Der scharfe Preisrückgang scheint gestoppt. Aber nur im Großhandel. Der Rohstoffwert der Milch liegt nur noch bei rund 40 Cent. Das ist deutlich weniger als die meisten Milchbauern für ihre Milch derzeit bekommen. Und dieser Preis reicht nicht aus, um die hohen Kosten zu decken.
„Der Milchmarkt scheint sich zu stabilisieren“, sagt jedenfalls die süddeutsche Butterbörse in ihrem aktuellen Marktbericht. „Die Abwärtsspirale bei den Preisen zeigt sich nicht mehr. Wieder angezogen hat die Nachfrage in allen Produktbereichen. Dies gilt für den Inlandsmarkt, das europäische Ausland und die anderen Exportländer“, sagen die Experten der Butterbörse.
Doch was bedeutet das konkret für die Milchpreise? Nichts Gutes scheint es, wenn man den wichtigsten Trendindikatoren am Milchmarkt glaubt (Rohstoffwert, Börsenmilchwert, Spotmilchpreise). Der vom ife-Institut aus den aktuellen Marktpreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Rohstoffwert der Milch, fiel für den Februar erstmals seit September 2021 wieder unter 40 Cent je kg. Das ife-institut hat für den Februar einen theoretischen Milchpreis von 39 Cent je kg ausgerechnet. Im Januar waren es noch 44,8 Cent/kg und im Dezember 47,9 Cent.
Damit scheint der Boden jedoch erst einmal erreicht zu sein. Der aus den Börsenkursen von Butter und Magermilchpulver errechnete Börsenmilchwert für den Monat März, liegt nämlich wieder bei 40,4 Cent – und für die nachfolgenden Monate steigen die aus den Börsenkursen errechneten Preise langsam wieder an.
Anders sieht es hingegen für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch aus. Dort liegen die Preise Anfang März nur noch zwischen 30,5 und 33,50 Cent je kg. Dahinter steckt neben dem massiven Preisdruck, den die großen Einzelhändler auf die Molkereien ausüben, vor allem eine deutlich gewachsene Milchmenge, bei gleichzeitig stockendem Absatz. Anfang März war die an die Molkereien gelieferte Milchmenge nach den Daten des Milchindustrieverbandes jedenfalls 2,9 % größer als im Vorjahr.
Weltmarkt ist gut versorgt – Exportpreise sind gefallen
Auch am Weltmarkt hat sich die Lage gedreht. Die neuseeländische Großmolkerei Fonterra hat Ende Februar ihre für die Saison 2022/23 prognostizierte Farmgate-Milchpreisspanne von 8,50 bis 9,50 NZ$ pro kg MS (Kilogramm Milchtrockenmasse) mit einem Mittelwert von 9,00 NZ$ auf nur noch 8,20 bis 8,80 NZ$ pro kg MS mit einem Mittelwert von 8,50 NZ$ gesenkt.
Miles Hurrell, Chef von Fonterra, sagte, dass die reduzierten Preise eine abgeschwächte Nachfrage in der Zeit eines ausgeglichenen Angebots widerspiegeln. „Die Nachfrage nach Vollmilchpulver, insbesondere aus China, war schwach, und die Preise sind seit Anfang Dezember deutlich gefallen. „Obwohl wir durch das in letzter Zeit wieder verbesserte Kaufverhalten aus China ermutigt wurden, ist es noch zu früh, um das Ausmaß der Auswirkungen zu bestimmen, die dies auf den Rest der Saison haben könnte. Wir bleiben auch angesichts der schwachen Aussichten für das Wirtschaftswachstum in vielen Regionen vorsichtig.
„Mit Blick auf die Milchproduktion hat der Zyklon Gabrielle in Neuseeland die Erwartungen für die gesamte Saison beeinträchtigt. „Weltweit ist das Milchangebot aus wichtigen Exportregionen ausgeglichen. Die Produktion in Europa und den USA ist gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegen, dies wird jedoch teilweise durch geringere Milchmengen in Neuseeland, Australien und Lateinamerika ausgeglichen.
„Die mittel- bis langfristigen Aussichten für Milchprodukte, insbesondere neuseeländische Milchprodukte, sehen aber positiv aus. Wir werden unsere neue Prognose im Mai abgeben“, sagte Hurrell
Quelle: agrarheute
Brüssel - Die Europäische Kommission will trotz der zuletzt gesunkenen Milcherzeugerpreise nicht in den Markt eingreifen.
Aktuell gebe es keinen Grund für die Aktivierung von Marktsicherheitsinstrumenten, schreibt EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski in seiner Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage des litauischen EU-Agrarpolitikers Juozas Olekas. Noch immer lägen die Ab-Hof-Milchpreise „auf einem sehr hohen Niveau“. Der Sozialdemokrat Olekas wollte unter anderem wissen, wie die Brüsseler Behörde auf die aus seiner Sicht „zunehmenden Turbulenzen“ auf dem EU-Milchmarkt reagieren will.
Wojciechowski erklärte derweil, dass die Marktorientierung der EU-Agrarpolitik „das Kernstück“ der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) sei. Die öffentlichen Interventionskäufe seien von den Mitgesetzgebern so vorgesehen, dass sie „nur im Fall eines schwerwiegenden Marktversagens“ zum Tragen kommen dürften. Daher habe die Kommission nicht die Absicht, eine Anhebung der Referenzschwellen für öffentliche Interventionspreise vorzuschlagen.
Der Pole hob hervor, dass die Agrarkommission die Marktentwicklungen im Milchsektor trotzdem weiterhin genau beobachten werde. Der Brüsseler Agrarchef erinnerte daran, dass der Milchpreise zwei Jahre lang ununterbrochen angestiegen sei. Deshalb komme die aktuelle Preiskorrektur nicht überraschend. Ernsthafte Marktturbulenz sehe man aber nicht.
Zuletzt ging es mit den Erzeugerpreisen für Rohmilch unter anderem in Deutschland nach unten. Erste moderate Abschläge hatte es bereits im Dezember gegeben. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gab der durchschnittliche Auszahlungspreis für konventionelle Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof gegenüber November um 0,2 Cent auf 59,8 Cent/kg nach. Im Januar beschleunigte sich der Abwärtstrend spürbar; von einzelnen Molkereien wurde das Milchgeld um mehr als 10 Cent gekürzt. Nach vorläufigen Schätzungen sank der Milchpreis im Bundesmittel um fast 3 Cent auf 57,0 Cent/kg.
Offenbar ist auch bei der Biomilch eine Trendwende eingeleitet. Wie der Anbauverband Bioland unter Berufung auf eine eigene Erhebung bei bundesweit 40 Ökomolkereien mitteilte, wurden im Januar für 1 kg Biomilch im Schnitt 62,6 Cent gezahlt; das waren 0,4 Cent weniger als im Dezember.
Quelle: proplanta
09.03.2023 (AMI) – Das bundesweite Rohstoffaufkommen ist weiter gestiegen, die Mengen bewegten sich durchgehend über der Vorjahreslinie. Die Märkte für Fett und Eiweiß waren nachfrageseitig von stabilen bis schwächeren Entwicklungen gekennzeichnet. Die Preise schwächten sich kurzfristig leicht ab.
Ende Februar ist das Milchaufkommen in Deutschland weiter gewachsen. Regional gute Futterqualitäten wirkten sich produktionsfördernd aus. Für die 8. Kalenderwoche errechnete die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) einen bundesweiten Zuwachs gegenüber der Vorwoche um 0,5 %. Damit setzt sich auch der saisonale Anstieg der Milchanlieferung weiter fort. Im Vergleich zur Vorjahreswoche wurden 2,9 % mehr Milch erzeugt. Für den Zeitraum der ersten zwei Monate 2023 blieb der Vorsprung gegenüber dem entsprechenden Zeitraum in 2022 mit 3,3 % nahezu unverändert.
Quelle: AMI
Bonn - Die Milchanlieferungen an die Molkereien in Deutschland liegen weiter deutlich über dem Vorjahresniveau. Laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) nahm das Aufkommen im Januar und Februar gegenüber den ersten zwei Monaten 2022 um mehr als 3 % zu.
Nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist derzeit viel Rohstoff vorhanden, was einen Anstieg der Preise für Milchprodukte schwierig mache. Eine Ausnahme war in der vergangenen Woche der Käse. Hier ermöglichte eine zunehmende Nachfrage etwas höhere Abgabepreise der Hersteller bei Neuabschlüssen. Die Notierung für Gouda und Edamer als Blockware wurde am Mittwoch (8.3.) in Hannover um 5 Cent auf 3,20 Euro/kg bis 3,50 Euro/kg angehoben.
Bei der Brotware ging es im Spannenmittel ebenfalls um 5 Cent auf 3,70 Euro/kg bis 4,10 Euro/kg nach oben. Das waren die ersten Zuwächse seit Juni 2022. Zudem wurde bei Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch in Kempten der untere Spannenwert um 15 Cent auf 7,75 Euro/kg angehoben. Bei den Verkäufen von Blockbutter mussten die Hersteller jedoch Preiszugeständnisse machen. Die amtliche Notierung in Kempten wurde deshalb im Spannenmittel um 21,5 Cent auf 4,60 Euro/kg bis 4,70 Euro/kg gesenkt. Die Kunden in der Industrie seien nach den jüngsten Preisanhebungen vorsichtiger mit ihren Bestellungen geworden, berichtete die Kemptener Börse. Die Päckchenbutter blieb dagegen aufgrund der Kontraktbindung stabil; es wird Richtung Ostern mit höheren Vermarktungsmengen gerechnet.
Abschläge für Futtermittelware am Pulvermarkt
Nachfrage für Magermilchpulver war Anfang März laut ZMB durchaus vorhanden; der Bedarf für das zweite Quartal scheint noch nicht überall gedeckt zu sein. Bei konkreten Bestellungen für das zweite Halbjahr seien die Kunden jedoch zurückhaltender gewesen. Unsicherheiten bestünden bezüglich der zukünftigen Milchanlieferungen. Zudem gebe es unterschiedliche Auffassungen über die angemessene Höhe der Preise, berichtete die ZMB. Nach Erhebungen der Kemptener Börse wurde das Pulver in Lebensmittelqualität vergangene Woche zu unveränderten Preisen gehandelt.
Bei der Futtermittelware waren hingegen Abschläge von durchschnittlich 6,5 Cent auf 2,32 Euro/kg bis 2,36 Euro/kg zu verzeichnen. Auch bei Molkenpulver tendierten die Futtermittelqualitäten schwächer. Die Verkaufspreise für das Kilogramm gingen laut Kempner Börse um 2 Cent auf 0,66 Euro bis 0,68 Euro zurück. Das stetig nachgefragte Molkenpulver für die Lebensmittelindustrie wurde im Mittel meist auf vorwöchigen Preisbasis verkauft. Allerdings entwickelte sich der Markt uneinheitlicher. Die Preisspanne wurde deshalb auf 0,82 Euro/kg bis 0,95 Euro/kg erweitert. Bei Vollmilchpulver blieben die Preise im Vorwochenvergleich stabil.
Preiseinbruch bei Cheddar an der GDT
Bei der jüngsten Auktion von Milcherzeugnissen an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) tendierte der Markt am Dienstag (7.3.) schwächer. Der zusammenfassende Preisindex der sieben gehandelten Standardprodukte gab gegenüber der Versteigerung zwei Wochen zuvor um 0,7 % nach. Die umgesetzte Menge lag mit 26.750 t um 12,9 % unter derjenigen von Ende Februar. Einen regelrechten Einbruch erlebte dabei Cheddarkäse. Der ausschließlich von Fonterra angebotene Käse ließ sich nur mit einem Abschlag von 10,2 % auf 4.509 $/t (4.235 Euro) verkaufen. Das war das niedrigste Niveau seit November 2021.
Bei Magermilchpulver ging es im Mittel aller gehandelten Kontrakte und Lieferzeiten gegenüber der vorherigen Auktion um 1,1 % auf 2.739 $/t (2.573 Euro) nach unten. Weniger Geld erlösten die GDT-Anbieter für dieses Produkt zuletzt im November 2020. Die Lieferkontrakte für Butter verzeichneten nur ein moderates Minus von 0,3 % auf 4.899 $/t (5.216 Euro). Der durchschnittliche Erlös für das umsatzstärkste Produkt Vollmilchpulver befestigte sich dagegen um 0,2 % auf 3.277 $/t (3.078 Euro). Gegenüber März 2022 lag der durchschnittliche GDT-Preis jedoch um fast 29 % niedriger, vor allem weil der Großkunde China einen geringeren Importbedarf hat.
Quelle: proplanta
Berlin - Trotz insgesamt gestiegener Umsatzzahlen mussten die deutschen Lebensmittelhersteller beim Auslandsgeschäft im Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahr einen Absatzverlust von 9,4 % hinnehmen.
Im Inland wurde hingegen beim Absatz ein Zuwachs von 1,1 % verzeichnet. Das geht aus dem am Montag (6.3.) veröffentlichten Konjunkturreport der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hervor. Laut Bundesvereinigung kletterte der Branchenumsatz auf 19,4 Mrd. Euro und lag damit 17,9 % über dem Vorjahreswert. Im Inland konnten die Hersteller 13,2 Mrd. Euro erwirtschaften, wodurch sich das Vorjahresergebnis nominal um 22,7 % erhöhte.
Der Umsatz im Ausland stieg hingegen nominal um 8,9 % und betrug 6,2 Mrd. Euro. Die höheren Umsätze sind der BVE zufolge hauptsächlich durch gestiegene Preise zu erklären. Nachdem sich die Stimmung der Lebensmittelbranche in den letzten Monaten etwas gebessert hatte, verschlechterte sie sich im Februar 2023 erneut. Der monatlich vom ifo Institut erhobene Geschäftsklimaindex ging nach unten.
Die Unternehmen beurteilten die aktuelle Geschäftslage sowie die zukünftigen Geschäfte im Vergleich zum Januar wieder negativer. Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen überstiegen der Erhebung zufolge die mit positiven deutlich; lediglich 11,5 % gehen von besseren Geschäften aus, 27,4 % von schlechteren. Bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern hat sich die Stimmung nach dem Rekordtief im Herbst etwas erholt, ist aber weiterhin auf einem tiefen Niveau, heißt es vom Marktforschungsinstitut GfK.
Während die Preise für Lebensmittel im Januar mit einem Plus von 1,5 % im Vergleich zum Vormonat nur leicht stiegen, mussten die Deutschen nach Angaben der BVE jedoch 19,6 % mehr bezahlen als noch im Vorjahr. Auch die Preise für Agrarrohstoffe legten zu. Die Erzeugerpreise tierischer Produkte verteuerten sich im Dezember 2022 im Vorjahresvergleich um stolze 42,3 % und die pflanzlicher Produkte um 13,4 %.
Quelle: proplanta
Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Januar 2023 um 25,4 % höher als im Januar 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat somit den vierten Monat in Folge abgeschwächt.
Im Dezember 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei +29,8 % gelegen, im November 2022 bei +31,9 %. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 fielen die Preise um 1,9 %. Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich mit +10,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat weniger stark als die Preise für tierische Erzeugnisse (+36,3 %). Im Dezember 2022 hatten die Veränderungsraten +13,4 % für pflanzliche Erzeugnisse und +42,3 % für tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren pflanzliche Produkte im Januar 2023 um 2,1 % und tierische Erzeugnisse um 1,6 % billiger.
Preisanstieg beim Getreide schwächt sich weiter ab
Der Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die steigenden Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im Januar 2023 um 67,5 % höher als im Vorjahresmonat. Im Dezember 2022 hatte die Preissteigerung allerdings noch 74,5 % betragen. Auch der Preisanstieg beim Getreide ist mit +7,2 % gegenüber Januar 2022 im Vergleich zum Dezember 2022 (+11,5 % gegenüber Dezember 2021) weiter zurückgegangen.
Preise für Obst und Raps gesunken, für Gemüse gestiegen
Die Erzeugerpreise für Obst waren im Januar 2023 um 4,2 % niedriger als vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -18,2 %. Beim Gemüse (+31,4 % gegenüber Januar 2022) stiegen insbesondere die Preise für Salat (+37,2 %) und Kohlgemüse (+29,7 %). Das Handelsgewächs Raps verbilligte sich im Januar 2023 um 18,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Dezember 2022 hatte die Vorjahresveränderung -14,9 % betragen.
Preisanstieg bei Eiern nimmt weiter zu
Die Preise für tierische Erzeugnisse waren im Januar 2023 um 36,3 % höher als im Januar 2022. Der Milchpreis lag im Januar 2023 um 36,2 % über dem Vorjahresmonat. Der seit Anfang 2022 kontinuierlich zunehmende Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat bei Eiern setzte sich auch im Januar 2023 mit +45,0 % gegenüber Januar 2022 fort. Im Dezember hatte die Veränderung zum Vorjahresmonat noch +44,1 % betragen.
Bei den Preisen für Tiere gab es im Januar 2023 einen Anstieg von 35,7 % im Vergleich zum Januar 2022. Im Dezember 2022 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 38,1 % betragen. Dabei stiegen die Preise für Schlachtschweine im Januar 2023 im Vergleich zum Januar 2022 um 62,0 %, für Rinder um 8,3 %. Die Preise für Geflügel waren im Januar 2023 um 31,4 % höher als im Januar 2022. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die Preisentwicklung bei Hähnchen (+29,7 %).
Quelle: proplanta
Wiesbaden - Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Februar 2023 bei +8,7 %. Im Januar 2023 hatte die Inflationsrate ebenfalls bei +8,7 % gelegen.
„Die Inflationsrate verharrt auf einem hohen Stand“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergänzt: „Besonders spürbar für die privaten Haushalte waren auch im Februar die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel, die sich noch stärker erhöhten als die Energiepreise.“ Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Februar 2023 gegenüber Januar 2023 um 0,8 %.
Sondereffekte infolge der Kriegs- und Krisensituation halten weiterhin den Preisauftrieb hoch
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel merklich angestiegen und beeinflussen die Inflationsrate weiterhin erheblich. Infolge der Kriegs- und Krisensituation beeinflussen auch Lieferengpässe und Preissteigerungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen die Inflationsrate, dadurch verteuern sich auch andere Waren und Dienstleistungen.
Energieprodukte binnen Jahresfrist um 19,1 % teurer
Die Preise für Energieprodukte lagen im Februar 2023 trotz der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung um 19,1 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Januar 2023 hatte die Teuerung der Energieprodukte bei +23,1 % gelegen, sie hat sich also etwas abgeschwächt. Seit Januar 2023 wird der Anstieg bei Energie teilweise durch die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme begrenzt, da diese auch rückwirkend seit Januar 2023 wirksam sind. Beeinflusst wird die Preisentwicklung bei Energie jedoch durch viele Faktoren, insbesondere durch die internationalen Einkaufspreise.
Im Einzelnen verteuerte sich von Februar 2022 bis Februar 2023 die Haushaltsenergie mit +32,2 % nach wie vor besonders stark: So erhöhten sich die Preise für Erdgas um 46,6 %, für Strom um 23,1 % und für Fernwärme um 16,1 %. Auch andere Haushaltsenergieprodukte verteuerten sich weiterhin überdurchschnittlich, zum Beispiel Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe um 41,7 % und leichtes Heizöl um 11,8 %. Die Preissteigerung bei Kraftstoffen lag mit +3,2 % allerdings unter der allgemeinen Teuerung.
Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 21,8 %
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Februar 2023 um 21,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel hat sich damit verstärkt (Januar 2023: +20,2 %). Nahrungsmittel verteuerten sich im Februar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat noch stärker als die Energieprodukte insgesamt.
Erneut wurden im Februar 2023 bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet: Insbesondere verteuerten sich Molkereiprodukte und Eier (+35,3 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+24,3 %). Deutlich teurer binnen Jahresfrist wurden beispielsweise auch Speisefette und Speiseöle sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (jeweils +22,8 %). Auffällig hoch war die Teuerung bei einzelnen Nahrungsmitteln, so mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise für Zucker 69,9 % mehr als im Vorjahresmonat bezahlen.
Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,7 %
Im Februar 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +7,6 %. Wie stark aktuell die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag deutlich niedriger bei +5,7 %. Dennoch wird an der Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel offensichtlich, dass auch in anderen Güterbereichen die Teuerung hoch ist. Bereits im Dezember 2022 lag diese Kenngröße mit +5,2 % über der Fünf-Prozent-Marke und hat sich nach +5,6 % im Januar 2023 erneut erhöht.
Waren verteuerten sich gegenüber Februar 2022 um 12,4 % Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Februar 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,4 %, Verbrauchsgüter verteuerten sich mit +16,5 % besonders stark. Neben Energie und Nahrungsmitteln waren hier unter anderem Verbrauchsgüter für die Körperpflege (+15,1 %), alkoholfreie Getränke (+12,8 %) und Bier (+9,6 %) deutlich teurer. Die Preise von Gebrauchsgütern lagen binnen Jahresfrist um 6,1 % höher. Auffällig hoch war hier die Teuerung zum Beispiel von Möbeln und Leuchten (+10,3 %) sowie von gebrauchten Pkw (+10,1 %).
Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 4,7 %
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Februar 2023 um 4,7 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,0 %. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Preise für einzelne Dienstleistungen, zum Beispiel die Wartung und Reparatur von Wohnungen (+16,7 %), Gaststättendienstleistungen (+10,9 %) sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,5 %). Binnen Jahresfrist verbilligten sich hingegen nur sehr wenige Dienstleistungen, günstiger waren Telekommunikationsdienstleistungen (-1,1 %).
Im Vormonatsvergleich stiegen die Nahrungsmittelpreise insgesamt um 2,4 %
Im Vergleich zum Januar 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im Februar 2023 um 0,8 %. Die privaten Haushalte mussten erneut mehr für Nahrungsmittel bezahlen (+2,4 %). Deutlich war der Preisanstieg vor allem bei Gemüse (+12,5 %) und Obst (+2,7 %). Auch die Preise für andere Nahrungsmittelgruppen zogen an, zum Beispiel für Brot und Getreideerzeugnisse (+2,2 %). Nennenswert ist dagegen der Preisrückgang bei Speisefetten und Speiseölen (-7,2 %), insbesondere kostete Butter deutlich weniger als noch im Vormonat (-14,2 %).
Die Energiepreise blieben insgesamt unverändert. Bei einigen Energieprodukte kam es dennoch zu Preisanstiegen, so stiegen die Preise für Erdgas (+0,6 %) und Strom (+0,5 %) trotz Preisbremsen. Den Preisanstiegen standen auch deutliche Preisrückgänge bei leichtem Heizöl (-8,5 %) und Fernwärme (-6,7 %) gegenüber. Die Preise für Kraftstoffe insgesamt blieben nahezu stabil (+0,1 %, darunter Superbenzin: +1,4 %, aber Dieselkraftstoff: -3,6 %).
Quelle: proplanta
Wiesbaden - Der Anstieg der Preise für Lebensmittel hat sich im Februar weiter fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am vergangenen Freitag (10.3.) auf Grundlage endgültiger Daten mitteilte, verteuerten sich Nahrungsgüter im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 21,8 %.
Damit hat der Preisauftrieb dieser Warengruppe zugenommen; im Januar hatte das Plus bei 20,2 % gelegen. Neben Lebensmitteln blieb auch die Energie ein Inflationstreiber. Die Preise in diesem Sektor lagen im Februar um 19,1 % über dem Vorjahresniveau; einen Monat zuvor waren es noch 23,1 % gewesen.
Die Teuerung aller Waren und Dienstleistungen lag - wie im Vormonat - auf einem Niveau von 8,7 %. Nach Angaben der Statistiker bewegten sich im Bereich der Lebensmittel die Preise in allen Warengruppen mehr oder weniger deutlich über dem Vorjahresniveau. Besonders hoch fiel die Teuerung bei Molkereiprodukten und Eiern mit 35,3 % aus. Spitzenreiter war hier Kondensmilch, für die von den Verbrauchern rund 50 % mehr gezahlt werden mussten. Käse und Quark verteuerten sich mit 42,9 % ebenfalls überdurchschnittlich.
Spürbar teurer als zwölf Monate zuvor wurden in den Läden auch Brot- und Getreideerzeugnisse angeboten; hier betrug der durchschnittliche Aufschlag 24,3 %. Die Preise für Mehl stiegen um 32,1 %, die für Brot und Brötchen um 20,0 %. Lange Zeit führte im vergangenen Jahr die Warengruppe Speisefette und -öle das Ranking bei den Preissteigerungen im Lebensmittelsektor an. Nun rangierte sie mit einer Teuerung von 22,8 % gegenüber Februar 2022 auf dem dritten Platz. Etwas preisdämpfend machte sich hier die wieder günstiger gewordene Butter bemerkbar; dieses Fetterzeugnis war „nur noch“ 8,3 % teurer als im Vorjahr.
Auch die Gruppe Fisch und Fischprodukte brachte es im Mittel auf einen Preisaufschlag von 22,8 %. Deutlich angezogen haben im Februar die Verbraucherpreise für Gemüse. Gegenüber Januar verteuerten sie sich um 12,5 %, im Vorjahresvergleich um 20,1 %. Bei Fleisch und Fleischwaren hielten sich die Aufschläge gegenüber dem Vormonat dagegen mit lediglich 0,2 % in Grenzen. Im Vergleich zu Februar 2022 mussten die Konsumenten aber um 19,1 % tiefer in die Tasche greifen. Weiterhin unterdurchschnittlich fiel die Teuerung bei Obst aus, das sich binnen Jahresfrist um 7,5 % verteuerte.
Quelle: proplanta
München - Die Lebensmittel-Einzelhändler sind laut Ifo-Institut weiterhin stark von Lieferengpässen betroffen. Im Februar meldeten 86 Prozent der befragten Unternehmen Lücken in den Regalen, im Januar waren es sogar 96 Prozent gewesen.
Eine Ursache seien schwierige Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern um Preise und Konditionen, sagte Ifo-Handelsexperte Patrick Höppner am Dienstag in München: «Lebensmittelhersteller können Lieferstopps als Druckmittel in diesen Verhandlungen nutzen, während Händler ihrerseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, Produkte bestimmter Hersteller zeitweilig aus dem Sortiment zu nehmen.»
Die hohen Preise beeinflussten das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher stark. Viele «kaufen preissensitiver ein und sind auf der Suche nach guten Angeboten eher bereit, mehrere Geschäfte aufzusuchen und Einkäufe aufzuteilen», sagte Höppner. Die Standorte würden daher besser besucht.
Im Einzelhandel insgesamt sind noch 53,5 Prozent der befragten Unternehmen von Engpässen betroffen. Entspannt habe sich die Lage bei den Fahrradhändlern: Noch im Juni 2022 habe jeder Lücken in den Regalen gemeldet, jetzt sei nur noch ein Viertel der Händler betroffen. «Für viele Sport- und Outdoorprodukte geht die bis in das Jahr 2022 pandemiebedingt starke Nachfrage wieder zurück, so dass sich auch Lieferprobleme wieder abschwächen», sagte Höppner.
Quelle: proplanta
02.03.2023 (AMI) – Nach der um die Monatsmitte erfolgten Belebung haben sich die Märkte für Trockenmilchprodukte Ende Februar beruhigt. Die Preise tendierten stabil bis leicht fester. Letzteres war bei Magermilchpulver in Lebensmittel- und Molkenpulver in Futtermittelqualität der Fall.
Am Markt für Molkenpulver waren Ende Februar die Trocknungskapazitäten für Molke durch die umfangreiche Herstellung von Magermilchpulver limitiert. Dies hat zu einer begrenzten Verfügbarkeit von Molkenpulver geführt, obwohl das Angebot an Molke aufgrund der hohen Auslastung der Käsereien umfangreich ausfiel. Gleichzeitig wurde Ware in Lebensmittelqualität am Binnenmarkt rege nachgefragt. Dabei kamen neue Abschlüsse mit europäischen Abnehmern zustande, wenn auch nicht mehr in gleichem Umfang wie zur Monatsmitte. Auch aus Drittländern bestand weiter Kaufinteresse. Bei den Preisen hielten die gegenläufigen Tendenzen an. Der Handel mit Futtermittelware fiel demgegenüber etwas ruhiger aus, dennoch gingen bei den Herstellern Anfragen sowohl vom Binnenmarkt als auch aus China ein. Die Preise haben sich befestigt.
Quelle: AMI
Die Milchpreise fallen schneller als viele Landwirte und Molkereien befürchtet haben. Im Februar senkte die größte deutsche Molkerei DMK ihre Auszahlungspreise um 7 Cent. Doch das dürfte noch nicht das Ende der Korrektur sein.
Ende vorigen Jahres schien die Welt für die Milchbauern noch in Ordnung. Die Auszahlungspreise für Rohmilch lagen im Bundesmittel bei knapp 60 Cent je kg – etwas unter dem Rekordwert vom November. Doch kurz darauf kippte der Markt. Immer mehr Einzelhändler senkten ihre Preise, mit der Begründung der stark fallenden Preise im Großhandel und eines deutlich reduzierten Absatzes an Milchprodukten.
Und diese nach unten gerichtet Preisspirale dreht sich im März weiter. Bei Aldi, Rewe, Norma und Edeka fallen die Butterpreise Anfang März weiter, berichte die „Lebensmittel Zeitung“. Erst im Dezember senkte Aldi die Butterpreise unter zwei Euro, woraufhin die Konkurrenz schnell nachzog. Nun kostet deutsche Markenbutter in der 250-Gramm-Packung nur noch 1,49 Euro. Ähnlich ist der Preisrutsch bei Trinkmilch, Käse und anderen Produkten.
Diese massive Preissenkungswelle im Einzelhandel, setzt auch die Molkereien immer stärker unter Druck. So hat die größte deutsche Molkerei DMK im Februar ihre Erzeugerpreise um 7 Cent auf rund 52 Cent gesenkt, nachdem ist im Januar um 2 Cent nach unten ging.
Die DMK selbst erklärt den Rückgang folgendermaßen: „Die extrem hohen Produktpreise blieben marktseitig nicht ohne Reaktionen. Der Absatz von Milchprodukten im Lebensmitteleinzelhandel ging zurück, was sich auch auf den Bedarf bei Industriekunden auswirkte, die Milchprodukte verarbeiten. Im Export dämpfte die inflationsbedingt abnehmende Kaufkraft vieler Importländern den Absatz, hinzu kam eine Nachfrageflaute beim größten Käufer China. Das führte zu einem weltweiten Angebotsüberhang“.
Bodenbildung weit unter 50 Cent?
Auch andere Molkereien haben ihre Preise kräftig gesenkt und werden das Milchgeld in den nächsten Monaten wohl weiter reduzieren. So stürzten etwa die Auszahlungspreise der norddeutschen Molkerei „Ammerland“ von 63 Cent im November auf 52 Cent/kg im Januar ab. Und das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Auch im Süden gerieten die Preise mächtig in Bewegung und wurden mit nach unten gerissen. So senkten etwa Milchwerke Schwaben ihre Milchpreise bereits im Januar um 15 Cent auf etwa 43,5 Cent je kg. Die meisten Molkereien im Norden und Westen senken ihre Milchpreise im Januar zwischen 2 und 10 Cent – im Süden waren die Abschläge noch etwas moderater, werden jedoch dem Trend im Norden folgen.
Wo eine mögliche Bodenbildung stattfinden könnte, zeigen die wichtigsten Trendindikatoren am Milchmarkt – nämlich der vom ife-Institut aus den realen Großhandels-Preisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Rohstoffwert der Milch, der Börsenmilchwert, der die Erwartung für die nächsten Monate zeigt, und die Preise für die zwischen den Molkereien Spotmilch.
Der vom ife-Institut errechnet Rohstoffwert der Milch stürzte im Januar auf 44,8 Cent/kg nach unten. Der Börsenmilchwert für März liegt aktuell nur noch bei rund 40 Cent – und die die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelt Spotmilch bewegen sich gerade noch zwischen 32,50 und 34,50 Cent. Die angelieferte Milchmenge lag Ende Februar 2,7 % über dem Vorjahr.
Quelle: agrarheute
Düsseldorf - Die Butterpreise in Deutschland sind erneut auf breiter Front ins Rutschen geraten.
Zahlreiche Händler von den Discountern Aldi Nord und Aldi Süd über Norma und Kaufland bis zur Supermarktkette Rewe und ihrem Discounter Penny senkten einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zufolge in dieser Woche die Preise für die billigste 250-Gramm-Packung Markenbutter von 1,59 auf 1,49 Euro. Auch Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und seine Discounttochter Netto kündigten an, bei den Preissenkungen mitzuziehen.
Es handelt sich nicht um Sonderangebote, sondern den neuen Normalpreis. Es ist bereits die zweite Preissenkungsrunde bei Butter innerhalb weniger Wochen. Erst Anfang Februar war der Butterpreis im Billigsegment von 1,99 auf 1,59 Euro gesunken. Zum Höhepunkt der Preiswelle im Mai hatte das Paket Butter 2,29 Euro gekostet. Butter gilt als Eckpreisartikel, an dem sich die Kunden bei der Preiswahrnehmung eines Händlers orientieren.
Quelle: proplanta
03.03.2023 (AMI) – Das neue Jahr beginnt für die Milcherzeuger in Deutschland mit kräftigen Einbußen. Einzelne Molkereien haben ihre Auszahlungsleistung in einem bislang nicht gekannten Umfang gesenkt. In den vergangenen Monaten waren die Produktmärkte unter Druck geraten, was sich nun auf Erzeugerebene niederschlägt.
Die Erzeugerpreise für Rohmilch bewegten sich im Januar 2023 nach wie vor auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Es ist der kräftige Preisrückgang, der den Milcherzeugern Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Je nach Produktportfolio zahlten einzelnen Molkereien bis zu 15 Ct weniger als im Dezember des vergangenen Jahres. Einen solchen Rückgang hat es zuvor noch nicht gegeben. Doch das Minus fiel nicht überall so hoch aus. Dementsprechend sank das bundesweite Mittel um rund 3,0 Ct/kg auf schätzungsweise 56,8 Ct/kg für konventionell erzeugte Rohmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Allerdings ist das noch nicht das Ende, denn die Preise für die Verarbeitungsprodukte bewegten sich zu Jahresbeginn teils bis zu 50 % unter dem Vorjahresniveau. Damit ist die Richtung für die Erzeugerpreise vorbestimmt, denn sie lagen im Januar noch um 36 % oder 15,2 Ct höher als zwölf Monate zuvor.
Quelle: AMI
Wiesbaden - Während die allgemeine Inflationsrate unverändert geblieben ist, setzte sich der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel in Deutschland im vergangenen Monat fort.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch (1.3.) mitteilte, lagen die Verbraucherpreise für Lebensmittel nach vorläufigen Angaben im Mittel um 21,8 % über dem Niveau von Februar 2022. Damit hat die Teuerung in dieser Warengruppe wieder zugenommen, denn im Januar belief sich das Plus auf 20,2 %.
Die allgemeine Teuerungsrate für alle Waren und Dienstleistungen lag im Februar nach den vorläufigen Berechnungen von Destatis wie im Vormonat bei 8,7 %. Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine waren dem Bundesamt zufolge vor allem die Energiepreise gestiegen. Diese schwächten sich im Berichtsmonat ab.
Die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe lagen im Februar um durchschnittlich 19,1 % über dem Vorjahresniveau. Im Januar hatte sich das Plus hier auf 23,1 % belaufen, im November 2022 noch auf 31,0 %. Die endgültigen Ergebnisse für Februar 2023 werden von Destatis am 10. März veröffentlicht.
Quelle: proplanta
Bonn - Nach den Preisen für Molkereiprodukte geht es mit Verzögerung nun auch mit den Erzeugerpreisen für Rohmilch nach unten. Erste moderate Abschläge hatte es bereits im Dezember gegeben.
Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gab der durchschnittliche Auszahlungspreis für konventionelle Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof gegenüber November um 0,2 Cent auf 59,8 Cent/kg nach. Im Januar beschleunigte sich der Abwärtstrend spürbar; von einzelnen Molkereien wurde das Milchgeld um mehr als 10 Cent gekürzt. Nach vorläufigen Schätzungen sank der Milchpreis im Bundesmittel um fast 3 Cent auf 57,0 Cent/kg.
Auch bei der Biomilch ist die Trendwende eingeleitet. Nach Angaben des Verbandes Bioland wurde laut eigener Erhebung bei bundesweit 40 Ökomolkereien im Januar für ein Kilogramm Biomilch im Schnitt 62,6 Cent gezahlt; das waren 0,4 Cent weniger als im Dezember. Der Abstand zur konventionellen Milch hat sich damit wieder auf 5,6 Cent vergrößert; im vergangenen Jahr hatte er phasenweise nur bei gut 2 Cent gelegen.
Marktexperten rechnen für die kommenden Monate sowohl bei der Normal- als auch bei der Biomilch mit spürbaren Kürzungen der Erzeugerpreise. So wurde dieser bei der DMK für konventionelle Milch im Februar um 7 Cent/kg gesenkt; bei FrieslandCampina und Arla belief sich das Minus je Kilogramm auf 4 Cent beziehungsweise 3 Cent.
In Bedrängnis?
„Die Milcherzeuger in Europa erleben aktuell wieder einen Preisverfall, der die Betriebe in Gefahr bringt“, warnte der Vorsitzende des European Milk Board (EMB), Kjartan Poulsen, am Dienstag (28.2.) bei der Messe „Salon de l’Agriculture“ in Paris. Es gebe Überschussmengen am Markt, die sinkende Erzeugerpreise und in der Folge zu geringe Erzeugereinkommen verursachten. Er forderte die EU-Kommission auf, die Marktschwäche von der Monitoringstelle prüfen zu lassen und angemessene Reduktionen der Milchproduktion einzuleiten.
Der französische Vertreter im EMB-Vorstand, Boris Gondouin, kritisierte, dass zunehmend Handelsmarken der Einzelhandelsketten mittels Preisdumping nationale und faire Marken der Milchbauern aus den Regalen drängten. „Die Politik muss hier einschreiten und dieses unfaire Verhalten beenden“, fordert Gondouin.
Laut EMB ist auch die Position der Milcherzeuger am Markt zu stärken. Am besten wären auch länderübergreifende Erzeugerorganisationen, damit große Marktgebiete abgedeckt werden könnten, erklärte Poulsen. Dies würde die Verhandlungsmacht der Milchbauern verbessern.
Preiskampf bei Butter
In den deutschen Supermärkten hat sich indes der Preisverfall für Butter Anfang März fortgesetzt. Aldi senkte seinen Verkaufspreis für das 250-g-Päckchen der Eigenmarke Milsani um 10 Cent auf 1,49 Euro. Auch bei Norma und Edeka gab es den Ziegel für diesen Preis. Andere Ketten dürften aufgrund des scharfen Wettbewerbs folgen.
Im Mai 2022 hatte der günstigste Butterpreis in den Läden noch auf dem Rekordniveau von 2,29 Euro gelegen; vor Weihnachten war er unter die Marke von 2,00 Euro gefallen. Laut Medienberichten wurde bei Aldi außerdem die Markenbutter von Kerry um 50 Cent auf 2,99 Euro verbilligt. Bei Edeka gab es die Meggle-Markenbutter in einer Werbeaktion für 1,49 Euro statt normalerweise 2,59 Euro.
Butterkontrakte neu verhandelt
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten blieb die amtliche Notierung für Päckchenbutter am Mittwoch (1.3.) in den Grenzen von 4,98 Euro/kg bis 5,24 Euro/kg noch unverändert. Diese wird stark von den ausgehandelten Kontrakten der Butterhersteller mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) beeinflusst.
Marktbeobachtern zufolge standen zum Monatswechsel Neuverhandlungen an. Laut dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) mussten von den Molkereien für den März „kleinere Zugeständnisse“ bei den Abgabepreisen gemacht werden.
Bei Blockbutter, die vorwiegend an die Lebensmittelindustrie geht, konnten jedoch höhere Preise erzielt werden. Die Notierung ín Kempten legte im Spannenmittel um 14 Cent auf 4,81 Euro/kg bis 4,92 Euro/kg zu. Die Butternachfrage wurde allgemein als gut eingestuft.
Kaufinteresse für Magermilchpulver
Stabil blieben in dieser Woche die maßgeblichen Notierungen für Schnitt- und Hartkäse. Wenn sich hier Änderungen ergeben, rechnen Analysten insbesondere bei den Schnittkäsesorten Gouda und Edamer mit festeren Notierungen, da die Nachfrage mit Blick auf Ostern anzieht.
Bei Magermilchpulver haben laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) europäische Anbieter zuletzt bei internationalen Exportausschreibungen für größere Mengen den Zuschlag erhalten. Insgesamt gebe es eine zunehmende Kaufbereitschaft.
Laut Kemptener Börse konnte lebensmitteltaugliche Ware in dieser Woche mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 4 Cent verkauft werden und erlöste zwischen 2,55 Euro/kg und 2,75 Euro/kg. Zu unveränderten Preisen wurde hingegen die Futtermittelware und auch Vollmilchpulver gehandelt. Bei Molkenpulver war die Marktlage ebenfalls recht stabil. Die Futtermittelware legte im Verkauf um 1 Cent auf 0,68 Euro/kg bis 0,70 Euro zu.
Rohstoffwert Milch bricht ein
Der anhaltende Verfall der Notierungen für Butter und Magermilchpulver hat den vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) berechneten Rohstoffwert der Milch im Februar erstmals seit eineinhalb Jahren wieder unter die Marke von 40 Cent gedrückt. Bei diesem wird aus den Verwertungsmöglichkeiten beider Milcherzeugnisse ein abgeleiteter Rohmilchwert auf Erzeugerstufe errechnet.
Nach Angaben des ife lag dieser für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof im Februar bei 39,0 Cent/kg; das waren 5,8 Cent oder 12,9 % weniger als im Vormonat und 17,3 Cent beziehungsweise 30,7 % weniger als vor einem Jahr.
Verantwortlich für den Rückgang des Rohstoffwerts im Berichtsmonat gegenüber Januar war vor allem die kräftige Preiskorrektur bei Päckchenbutter. Aber auch die lose Butter und Magermilchpulver wurden im Vergleich zum Vormonat mit Preisabschlägen verkauft.
Quelle: proplanta
Düsseldorf - Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen nach vorläufigen Ergebnissen in 42 Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes Futtermittel für Nutztiere im Wert von 1,15 Milliarden Euro hergestellt.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war der Produktionswert damit um 200 Millionen Euro bzw. 21,0 Prozent höher als 2021. Gegenüber dem Jahr 2019 stieg der Produktionswert um 298 Millionen Euro (+34,9 Prozent).
Mehr als drei Viertel des Produktionswertes (76,6 Prozent) wurden 2022 in Betrieben der Regierungsbezirke Düsseldorf und Münster erzielt. In 38 nordrhein-westfälischen Betrieben wurden im vergangenen Jahr 3,7 Millionen Tonnen Futtermittel für Nutztiere (ohne Vormischungen sowie Mehl und Pellets von Luzernen) im Wert von über 1,10 Milliarden Euro hergestellt. Damit sank die Produktionsmenge gegenüber 2021 um 8,2 Prozent, während der Produktionswert um 20,5 Prozent stieg.
Quelle: proplanta
23.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter beruhigte sich Mitte Februar etwas. Blockbutter wurde weniger nachgefragt. Die Preise blieben weitestgehend unverändert.
Nachdem die Nachfrage nach abgepackter Butter seitens des Lebensmitteleinzelhandels in den ersten Februarwochen stark gestiegen war, beruhigte sie sich Mitte des Monats leicht. Am Markt für Blockbutter agierten die Händler wieder etwas abwartender. Insgesamt wurde weniger Ware angefragt und es kamen nicht so viele Abschlüsse zustande wie in der Vorwoche. Nachdem die Preise für Blockbutter in der letzten Woche bereits gestiegen waren, setzten sie ihre Aufwärtsbewegung fort.
Quelle: AMI
23.02.2023 (AMI) – Die Abwärtsbewegung der Mischfutter setzt sich fort, auch wenn festere Ölschrote den Preisspielraum nach unten etwas begrenzen. Die Nachfrage ist überschaubar und fokussiert sich auf den vorderen Bedarf.
Die Preise für Mischfutter tendieren im Februar 23 durchweg schwächer. Im Schnitt kosten Mischfutter rund 2,2 % weniger als noch im Vormonat. Damit bleiben sie zwar durchschnittlich 13 % über Vorjahreslinie, können ihren Abstand jedoch verringern. Den größten Preisnachlass verzeichnen Sauenfutter, welche gegenüber Vormonat um gut 4 % nachgaben. Die kleinste Preiskorrektur erfuhren indes Kälberergänzungsfutter.
Unter Druck gerieten die Forderungen dabei durch rückläufige Preise für Raps und Futtergetreide. Neben den schwächeren Getreidepreisen sind auch die Forderungen für Mineralstoffe und freie Aminosäuren rückläufig. Die Verfügbarkeit wird als ausreichend beschrieben, Engpässe aus der Coronazeit sind jetzt nicht mehr spürbar. Einzig die Eiweißkomponenten können sich befestigen und begrenzten den Spielraum nach unten.
Mischfutterhersteller berichten von einer insgesamt verhaltenen Nachfrage: Marktteilnehmer scheinen bereits ausreichend mit Ware gedeckt zu sein. Lediglich vereinzelt werden seitens der Viehhalter kleinere Mengen zur prompten Lieferung geordert. Mit dem Abschluss langfristiger Kontrakte wird in der Hoffnung auf weitere Preisrücknahmen vorerst abgewartet. Bestes Beispiel: Milchaustauscher, die sind teils sogar schon wieder günstiger als im Vorjahr. So wird im Kontraktgeschäft viel angefragt und diskutiert, Abschlüsse finden jedoch nur im kleinen Rahmen statt. Hinzu kommt die Reduzierung der Viehbestände, welche den Bedarf im Futtermittelsektor ohnehin begrenzt. Insbesondere im Schweinebereich bleibt es ruhig, während die Nachfrage im Rinderbereich als lebhafter beschrieben wird. Ein Effekt der rückläufigen Milchpreise auf die Futterkäufe konnte hier bislang noch nicht beobachtet werden.
Quelle: AMI
Biomilch bleibt von den Verwerfungen am Milchmarkt nicht verschont. Große Einzelhändler senken ihre Preise – auch für Biomilchprodukte – und die Milchmenge ist wegen der hohen Erzeugerpreise stark gewachsen. Das bleibt wohl nicht ohne Folgen für die Biobauern und die Biomilchpreise.
Im Dezember war die Welt für die Biomilchbauern scheinbar noch in Ordnung. Die Auszahlungspreise lagen nach Erhebungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) bei 63,20 Euro je kg und damit auf Rekordstand und auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat. Zum Vergleich: Für konventionell erzeugte Milch bekamen die Bauern nach den Daten der BLE zum gleichen Termin noch 59,81 Cent je kg und damit 0,2 Cent weniger als im November und etwa 2,4 Cent weniger als für Biomilch.
Doch bereits im Januar zeichneten sich für die konventionellen Milcherzeuger massive Preissenkungen der Molkereien ab – die nach vorläufigen Angaben zwischen 2 und 15 Cent!! lagen. Auslöser waren die massiven Preisesenkungen im Einzelhandel und die mit den hohen Preisen steil angewachsene Milchmenge.
Viele Einzelhändler wollen jetzt mit den Molkereien neue Preise verhandeln und das trifft diesmal die Biomilch genauso wie die konventionelle Milch. Aldi und Norma haben ihre Milchpreise auch schon ohne Verhandlungen gesenkt und damit den Druck auf die Erzeugerpreise für Biomilch ebenso erhöht wie auf die Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch. So hat Aldi seine Biovollmilch im Februar um 10 Cent auf 1,35 Euro reduziert. Und auch die Tierwohlmilch sowie Bio-Heumilch gehen für 10 Cent weniger über die Ladentheke.
Niedrigere Biomilchpreise im Norden – Viel mehr Milch
Obwohl die Biomilchpreise im Dezember im Bundesmittel unverändert blieben und in einigen Bundesländern sogar leicht gestiegen sind, ging es in den zwei norddeutschen Milcherzeugerländern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, mit den Preisen bereits nach unten. Allerdings wurden im Norden 2023 auch die höchsten Milchpreise gezahlt – sowohl für Biomilch als auch für konventionelle Milch. Doch nun geben die Preise im Norden zuerst und bereits im Dezember nach.
In Schleswig-Holstein wurden die Biomilchpreise um 0,7 Cent je kg gesenkt und in Niedersachsen auch. Ein Grund für die Preissenkungen dürfte neben dem Druck aus dem Einzelhandel auch die stark gewachsene Milchmenge sein. Diese lag im Dezember im Bundesmittel für Biomilch um 8,4 % über dem Vorjahr und im November betrug das Plus sogar 11 %.
Ob der Markt in so kurzer Zeit so viel mehr Biomilch zu hohen Preisen aufnehmen kann, ist zumindest fraglich. In Bayern – wo etwa die Hälfte der deutschen Biomilch erzeugt wird – lag der Mengenzuwachs im Dezember bei 7,9 % und im November sogar bei 10,8 %.
Noch stärker nahm die Milchmenge im Norden zu. In Niedersachen erzeugten die Biobauern im Dezember und im November jeweils 18 % mehr Milch und in Schleswig-Holstein wuchs die Produktion um 21,6 % und 20 %. Da braut sich offenbar einiges zusammen und Preissenkungen sind auch für Biomilchbauern wahrscheinlich – auch wenn oftmals schon die jetzigen Preise ihre Kosten nicht mehr decken können.
Quelle: agrarheute
Brüssel - Die Schlachtrinderpreise in der Europäischen Union haben sich auch zuletzt uneinheitlich entwickelt.
In der Woche zum 19. Februar wurden für Jungbullen der Handelsklasse R3 nach Angaben der EU-Kommission im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten 512,18 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) gezahlt; das waren 20 Cent weniger als in der Woche davor. Spürbar bergauf ging es indes mit der Notierung in Italien, die um 1,8 % zulegte.
In Österreich und Deutschland verteuerten sich R3-Bullen um jeweils 0,5 %; schwächer fiel das Plus mit 0,2 % in Irland aus. Während sich die Notierungen in Belgien und Frankreich seitwärts bewegten, mussten die Mäster in Polen einen Abschlag von 1,1 % hinnehmen. Nochmals kräftiger gaben die Preise in Spanien nach, wo das Vorwochenniveau um 2,4 % unterboten wurde.
Freundlicher entwickelte sich die EU-Notierung für Schlachtkühe: Tiere der Handelsklasse O3 erlösten laut Kommission durchschnittlich 425,86 Euro/100 kg SG und damit 0,6 % mehr als in der Vorwoche. Überdurchschnittlich hoch fiel das Plus mit 1,3 % in Belgien und 1,0 % in Deutschland aus. Behaupten konnten sich die Notierungen in Irland und Polen, wo es jeweils zu einem Aufschlag von 0,3 % kam.
In Frankreich und Italien stagnierten die Preise auf dem Niveau der Vorwoche. Schwächer präsentierten sich die Notierungen in Spanien und Österreich, wo O3-Kühe um 1,2 % und 1,9 % preiswerter gehandelt wurden. Unklar blieb derweil die Entwicklung der EU-Notierung für Schlachtfärsen der Handelsklasse R3. Aufgrund eines gravierenden Fehlers bei der portugiesischen Preisfeststellung war die Angabe nicht glaubwürdig.
In den übrigen Mitgliedstaaten entwickelten sich die Preise uneinheitlich. Spürbar bergauf ging es in Spanien, wo das Vorwochenniveau um 2,1 % übertroffen wurde. In Deutschland verteuerten sich R3-Färsen um 0,7 %, in Belgien um 0,2 %. In Irland und Frankreich bewegte sich die Notierung seitwärts. In Italien gingen die Preise um 0,3 % zurück; in Polen fiel der Abschlag doppelt so hoch aus. Schwach präsentierte sich mit einem Minus von 1,4 % auch die Notierung für Schlachtfärsen in Österreich.
Quelle: proplanta
Bonn - Nach schwachen Milchanlieferungen im ersten Halbjahr 2022 konnten die Molkereien in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr Rohstoff erfassen. Insgesamt reichte das, um die Verarbeitungsmenge im Vorjahresvergleich stabil zu halten.
Laut Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden 2022 rund 31,95 Mio. t Rohmilch erfasst; das entsprach nahezu exakt dem Vorjahresniveau. Wird nur auf die Anlieferungen konventionell erzeugter Milch von deutschen Höfen geschaut, ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Diese Menge nahm gegenüber 2021 um rund 194.000 t oder 0,6 % auf 29,70 Mio. t ab.
Ausgeglichen wurde das durch die höhere Erzeugung von Biomilch und gestiegenen Lieferungen aus dem Ausland. Die Andienung von Ökomilch legte gegenüber 2021 um 4,1 % auf 1,32 Mio. t zu; innerhalb von fünf Jahren ist hier ein Zuwachs von gut 40 % festzustellen. Zudem erhöhte sich die erfasste Rohmilch aus anderen Ländern der Europäischen Union 2022 gegenüber dem Vorjahr um 18,9 % auf 926.000 t. Laut den BLE-Daten war der Rückgang des konventionellen Milchaufkommens in Ostdeutschland mit 2,2 % - relativ gesehen - stärker ausgeprägt als in Westdeutschland mit 0,3 %.
In den Molkereien von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurde gegen den Bundestrend sogar 0,9 % beziehungsweise 1,4 % mehr konventionelle Milch als 2021 verarbeitet. Niedersachsen einschließlich Bremen löste mit 7,06 Mio. t angelieferter Rohmilch Bayern mit 6,88 Mio. t von Platz eins bei der erfassten konventionellen Milch ab. Bei der Verarbeitung von Biomilch hatte der Freistaat mit rund 650.000 t aber weiter die Nase vorn.
Magermilchpulver verstärkt gefragt
Mitte Februar lagen die Milchanlieferungen an die hiesigen Verarbeiter laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) um 2,7 % über dem Vorjahresniveau. Bei den Notierungen für die Milcherzeugnisse tat sich vergangene Woche nicht viel. Sie blieben bei Päckchenbutter sowie bei Schnitt- und Hartkäse stabil. Die wieder zunehmende Nachfrage der Industrie für Blockbutter ermöglichte hingegen den Herstellern hier und da höhere Verkaufspreise im unteren Preissegment durchzusetzen.
Die amtliche Notierung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse wurde am Mittwoch (22.2) am unteren Spannenende um 33 Cent auf 4,65 Euro/kg angehoben. Weiter fest tendierte der Markt für Magermilchpulver. Laut ZMB hat sich Nachfrage weiter belebt, und die Einkäufer beginnen sich mit Ware für das zweite Halbjahr einzudecken. Auch der Export laufe wieder flotter. Gemäß den Angaben der Kemptener Börse ließ sich das Pulver in Lebensmittelqualität im Schnitt 6 Cent teurer als in der Vorwoche verkaufen und erlöste zwischen 2,52 Euro/kg und 2,79 Euro/kg.
Zudem verteuerte sich die Futtermittelware um 2 Cent auf 2,37 Euro/kg bis 2,44 Euro/kg. Bei Vollmilchpulver war die Nachfrage laut den Analysten ruhiger; die Produktion lief meist auf Bestellung. Die Preise dafür zogen jedoch im Mittel um 4 Cent auf 3,45 Euro/kg bis 3,58 Euro/kg an.
Butter bei GDT teurer
Am Weltmilchmarkt wurde Milchpulver hingegen zuletzt mit Abschlägen gehandelt. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) erlösten die Kontrakte für Vollmilchpulver am Dienstag vergangener Woche im Mittel 3.264 $/t (3.058 Euro); das waren 2,0 % weniger als bei der Auktion vor zwei Wochen. Bei Magermilchpulver ging es um 2,4 % auf 2.769 $/t (2.594 Euro) nach unten. Dagegen setzte Butter seine Aufwärtsbewegung fort.
Der alleinige Anbieter Fonterra erzielte für das Milchfett im Mittel aller Kontrakte 4.922 $/t (4.611 Euro); dies bedeutete ein Plus von 3,8 % gegenüber der Versteigerung vor zwei Wochen. Zudem stieg der Auktionspreis für Cheddarkäse um 1,5 % auf 5.086 $/t (4.765 Euro). Da gut drei Viertel des GDT-Handelsvolumens auf Milchpulver entfällt, sorgte deren jüngste Schwäche für einen Rückgang des zusammenfassenden Preisindex aller gehandelten Standardmilchprodukte um 1,5 % gegenüber Anfang Februar.
Im Vorjahresvergleich betrug das Minus 31,0 %. Negativ für die Preise wirkte laut Analysten zuletzt die Zunahme der Milchanlieferung in Neuseeland und anderen Weltregionen. Dem stand die Hoffnung auf eine wieder zunehmende Nachfrage in China gegenüber.
Quelle: proplanta
24.02.2023 (AMI) – Die Landwirte in der EU-27 erzeugten im Jahr 2022 nahezu die gleiche Menge an Milch wie im Vorjahr. Die Entwicklungen zwischen den Mitgliedstaaten waren uneinheitlich. Neben der Witterung beeinflussten insbesondere die Milchpreise die Milchanlieferung in den einzelnen Ländern.
Den Molkereien in der EU-27 wurden, nach Berechnungen der AMI, im Jahr 2022 knapp 144,9 Mio. t Milch angedient. Gegenüber dem Vorjahr blieb das Rohstoffaufkommen damit nahezu unverändert. In den ersten Monaten des Jahres lag die Milcherzeugung meist leicht unterhalb der Vorjahreslinie. Insbesondere die gestiegenen Kosten für Produktionsmittel dämpften die Produktion. Im Laufe des Jahres stiegen die Milchpreise in Europa flächendeckend und lagen im November im EU-Durchschnitt bei knapp 58 Ct/kg Milch. Ab September wurde die Milcherzeugung daher deutlich angekurbelt und übertraf ab dann die Vorjahreslinie.
Quelle: AMI
24.02.2023 (AMI) – Abgesehen von den Preisen für Schlachtschweine und Kühe tendierten die Erzeugerpreise im Februar durchweg schwächer. Mit 196 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex ein Minus von rund 3 % im Vergleich zum Vormonat und den vierten monatlichen Rückgang in Folge.
Die starke Konkurrenz preisgünstiger, russischer Weizenofferten am Weltmarkt sowie in die EU importierter Weizen - und Maispartien aus der Ukraine öffnen an den internationalen Terminbörsen und infolgedessen auch in Deutschland den Preisspielraum nach unten. Der ohnehin nachfrageschwache Inlandsmarkt reicht nicht aus, das Angebot an Getreide aufzunehmen.
Die Rapspreise verlieren weiterhin an Boden und liegen zwar nur knapp 2 % unter Vormonatslinie, aber bereits 25 % unter Vorjahresniveau. Das Angebot aus deutscher Produktion wird immer geringer, aber zum einen kommen stetig Lieferungen aus dem Ausland, vor allem aus Australien, zu anderen sind deutsche Ölmühlen bis weit in das nächste Wirtschaftsjahr hinein reichlich versorgt.
Am Milchmarkt haben sich die Preise auf der Verarbeitungsebene im Verlauf des Februars uneinheitlich entwickelt. Zu Monatsbeginn herrschten noch rückläufige Tendenzen vor. Insbesondere abgepackte Butter hatte deutliche Abschläge zu verzeichnen. Ab Monatsmitte belebte sich die Nachfrage. Bei den Milchpreisen hatte die Abwärtsbewegung bereits Anfang Februar eingesetzt. Hier schlug sich der massive Preisverfall, der über den Jahreswechsel bei den Verarbeitungsprodukten erfolgt war, nieder.
In den vergangenen Wochen hat sich das sehr kleine Angebot an Schlachtschweinen immer stärker bemerkbar gemacht und zu sehr deutlichen Preisanstiegen geführt. Der Handel mit Schlachtkühen lief im Februar zumeist flott, das kleine Angebot ermöglichte festere Preise.
Quelle: AMI
Die Deutschen sparen sich die Butter vom Brot. Um fast neun Prozent sind die Verkaufszahlen für Butter im hiesigen Lebensmitteleinzelhandel 2022 eingebrochen, zeigt die Jahresstatistik der Marktforscher von Nielsen IQ, die WELT vorliegt. Und damit nicht genug: Auch die meisten anderen Molkereiprodukte haben im vergangenen Jahr bei den Absatzmengen spürbar verloren.
Bei Trinkmilch zum Beispiel beträgt das Minus 6,4 Prozent, ebenso bei Sahne. Quark wiederum verzeichnet einen Rückgang der Verkäufe in Höhe von sieben Prozent, bei Joghurt sind 2,9 Prozent und die sogenannte gelbe Linie, also Käse, hat 4,8 Prozent im Selbstbedienungsbereich verloren und stattliche 16,5 Prozent an der Frischetheke.
Diese Zurückhaltung der Verbraucher ist eine Reaktion auf die hohe Lebensmittel-Inflation, bei der Milchprodukte noch mal ganz besonders herausgeragt haben. Gleich mehrfach gab es in Supermärkten und Discountern Preiserhöhungen bei Milch, Butter, Joghurt und Co., oftmals sogar im zweistelligen Prozentbereich.
Beispiel Butter: Bei 1,66 Euro lag der Durchschnittspreis für das klassische 250-Gramm-Päckchen im Dezember 2021, zeigen die Kassendaten von Nielsen. In den zwölf Monaten danach ging es dann in mehreren Schritten stetig nach oben, allen voran nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, etwa auf 1,97 Euro, dann auf 2,30 Euro und sogar auf 2,39 Euro im September 2022. Und das ist nur der Mittelwert. Markenware lag zeitweise bei bis zu 3,50 Euro pro Butter-Würfel.
Beim 200-Gramm-Becher Sahne wiederum hat sich der Durchschnittspreis von 68 Cent im Dezember 2021 auf einen Euro am Jahresende 2022 erhöht. Und beim Liter H-Milch mit 3,5 Prozent Fett in der Kartonverpackung ging es hoch von im Schnitt 87 Cent auf zuletzt 1,15 Euro.
Als direkte Folge haben sich die Konsumenten merklich eingeschränkt. „Entweder wurde weniger gegessen und getrunken oder die Verbraucher haben bewusster eingekauft und weniger weggeworfen“, sagt Eckhard Heuser, der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes (MIV), der Interessenvertretung der Molkereien in Deutschland.
Die Händler-Umsätze mit Milchprodukten haben sich dennoch erhöht, deutlich sogar. Bei der Trinkmilch etwa weisen die Nielsen-Zahlen trotz der um 6,4 Prozent reduzierten Verkaufsmenge ein Erlösplus von fast elf Prozent aus. Bei Joghurt wiederum beträgt der Umsatzzuwachs knapp sieben Prozent, bei Käse gut acht Prozent, bei Sahne 15 Prozent und bei Butter sogar nahezu 26 Prozent.
Genau wie die Handelsumsätze mit der Kühlregalware sind aber auch die Einnahmen der Molkereien 2022 stark gestiegen: Der MIV meldet für die Branche ein Plus von fast 23 Prozent auf den neuen Rekordwert von rund 35 Milliarden Euro.
Jubel bricht in der Branche trotzdem nicht aus. Denn umgekehrt sind auch die Kosten für die Herstellung und Verarbeitung von Milch und Milchprodukten stark gestiegen aufgrund hoher Energie- und Rohstoffpreise. So hat es 2022 historisch hohe Auszahlungspreise für die Milchbauern gegeben. Durchschnittlich 53 Cent haben die Landwirte für ein Kilogramm Rohmilch kassiert, meldet der MIV. Das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im November und Dezember lag das Preisniveau sogar bei über 60 Cent im Bundesmittel. „Die gestiegenen Erlöse konnten die hohen Kosten häufig kaum decken“, berichtet Verbandsgeschäftsführer Heuser. „Viele Molkereien haben daher, trotz des insgesamt hohen Preisniveaus, rote Zahlen geschrieben.“
Und 2023 könnte noch mal schlimmer werden, heißt es in der Branche. Denn der Handel macht Druck. Immerhin ist das Milchprodukte-Sortiment eins der wichtigsten für Supermärkte und Discounter. Die stark rückläufigen Verkaufszahlen schmerzen die Unternehmen dementsprechend.
Bei der Butter, die genau wie Kaffee oder Bier zu den wichtigen Eckpreisartikeln und Frequenzbringern gehört, haben die Händler nun schon gegengesteuert und den Preis massiv gesenkt. Anfang Februar ging es um 20 Prozent oder umgerechnet 40 Cent nach unten.
Der Preisnachlass bei der Butter weckt bei Verbrauchern Erwartungen
Dieser Nachlass weckt nun auch Erwartungen bei den Kunden. „Natürlich fordern die Verbraucher jetzt, dass auch andere Milchprodukte wieder günstiger werden“, sagt Lillie Li Valeur, die Deutschland-Chefin der Großmolkerei Arla, im WELT-Gespräch. „Das geht aber nicht.“
Schon der Preissturz bei der Butter passe nicht zur aktuellen Kostensituation. Denn die Auszahlungspreise für die Milchbauern seien weiterhin hoch angesichts von deren hoher Kostenbelastung – bei Arla sind es aktuell 55 bis 58 Cent pro Kilogramm. Dazu komme für die Molkereien die anhaltende Teuerung bei Produktion, Verpackung und Logistik.
Tatsächlich verzichten die Händler dem Vernehmen nach auf Marge. Die Nachfrage wieder anzukurbeln sei Supermärkten und Discountern in der aktuellen Situation aber deutlich wichtiger, sagen Branchenexperten. Ebenso der Kampf um Marktanteile und ein bestimmtes Preisimage.
Leicht gesenkt wurden daher jüngst auch die Preise für sogenannte Sondermilchprodukte, also zum Beispiel für Bio-Milch oder laktosefreie Milch. Beides indes sind Bereiche mit vergleichsweise kleinen Verkaufsmengen. Für Preissenkungen in den anderen Bereichen muss der Handel neue Konditionen mit seinen Lieferanten aushandeln.
Und das wird offenbar auch versucht. Jedenfalls berichtet die „Lebensmittel-Zeitung“, dass Aldi, Edeka und Rewe günstigere Einkaufspreise für Milchprodukte verlangen und damit die umsatzstärkste Branche der Lebensmittelindustrie in Aufruhr bringen. Darüber sprechen wollen die Händler indes nicht.
Allein Edeka äußert sich, wenn auch zurückhaltend. „Wir arbeiten auf nationaler und regionaler Ebene mit vielen Erzeugern von Milch- und Molkereiprodukten zusammen und stehen mit diesen in regelmäßigen Gesprächen über die aktuelle Markt- und Preisentwicklung“, sagt ein Sprecher. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Details aus diesen Gesprächen veröffentlichen möchten. Ebenso können wir noch keine Prognosen über die zukünftige Preisentwicklung einzelner Artikel abgeben.“
Einfach wäre eine Anpassung der Konditionen dabei nicht. Denn anders als bei der Butter, deren Lieferbedingungen zuletzt im Monatsrhythmus verhandelt wurden, haben die Vereinbarungen bei Trinkmilch, Käse, Quark und Co. deutlich längere Laufzeiten. Und aktuell gelten die Kontakte dem MIV zufolge noch bis in den Sommer.
„Butter ist ein Sonderfall“, stellt Arla-Deutschland-Chefin Valeur dementsprechend klar. Das dänische Unternehmen hat hierzulande rund 1400 Milchbauern unter Vertrag und betreibt zwei Produktionsstätten, in denen 2022 rund 1,7 Milliarden Kilogramm Milch verarbeitet wurden.
Damit ist Arla die Nummer fünf in der deutschen Milchindustrie. Produziert werden von der Genossenschaft sowohl Markenware mit bekannten Namen wie Arla, Buko, Kaergarden oder Finello, aber auch Eigenmarken für sämtliche Supermärkte und Discounter.
Um künftig eine reine Preisfokussierung in der Produktkategorie zu vermeiden, setzt Arla auf das Thema Nachhaltigkeit. Bis zu 500 Millionen Euro des Milchgeldes will die europäische Genossenschaft jährlich als „Grünen Bonus“ an ihre Landwirte ausschütten für Maßnahmen zur Verbesserung der CO₂-Bilanz, etwa bei Themen wie Flächennutzung, Gülle-Management oder effiziente Fütterung.
Dabei variiert der Bonus und damit die Höhe des Milchgeldes je nachdem, welche und wie viele Verbesserungsmaßnahmen die Milchbauern umsetzen. „Wir schaffen damit Positivbeispiele, denen andere dann folgen können“, beschreibt Valeur.
Ziel sei es dabei, die Treibhausgas-Emissionen auf den Arla-Höfen bis 2030 um 30 Prozent pro Kilogramm Milch zu senken. „Nachhaltigkeit wird zur harten Währung in der Milchwirtschaft“, ist Valeur überzeugt.
Die Managerin verweist dabei auch auf Ergebnisse von Marktforschern und Beratungsgesellschaften. So hat zum Beispiel Deloitte herausgefunden, dass zwei Drittel der deutschen Verbraucher mittlerweile ihr Konsumverhalten angepasst haben, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Und die GfK berichtet, dass der Umsatz nachhaltig erzeugter Produkte zwischen dem ersten Halbjahr 2017 und der ersten Jahreshälfte 2022 um knapp 60 Prozent gestiegen ist.
Quelle: Welt
Frankfurt/Main - In großen Volkswirtschaften der Eurozone ist die Inflation im Februar unerwartet hoch ausgefallen, was den Kampf der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die starke Teuerung weiter erschwert.
In Frankreich stieg die Inflationsrate im Februar überraschend auf ein Rekordhoch. Wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris nach einer ersten Schätzung mitteilte, legten die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) im Jahresvergleich um 7,2 Prozent zu. Dies ist die höchste Jahresrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone seit Einführung der Gemeinschaftswährung.
Zu Beginn des Jahres war die Inflationsrate in Frankreich auf 7,0 Prozent gestiegen. Analysten hatten für Februar keine Veränderung erwartet. Auch im Monatsvergleich verstärkte sich die Preisentwicklung deutlich. Wie Insee weiter mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Februar 1,0 Prozent über dem Niveau vom Januar. Insee begründete die wieder höhere Inflation mit deutlich steigenden Preisen für Lebensmittel und Dienstleistungen.
Eine überraschend starke Preisentwicklung wurde am Dienstagmorgen auch aus Spanien gemeldet, der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. Hier stiegen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise im Februar um 6,1 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistikamt INE nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate 5,9 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent gerechnet.
Die steigende Inflation ist keine gute Nachricht für die Europäische Zentralbank (EZB), die seit Monaten mit höheren Zinsen gegen die Teuerung ankämpft. Im März wird mit einer weiteren deutlichen Erhöhung der Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte gerechnet. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins Anfang Februar angehoben, um 0,50 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent.
Quelle: proplanta
Schwer kalkulierbar bleiben dabei die Produktionskosten für die Milcherzeuger. Im Handel belebt sich die Nachfrage, die Molkereien wollen aber aus den Verträgen.
Mit einem überaus turbulenten Marktgeschehen sehen sich derzeit die Milchbetriebe in Niedersachsen konfrontiert.
Die Einflussfaktoren sind vielfältig: Es gibt mehr Milch auf Erzeugerseite, die Kaufkraft in privaten Haushalten erodiert und die Wirtschaft in China als wichtiger Exportpartner schwächelt aufgrund hoher Covid-Infektionsraten sowie einer handfesten Immobilienkrise. Weniger die Preisschwankungen, aber viel mehr das Gebaren des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) bereitet dem Landvolk-Vizepräsidenten Manfred Tannen derzeit größere Sorgen:
„Der LEH versucht massiv, bestehende Verträge mit unseren Verarbeitern auszuhebeln, um die Preise noch weiter drücken zu können. Das ist ein Unding. Wir erwarten Vertragstreue, so wie wir die Kontrakte ebenfalls einhalten.“
Produktionskosten schwer berechenbar
Der Vorsitzende des Milchausschusses im Landesbauernverband erwartet aber auch für die ersten Monate im Jahr 2023 beim Milcherzeugerpreis ein hohes Niveau – verglichen mit früheren Jahren.
Schwer kalkulierbar bleiben dabei die Produktionskosten für die Erzeuger, die bereits im vergangenen Jahr einen großen Teil des Erlöses wieder aufgehoben haben. Im Dezember 2022 lag der Erzeugerpreis für Standardmilch im Bereich von 60 Cent/kg; nun sinken die Preise so stark ab, wie noch nie. Angesichts des Durchschnittspreises von 2021 mit circa 36 Cent/kg sind Verbraucher- und Erzeugerpreise aber weiterhin vergleichsweise hoch.
Belebte Nachfrage aus dem Handel
In Deutschland und Niedersachsen liegen die Milchanlieferungen im Jahr 2023 bislang knapp 4 % über dem Vorjahresniveau bei weiterem Anlieferungsanstieg. Die Nachfrage nach Milchprodukten aus dem LEH hat sich zuletzt generell belebt. Die Entwicklung betrifft auch das Sortiment der Frischprodukte, für die aktuell über einen guten Absatz berichtet wird.
Die Nachfrage nach abgepackter Butter hat in Deutschland Anfang Februar massiv angezogen. „Offensichtlich greifen die Verbraucher nach Preissenkungen im Lebensmitteleinzelhandel wieder stärker zur Butter. Die Bestellungen sind so umfangreich, dass es schwierig ist, sie überhaupt vollständig zu bedienen“, berichtet Tannen. „Möglicherweise handelt es sich um vermehrte Bevorratung in den Haushalten, was aber im Ergebnis noch abzuwarten bleibt.“
Der Außer-Haus-Verzehr von Lebensmitteln hat wieder zugenommen und im Gegenzug ist der Bedarf für das Kochen und Backen im Haushalt zurückgegangen. Auch die deutlich höhere Inflation im vergangenen Jahr dürfte zu sparsameren Einkäufen geführt haben.
Quelle: topagrar
Milchprodukte werden deutlich billiger. Die großen Einzelhändler senken die Preise drastisch. Viele Molkereien setzen deshalb die Auszahlungspreise für die Bauern deutlich nach unten. Allein im Januar um bis zu 15 Cent. Beobachter befürchten, dass sich die Preisspirale weiter nach unten dreht.
Der Discounter Norma reduziert seine Milchpreise im Februar um bis zu 20 Prozent. Zuvor hatte Aldi seine Preise für verschiedene Milchprodukte kräftig gesenkt. Darunter auch für Biomilchprodukte und sogar bei Milchersatzprodukten (Hafermilch). Unter dem massiven Druck der Einzelhändler haben die Molkereien ihre Einkaufpreise für Rohmilch Im Januar um bis zu 15 Cent gesenkt. Und der Preisrückgang könnte sich noch beschleunigen.
Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, wollen viele Händler ihre Verträge mit den Molkereien neu verhandeln. Grund sind die seit geraumer Zeit deutlich gefallenen Preise im europäischen Großhandel und am Weltmarkt, die die Preise in den nachgelagerten Handelsstufen massiv unter Druck setzen. Auch die Milchmenge hat wegen der hohen Erzeugerpreise zuletzt kräftig zugenommen, währen der Absatz wegen der hohen Verbraucherpreise für Milchprodukte spürbar schrumpfte bzw. rückläufig ist.
Die hohen Milchpreise haben ab Herbst die Produktion steigen lassen, so dass zuletzt in Europa und weltweit genug Rohmilch zur Verfügung steht, stellt der Milchindustrieverband (MIV) fest. Vor diesem Hintergrund senkte Aldi unter anderem auch die Preise für Bio-Vollmilch und Tierwohlmilch mit vollem Fettgehalt auf 1,35 Euro von zuvor 1,45 Euro. Fettarme Bio-Milch und Tierwohlmilch vom Discounter Aldi Süd kosten aktuell nicht mehr 1,35 Euro, sondern 1,25 Euro. Der Preis für Bio-Heumilch verringert sich ebenfalls deutlich um 10 Cent auf 1,49 Euro.
Zuvor hatte Aldi bereits seine Butterpreise für das 250g-Päckchen bundesweit (ALDI Nord und SÜD) auf 1,59 Euro gesenkt. Davor hatte die Butter bei Aldi noch 1,99 Euro gekostet und davor 2,29 Euro. Die anderen Einzelhändler zogen nach.
Mehr Milch, weniger Absatz, Preissenkungen als Ausweg?
Auch Lebensmittelkette Norma kündigt drastische Preissenkungen bei Milch-Produkten an. Kunden können den Liter Milch jetzt zwischen 10 und 24 Cent billiger kaufen als zuvor. In einer Pressemitteilung gibt Norma eine lange Liste von Preissenkungen für ausgewählte Milchprodukte bekannt. Frische Bio-Vollmilch und Bio-Weidemilch kostet bei Norma nun 1,35 Euro und damit 10 Cent weniger als bisher. Tierwohlmilch mit vollem Fettgehalt wurde auf 1,35 Euro gesenkt von zuvor 1,45 Euro. Landfein Frische Bauernmilch mit 3,8 % Fett kostet bei Norma aktuell nicht mehr 1,45 Euro, sondern 1,35 Euro. H-Milch als Vollmilch und Fettarm wurde ebenfalls um 10 Cent gesenkt. Auch der Bio-Hafer-Drink von Norma kostet nun 95 Cent anstatt der vorherigen 1,19 Euro.
Marktbeobachter und auch der Milchindustrieverband hatten bereits mit sinkenden Preisen gerechnet. Ein Grund ist der kräftige Anstieg an Milchanlieferung aufgrund der rekordhohen Erzeugerpreise. Der Milchindustrie-Verband rechnet im weiteren Laufe des Jahres mit weiteren Preissenkungen. Im Januar waren die Milchauszahlungspreise bereits massiv unter Druck geraten. Einige Molkereien hatten ihre Auszahlungspreise um bis zu 15 Cent gesenkt. Der Milchindustrieverband hatte am Rande der Grünen Woche auf die aktuelle Entwicklung und die Folgen der zuletzt stark gestiegenen Verbraucherpreise auf den Absatz hingewiesen.
Danach ging die Nachfrage bei den inflationsbedingt sehr preissensiblen Verbrauchern spürbar zurück. „Am Beispiel des Biomarktes lässt sich das Konsumentenverhalten gut ablesen, sagt der MIV: Deutsche Verbraucher verzichten zunehmend auf Bioqualität und Mehrwertprodukte selbst bei Handelsmarken. Verunsicherung und Verteuerung in allen Lebensbereichen sind Gründe dafür. Kunden im In- und Ausland fragen weniger nach, die Konsumenten halten sich zurück. Neue Einbrüche im Export sind ebenfalls denkbar. Zuletzt haben auch die Weltmarktpreise deutlich nachgegeben. Die Milchpreisentwicklung für das Jahr 2023 wird dem Markt – und damit Angebot und Nachfrage – folgen, sagt der MIV. Das bestätigt sich nun.
Schweine im Jahresdurchschnitt um rund ein Drittel teurer
Im Dezember 2022 zogen vor allem die Schweinepreise kräftig an. Die Statistikbehörde meldet eine Verteuerung gegenüber Dezember 2021 um 61,2 %. Im Jahresdurchschnitt lagen die Schweinepreise 2022 um gut ein Drittel über dem Vorjahreswert.
Der Preisauftrieb hält angesichts des sehr knappen Angebots an Schlachtschweinen auch im neuen Jahr an. Mitte Februar erreichte die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) mit 2,20 Euro je Indexpunkt ein neues Rekordniveau. Die Rinderpreise kletterten 2022 ebenfalls, aber nicht so stark wie die Schweinepreise, nämlich um 27,4 %.
Getreide wurde besser bezahlt, Obst hingegen schlechter
Den Preisauftrieb bei den pflanzlichen Erzeugnissen führt das Statistische Bundesamt vor allem auf erhöhte Preise für Getreide zurück, die 2022 im Mittel um 42,4 % über dem Vorjahr lagen. Ausschlaggebend war der Krieg in der Ukraine mit seinen gravierenden Auswirkungen auf den Getreideexport über das Schwarze Meer.
Auffällige Preissteigerungen gab es aber auch bei Kartoffeln mit einem Plus von 66,3 % und Zuckerrüben mit 45,9 %.
Die Erzeugerpreise für Obst waren im vorigen Jahr hingegen sogar niedriger als 2021. Sie fielen um 10,5 %. Im Dezember 2022 waren Äpfel sogar um 22 % billiger als zwölf Monate zuvor.
Quelle: agrarheute
16.02.2023 (AMI) – Der Lebensmitteleinzelhandel fragt weiter rege Schnittkäse nach. Der Bedarf von der Industrie und dem GV-Bereich zieht derweil weiter an. Die Lagerbestände werden langsam abgebaut, damit sinkt auch das Alter der Ware. Die Notierungen gaben weiter leicht nach.
Die Nachfrage nach Schnittkäse blieb Mitte Februar weiter auf einem hohen Niveau. Trotz der höheren Verbraucherpreise wird Käse im Lebensmitteleinzelhandel rege nachgefragt. Neben den Einstandsmarken werden auch Marken nachgefragt, die derzeit vermehrt in den Angeboten auftauchen. Damit hat auch der Lebensmitteleinzelhandel wieder mehr Ware geordert. Die Nachfrage aus der Industrie und dem GV-Bereich zieht langsam an. Hier scheint der Boden erreicht zu sein, so dass die Preise langsam wieder zulegen. Nach Aussagen der Marktteilnehmer liegt seitens der Händler das Interesse an Abschlüssen für das dritte und vierte Quartal vor. Hier halten sich die Anbieter jedoch mit Angeboten noch zurück.
Quelle: AMI
16.02.2023 (AMI) – Der Milchmarkt ist schwach in das neue Jahr gestartet. Ein anhaltend hohes Angebot und eine gedämpfte Nachfrage haben dies ausgelöst. Nach den Höchstständen im vergangenen Jahr haben die Preise für Molkereiprodukte auf breiter Front nachgegeben. Das schlägt sich nun auch auf der Erzeugerebene nieder.
Genau vor einem Jahr um diese Zeit kannten die Preise für Milch- und Molkereiprodukte nur eine Richtung, es ging steil nach oben. Im weiteren Jahresverlauf wurden entlang der gesamten Wertschöpfungskette neue historische Höchstwerte erreicht. Doch nach dem Durchschreiten der Milchspitze im Mai drehte der Markt allmählich. Die anziehenden Erzeugerpreise für Rohmilch hatten nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit zu Produktionsanreizen geführt. Auch international, wie in den USA, stieg die Milcherzeugung. Gleichzeitig belasteten die hohen Kosten für Energie die Wirtschaft sowohl am Welt- als auch am Binnenmarkt. Das schwächte die Nachfrage. Infolgedessen gaben zunächst die Preise an den Spotmärkten, im Großhandel sowie im Exportbereich nach. Diese lagen Anfang 2023 deutlich niedriger als vor Jahresfrist. Auf Verbraucherebene sanken die Preise für Markenbutter im Preiseinstiegssegment ebenfalls unter das Vorjahresniveau. Mit den niedrigeren Erlösen lassen sich seitens der Molkereien Auszahlungsleistungen von 60 Ct/kg an ihre Lieferanten nicht abbilden. Dementsprechend haben erste Molke reien die Erzeugerpreise im Januar teils deutlich gesenkt.
Quelle: AMI
17.02.2023 Den Molkereien in Deutschland stand 2022 die gleiche Milchmenge zur Verfügung wie im Vorjahr. Hohe Milchpreise führten zu einer gesteigerten Milchproduktion. Das Milchaufkommen entwickelte sich in den Bundesländern uneinheitlich.
Im Jahr 2022 wurde den deutschen Molkereien 32 Mio. t Rohmilch angedient. Damit stand ihnen in etwa die gleiche Menge Rohstoff zur Verfügung wie ein Jahr zuvor. In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 lag die Milchanlieferung noch unterhalb der Vorjahreslinie. Im Sommer näherten sich die Linien an und ab September wurde mehr Milch angedient als in den Vorjahresmonaten. Der saisonübliche Rückgang der Milchmenge fiel im abgelaufenen Jahr nicht so deutlich aus wie in den Jahren zuvor und der Anstieg setzte früher ein. Bereits im November lag die Anlieferung 3,9 % über dem Vorjahreswert. Im Dezember betrug der Vorsprung 3 %. Gestützt wurde diese Entwicklung von den Milchpreisen, die im November ihren bisher höchsten Stand erreichten und für konventionell erzeugte Milch bei rund 60 Ct/kg lagen.
Quelle: AMI
Auckland - An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) ist im vergangenen Jahr wieder eine größere Menge an Standardmilchprodukten versteigert worden als im Corona-Jahr 2021.
Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht der GDT hervorgeht, wurden Kontrakte für Milchprodukte im Gesamtwert von etwa 2,7 Mrd $ (2,53 Mrd Euro) umgesetzt; das war ein Zuwachs von rund 200 Mio $ (187 Mio Euro).
Bei den üblicherweise alle zwei Wochen stattfindenden Versteigerungen wurden Lieferkontrakte für Milcherzeugnisse aus sieben Produktgruppen über insgesamt 647.300 t abgeschlossen; gegenüber 2021 war dies ein Plus von 20.550 t oder 3,3 %. Vor Corona hatte die Handelsmenge 2019 aber noch bei 682.000 t gelegen, im milchreichen Jahr 2014 sogar bei gut 1 Mio t.
Der jüngste Umsatzanstieg an der GDT resultierte auch aus den höheren Verkaufspreisen. Diese hatten im Frühjahr 2022 aufgrund des knappen Rohstoffangebotes Rekordhöhen erklommen, gaben danach aber wegen der Kaufzurückhaltung der Kunden wieder deutlich nach.
Unter dem Strich legte der zusammenfassende Preisindex über alle Produkte hinweg im Vorjahresvergleich um 4 % zu; 2021 war bereits ein Plus von 25 % verzeichnet worden. Als Bremse erwies sich das wichtigste GDT-Handelsprodukt Vollmilchpulver, das sich im Schnitt aller Auktionen gegenüber 2021 nur um 1 % verteuerte. Für Magermilchpulver mussten die Kunden im Jahresmittel dagegen 11 % mehr bezahlen, für Butter 12 % und für Cheddarkäse sogar 19 %.
Auf Vollmilchpulver entfiel 2022 ein Anteil von 53 % an der gesamten GDT-Handelsmenge; im Vorjahr waren es noch 57 % gewesen. Dahinter folgte Magermilchpulver mit 25 %. Eine gewisse Bedeutung hatten bei den Auktionen außerdem Butterreinfett und Normalbutter, auf die 10 % beziehungsweise 8 % der umgesetzten Kontrakte entfielen.
Der ebenfalls angebotene Cheddarkäse kam nur auf einen Anteil von 2 %, während dieser für Buttermilchpulver und Laktose noch darunter lag. Den sechs anbietenden Molkereiunternehmen aus Ozeanien, Europa und den USA standen insgesamt 370 registrierte Bieter aus 66 Ländern gegenüber. Diese kamen zu 59 % aus Asien und Ozeanien. In Afrika waren 11 % sowie in Europa und dem Mittleren Osten jeweils 10 % ansässig. Zudem stammten 8 % der Kaufgebote aus Mittel- und Südamerika, nur 2 % aus Nordamerika.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9366
Quelle: proplanta
Bonn - Die Hersteller von Milchprodukten haben in den vergangenen Wochen und Monaten ihren Kunden im Handel und Industrie mehrfach Preisnachlässe gewähren müssen.
Die Kaufbereitschaft und der Absatz scheinen davon nun immer mehr zu profitieren. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten stufte diese Woche die Nachfrage bei allen Produkten als „sehr gut“ ein. Vor weiteren Notierungsabschlägen schützte dies jedoch nicht immer. So kam es bei der Päckchenbutter nach dem schon starken Rücksetzer zuvor zu einer weiteren Korrektur nach unten.
Die amtliche Notierung in Kempten wurde am Mittwoch (15.2.) im Spannenmittel um 11,5 Cent auf 4,98 Euro/kg bis 5,24 Euro/kg gesenkt. Dagegen gab es bei der Blockbutter eine deutliche Korrektur nach oben, und zwar um 31 Cent auf 4,32 Euro/kg bis 4,80 Euro/kg. Der Anfang Februar erreichte Preistiefpunkt scheint überwunden.
Die Industrie hat laut Analysten ihre abwartende Haltung aufgegeben und ordert wieder zügig Ware. Lange Zeit hatte es einen ungewöhnlich hohen Preisabstand zwischen Block- und Päckchenbutter gegeben, dieser ebnet sich nun ein. Bei Schnittkäse gab es laut Marktbeobachtern Mitte Februar ebenfalls eine zunehmende Nachfrage. Bei den kurzfristigen Abschlüssen mussten die Hersteller allerdings nochmals Zugeständnisse machen.
Die amtliche Kommission in Hannover korrigierte die Notierung für Gouda und Edamer im Block um 35 Cent auf 3,15 Euro/kg bis 3,45 Euro/kg nach unten. Die Brotware wurde zwischen 3,70 Euro/kg und 4,10 Euro/kg notiert; das waren im Schnitt 15 Cent weniger als in der Vorwoche.
Der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) zufolge fragte der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Schnittkäse rege nach. Die Lagerbestände würden langsam abgebaut, das Alter der Ware nehme ab. Zudem ziehe die Nachfrage aus der Industrie und bei Großverbrauchern langsam an. Der Boden der Preise scheine erreicht zu sein.
Magermilchpulver tendiert fester
Weiter im Aufwind befand sich Mitte Februar der Markt für Milchpulver. Vor allem bei Magermilchpulver hat die Geschäftstätigkeit laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zugenommen. Es habe deutlich mehr Verkaufsabschlüsse bei lebensmitteltauglicher Ware gegeben; das gelte für den EU-Binnenmarkt als auch für den Weltmarkt. Hierbei werde die Bestandsware im Vergleich zum frisch produzierten Pulver mit leichten Abschlägen gehandelt.
Nach den Angaben der Kemptener Börse konnten die Hersteller von Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zuletzt für ein Kilogramm zwischen 2,45 Euro und 2,65 Euro erlösen; das waren 5 Cent mehr als in der Vorwoche. Die Futtermittelware erzielte im Verkauf einen Aufschlag von durchschnittlich 6 Cent; sie verteuerte sich auf 2,35 Euro/kg bis 2,42 Euro/kg.
Weniger flott ging es beim Handel mit Vollmilchpulver zu. Hier sei die Belebung im Vergleich zu anderen Segmenten des Milchmarktes weniger ausgeprägt, berichtete die ZMB. Die Verkaufspreise blieben stabil. Das galt auch für die Abgabe von Süßmolkenpulver an die Futtermittelindustrie. Bei den Lebensmittelqualitäten kam es der Kemptener Börse zufolge im Verkauf zu einem kleinen Plus von 1 Cent auf 0,85 Euro/kg bis 0,93 Euro/kg.
Quelle: proplanta
Ein neuer Kälberstall und ein neues Konzept für die Haltung von 170 Milchkühe: Haus Düsse bekommt moderne Lehrwerkstatt der Milchviehhaltung.
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW) modernisiert die Milchviehhaltung im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse. Dafür gab es jetzt den Zuwendungsbescheid vom Land NRW, das das Projekt im Rahmen des Modernisierungspakets Berufliche Bildung mit 3,1 Mio. € unterstützt, berichtet die Landwirtschaftskammer NRW.
Modernisierung für die Ausbildung
„Grundlage für die kommenden Veränderungen in der Tierhaltung ist eine fundierte, praxisnahe Ausbildung im Beruf Landwirtin oder Landwirt“, sagte Karl Werring, Präsident der LWK NRW bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids durch Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW. Im dritten Jahr ihrer Ausbildung kommen alle Auszubildenden aus Nordrhein-Westfalen nach Haus Düsse.
Im Fokus der Ausbildung stehen dabei die Förderung von Tierwohl und Tiergesundheit, die Reduzierung negativer Umweltwirkungen sowie Themen zum Energiemanagement und zur Digitalisierung in der Innenwirtschaft landwirtschaftlicher Betriebe. „Um junge Menschen für die duale Ausbildung zu begeistern und die Fachkräfte von morgen bestmöglich zu qualifizieren, brauchen wir moderne Lehrwerkstätten auf dem neusten Stand der Technik“, erklärte Laumann.
Neuer Kälberstall und Kuhstall geplant
Im Rahmen der Modernisierung der Lehrwerkstätten werden verschiedene Ställe errichtet. Dazu gehören neben einem Kälberstall mit unterschiedlichen Haltungsformen und tiergerechten Ausläufen verschiedene Konzepte zur Haltung von insgesamt 170 Milchkühen. Die jungen Landwirtinnen und Landwirte lernen nicht nur die Arbeit im konventionellen Melkstand kennen.
Automatisierung und Energiemanagement als Lernfelder
Im Digitalisierungsstall erhalten sie einen Einblick in das Zusammenspiel zwischen Mensch, Tier und Robotern, wie Melk- oder Fütterungsroboter. Sie lernen, mit diesen Automatisierungssystemen umzugehen und sie in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Die Auszubildenden setzen sich in den neuen Lehrwerkstätten außerdem mit den Themen Nachhaltigkeit und Emissionen sowie Energiemanagement auseinander
Moderne Landwirtschaft attraktiv machen
Mit der Modernisierung der Lehrwerkstätten Milch auf Haus Düsse will die LWK NRW die Attraktivität einer modernen Landwirtschaft und Tierhaltung darstellen. Dem Nachwuchs werde anschaulich gezeigt, wie die Landwirtschaft den modernen Ansprüchen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht werden kann. Die sozialen Aspekte in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsqualität stehen im Fokus dieses Ausbildungskonzeptes.
Quelle: topagrar
03.02.2023 (AMI) – Im Dezember 2022 sind die Auszahlungsleistungen der Molkereien erstmals seit Monaten leicht zurückgegangen. Dies erfolgte allerdings ausgehend von einem historisch hohen Niveau im November.
Die Erzeugerpreise für Rohmilch beenden das Jahr 2022 auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Nach ersten Schätzungen der AMI zahlten die Molkereien im deutschlandweiten Schnitt 59,7 Ct/kg für konventionell erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren zwar rund 0,3 Ct/kg weniger als im Monat zuvor, dennoch das zweithöchste Ergebnis, das je erzielt worden ist. Damit ist nicht nur der zuvor erfolgte Preisauftrieb zum Stillstand gekommen, sondern es erfolgte gleichzeitig der Kurswechsel. Dem leichten Rückgang im Dezember, werden aller Voraussicht nach in den ersten Monaten von 2023 deutliche Korrekturen nach unten folgen.
Quelle: AMI
Noch sind die Milchpreise hoch. Doch die Zeichen stehen auf Sturm. Im Januar senken eine Reihe von Molkereien ihre Auszahlungspreise deutlich. Hintergrund sind die fallenden Preise für Milchprodukte und die Zunahme der Milchmenge.
Alle wichtigen Marktindikatoren haben sich zuletzt deutlich verschlechtert. Das kommt aufgrund der Marktstruktur und längerfristig laufender Verträge nur langsam bei den Milchbauern an – doch die Richtung der Preise ist eindeutig: Steil nach unten.
Im Großhandel und im Export ist der Preisrutsch bei den wichtigsten Milchprodukten schon eine ganze Weile zu beobachten – zuletzt haben auch die großen Einzelhändler ihre Preise für Butter und andere Milchprodukte gesenkt. Im Januar zeigt sich diese Entwicklung erstmals auch bei den Auszahlungspreisen der Molkereien – auch wenn diese im langfristigen Vergleich noch immer sehr hoch sind und der Preisrückgang au den genannten Gründen erheblich langsamer erfolgt als an den Spotmärkten.
So senken beispielsweise die Molkereien in Nordwestdeutschland – die bisher die höchsten Auszahlungspreise von teilweise deutlich über 60 Cent je kg hatten – ihre Auszahlungspreise im Januar nach einem vorläufigen Überblick zwischen 2 und 8 Cent je kg. (Im Süden halten sich die Preise hingegen noch deutlich besser).
Trotz dieses deutlichen Preisrückgangs liegen die Auszahlungspreise der norddeutschen Molkereien im Januar mit 52 bis 57 Cent noch immer weit über der finanziellen Verwertung des Rohstoffes Milch – oder anders gesagt: die Milchpreise sind trotz des Rückgangs noch immer erheblich höher als die Rohstoffverwertung aktuell rein rechnerisch aus den Produktenpreisen ergibt.
Der aus den Marktpreisen von Butter und Magermilchpulver vom ife-Institut errechnete Rohstoffwert der Milch fällt für den Monat Januar weiter steil nach unten. Bereits im Dezember hatte der Rohstoffwert erstmals seit Oktober 2021 wieder die 50-Cent-Marke nach unten durchbrochen und fiel auf 47,9 Cent je kg. Dieser Preissturz war jedoch noch keine Bodenbildung. Im Januar fiel der Rohstoffwert mit den Produktpreisen weiter. Der Rückgang gegenüber dem Dezember beträgt weitere 3,1 Cent - auf nur noch 44,8 Cent je kg.
Ursache für den fallenden Rohstoffwert ist der weitere Rückgang der Großhandelspreise für Magermilchpulver und Butter. Damit folgt der Rohstoffwert wie schon erwartet den weiter fallenden Börsenmilchwerten, die für Februar nur noch bei knapp 37 Cent je kg liegen und für den März bei 37,7 Cent je kg notieren. Im Unterschied zum Rohstoffwert bildet der Börsenmilchwert jedoch nicht die Preise im wirklichen physischen Handel ab, sondern die Preise, zu denen Butter und Magermilchpulver am Terminmarkt für die nächsten Monate gehandelt wird. Auch das ist jedoch ein Teil der Wirklichkeit und ein Frühindikator für die weitere Preisentwicklung – obgleich sich Markteinschätzung und Preise am Terminmarkt auch wieder ändern können.
Bestätigt wird der Preisdruck am Milchmarkt noch durch zwei andere Marktindikatoren: nämlich durch die Spotmilchpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Milch und außerdem durch angelieferte Milchmenge. In der ersten Februarwoche 2023 lagen die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch im Norden und im Nordwesten Deutschlands nur noch bei 34,50 Cent und damit noch unter den Börsenmilchwerten. Im Süden war die Spotmilch noch etwas teurer und kostete im Zwischenhandel der Molkereien zuletzt 37 Cent je kg. Beide Preise liegen jedoch weit unter dem Rohstoffwert vom Dezember und Januar.
Zwar werden die Auszahlungspreise der Landwirte weder den Spotmilchpreisen noch dem Rohstoffwert der Milch im gleichen Tempo folgen – die Richtung ist jedoch eindeutig.
Dafür spricht auch die angelieferte Milchmenge, die nach den Daten der Milchindustrie vor dem Jahreswechsel rund 3,6 % über dem Vorjahr lag und im neuen Jahr die Vorjahresmenge um 3,3 % übertraf. Das heißt: Das Angebot wächst bei schrumpfendem Absatz und drückt zusätzlich auf die Milchpreise.
Quelle: agrarheute
09.02.2023 (AMI) – Den deutschen Molkereien stand Ende Januar weiterhin mehr Milch zur Verfügung als im Vorjahr. Das Niveau der Vorwoche wurde dabei übertroffen und der saisonale Anstieg hat sich fortgesetzt.
Ende Januar hat sich der saisonal bedingte Anstieg der Milchanlieferung in Deutschland fortgesetzt, nachdem er in der Vorwoche kältebedingt zum Stillstand gekommen war. In der 4. Kalenderwoche sind die Milchmengen nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) um 0,9 % gegenüber der Vorwoche gestiegen. Damit übertraf das bundesweite Rohstoffaufkommen das Niveau der Vorjahreswoche um 3,3 %. Der Mengenvorsprung der ersten vier Wochen dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr belief sich auf 3,8 %. Im Zuge dessen verfügten die Molkereien weiterhin über eine große Menge an Rohstoff für die Verarbeitung.
Quelle: AMI
10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.
Im Jahr 2022 war die private Nachfrage nach Milchprodukten über alle Produktkategorien hinweg rückläufig. Angefeuert wurde diese Entwicklung von den gestiegenen Verbraucherpreisen, die zu hohen durchschnittlichen Ausgaben je Einheit führten. Als Gründe für die gestiegenen Ausgaben waren zwei Hauptursachen auszumachen. Die erste hatte ihren Ursprung in einem knappen Angebot an Rohstoff bei gleichzeitig reger Nachfrage im Herbst 2021 und Frühjahr 2022, was zu steigenden Preisen entlang der gesamten Wertschöpfungskette führte. In Folge stiegen auch die Verbraucherpreise leicht an. Die zweite Ursache war der Angriffskrieg in der Ukraine seit Februar 2022. Daraus resultierten gestiegene Energiekosten, die sich entsprechend auch in der Produktion widerspiegelten und sich in den Verbraucherpreisen niederschlugen. Überhaupt stieg die Inflationsrate über alle Waren und Dienstleistungen in Deutschland im Jahr 2022 im Durchschnitt auf 7,9 %.
Quelle: AMI
Bonn - Am Markt für Milchprodukte scheint der Preisverfall der letzten Wochen und Monate vorerst zu einem Ende zu kommen.
Erste Notierungen für Standardmilcherzeugnisse zogen zuletzt wieder an, und auch am Weltmarkt gab ein positives Signal. Ein Ausreißer nach unten war jedoch die Päckchenbutter. Deren amtliche Notierung an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse wurde am Mittwoch (8.2.) um 2,20 Euro oder 30 % auf 5,05 Euro/kg bis 5,40 Euro/kg deutlich nach unten korrigiert.
Überraschend kam das allerdings nicht, denn bei den neuen - ab Februar gültigen - Lieferkontrakten, mussten die Hersteller gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) deutliche Zugeständnisse machen. Zu Monatsbeginn sank der Butterpreis in den Supermärkten bei den Eigenmarken auf 1,59 Euro für das 250-g-Päckchen; Anfang Dezember hatte er noch bei 2,29 Euro gelegen. Die Korrektur der Notierung in Kempten folgte nun mit Verzögerung.
Laut Börse hat die verbilligte Butter in den Läden die Nachfrage spürbar angekurbelt; die Hersteller hätten zuletzt doppelt so hohe Bestellungen gehabt. Aufgrund der zuvor stetig gesunkenen Preise war auch Blockbutter von Seiten der Industrie wieder gut gefragt.
Der obere Spannenwert bei der Notierung in Kempten wurde um 15 Cent auf 4,35 Euro/kg angehoben. Dies war das erste kleine Plus seit vielen Wochen. So weit war es bei Schnittkäse noch nicht. Immerhin wurde hier aber der Notierungsverfall in Hannover am Mittwoch mit einer unveränderten Preisfeststellung gestoppt.
Die Kemptener Börse sprach von einer „Bodenbildung“. Die Käufer hätten wieder verstärktes Interesse an längerfristigen Kontrakten, was auf eine Preiswende hindeute. Auch habe sich die Nachfrage belebt und der höhere Abverkauf habe die Bestände in den Reifelagern verringert.
China interessiert an Magermilchpulver
Am Markt für Magermilchpulver beginnt sich der Wind ebenfalls zu drehen. Laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) meldeten die Produzenten von Magermilchpulver ein wieder stärkeres Kaufinteresse der Kunden. Auch China soll nach dem Neujahrsfest mehr Ware nachfragen. Dabei sei die Verfügbarkeit der Hersteller unterschiedlich. Verhandelt werde zumeist über Lieferungen im zweiten Quartal 2023.
Laut Kemptener Börse gaben die Verkaufspreise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität erstmals seit Oktober nicht mehr nach; sie blieben in einer Spanne von 2,40 Euro/kg bis 2,60 Euro/kg stabil. Die Futtermittelmittelware wurde sogar mit einem Aufschlag von 10 Cent/kg gehandelt. Aufwärts ging es erstmals seit Monaten auch bei den Preisen für Molkenpulver.
Das Kilogramm Futtermittelware verteuerte sich im Schnitt um 2 Cent auf 0,67 Euro bis 0,69 Euro; das lebensmitteltaugliche Pulver legte im Spannenmittel um 1,5 Cent auf 0,83 Euro bis 0,93 Euro zu. Lediglich Vollmilchpulver verzeichnete einen moderaten Abschlag von 5 Cent auf 3,45 Euro/kg bis 3,55 Euro/kg. Laut Kemptener Börse mussten sich hiesige Hersteller an das geringere Preisniveau im benachbarten Ausland anpassen.
GDT im Aufwind
Erstmals fester in diesem Jahr tendierten auch die meisten Standardmilcherzeugnisse am Weltmarkt. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) legte der gewichtete Index der sechs gehandelten Produkte am Dienstag (7.2.) gegenüber der Auktion von Mitte Januar um 3,2 % zu.
Mitverantwortlich dafür war der Preisanstieg für das umsatzstärkste Produkt Vollmilchpulver im Mittel aller Kontrakte um 3,8 % auf 3.329 $/t (3.101 Euro). Auch hier wurde berichtet, dass Kunden aus China als Käufer an den Markt zurückgekehrt seien.
Noch deutlicher legte Butter mit einem Plus von 6,6 % auf 4.745 $/t (4.420 Euro) zu. Das war der erste Anstieg seit September 2022. Auch wasserfreies Milchfett ließ sich teurer verkaufen, und zwar mit 5.586 $/t (5.203 Euro) um 4,8 % gegenüber der Versteigerung vor drei Wochen. Zudem stieg im Mittel aller Kontrakte der Preis für Cheddar um 2,3 % auf 4.980 $/t (4.639 Euro).
Lediglich bei Magermilchpulver war an der GDT keine Aufwärtsentwicklung festzustellen. Die beiden Anbieter Fonterra und Arla erlösten für das Pulver im Schnitt 2.829 $/t (2.635 Euro), was dem Niveau von Mitte Januar entsprach.
Quelle: proplanta
Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Dezember 2022 um 29,7 % höher als im Dezember 2021.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat somit weiter abgeschwächt. Im November 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei +31,9 % gelegen, im Oktober 2022 bei +37,9 %. Gegenüber dem Vormonat November 2022 fielen die Preise um 0,4 %.
Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich mit +13,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat weniger stark als die Preise für tierische Erzeugnisse (+42,3 %). Im November 2022 hatten die Veränderungsraten +16,7 % für pflanzliche Erzeugnisse und +43,7 % für tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren pflanzliche Produkte im Dezember 2022 um 2,3 % billiger und tierische Erzeugnisse um 0,9 % teurer.
Preisanstieg beim Getreide schwächt sich weiter ab
Der Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die steigenden Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im Dezember 2022 um 74,5 % höher als im Vorjahresmonat. Im November 2022 hatte die Preissteigerung 70,9 % betragen. Der Preisanstieg beim Getreide ist mit +11,5 % gegenüber Dezember 2021 im Vergleich zum November 2022 (+16,1 % gegenüber November 2021) weiter zurückgegangen.
Preise für Obst und Raps gesunken, für Gemüse gestiegen
Die Erzeugerpreise für Obst waren im Dezember 2022 um 5,7 % niedriger als vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -22,1 %. Beim Gemüse (+31,5 % gegenüber Dezember 2021) stiegen insbesondere die Preise für Salat (+42,7 %) und Kohlgemüse (+32,6 %). Das Handelsgewächs Raps vergünstigte sich im Dezember 2022 um 14,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im November 2022 hatte die Vorjahresveränderung -6,9 % betragen.
Preise für tierische Erzeugnisse um 42,3 % gestiegen, für Milch um 46,7 %
Die Preise für tierische Erzeugnisse waren im Dezember 2022 um 42,3 % höher als im Dezember 2021. Der Milchpreis lag im Dezember 2022 um 46,7 % über dem Vorjahresmonat, fiel aber gegenüber dem Vormonat November 2022 um 0,4 %. Dies ist der erste Preisrückgang gegenüber einem Vormonat seit Februar 2021. Der Preisanstieg bei Eiern betrug 44,1 % gegenüber Dezember 2021 und hat damit seit Anfang 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat kontinuierlich zugenommen.
Bei den Preisen für Tiere gab es im Dezember 2022 einen Anstieg von 38,1 % im Vergleich zum Dezember 2021. Im November 2022 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 36,5 % betragen. Dabei stiegen die Preise für Schlachtschweine im Dezember 2022 im Vergleich zum Dezember 2021 um 61,2 %, für Rinder um 13,1 %. Die Preise für Geflügel waren im Dezember 2022 um 33,2 % höher als im Dezember 2021. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die Preisentwicklung bei Hähnchen (+32,3 %).
Preise für landwirtschaftliche Produkte im Jahresdurchschnitt 2022 um knapp ein Drittel gestiegen
Im Jahresdurchschnitt 2022 sind die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt um 32,9 % gegenüber 2021 gestiegen. Das war die höchste Veränderung im Jahresdurchschnitt seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961. Im Jahr 2021 waren die Preise im Vergleich zu 2020 um 8,8 % gestiegen.
Die pflanzlichen Erzeugnisse verteuerten sich um 27,7 %. Diese Steigerung ist vor allem auf erhöhte Preise für Getreide (+42,4 % gegenüber 2021) infolge des Kriegs in der Ukrainezurückzuführen. Auffällige Preissteigerungen gab es auch bei Kartoffeln (+66,3 % gegenüber 2021) und Handelsgewächsen (+28,4 %). Die Erzeugerpreise für Obst waren im Jahresdurchschnitt 2022 um 10,5 % niedriger als 2021. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren sie noch um 0,2 % gegenüber 2020 gestiegen. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -16,5 %.
Die Preise für tierische Erzeugnisse sind stark gestiegen. Sie verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2022 im Vergleich zu 2021 um 36,8 %. Auch dies war die höchste Veränderung seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961. Dieser Preisanstieg ist unter anderem durch einen starken Anstieg der Milchpreise (+44,8 %) aufgrund eines knappen Rohmilchangebots zurückzuführen. Preissteigerungen bei Tieren (+31,1 %) und Eiern (+24,4 %) wirkten sich aufgrund von steigenden Futter- und Energiekosten ebenfalls auf die hohe Veränderung bei tierischen Erzeugnissen aus.
Quelle: proplanta
Der Milchmarkt ist in Aufruhr. Im Januar zahlen einige Molkereien bis zu 15 Cent weniger Milchgeld aus. Überwiegend liegen die Preissenkungen zwischen 2 und 10 Cent. Der Einzelhandel fordert neue Verhandlungen über die Preise für Milchprodukte. Was sind die Ursachen für diesen drastischen Absturz der Milchpreise?
Im Januar stürzen die Milchpreise dramatisch ab. Einige Molkereien senken ihre Erzeugerpreise zweistellig. Bis November waren die Milchpreise noch steil angestiegen – auf bis dahin unvorstellbare 60 Cent je kg. Doch bereits im Dezember senkten erste Molkereien die Preise – aber noch relativ vorsichtig. Doch im Januar gibt es scheinbar kein Halten mehr. Zahlreiche Molkereien senken ihre Milchpreise zwischen 2 und 10 Cent – teilweise wurden die Preise auch um 15 Cent gesenkt – das hat es noch nie zuvor gegeben. Doch was steckt hinter dem dramatischen Preissturz?
Abgezeichnet hat sich die scharfe Korrektur für den aufmerksamen Bobachter jedenfalls schon eine ganze Weile – wenn vielleicht auch nicht so plötzlich und so drastisch. Die wichtigsten Trendindikatoren am Milchmarkt (Rohstoffwert, Börsenmilchwert, Spotmilchpreise) zeigen jedenfalls ab November steil nach unten. Der vom ife-Institut aus den Preisen von Butter und Magermilchpulver errechnet Rohstoffwert der Milch stürzte im Januar auf 44,8 Cent/kg nach unten. Der Börsenmilchwert für Februar liegt nur noch bei rund 37 Cent – und die die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelt Spotmilch bewegen sich aktuell zwischen 36 und 38,50 Cent.
Dahinter steckt ein drastischer Preissturz der wichtigsten Milchprodukte im europäischen Großhandel und am Weltmarkt – also von Butter, Milchpulver - aber auch von Käse. Das schlägt nun auf die Milchpreise für Landwirte und auch auf die Preise für Milchprodukte im Einzelhandel durch.
Die großen Einzelhändler fordern von den Molkereien wegen der fallenden Großhandelspreise neue Preisverhandlungen, schreibt die „Lebensmittelzeitung“. Die Lager seien übervoll, lauten die Argumente. In den zurzeit geltenden Verträgen aus dem vergangenen Jahr hätten die Händler den Herstellern nach „historischen Kostensteigerungen höhere Preise zugestanden“. Nun sieht der LEH offenbar die Zeit für eine scharfe Korrektur gekommen und macht mächtig Druck auf die Preise und auf die Molkereien.
Dramatische Preissenkungen im Januar
Im Norden Deutschlands waren die Preise bislang am höchsten. Dorten zahlten ein Großteil der Molkereien bis Dezember mehr als 60 Cent aus. Doch das ändert sich gerade gewaltig. Nach den bislang vorliegenden Meldungen nahmen im Januar mindestens zwölf norddeutsche Unternehmen ihre Auszahlungspreise zwischen 2 und 10 Cent zurück – und die Preise stürzten teilweise sogar wieder unter 50 Cent. Ganz überwiegend wurden aber noch zwischen 54 und 57 Cent ausgezahlt. Zwei Monate zuvor – im November – bekamen die Milchbauern in Schleswig-Holstein im Durchschnitt noch 60,63 Cent je kg für ihre Milch und die Kollegen in Niedersachsen hatten 61,71 Cent je kg auf der Abrechnung stehen.
Auch im Süden senkten viele Molkereien die Preise im Januar deutlich – in Einzelfällen sogar um 10 bis 15 Cent!!! Im Schnitt waren die Preiskorrekturen im Süden jedoch etwas moderater als im Norden und bewegten sich zwischen 2 und 4 Cent – teilweise blieben die Preise auch noch unverändert. Auch im Süden wurden die Preise in einigen Molkereien jedoch sehr deutlich unter die 50-Cent-Marke gedrückt – ganz überwiegend lagen die Milchpreise im Süden jedoch noch zwischen 53 und 58 Cent. Zwei Monate zuvor – im November – bekamen die Milchbauern in Bayern im Durchschnitt 58,52 Cent je kg ausgezahlt und die Kollegen in Baden-Württemberg 58,49 Cent je kg.
Im Westen Deutschlands haben die Molkereien ihre Auszahlungspreise im Januar nach den bisherigen Informationen überwiegend zwischen 2 und 4 Cent gesenkt und zahlen damit zwischen 55 Cent und 57 Cent – in einem Fall mit 52 Cent auch deutlich weniger. Im November – bekamen die Milchbauern in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt noch 58,56 Cent je kg ausgezahlt und die Kollegen in Rheinland-Pfalz/Hessen 59,30 Cent je kg.
Im Osten Deutschlands haben die Molkereien ihre Preise im Januar ebenfalls sehr deutlich zwischen 3 und 9 Cent nach unten gedrückt – damit liegen die Auszahlungspreise jetzt in einer sehr großen Spanne zwischen nur noch 48 Cent und 56,50 Cent je kg Milch.
Quelle: agrarheute
14.02.2023 (AMI) – 2022 gaben die Verbraucher in Deutschland 3,5 %weniger Geld und damit insgesamt 15,3 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Erstmals sinken die Ausgaben für Bio-Lebensmittel und können das im zweiten Pandemie-geprägten Bio-Boom-Jahr 2021 erreichte Niveau nicht halten. Dennoch liegen die Umsätze 25 % über dem Vor-Corona-Niveau.
Das im Corona-Boom erreichte Niveau kann also fast gehalten werden. Treibende Kraft beim Bio-Umsatzwachstum war 2022 allein der Lebensmitteleinzelhandel, der seinen Umsatz um 3,2 % auf 10,2 Mrd. EUR steigern konnte. Zwei Drittel des Bio-Marktes entfallen damit auf den LEH. Insbesondere die Discounter konnten mit größerem Angebot mehr Kundinnen und Kunden in die Läden locken. Die Haushalte wollen zwar Bio-Lebensmittel kaufen, aber dafür möglichst wenig Geld ausgeben. Dabei zogen vor allem die Discounter die Preise für viele Bio-Produkte nach oben, sodass das Wachstum dort zum Großteilaus Preissteigerungen stammt. Die Vollsortimenter verloren nur wenig an Umsatz und hielten im Großen und Ganzen die Verbraucherpreise stabil. Frische- und Trockenprodukte entwickelten sich 2022 in ähnlichem Maße. Deutlich gewonnen haben die günstigeren Handelsmarken, während Markenprodukte nach zwei starken Vorjahren verloren.
Der Naturkosthandel konnte 2022 die Umsätze nicht halten und rutschte 12 % hinter dem Vorjahr zurück. Die Umsätze liegen jetzt wieder fast auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Insgesamt verkauften die Bio-Fachhändler 2022 Lebensmittel und Getränke (ohne Non-Food-Artikel) im Wert von 3,14 Mrd. EUR. Sie verloren damit zwei weitere Prozentpunkte des Marktanteils auf gut 20 Prozent.
Auch die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen die Hofläden, der Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen, verfehlten den 2021er Umsatz. Mit einem Minus von 18 % gegenüber 2021, erreichten sie jetzt 1,97 Mrd. EUR Umsatz und damit 13 % der Bio-Umsätze. Nach einem Run auf die erzeugernahen Einkaufsstätten in den beiden Vorjahren, hat dieser wieder deutlich abgenommen. Dennoch gehen diese Einkaufstätten mit einem Plus von 19 % gegenüber 2019 aus dem Krisenjahr hervor. Die Direktverkäufe leiden, wie der Naturkosthandel auch, darunter, dass die Kunden vermeintlich hochpreisige Einkaufsstätten meiden und versuchen, ihr Geld zusammenzuhalten. Insgesamt kommen weniger Kunden in die Läden, aber die Kunden, die kommen, lassen ähnlich viel Geld im Laden wie zuvor. In Zeiten von Inflationsraten bis zu 20 %, sind auch Bio-Lebensmittel teurer geworden, allerdings nicht in dem Maße wie konventionelle Lebensmittel. Insbesondere in die Discounter haben die Preise erhöht. Der AMI-Verbraucherpreisindex zeigt für alle Bio-Frischeprodukte eine Preiserhöhung von 6,6 %, bei konventionellen Produkten allerdings fast doppelt so viel. Daher stammt ein Teil der Umsatzerhöhungen aus höheren Preisen. Die Verkaufsmengen sind daher bei vielen Produkten stärker zurückgegangen als die Umsätze. Gegenüber 2019 aber überschreiten die Verkaufsmengen bei fast allen Produkten die damaligen Mengen bei Weitem. Die höheren Preise resultieren zum großen Teil aus den deutlich höheren Produktionskosten (Energie, Arbeit, Transport) auf allen Stufen. 2023 dürfte sich der Spagat zwischen hohen Produktionskosten in der Landwirtschaft und Verarbeitung auf der einen und verträglichen Verbraucherpreisen auf der anderen Seite fortsetzen.
Die einzigen Bio-Produkte mit größeren Einkaufsmengen als 2021 waren Fleisch- und Milchalternativen sowie Käse. Alle anderen Warengruppen mussten Federn lassen: Im einstelligen Bereich Speiseöl, Mehl, Wurst, Joghurt, Gemüse, Geflügel, Milch. Sogar zweistellig gingen die Verkäufe von Eiern, Obst, Kartoffeln, Fleisch und Butter zurück. Gegenüber 2019 aber haben die meisten Produkte deutliche Sprünge gemacht: Die Einkaufsmengen von Pflanzendrinks und Geflügel erhöhten sich um jeweils mehr als 70 %. Fleischersatz und Fleisch vergrößerten sich um rund 50 %. Mehl und Wurst folgen mit rund 40 % Mehrmengen.
Quelle: AMI
Berlin - Die Preise am Milchmarkt sind für Erzeuger und Verbraucher im vergangenen Jahr auf Rekordniveau gestiegen, doch besteht jetzt ein Rückschlagpotential.
Wie der Milchindustrie-Verband (MIV) am Dienstag (24.1.) bei der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin berichtete, ist die Rohmilchproduktion hierzulande - aber auch bei internationalen Wettbewerbern - wegen der hohen Erzeugerpreise wieder deutlicher gestiegen. Dies habe bei verhaltener Nachfrage in Inflationszeiten bereits zu Preisrückgängen für Milchprodukte am Weltmarkt und im Großhandel geführt.
„Dies wird Konsequenzen für die Rohmilchpreise haben, die im Laufe von 2023 nachgeben werden“, so der MIV-Vorsitzende Peter Stahl. Zwar seien auch die Produktionskosten der Milchbauern wieder etwas gesunken, doch blieben diese - ebenso wie bei den Molkereien - auf einem deutlich höheren Niveau als in früheren Jahren. Laut Stahl lag der durchschnittliche Milcherzeugerpreis im vergangenen Jahr bei rund 53 Cent/kg und übertraf damit das Niveau von 2021 um 46 %. Die Milchanlieferungen blieben lange Zeit unter der Vorjahreslinie, nahmen jedoch in den letzten Monaten von 2022 spürbar zu, so dass insgesamt mit fast 32 Mio. t Rohmilch nahezu ebenso viel verarbeitet werden konnte wie 2021.
Die geringeren Anteile von Fett und Eiweiß haben allerdings bei den Milchinhaltsstoffen zu einem moderaten Rückgang geführt. Aufgrund der höheren Verkaufspreise nahm der Umsatz der Molkereiwirtschaft laut Stahl gegenüber 2021 um rund 6,5 Mrd. Euro oder fast 23 % auf das Rekordniveau von 35 Mrd. Euro zu. Dem standen aber bei den Molkereien auch stark gestiegene Kosten gegenüber, so dass viele Unternehmen laut MIV „dennoch rote Zahlen“ schrieben.
Kein Kontakt zu Özdemir
MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser erwartet für 2023 „ein Jahr der Regulierungen“. Themen seien unter anderem die Verpackungsverordnung, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder das Hinweisgeberschutzgesetz. „Wir geraten stark in den Sog überbordender Bürokratieanforderungen“, befürchtet Heuser. Das führe in den Unternehmen in schwierigen Zeiten zu weiter steigenden Kosten. „Wir appellieren an die Politik, haltet Augenmaß, denn wir kommen mit den Regulierungen nicht mehr nach“, so der MIV-Hauptgeschäftsführer. Er bemängelte hierbei die nicht vorhandene Kommunikation mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Es habe bisher noch kein „Milchgespräch gegeben - das Ministerbüro ist verschlossen“, beklagte Heuser. Kontakt gebe es nur auf Arbeitsebene.
QM-Milch etabliert sich
Der stellvertretende MIV-Vorsitzende Hans Holtorf wies darauf hin, dass die Wirtschaft schon weiter vorangegangen sei und im Rahmen des Qualitätssicherungssystems für die Milcherzeugung (QM-Milch) die Systeme QM+ und QM++ mit Tierwohl- und Tiergesundheitskriterien entwickelt habe. Diese würden nun im Laufe von 2023 in den Läden des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) zu finden sein und passten zur dortigen Haltungsformkennzeichnung. „Er wäre schade, wenn die mit viel Mühe auf die Bahn gebrachten Systeme mit Mehrerlösen für den Landwirt durch gesetzliche Regelungen über den Haufen geworfen würden“, erklärte Holtorf. Die geplante staatliche Tierhaltungskennzeichnung dürfe die Umsetzung des funktionierenden privaten Systems nicht stören.
Delle im Bioabsatz
Laut Stahl hat 2022 der Absatz von Milchprodukten bei hoher Inflation und schwindender Kaufkraft abgenommen, wobei Mehrwert- und Bioprodukte besonders gelitten hätten. Die Gruppe, die am oberen Ende höherpreisige Ware kauft, sei 2022 kleiner geworden. „Aber wir hoffen und glauben, dass diese wieder zurückkommen wird“, so der MIV-Vorsitzende. Zum geringeren Verkauf von Biomilch habe auch beigetragen, dass der Handel zwischenzeitlich die Preise für die Ökomilch stark angehoben habe, um seine Handelsspanne aufzubessern, was die Kaufzurückhaltung verstärkt habe.
Einzelne Molkereien hätten aufgrund der rückläufigen Nachfrage die Biomilcherzeuger sogar aufgerufen, die Produktion zu drosseln. Heuser merkte an, dass der Biomarkt momentan „im schweren Fahrwasser ist, aber nach der Krise zurückkommen wird“. Bio habe eine gute Zukunft und „wenn der Deutsche wieder mehr Geld in der Tasche hat, kommt Bio wieder hoch“.
Quelle: proplanta
Aldi und Kaufland senken die Verbraucherpreise für Butter ab sofort um rund 20 Prozent auf Vorkriegsniveau.
In Sonderanzeigen in verschiedenen Tageszeitungen machen die Discounter Aldi Nord und Süd sowie Kaufland auf die Preissenkung aufmerksam. Bei Aldi kostet der 250-Gramm-Block Deutsche Markenbutter der Eigenmarke Milsani ab heute (1.2.) nur noch 1,59 Euro. Das sind 40 Cent oder 20 Prozent weniger als bisher.
Kaufland reduziert seine Handelsmarke K-Classic im Gleichschritt ebenfalls auf 1,59 Euro. Butter der Marke Landliebe fällt bei Kaufland von 3,29 Euro auf 2,59 Euro. Der Discounter reduziert die Preise über das gesamte Sortiment an Butter bis hin zu weiteren Marken wie Meggle und Weihenstephan sowie für Kräuterbutter.
Ausmaß der Butterpreissenkung überrascht
Eine Preissenkung bei Butter war von Marktexperten erwartet worden, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Zum 1. Februar sind neue Lieferkontrakte der Molkereien mit dem Lebensmitteleinzelhandel in Kraft getreten.
Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse hatte bereits in der vergangenen Woche einen „ordentlichen Abschlag“ vorausgesehen. Die preisliche Entwicklung im Fettbereich verheiße für die Butterhersteller nichts Gutes, so die Notierungsstelle. Ein deutliches Anzeichen war der deutliche Preisrückgang für lose Markenbutter im 25-kg-Block am 25. Januar um rund 10 Prozent am unteren Ende der notierten Preisspanne.
Heute, am 1. Februar, nahm die Börse die amtliche Notierung für Blockbutter weiter zurück. Die Spanne wurde auf 4,15 Euro bis 4,20 Euro/kg reduziert; das waren gegenüber der Vorwoche 3 Cent am unteren und 30 Cent am oberen Ende. Die Nachfrage bezeichneten die Marktexperten als "sehr gut". Die Notierung für geformte Butter im 250-Gramm-Riegel blieb unverändert mit 7,25 Euro bis 7,60 Euro/kg.
Weihnachtsgeschäft leitete den Sinkflug ein
Im vergangenen Jahr waren die Butterpreise für Verbraucher von 1,65 Euro für das Päckchen von 250 Gramm bei Aldi über 2,09 Euro im April bis auf 2,29 Euro im Mai geklettert. Kurz vor Weihnachten hatte Aldi den Sinkflug der Butterpreise eingeleitet und den Preis für Butter seiner Eigenmarke „Milsani“ um 30 Cent auf 1,99 Euro für das 250-Gramm-Päckchen reduziert.
Die aktuelle Preissenkung setzt die Abwärtsbewegung fort. Üblicherweise ziehen die konkurrierenden Handelsketten bei einem solchen Preisschnitt von Aldi nach.
Quelle: agrarheute
Essen - Die Butterpreise geraten in Deutschland auf breiter Front ins Rutschen.
Die Discounter Aldi und Norma, aber auch der Lebensmittelhändler Kaufland senkten am Mittwoch die Preise für die 250-Gramm-Packung Markenbutter im Preiseinstiegsbereich deutlich: Von 1,99 auf 1,59 Euro. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka kündigte bereits an, er werde den Preis seiner «Gut & Günstig»-Butter in gleichem Umfang senken. Auch Rewe will dem Schritt folgen, ebenso die Discounter Netto und Penny.
Wichtig für Verbraucher: Es handelt sich nicht um Sonderangebote, sondern den neuen Normalpreis. Zum Höhepunkt der Preiswelle im Mai hatte das Paket Butter 2,29 Euro gekostet. Auch Butter von Markenherstellern wurde vielfach günstiger. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der restliche Handel der Preissenkung der Vorreiter um rund 20 Prozent folgt. Denn Butter gilt als Eckpreisartikel, an dem sich die Kunden bei der Preiswahrnehmung eines Händlers orientieren.
Dass die Preise gerade jetzt ins Rutschen geraten, hängt mit dem Rhythmus der Preisverhandlungen in der Milchbranche zusammen. Die alten Verträge waren Ende Januar ausgelaufen, und in den neuen Verträgen konnten die Händler deutlich günstigere Preise vereinbaren, die die aktuellen Preissenkungen ermöglichen.
Ein Grund dafür sei, dass nach den im vergangenen Jahr erzielten Rekordpreisen für Milch die Rohmilchproduktion in Deutschland wieder spürbar zugenommen habe, sagte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Eckhard Heuser, der Deutschen Presse-Agentur. Dadurch sei wieder ein leichtes Überangebot entstanden, und die Preise seien unter Druck geraten. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit von vier Wochen. Mit neuen Preissteigerungen nach dem Ende der Laufzeit rechnet der Branchenkenner aber nicht. Über die Preiserhöhungen hatten auch die «Lebensmittel-Zeitung» und die «Bild» berichtet.
Quelle: proplanta
Butter ist in Deutschland ab sofort deutlich billiger. Etliche Supermärkte und Discounter haben die Preise zum Februar-Start massiv gesenkt. Aldi zum Beispiel, aber auch die Konkurrenten Kaufland und Norma verlangen für das klassische 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter ihrer jeweiligen Eigenmarken nur noch 1,59 Euro.
Das sind 40 Cent oder umgerechnet 20 Prozent weniger als zuletzt. Und dabei geht es nicht um ein kurzfristiges Angebot, sondern um den neuen Normalpreis – mindestens für die kommenden vier Wochen.
Mit Beginn des Monats sind die neuen Verträge mit den Molkereien in Kraft getreten. Deren Laufzeit beträgt allerdings nur einen Monat, meldet der Milchindustrie-Verband (MIV). Im März könnte es also einen neuen Butterpreis geben.
Das aktuelle Niveau liegt nun so niedrig wie zuletzt vor fast zwei Jahren. 2022 waren die Preise kräftig gestiegen, teils sogar auf 2,29 Euro je Standard-Päckchen bei den Eigenmarken. Für Butter von Markenherstellern wie Landliebe, Meggle oder Weihenstephan mussten sogar weit mehr als drei Euro bezahlt werden.
Molkereien zahlen weniger an die Landwirte
Nun dreht sich der Markt. Hintergrund sind sinkende Auszahlungspreise für Milch seitens der Molkereien an die Landwirte. „Aldi hat sich entschieden, die gesunkenen Einkaufspreise weiterzugeben“, heißt es in einer Stellungnahme des Discounters, der sich damit einmal mehr als Preisführer in Deutschland bewähren will. „Durch die deutliche Preissenkung bei einem Artikel des täglichen Bedarfs schaffen wir eine spürbare Entlastung für unsere Kunden.“
Ähnliche Aussagen kommen von Kaufland. „In den vergangenen Monaten waren die Verbraucher von gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie einer hohen Inflationsrate betroffen. Kaufland steht für eine große Auswahl zu niedrigen Preisen. Dazu gehört es aus Unternehmenssicht auch, Preisvorteile direkt an seine Kunden weiterzugeben.“ Und zuletzt habe es eben gesunkene Rohwarenpreise gegeben.
Das war 2022 noch komplett anders. Infolge des Ukraine-Krieges waren die Auszahlungspreise für die Landwirte auf historische Höchststände geklettert. Durchschnittlich 53 Cent haben die Bauern für ein Kilogramm Rohmilch kassiert, meldet der MIV. Das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Im November und Dezember lag das Preisniveau sogar bei über 60 Cent im Bundesmittel.
Die Milchbauern haben daraufhin die Produktionsmengen deutlich erhöht. „Viele Landwirte haben die Preisspitzen mitgenommen und ihre Kühe länger als üblich in der Milchproduktion gehalten und erst später zum Schlachthof gebracht“, beschreibt der MIV-Vorsitzende Peter Stahl, der im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender der Allgäuer Molkerei Hochland ist.
Gleichzeitig ist die Nachfrage in den vergangenen Monaten deutlich eingebrochen. Der Butterabsatz zum Beispiel liegt im Zeitraum Januar bis November knapp zehn Prozent niedriger als noch ein Jahr zuvor, wie aktuelle Zahlen von Marktforscher Nielsen zeigen. „Die Verbraucher sparen beim Lebensmittelkauf und verzichten vielfach auf bestimmte Produkte“, beschreibt MIV-Vertreter Stahl.
Diese Kombination aus einem vergrößerten Angebot und geringerer Nachfrage hat dann zu prall gefüllten Lagern bei den Molkereien geführt – und sorgt nun für den kräftigen Preisabschlag, den in den kommenden Wochen auch die Bauern deutlich zu spüren bekommen werden, wie es aus der Branche heißt.
Gestiegen ist damit auch der Druck auf die Markenhersteller im Butterbereich. In den vergangenen Monaten noch hatten sie zu den Gewinnern der Krise gehört, wie Daten der GfK-Group zeigen.
Die Marktanteile waren gestiegen, weil ihre Ware über Monate hinweg stets bei einer der großen Handelsketten in der Aktion zu bekommen war und dabei preislich in etwa auf dem Niveau der Handelsmarken lag. Dadurch haben die Verbraucher eher zur Markenware gegriffen.
Andere Milchprodukte bleiben noch teuer
Nachgegeben hatte auch schon der Preis für sogenannte Blockbutter. Gemeint sind Zehn-Kilogramm-Blöcke, die zum Beispiel von Bäckereien oder Süßwarenherstellern gekauft werden. Deren Preis war zuletzt deutlich billiger als bei der geformten Ware. An der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten lag die Notierung Ende Januar bei 4,18 bis 4,50 Euro pro Kilogramm. Das ist der niedrigste Stand seit Herbst 2021.
Dass es auch bei anderen Milchprodukten sofort Preissenkungen geben wird, erwarten Branchenkenner nicht. Grund dafür sind die Laufzeiten bei den Lieferverträgen zwischen Industrie und Handel. Die betragen bei Butter oftmals nur wenigen Monate, mitunter auch nur vier Wochen wie jetzt. Bei Käse, Joghurt, Sahne, Trinkmilch und Co. liegen die Laufzeiten meist bei sechs Monaten oder mehr. Und noch laufen die aktuellen Kontrakte nicht aus. Mittelfristig könnten die Preise aber auch dort ins Rutschen kommen.
Quelle: Welt
01.02.2023 (AMI) – Frische Lebensmittel haben auch zu Beginn des Jahres 2023 eine hohe Teuerungsrate aufgewiesen. Dem AMI-Frischeindex zufolge haben sie in den ersten vier Januarwochen durchschnittlich rund 20 % mehr gekostet als im Januar 2022. Getrieben wurde die Teuerung vor allem durch die Preisentwicklung in den vorangegangenen Monaten. Allerdings wurden auch im Januar 2023 bereits Preisrunden wirksam.
Die höchsten Teuerungsraten unter den frischen Lebensmitteln verzeichneten pflanzliche Speiseöle und -fette sowie Molkereiprodukte. In beiden Warengruppen verstärkte sich der ohnehin hohe Preisauftrieb zu Jahresbeginn noch. So stieg der Preis für Margarine erneut und zog damit im Vergleich zu Raps- und Sonnenblumenölen nach. Insgesamt waren pflanzliche Speiseöle und -fette dadurch im Januar 2023 fast 42 % teurer als vor einem Jahr. Während sich Margarine, Raps- und Sonnenblumenöl binnen Jahresfrist um mehr als 50 % verteuerten, fiel die Preissteigerung bei Olivenöl mit rund 18 % deutlich geringer aus.
Trinkmilch und eine Reihe von Milchprodukten wurden Anfang Januar ebenfalls teurer. So stieg der Preis für den Liter Milch als Handelsmarkenprodukt um 6 Ct. Daneben war unter anderem für Sahne, Quark, Kondensmilch im Preiseinstiegssegment mehr zu zahlen. Milch und Milchprodukte kosteten dadurch knapp 37 % mehr als im Januar 2022. Einem stärkeren Anstieg der Teuerungsrate wirkte der Preisnachlass bei Butter und Streichmischfetten Mitte Dezember 2022 entgegen.
Moderate Preisaufschläge bei Obst und Gemüse
Gedämpft wurde die Teuerung frischer Lebensmittel von der Preisentwicklung in den Warengruppen Obst und Gemüse. Frisches Gemüse kostete zu Jahresbeginn 5,6 % mehr als im Januar 2022. Weißkohl und Möhren stellten dabei mit Aufschlägen gegenüber dem Vorjahr von 54 % bzw. 45 % die größten Ausreißer dar. Geringere Erntemengen, die bei Möhren noch durch höhere Sortierverluste reduziert wurden, waren eine Ursache für diesen hohen Preisabstand. Dazu gesellte sich ein Basiseffekt, der aus sehr niedrigen Vorjahrespreisen resultierte. Letzteres galt auch für Zwiebeln, die rund 26 % mehr kosteten als im Vorjahr. Günstiger als im Januar 2022 waren dagegen Tomaten und Zucchini sowie Feld- und Eissalat. Zucchini kosteten rund 30 % weniger als vor einem Jahr.
Die Teuerungsrate von frischem Obst lag im Januar 2023 bei moderaten 1,7 %. Möglich machte dies in erster Linie günstiges Kernobst. Sowohl Äpfel als auch Birnen kosteten gut 10 % weniger als Anfang 2022. Große Mengen aus der letztjährigen Ernte trafen auf eine verhaltene Nachfrage der Verbraucher in Deutschland. Die günstigen Konditionen beim Einkauf dieser Obstarten kompensierten höhere Preise für Zitrusfrüchte.
Quelle: AMI
02.02.2023 (AMI) – Am Markt für Magermilchpulver herrschten über den Monatswechsel auf Februar rückläufige Preistendenzen vor. Die Nachfrage war weiterhin ruhig und abwartend. Ihr stand ein umfangreiches Angebot gegenüber.
Am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich über den Wechsel von Januar auf Februar die schwächeren Preistendenzen der Vorwochen fortgesetzt. Im Zuge des hohen Milchaufkommens ist das Angebot umfangreich, da die Molkereien die zusätzlich anfallenden Milchmengen auch in die Produktion von Magermilchpulver lenken. Dies hat zu einem entsprechenden Bestandsaufbau geführt und die Abgabebereitschaft der Hersteller erhöht. Bei den Abnehmern bestand hingegen wenig Bedarf, sie warteten ab und setzten auf weiter fallende Preise. In diesem Käufermarkt bestimmte die schwache Nachfrage die Preise, die weiter nachgegeben haben. Dennoch haben sich die Aktivitäten erhöht und bei den Herstellern sind mehr Anfragen eingegangen. Oftmals blieb es jedoch dabei, die Preise abzuklopfen. Tatsächliche Abschlüsse sind nur in begrenztem Umfang und für kurzfristige Lieferungen zustande gekommen.
Quelle: AMI
Schwäbisch Gmünd - Fast ein Jahr lang von Herbst 2021 bis Juli 2022 war die Milchproduktion der großen Exporteure am Weltmilchmarkt rückläufig. Zeitweise lag der Rückstand bei -1,5 %.
Bis November hat sich das Minus nun zu +0,5 % entwickelt, wobei besonders die USA und die EU zuletzt wieder deutlich mehr lieferten, während Ozeanien sich weiter zurückhält. Trotz der hohen Produktionskosten stimulieren Ab-Hof-Preise von 57,8 ct/kg in der EU und 51 €-ct/kg in den USA die Ausdehnung der Produktion. In Neuseeland wurden 40,6 €-ct/kg bezahlt (alle im November).
Der Global Dairy Trade Tender in Neuseeland schwächt sich unterbrochen von kurzen Erholungsphasen bereits seit April ab. Gegenüber der Spitze im März hat er inzwischen 35 % verloren. Dies ist hauptsächlich auf den schwachen chinesischen Markt infolge der zunächst restriktiven Lockdown-Politik und infolge der Lockerung auf die nun grassierende Corona zurückzuführen, sodass dort von Jan - Nov 24 % weniger MMP, 19 % weniger VMP und 18 % weniger Käse importiert wurden.
In der EU ziehen die Anlieferungen gg. dem Vorjahr ebenfalls weiter an, im November wurden bereits +1,9 % ausgewiesen. Hierfür sind mengenmäßig hauptsächlich Deutschland (+3,9 %), die Niederlande (+4,9 %) und Irland (+7,4 %) verantwortlich, während Italien (-3,0 %) und Spanien (-3,1 %) sich futterbedingt zurückhalten.
In Deutschland taten sich im November insbesondere Nordrhein-Westfalen mit +5,3 % und Niedersachen mit +5,0 % hervor. Auch Baden-Württemberg lag mit +4,2 % über dem Bundesmittel, während Brandenburg mit -3,2 % zurückfiel. Es ist deutlich die unterschiedliche Grundfutterversorgung aufgrund der Trockenheit in 2022 zu erkennen. In den letzten Wochen verharrte der Vorsprung in etwa auf diesem Niveau, in KW 03 wurden +3,2 % ausgewiesen.
Mit zu dem Anstieg haben auch die in Deutschland bis November 2022 preisbedingt nur um 0,6 % reduzierten Milchviehbestände (Baden-Württemberg: -0,2 %) beigetragen. In den Vorjahren lag der jährliche Rückgang jeweils bei rund -2 %.
Auf der Verbraucherseite lagen die Einkäufe der privaten Haushalte im Dezember in Deutschland bei Konsummilch bei -5,8 %, bei Butter bei -7,1 % und bei Käse bei -4,4 %. Im Jahresverlauf waren die Rückgänge noch größer, offenbar macht sich aber ein gewisser Gewöhnungseffekt bemerkbar, trotzdem besteht ein zunehmendes Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
Dadurch sind die Rohstoffmärkte bereits ab Oktober deutlich unter Druck gekommen. Die Spotmilchpreise haben sich seit September von 61 ct/kg auf 31,4 ct/kg fast halbiert. Dies trifft auch auf Rahm und Magermilchkonzentrat zu. Auch der italienische Spotmilchpreis ist inzwischen von 70 ct/kg auf 57 ct/kg zurückgegangen.
Auch auf Großhandelsebene sind die Produktenpreise schon seit Herbst rückläufig. Abgepackte Butter liegt kontraktbedingt noch bei 7,43 €/kg, bei Blockbutter halten sich die Käufer zurück und bestellen nur kurzfristig, sodass diese bis auf 5,34 €/kg in KW 04 eingebrochen ist.
Umgerechnet auf den Erzeugerpreis für Milch bedeutet diese Differenz einen Erlösunterschied von rund -10,5 ct/kg Milch. An der EEX in Leipzig wird Butter im ersten Halbjahr 2023 derzeit mit rund 4,60 €/kg gehandelt, wobei am Terminmarkt in den letzten Tagen eine gewisse Bodenbildung zu beobachten war.
Der Käsemarkt stand nach der Jahreswende mit der hohen Rohstoffverfügbarkeit durch Angebote aus Norddeutschland und den Niederlanden unter Druck, zumal auch die Industrienachfrage und der Export verhaltener ausfielen. Mit der abwartenden Haltung der Käufer ist Gouda (Brotware) inzwischen auf 4,15 €/kg gegenüber 5,60 €/kg im Oktober zurückgefallen, was in der Milchverwertung umgerechnet auf Erzeugerpreise -14,5 ct/kg entspricht.
An den Pulvermärkten haben die Preise infolge der ruhigeren Nachfrage schon letzten Sommer nachgegeben. Wegen der schwächeren und abwartenden Nachfrage sind auch hier die Preise bei MMP auf aktuell 2,58 €/kg, bei Molkenpulver auf 0,89 €/kg und bei VMP auf 3,65 €/kg zurückgegangen (alles Lebensmittelware). Am Terminmarkt wird MMP für die erste Jahreshälfte mit rund 2,50 €/kg bewertet.
Der sich aus den Butter- und MMP-Preisen ergebende Kieler Rohstoffwert lag im Dezember nur noch bei 47,9 ct/kg (-19,6 ct/kg gg. April). Aus den Kontraktkursen an der EEX in Leipzig für Butter und MMP leitet sich derzeit ein Börsenmilchwert für das erste Halbjahr 2023 von 36 - 37 ct/kg ab.
Auf Erzeugerebene wurde in Baden-Württemberg im November mit 58,5 ct/kg die Preisspitze erreicht. Ab Januar ist mit einem deutlichen Zurückpendeln der Erzeugerpreise zu rechnen.
Die deutsche Biomilchanlieferung ist 2022 nur leicht gestiegen und lag rund 3 % über dem Vorjahr. Die Auszahlungspreise für Biomilch liegen auf hohem Niveau, konnten im Dezember gegenüber dem Vormonat aber nicht mehr weiter zulegen. Im Dezember lag der Auszahlungspreis für Biomilch laut Bioland im bundesweiten Mittel bei 62,9 ct/kg, im Süden bei 63,2 ct/kg.
Bei Bioprodukten sind die Konsumenten ausgesprochen preissensibel. Die Nachfrage der privaten Haushalte ist seit den hohen Preisanstiegen im Sommer immer noch verhalten. Die Einkäufe lagen bei Bio-Butter im Dezember bei -34,4 %, Bio-Konsummilch bei -21,9 % und Bio-Käse bei -8,3 %. In der Jahressumme wurde laut AMI über 7 % weniger Biomilch gekauft.
Quelle: proplanta
Berlin - Nach langer Durststrecke und schlechten Stimmungsbildern bewerten die Landwirtinnen und Landwirte ihre wirtschaftliche Lage zu Jahresbeginn 2023 besser. Das zeigt die jüngste Ausgabe des Konjunktur- und Investitionsbarometers Agrar des Deutschen Bauernverbands (DBV). Der Index kletterte von 8,4 auf 14,9 Punkte. Dieses Niveau wurde zuletzt Mitte 2021 erreicht. Das geplante Investitionsvolumen für die nächsten 6 Monate liegt aktuell bei immer noch mäßigen 5,8 Mrd. Euro.„Dieses Stimmungsbild bildet eine Momentaufnahme ab, die auf verbesserten Betriebsergebnissen des letzten Wirtschaftsjahres beruht. Perspektivisch ist das Stimmungsbild schlechter, die wirtschaftlichen Aussichten sind bereits jetzt wieder leicht eingetrübt. Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse scheinen in einigen Bereichen das aktuelle Niveau nicht halten zu können“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.Die Preisentwicklungen an den Agrar- und Energiemärkten haben offenbar großen Einfluss auf die Stimmungslage. Der Milchpreis war zwar seit dem Spitzenwert im April 2022 schon wieder im Sinkflug, aber auch im Dezember noch fast doppelt so hoch wie in den Vorjahren. Ähnliches war beim Weizen und beim Raps zu beobachten. Eine stimmungsaufhellende Wirkung dürften auch die angekündigten staatlichen Entlastungen bei den Energiepreisen entfaltet haben. Diese Faktoren haben die belastenden Einflüsse wie hohe Dünger- und Futterkosten sowie die Probleme in der Agrar- und Finanzpolitik nach Einschätzung des DBV offenbar mehr als aufgewogen.
Dementsprechend entwickelten sich auch die Investitionsplanungen. Obgleich die Zahl der investitionswilligen Landwirtschaftsbetriebe leicht zurückgegangen ist, stieg das geplante Investitionsvolumen an. Verstärkt soll in erneuerbare Energien und in Landkauf investiert werden. Investitionen in Maschinen/Geräte und Wirtschaftsgebäude werden seltener geplant und sind im Volumen tendenziell stagnierend.
Im Vergleich zu vorherigen Befragungen leicht zugenommen hat die Liquidität der Betriebe, wobei die Werte seit 2016 relativ beständig um die Note 2,5 pendeln. Der Anteil der Betriebe mit angespannter Liquidität ist nun zum Jahresende etwas zurückgegangen und hat sich erkennbar auf den Osten des Landes konzentriert, während sich die Betriebe mit entspannter Liquidität eher im Norden fanden.
Die Beurteilung der allgemeinen Zukunftsaussichten ist weiter recht verhalten. Besonders verschlechtert haben sich die Zukunftserwartungen der Landwirte im Jahresvergleich im Norden und Osten; in Süddeutschland dagegen hat Optimismus Raum gewonnen. Die Zukunftserwartungen der Ackerbaubetriebe sind gestiegen, die der Berufskollegen in den Futter- und Veredlungsbetrieben eher nicht.
Keine dramatischen Auswirkungen auf die Agrarproduktion erwarten die Landwirte vom russischen Krieg gegen die Ukraine. Mehrheitlich bestätigten die Befragten, dass sie keinerlei Einschränkung ihrer Tätigkeit planen. Im Gegenteil, die meisten Befragten sprachen sich dafür aus, dass die Acker-Stilllegungsflächen aufgrund der durch den Krieg verschärften globalen Versorgungslage wieder voll für die Produktion genutzt werden sollten.
Über das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar: Dieser Überblick wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Auswertung hat das Wallenhorster Marktforschungsinstitut „produkt + markt“ insgesamt 1.500 Landwirtschafts- und 200 Agrardienstleistungsbetriebe in ganz Deutschland befragt.
Quelle: proplanta
Bonn - Am deutschen Milchmarkt hat sich vergangene Woche die Abwärtsspirale bei den amtlichen Notierungen für Standardmilcherzeugnisse weiter nach unten gedreht. Die Milchanlieferungen steigen saisonal an und lagen zuletzt gut 4 % über der Vorjahreslinie.
Die zunehmende Rohstoffverfügbarkeit führt zu einem gut ausreichenden Angebot an Milchprodukten; die Molkereien müssen bei ihren Abgabepreisen Zugeständnisse machen. Dies spiegelt sich auch an den Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wider. Dort wurde am Mittwoch (25.1.) die Preisspanne für Blockbutter im Mittel um 33,5 Cent auf 4,18 Euro/kg bis 4,50 Euro/kg zurückgenommen.
„Vorhandene Ware such Abnehmer und das geht gerade nur über den Preis“, berichtete die Börse. Der Abstand zur noch unveränderten Notierung für Päckchenbutter ist mittlerweile auf mehr als 3 Euro/kg angewachsen. Doch dies wird voraussichtlich nicht so bleiben, denn die noch bestehenden Kontrakte mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) laufen Ende Januar aus. Bei dem anstehenden Neuabschluss ist laut Analysten eine deutliche Preiskorrektur nach unten zu erwarten. Weiter abwärts ging es auch mit den Schnittkäsenotierungen in Hannover.
Diese wurden für Gouda und Edamer vergangene Woche um 20 Cent gesenkt und beliefen sich für das Kilogramm Blockware auf 3,60 Euro bis 4,00 Euro und für die Brotware auf 3,90 Euro bis 4,40 Euro. Laut Börse ist „der Bodensatz bei der preislichen Rücknahme noch nicht erreicht“. Dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) zufolge ist das Produktionsvolumen von Schnittkäse aufgrund des hohen Milchaufkommens derzeit größer als die Verkaufsmöglichkeiten. Nach Einschätzung der Kemptener Börse haben die jüngsten Abschläge jedoch die Konkurrenzfähigkeit am internationalen Markt verbessert, an Inlandsmarkt sei die Absatzsituation aber noch nicht zufriedenstellend.
Gebremster Export nach Asien
Weiterhin schwach und mit Preisabschlägen tendierte in der vergangenen Woche der Pulvermarkt. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) blieb bei Magermilchpulver das Kaufverhalten der Abnehmer abwartend, insbesondere für längere Termine. Im Export bremste das chinesische Neujahrsfest die Verkaufsmöglichkeiten nach Asien. Hier und da konnten dagegen Neugeschäfte mit Kunden aus dem Nahen Osten gemacht werden.
Insgesamt stehe der Nachfrage ein ausreichendes Angebot aus laufender Produktion zur Verfügung, das zudem durch Lagerware ergänzt werde, so die ZMB. Dies hatte laut Kemptener Börse zur Folge, dass die Preise beim Verkauf von Magermilchpulver in Lebensmittequalität im Schnitt um 10 Cent auf 2,50 Euro/kg bis 2,65 Euro/kg sanken. Bei der Futtermittelware belief sich der Abschlag auf gut 7 Cent; diese wurde für 2,28 Euro/kg bis 2,32 Euro/kg gehandelt.
Großer Preisabschlag bei Vollmilchpulver
Kräftig unter Druck geriet zuletzt der Markt für Vollmilchpulver. Der ZMB zufolge gab es ein umfangreiches Angebot, welches sich nicht immer vollständig absetzen ließ. Laut der Kemptener Börse hat die bisher noch gute Verwertung vermehrt Milch in die Vollmilchproduktion fließen lassen. Aufgrund der nachgebenden Preise am Fettmarkt und der mehr als ausreichenden Erzeugung habe die Sonderstellung auf hohem Niveau für deutsche Ware nicht mehr aufrechterhalten werden können. Im Verkauf war vergangene Woche ein durchschnittlicher Abschlag von 22,5 Cent auf 3,55 Euro/kg bis 3,75 Euro/kg zu verzeichnen. Zudem gaben die Preise für das Kilogramm Molkenpulver zwischen 2 Cent und 5 Cent nach.
Quelle: proplanta
26.01.2023 (AMI) – Bei Schnittkäse hat sich die Nachfrage seitens des Lebensmitteleinzelhandels leicht belebt. Die Bestände und deren Altersstruktur in den Reifelagern sind gestiegen.
Ende Januar herrschten am Markt für Schnittkäse weiterhin schwächere Tendenzen bei den Preisen vor. Die Nachfrage scheint sich nach einem schwächeren Jahresstart erholt zu haben, sodass der Lebensmitteleinzelhandel wieder umfangreichere Mengen orderte. Insbesondere kleinere Packungsgrößen waren weiterhin gefragt. Die Bestände bei den Herstellern haben, insbesondere aufgrund des steigenden Rohstoffaufkommens, weiter zugenommen. Die saisonal und im Jahresvergleich zusätzlich anfallende Milch wurde verstärkt in die Erzeugung von Käse gelenkt. Zudem wurde über eine steigende Altersstruktur in den Reifelagern berichtet.
Quelle: AMI
27.01.2023 (AMI) – Mit rund 203 Punkten verzeichnet der deutsche Agrarrohstoffindex ein Minus von 2,0 % im Vergleich zum Vormonat, ist aber immer noch 23 % über dem Vorjahresmonat. Die leichte Befestigung der Preise für Schlachtvieh konnten die Rückgänge bei Milch und Molkereiprodukten sowie Getreide nur dämpfen.
Auch wenn sich der Rapspreis im Januar gegenüber Vormonat nur um 0,9 % ermäßigte, zeichnet sich dennoch ein starker Wertverlust ab, denn seit Anfang Januar verlor der Erzeugerpreis 10 % an Wert. Das reichliche Angebot in Europa, erweitert durch lebhafte Importe aus der Ukraine, Kanada und Australien drückt bei gleichzeitig geringer Nachfrage der Ölmühlen nach deutscher Ware die Preise
Die Getreidepreise brachen Ende des Monats ebenfalls ein. Im Schnitt liegt der Monatsdurchschnitt damit 4 % unter Vormonatslinie, bleibt aber, mehr (Mais) oder weniger (Futtergerste) über Vorjahresniveau. Ausnahme macht Braugerste, die aktuell 11 % billiger ist als im Januar 2021. Brotweizen hat innerhalb des Monats 10 % an Wert verloren, Körnermais 5,5 %
Der Milchmarkt ist schwach in das neue Jahr 2023 gestartet. Einem umfangreichen Angebot stand eine verhaltene Nachfrage gegenüber. Im Zuge dessen führte das sowohl saisonal als auch im Jahresvergleich steigende Rohstoffaufkommen zu erhöhtem Angebotsdruck auf dem Markt. Dies belastete die Preise für Milch und Molkereiprodukte, die ihren Abwärtstrend fortsetzten.
Die Nachfrage nach Schlachtschweinen und Schlachtrinder ist zu Jahresbeginn ruhig, zugleich ist aber auch das Angebot fortgesetzt klein. Entsprechend hielt sich auch der Preisdruck bislang in Grenzen. Im Februar ist kaum von einer nachhaltigen Belebung des Handels auszugehen.
Quelle: AMI