass die Molkereien derzeit gut versorgt sind und keine zusätzliche Milch suchen. Seit der 34. Kalenderwoche (18. Bis 24. August) sind die deutschen Spotmilchpreise wöchentlich zwischen 1 und 4 Cent/kg gefallen. Damals starteten sie bei 51,5 Cent/kg in Süddeutschland und 46,5 Cent/kg in Norddeutschland. In der 38. Kalenderwoche liegen sie nur noch bei 37 Cent/kg im Norden und 39,5 Cent/kg im Süden. Damit sind sie inzwischen deutlich niedriger als die Erzeugerpreise.
Auch die Großhandelspreise für Milchprodukte sind in der vergangenen Woche gefallen. Hier wird die Schwäche im Fettbereich deutlich. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist die Notierung für lose Butter abgesackt – um 85 Cent/kg am unteren und 80 Cent/kg am oberen Ende der Spanne. Damit liegt sie nun bei 5,65 bis 6,00 Euro/kg.
Sowohl lose als auch abgepackte Butter hatten in den vorherigen Wochen immer wieder nachgegeben. Die Butterpreise befinden sich inzwischen deutlich unter den Vorjahrespreisen. Am Terminmarkt ist Butter bereits am 11. September auf ein 16-Monats-Tief gefallen. Der Lebensmitteleinzelhandel hat am 15. September auf die niedrigeren Preise reagiert und die Verkaufspreise für Butter gesenkt.
Rohstoffwert Milch sinkt deutlich - wegen fallender Butterpreise
Die Preise für Voll- und Magermilchpulver haben in der vergangenen Woche im deutschen Großhandel ebenfalls nachgegeben. Vollmilchpulver fiel um 10 Cent/kg auf 3,90 bis 4,10 Euro/kg und blieb damit seinem Abwärtstrend treu. Magermilchpulver in Nahrungsmittelqualität gab um 5 Cent/kg nach, auf durchschnittlich 4 Euro/kg. Magermilchpulver in Futtermittelqualität fiel um 3 Cent/kg auf 2,12 Euro/kg im Mittel.
Aus den Erlösen für Butter und Magermilchpulver ermittelt das ife-Institut jeden Monat einen Rohstoffwert Milch. Der ist im August auf das bisher niedrigste Niveau in diesem Jahr gefallen: 47,9 Cent/kg Milch. Schon zu diesem Zeitpunkt stand er deutlich unter dem Milchauszahlungspreis, den Landwirte bekommen.
Der Grund für seinen Rückgang: Die gefallenen Butterpreise. Laut dem ife-Institut lag der durchschnittliche Buttererlös im Juli noch bei 743,8 Cent/kg. Im August waren es 719,4 Cent/kg. Das ist ein Minus von 3,3 %. Angesichts der aktuellen Notierungen dürfte der Rohstoffwert im September weiter nachgeben.
Milchmarkt: Börsenmilchwert fällt unter 40 Cent
Und die Aussichten für die kommenden Monate bleiben düster. Der ife-Börsenmilchwert wird berechnet aus den Schlusskursen für Butter und Magermilchpulver an der European Energy Exchange (EEX). Der Wert vom 22. September zeigt für die kommenden Monate nach unten. Er fällt von 42 Cent/kg im September auf 39,1 Cent/kg im Oktober. Danach steigt er sehr leicht um 0,1 Cent/kg im November und um 0,2 Cent/kg im Dezember auf 39,4 Cent/kg. Auch er zeigt Preise deutlich unter dem Rohstoffwert und den aktuellen Auszahlungspreisen.
Wenn sich an der aktuellen Marktlage nichts ändert, könnte sie sich zeitverzögert in den Milchauszahlungspreisen niederschlagen.
Quelle: agrarheute