Menü

Marktentwicklung

Presseschau

Stimmung der Ernährungsindustrie trübt sich weiter ein

Berlin - Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation belasten die Stimmung in der Ernährungsindustrie. Wie die Bundesvereinigung der Branche (BVE) am Montag (19.8.) berichtete, zeigen die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex für den Juli eine weitere Eintrübung.
Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Rückgang von 3,1 Punkten und steht mit 95,1 Punkten deutlich unter der neutralen Marke von 100. Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich ebenfalls, und zwar um 4,5 Punkte auf 97,7 Punkte.
Der Saldo für die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate sank der BVE zufolge ebenfalls und steht nun bei 92,4 Punkten. Die Anzahl der Lebensmittelhersteller mit negativen Geschäftserwartungen überstieg dabei die jener mit positiven Erwartungen: 8,0 von 100 Befragten gingen bei der Juli-Erhebung von einer Verbesserung aus, 23,7 von einer Verschlechterung.
Absatzrückgang im Mai
Nach der deutlichen Absatzsteigerung im April 2024 musste die deutsche Ernährungsindustrie im Mai einen preisbereinigten Rückgang beim Verkauf um 3,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Im Inland sank der Absatz um 3,6%, während sich das Minus im Auslandsgeschäft auf 2,9% im Vergleich zu Mai 2023 belief. In nominalen Zahlen ausgedrückt verringerte sich laut BVE der Gesamterlös der Lebensmittelhersteller um 2,9% auf 19,4 Mrd. Euro.
Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche dabei einen Umsatz von 12,6 Mrd. Euro, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat von nominal 3,9% bedeutete. Die Erlöse im Auslandsgeschäft nahmen nominal um 1,0% auf rund 6,8 Mrd. Euro ab. Die Ausfuhrpreise stiegen dabei um durchschnittlich 2,0%. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex legte indes im Vergleich zu Mai 2023 deutlich zu, und zwar um 5,6%.
Quelle: proplanta

China prüft Subventionen für EU-Milchprodukte - Molkereien in Sorge

Die EU-Kommission sieht der Überprüfung durch China gelassen entgegen. Die deutsche Milchindustrie ist skeptischer.
Die deutschen Molkereien blicken mit Skepsis auf Chinas Antidumpingverfahren. Die EU-Kommission sieht es dagegen relativ gelassen.
Der Milchindustrieverband (MIV) befürchtet negative Folgen. Nach aktuellem Stand könnten potenzielle Gegenmaßnahmen insbesondere Käseprodukte und Rahm betreffen.
Wie der Verband hervorhebt, hat sich zwischen Deutschland und China im Laufe der Jahre eine „zuverlässige und vertrauensvolle Handelsbeziehungen“ über hochwertige Milcherzeugnisse und Zutaten für den chinesischen Markt entwickelt. Laut MIV ist China global weiter ein wichtiger Importeur von deutschen Milchprodukten und -zutaten, trotz einer wachsenden chinesischen Erzeugung.
Handelsstreit: China prüft 20 Subventionen für EU-Milchbranche
Die Volksrepublik China stört sich an 20 verschiedenen Subventionen für die Milchbranche in der Europäischen Union. Das geht aus der offiziellen Mitteilung des chinesischen Handelsministeriums hervor.
Bereits am Mittwoch (21.8.) hatte China angekündigt, ein Antidumpingverfahren gegen Milcherzeugnisse aus der EU einzuleiten. Dem Vernehmen nach als Vergeltung gegen die Autostrafzölle, die Brüssel spätestens bis Ende Oktober verhängen will.
Demnach betrifft das Verfahren nicht nur einzelne Mitgliedsstaaten, sondern auch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). So werden neben nationalen Förderprogrammen aus acht EU-Ländern auch die Direktzahlungen und Sonderzahlungen für beispielsweise Junglandwirte oder für ökologische Sonderleistungen aufgeführt.
In Bezug auf nationale Förderungen werden Beihilfen für Molkereianlagen in Irland sowie Kreditförderungen in Belgien und Österreich moniert. Überprüft werden sollen zudem Zuschüsse zur Viehversicherung und Logistik in Italien. In Kroatien sind aus Sicht Pekings bestimmte Subventionen für Viehzüchter fragwürdig, in Finnland sind es verschiedene Kostenzuschüsse für Milcherzeuger sowie Beihilfen für Schadensersatzleistungen. Eine vergleichbare Förderung in Tschechien ist ebenfalls Teil der Untersuchung, genauso wie einige Zuschüsse für die Tierhaltung in Rumänien.
Das Verfahren soll laut Angaben des chinesischen Handelsministeriums bis Ende August 2025 abgeschlossen sein. China unterstreicht, dass die Untersuchung Folge einer förmlichen Beschwerde chinesischer Milchbranchenvertreter über die europäischen Förderprogramme ist.
EU-Kommission: Förderungen für Milchbranche regelkonform
Chinas Antidumpingverfahren gegen die Einfuhren von Milchprodukten aus der Europäischen Union stößt in der EU-Kommission erwartungsgemäß auf Kritik. In Brüssel wird die Rechtfertigung der chinesischen Regierung indes nicht für stichhaltig gehalten.
Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte am Donnerstag (22.8.), man sei sich jetzt bereits sicher, dass die von Peking kritisierten Förderpraktiken dem Regelwerk der Welthandelsorganisation (WTO) entsprechen würden. Ungeachtet dessen werde man die vorliegenden Informationen prüfen. Einen möglichen Zusammenhang mit den geplanten Antidumpingzöllen auf chinesische Elektroautos wollte der Sprecher nicht kommentieren.
EDA bleibt optimistisch: Zusammenarbeit mit China soll Streit schlichten
Im Gegensatz zur deutschen Milchbranche ist der Verband der Europäischen Milchindustrie (EDA) zuversichtlich, dass das gesamte GAP-Instrumentarium WTO-konform sei.
Generalsekretär Alexander Anton erklärte, dass man eng mit den zuständigen Dienststellen der Kommission, den chinesischen Behörden und den chinesischen Partnern aus der Milchwirtschaft zusammenarbeiten werde.
Ziel sei es, im Konsultationsprozess zumindest den milchwirtschaftlichen Teil der recht komplexen Handelsbeziehungen zwischen China und der EU einer einvernehmlichen Lösung zuzuführen. „Wir sind zuversichtlich, dass beide Seiten einen konstruktiven Weg finden werden, um etwaige bilaterale Streitigkeiten beizulegen“, stellte der Franzose klar.
Quelle: agrarheute

Lebensmittelhersteller beklagen Absatzminus - ifo-Index schwächelt weiter

Die Lebensmittelindustrie hat im Mai 3,9 % weniger Umsatz in Deutschland gemacht. Höhere Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise.
Die deutsche Ernährungsindustrie musste im Mai 2024 einen deutlichen preisbereinigten Rückgang beim Absatz um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Im Inland sank der Absatz um 3,6 %, während das Minus des Absatzes im Auslandsgeschäft 2,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug.
In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 19,4 Mrd. €. Bei den Herstellern sank damit das Vorjahresergebnis nominal um 2,9 %.
Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,6 Mrd. €, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresergebnis von nominal 3,9 % bedeutet.
Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,8 Mrd. € und sank damit nominal um 1,0 %. Die Ausfuhrpreise stiegen dabei um plus 2,0 %, während die Erzeugerpreise im Inland um 0,3 % zum Vorjahresmonat zurückgingen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg zum Vorjahresmonat deutlich mit 5,6 %.
Rohstoffmärkte
Sowohl die Agrarrohstoffkosten als auch die Energiekosten sind zwei der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.
Agrarrohstoffe
Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.
Im Mai stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 1,3 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat stiegen die Preise um 3,5 %, während diese im Vergleich zum „Vorkrisenniveau“ (Anfang 2020) noch immer ca. 36 % höher lagen. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung stiegen dabei im Mai verglichen mit dem Vormonat um 2,5 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei einem Plus von 9,6 %.
Besonders stark stiegen dabei die Preise für Speisekartoffeln mit 52,9 % sowie Obst mit plus 21,1 % zum Vorjahresmonat. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im Mai eine Preissteigerung von 0,6 % zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Minus von 0,4 %. Der Preis von Hähnchen lag mit plus 1,2 % über dem Preisniveau des Vorjahres, während das Preisniveau von Geflügel bei minus 4,8 % stand. Verglichen mit dem „Vorkrisenniveau“ (Anfang 2020) ist der Teilindex für pflanzliche Produkte mit einem Zuwachs von gut 48 % deutlich stärker gestiegen als der Teilindex für tierische Produkte (ca. plus 29 %).
Mit 120,8 Punkten sank der FAO Food Price Index im Juli zum Vormonat mit minus 0,2 % leicht und steht nun 3,1 % unter dem Niveau des Vorjahres, während der Wert im Juni um 0,2 % nachträglich nach oben revidiert wurde. Während der Teilindex Getreide mit minus 3,8 % sowie der Teilindex für Fleisch mit minus 0,1 % nachgaben, stieg der Teilindex für Öle um 2,4 %, der Teilindex für Fleisch um 1,2 % sowie der Teilindex für Zucker um 0,7 % zum Vormonat an.
Energierohstoffe
Laut Statistischem Bundesamt stiegen bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte im Juni die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) zum Vormonat um 5,7 Prozent, während die Preisindizes für Erdöl um 8,6 Prozent und der Preisindex für Braunkohle um 1,5 Prozent sanken. Trotz eines Rückgangs der Preise im Vergleich zum Zeitraum der „Energiekrise“ liegen die aktuellen Erzeugerpreise für Erdgas immer noch um knapp 170 Prozent über dem Stand von Anfang 2020. Der Erzeugerpreis für Erdöl ist knapp 38 Prozent höher als vor der Krise und der Preis für Braunkohle liegt etwa 46 Prozent über dem Niveau von Anfang 2020.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation belasteten die Stimmung in der Ernährungsindustrie.
Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den Juli eine Eintrübung der Stimmung. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Rückgang von 3,1 Punkten und steht mit 95,1 Punkten weiter unter der neutralen Marke von 100.
Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich mit minus 4,5 Punkten und steht nun bei 97,7 Punkten. Der Saldo für die Geschäftserwartung (für die nächsten 6 Monate) sank ebenfalls und steht nun bei 92,4 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen: 8,0 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 23,7 von einer Verschlechterung
Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich seit längerem auf einem tieferen Niveau und konnte seine leichte Erholung der letzten Monate im Juli nicht fortsetzten: Im Vergleich zum Vormonat sank dieser um 0,6 Punkte und steht nun bei minus 21,8 Zählern. Für den August wird ein leichte Erholung auf einen Wert von minus 18,4 prognostiziert.
Zum Vormonat stiegen im Juni 2024 die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,1 %, während die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 0,3 % stiegen. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 1,9 % und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,2 %.
Quelle: topagrar

Preise am Milchmarkt im Aufwind

Kempten - Der Milchmarkt befindet sich im Aufwärtstrend, die Preissteigerungen bei Butter haben jedoch etwas nachgelassen.
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (21.8.) die Notierung für Blockbutter um jeweils 10 Cent nach oben verschoben auf nun 7,40 bis 7,50 Euro/kg. Der Abstand zur kontraktgebundenen Päckchenbutter nahm indes weiter zu, denn diese Preise blieben unverändert. Die Spanne reichte weiterhin von 7,00 bis 7,20 Euro/kg.
Am Weltmarkt konnte der Butterpreis wieder zulegen. Bei der Auktion am Dienstag (20.8.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) stieg der Preis im Mittel aller Lieferkontrakte um 2,2% auf umgerechnet 6.050 Euro/t.
Auch die Notierung für Vollmilchpulver in Kempten zeigte sich freundlicher. Die auf das Kilogramm bezogenen Preise verschoben sich um jeweils 5 Cent auf 4,00 bis 4,10 Euro. An der GDT legte die Notierung für Vollmilchpulverkontrakte ebenfalls zu und erreichte 3.141 Euro/t, das waren 5,7% mehr als bei der Auktion zwei Wochen zuvor.
Für Magermilchpulver in Deutschland stieg die Notierung für Ware in Lebensmittelqualität lediglich am unteren Ende der Spanne um 2 Cent auf nun 2,33 bis 2,55 Euro/kg. Für Sprühware in Futtermittelqualität betrug die Preissteigerung an beiden Enden des Preiskorridors jeweils 5 Cent. Die Notierung lag damit bei 2,23 bis 2,27 Euro/kg. Auch die GDT meldete einen Preisanstieg für Magermilchpulver gegenüber der vorherigen Auktion. Im Mittel verteuerten sich die betreffenden Kontrakte um 2,7% auf 2.378 Euro/t.
Quelle: proplanta

Milchanlieferung in der EU-27 leicht gestiegen

23.08.2024 (AMI) – Im ersten Halbjahr von 2024 lieferten die Landwirte in der EU etwas mehr Milch an die Molkereien als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere Polen und Frankreich zeigten deutliche Zuwächse. In Irland und den Niederlanden dagegen fiel die Anlieferung deutlich niedriger aus.
In den ersten sechs Monaten von 2024 lieferten die Landwirte in der EU-27 rund 75,4 Mio. t Milch an die Molkereien. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum und bereinigt um den Schalttag im Februar dieses Jahres war dies ein Anstieg um 0,3 %. Während im Januar die Vorjahreslinie noch um 0,7 % unterschritten wurde, stieg die Anlieferung in den restlichen fünf Monaten über das Vorjahresniveau. Wie in den Vorjahren erreichte die Milchproduktion im Mai ihren Höhepunkt. Dabei wurde die Anlieferung von Mai 2023 um 0,6 % übertroffen. Im Juni setzte der saisonale Rückgang der Milcherzeugung ein, wobei die Abweichung zum Vorjahr plus 0,7 % betrug.
Quelle: AMI

Wegen Autozöllen: China nimmt EU-Milchexporte ins Visier

Weil die EU Strafzölle auf E-Autos aus China erhebt, wollen die Chinesen nun die EU-Milchexporte unter die Lupe nehmen. Das könnte schmerzhaft für Milchbauern werden.
Das könnte europäische Milchbauern teuer zu stehen kommen: China hat eine Anti-Subventionsuntersuchung gegen importierte Milchprodukte aus der Europäischen Union angekündigt, meldet aiz und beruft sich auf die österreichische Nachrichtenagentur APA.
Betroffen seien bestimmte Waren wie etwa frischer oder weiterverarbeiteter Käse, teilte das Handelsministerium in Peking mit. Ein Jahr lang, bis zum 21. August 2025 wollen die chinesischen Behörden die EU-Milchausfuhren unter die Lupe nehmen. Dem Vernehmen nach dürfte die Ermittlung eine Reaktion Pekings auf die von der EU erhobenen Strafzölle gegen chinesische E-Autos sein.
EU will Dumping bei Elektroautos bekämpfen
Am Dienstag (20.8.) hatte Brüssel angekündigt, bis zu bis zu 36,3 Prozent Strafzölle auf chinesische Elektroautos ab spätestens Ende Oktober zu erheben.
Die EU-Kommission hatte in den Monaten zuvor auf unfaire Subventionen für E-Autos aus China ermittelt, die nach Ansicht der EU-Behörden den Markt in Europa verzerrten.
Knapp 2 Milliarden Euro Exportwert bei Milch
Nach offiziellen Daten Brüssels exportierte die EU im vergangenen Jahr Milchprodukte im Wert von 1,7 Mrd. Euro nach China. 2022 erreichten die Ausfuhren in dieser Kategorie noch einen Wert von etwas weniger als 2,1 Mrd. Euro.
In Chinas Supermärkten ist zum Beispiel importierte Milch aus Deutschland oft zu finden. Bei Vollmilchpulver und Butter zählt China im ersten Quartal 2024 beispielsweise zu den drittgrößten Abnehmern von EU-Ware.
Auch Schweinefleisch und Branntwein im Fokus
Es ist nicht die erste Untersuchung Chinas gegen europäische Produkte. Im Januar hatte das Handelsministerium eine Ermittlung gegen Branntwein (Brandy) aus der EU angekündigt. Betroffen davon waren hauptsächlich Hersteller aus Frankreich.
Im Juli machte die Behörde bekannt, gegen aus der EU importiertes Schweinefleisch und Nebenprodukte davon zu ermitteln.
Quelle: agrarheute

Milchanlieferung rutscht unter Niveau von 2022

22.08.2024 (AMI) – Anfang August hat sich der saisonal bedingte Rückgang des Milchaufkommens verstärkt.
In der ersten vollen Augustwoche hat sich der Rückgang der Milchanlieferung an die deutschen Molkereien verstärkt. Nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) lieferten die Erzeuger in der 32. Kalenderwoche bundesweit rund 1,4 % weniger Rohstoff an als in der Woche zuvor. Dabei wurde das Niveau der Vorjahreswoche um 1,6 % verfehlt. Gleichzeitig unterschritten die erfassten Mengen dadurch erstmals im bisherigen Jahresverlauf das Anlieferungsniveau von 2022. In der Summe der ersten 32 Kalenderwochen stand den Molkereien in etwa genauso viel Rohstoff zur Verfügung wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Aufgrund der hohen Temperaturen, die um die Monatsmitte vorherrschten, kann in den kommenden Wochen mit weiteren Rückgängen gerechnet werden. Zudem bleibt abzuwarten, ob die nahezu bundesweite Ausbreitung des Blauzungenvirus den Rückgang verstärken wird, da die Milchleistung erkrankter Tiere teils deutlich sinkt. Vor allem im Westen Deutschlands sind zuletzt häufiger neue Fälle aufgetreten.
Quelle: AMI

China nimmt Subventionen auf EU-Milchprodukte unter die Lupe

Peking - China hat eine Anti-Subventionsuntersuchung gegen importierte Milchprodukte aus der Europäischen Union angekündigt.
Betroffen seien bestimmte Waren wie etwa frischer oder weiterverarbeiteter Käse, teilte das Handelsministerium in Peking mit. Den vorläufigen Untersuchungszeitraum legte die Behörde auf ein Jahr bis zum 21. August 2025 fest. Die Ermittlung dürfte eine Gegenreaktion Pekings auf die von der EU erhobenen Strafzölle gegen chinesische E-Autos sein. Am Dienstag hatte Brüssel weitere Angaben zu den geplanten Zusatzzöllen gemacht, was in China auf große Kritik stieß. Die EU-Kommission hatte in den Monaten zuvor im Hinblick auf unfaire Subventionen für E-Autos aus China ermittelt, die nach Ansicht der EU-Behörden den Markt in Europa verzerrten.
EU-Kammer fordert Transparenz
Die Europäische Handelskammer in China zeigte sich wenig überrascht von Pekings Vorgehen. In einer Mitteilung bedauerte die Interessenvertretung für Firmen aus der EU, dass handelspolitische Schutzmaßnahmen einer Seite zunehmend von der anderen Seite in gleicher Weise erwidert würden. Die Kammer hoffe, dass Chinas Ermittlung fair und transparent verlaufe und hielt ihre betroffenen Mitgliedsunternehmen an, zu kooperieren.
Nach offiziellen Daten Brüssels exportierte die EU im vergangenen Jahr Milchprodukte im Wert von 1,7 Milliarden Euro nach China. 2022 erreichten die Ausfuhren in dieser Kategorie noch einen Wert von etwas weniger als 2,1 Milliarden Euro. In Chinas Supermärkten ist zum Beispiel importierte Milch aus Deutschland oft zu finden, die in Fernost auch einen guten Ruf genießt.
Auch andere Produkte im Fadenkreuz
Es ist nicht die erste Untersuchung gegen europäische Produkte. Im Januar hatte das Handelsministerium eine Ermittlung gegen Branntwein (Brandy) angekündigt. Betroffen waren hauptsächlich Hersteller aus Frankreich. Im Juli machte die Behörde bekannt, gegen aus der EU importiertes Schweinefleisch und Nebenprodukte davon zu ermitteln.
Im Hinblick auf die EU-Zusatzzölle gegen chinesische E-Autos spricht Peking von Protektionismus. Brüssel ignoriere Fakten, missachte Regeln der Welthandelsorganisation und werde nur sich und anderen schaden, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking.
Quelle: proplanta

Milchpreise steigen kräftig am Weltmarkt - Landwirte bekommen mehr Geld

Die internationalen Milchpreise steigen. Das stützt die Lage am heimischen Milchmarkt. Für Landwirte sieht es sehr gut aus.
Bei der gestrigen Auktion (20. August) gingen an der internationalen Milchbörse Global Dairy Trade (GDT) die Preise für Milchprodukte deutlich nach oben. Im Vergleich zur letzten Auktion legte der Preisindex um 5,5 % zu. Der Durchschnittspreis für alle Produkte und lag bei 3.920 US-Dollar/t. Das ist der kräftigste Preisanstieg seit Anfang Juli, als der Index heftig (um 7 %) gefallen war.
Milchpreis: Für diese Produkte zahlten Bieter mehr Geld
Der kräftige Aufwind an der GDT ist fast allen Milchprodukten zu verdanken, nur Cheddar gab leicht (0,2 %) im Preis nach. Den höchsten Preisanstieg verzeichnete Vollmilchpulver mit einem Zuwachs von 7,2 %. Das wurde im Durchschnitt für 3.482 US-Dollar/t gehandelt.
Die Bieter waren außerdem bereit, für Magermilchpulver 4 % mehr (2.636 US-Dollar/t) zu zahlen. Der Butterpreis stieg im Mittel um 3,7 % auf 6.706 US-Dollar/t und der Preis für Butteröl (AMF) um 4,8 % auf 7.244 US-Dollar/t.
Mit diesem Ergebnis stützt der internationale Markt die gute Lage am deutschen Milchmarkt. Denn hier dürfen sich Landwirte über steigende Milchpreise und gute Zukunftsaussichten freuen: die 50 Cent kommen wieder in Sicht.
Wie entwickeln sich die Milchpreise in Deutschland?
Am hiesigen Milchmarkt kennen die Indikatoren gerade nur eine Richtung: nach oben. Alles deutet auf steigende Milchpreise hin.
Zahlreiche Molkereien erhöhten im Juli das Milchgeld. Der ife-Rohstoffwert Milch stieg im Juli um weitere 0,5 Cent auf 47,4 Cent/kg. Die Ursache dafür ist die Butterpreisrallye.
Im EU-Durchschnitt ist Butter jetzt mit 675 Euro/100 kg ganze 50 Prozent teurer als vor einem Jahr. Die Börse in Kempten meldet heute (21. August) eine gute Nachfrage und steigende Notierungen auf 7,40 bis 7,50 Euro/kg Blockbutter.
Aufgrund der Butterpreise klettert der ife-Börsenmilchwert kräftig nach oben. Am 19. August zeigte er für den September ein Plus von 1,3 Cent auf 51,0 Cent/kg und im Oktober überschreitet er die 52 Cent/kg.
Die Milchanlieferung geht saisonal weiter zurück und der Rohstoff ist gefragt. Die Molkereien handelten Milch am Spotmarkt in der Woche vom 12. August mit 52 bis 53 Cent/kg erneut teurer als in der Vorwoche und deutlich über dem Rohstoffwert.
Die Milchpreise dürften also weiter steigen, wenn sich am Markt nichts ändert, und die 50 Cent kommen wieder in Sicht.
Quelle: agrarheute

Deutsche geben EU-weit am wenigsten für Lebensmittel aus

Nürnberg - In keinem anderen EU-Land geben die Verbraucher einer Untersuchung zufolge einen so geringen Teil ihres Einkommens für Lebensmittel, Gesundheit und Pflege aus wie in Deutschland.
Trotz der gestiegenen Preise war der Anteil von diesen Ausgaben am privaten Konsum im vergangenen Jahr mit 13,4 Prozent niedriger als in allen übrigen 26 Staaten. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsinstituts NIQ hervor. «In Deutschland sind die Durchschnittseinkommen hoch. Zudem ist der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel so heftig wie kaum anderswo, das drückt die Preise. Die sind wegen der hohen Inflation zuletzt zwar gestiegen, aber immer noch vergleichsweise niedrig», sagte NIQ-Einzelhandelsexperte Filip Vojtech.
Verbraucherinnen und Verbraucher achteten zuletzt stärker auf Preise und griffen häufiger zu Angeboten. Nach Angaben von NIQ verzeichnete Deutschland in Westeuropa mit einem Anstieg von 14 Prozent den stärksten Zuwachs an Angebotskäufen.
Nur jeder vierte Euro in Deutschland fließt in den Einzelhandel
Vergleicht man, wie viel Geld die Menschen insgesamt in Geschäften ausgaben, belegt Deutschland laut Studie ebenfalls den letzten Platz. In der Bundesrepublik floss 2023 nur gut jeder vierte Euro in den Einzelhandel, EU-weit jeder dritte, in osteuropäischen Ländern wie Ungarn und Bulgarien sogar fast jeder zweite.
Wegen der höheren Kaufkraft geben Haushalte in Deutschland einen geringeren Teil des Einkommens für Lebensmittel, Kleidung und andere Güter aus, so Vojtech. Dafür seien Lebenshaltungskosten für Wohnen und Energie höher. Außerdem werde mehr Geld für Dienstleistungen und Freizeitaktivitäten ausgegeben, dazu fließe mehr in Ersparnisse und Finanzanlagen.
Der Anteil des Einzelhandels am privaten Konsum sank 2023 in der EU erneut. Den Marktforschern zufolge ist dies auf eine Normalisierung des Konsumverhaltens zurückzuführen. Während der Corona-Pandemie hätten Verbraucher ihr Geld hauptsächlich im Einzelhandel ausgegeben, weil kulturelle Aktivitäten, Events und Reisen oft nicht möglich gewesen seien, sagte NIQ-Studienleiter Philipp Willroth. «Dieser Effekt kehrt sich jetzt wieder um, denn die Europäer haben Nachholbedarf und wollen wieder mehr erleben und reisen.»
Quelle: proplanta

Milchanlieferung im ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau

20.08.2024 (AMI) – In den ersten sechs Monaten von 2024 hat sich die Milchanlieferung in Deutschland nahezu auf dem Vorjahresniveau bewegt. Der Anteil der Biomilch am Gesamtmilchaufkommen ist dabei zuletzt weiter gestiegen.
Im ersten Halbjahr von 2024 betrug die Kuhmilchanlieferung an deutsche Molkereien, einschließlich Biomilch, rund 16,6 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete dies ein schalttagsbereinigtes Minus von 0,3 %. Dabei lieferten vor allem Milcherzeuger aus dem EU-Ausland weniger Milch an deutsche Molkereien. Von Januar bis Juni 2024 erfassten die deutschen Unternehmen 13,7 % weniger ausländischen Rohstoff als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Die inländischen Erzeuger produzierten hingegen 0,1 % mehr Milch.
Die geringfügige Zunahme der Milchanlieferung inländischer Erzeuger um schalttagsbereinigt 0,1 % im ersten Halbjahr von 2024 ist auf die gestiegene Anlieferung von Biomilch zurückzuführen. Insgesamt produzierten die ökologisch wirtschaftenden Betriebe mit rund 0,7 Mio. t knapp 1,9 % mehr Rohstoff als im Vorjahreszeitraum. Die konventionelle Milchanlieferung blieb dagegen auf Vorjahresniveau. Der Anteil der Biomilchanlieferung am Gesamtmilchaufkommen inländischer Erzeuger stieg dadurch im ersten Halbjahr von 2024 auf 4,5 %. In den ersten sechs Monaten von 2023 lag dieser noch bei 4,4 % und in 2022 bei 4,2 %.
Quelle: AMI

Moderate Preissteigerung bei Bio-Lebensmitteln im 1. Halbjahr 2024

14.08.2024 (AMI) – Nachdem die Inflationsrate in den vergangenen Jahren die Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben hat, ist das Jahr 2024 mit einem moderateren Preisanstieg gestartet. Die Verbraucher konnten etwas durchatmen.
Denn laut AMI-Frische-Index lag die Teuerungsrate für frische Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 1,3 %. Im vergangenen Jahr waren es 6,9 %.
Der stärkste Preisanstieg bei frischen Bio-Lebensmitteln war mit mehr als 40 % im ersten Halbjahr 2024 bei der Warengruppe Margarine und Speiseöle zu verzeichnen. Bio-Kartoffeln verzeichneten aufgrund von Basiseffekten aus dem Vorjahr mit über 18 % die zweithöchste Teuerungsrate. Auch für Bio-Obst mussten Verbraucher im ersten Halbjahr tiefer in die Tasche greifen, allerdings nur um 2,4 %. Konventionelles Obst war dagegen 7,7 % teurer als im Vorjahr. Anders sah es beim Gemüse aus. Hier verzeichneten beide Erzeugungsformen Preisrückgänge.
Mit einem Minus von 4,5 % hatte die Warengruppe Bio-Milch und -Milchprodukte die niedrigste Veränderungsrate im ersten Halbjahr 2024 gegenüber 2023. Auf konventioneller Ebene lag sie nach Käse und Gemüse an dritter Stelle. Bio-Fleisch blieb währenddessen auf dem Niveau des Vorjahres. Der größte Anteil entfiel dabei auf Rinderhackfleisch, weil es den geringsten Preisabstand zu konventioneller Ware aufweist und vergleichsweise günstig angeboten wird.
Bio-Eierpreise zogen an
Das Angebot an Bio-Eiern wurde spürbar knapper, da einige Betriebe einerseits wegen der hohen Kosten und andererseits wegen der fehlenden Mehrzahlungsbereitschaft des Handels und der Konsumenten aus der Bio-Produktion ausgestiegen sind. In der Folge stiegen die Verbraucherpreise um 2,6 %, während konventionelle Eier preislich auf Vorjahresniveau blieben.
Quelle: AMI

Butterpreise steigen auf Rekordhoch – Milchpreise bald über 50 Cent

Die Butterpreise steigen auf Rekordhoch. Die Milchpreise folgen. Spotmilch kostet mehr als 50 Cent. Der Börsenmilchwert überspringt die 50 Cent-Marke ebenfalls. Milch ist knapp. Alles deutet auf einen kräftigen Anstieg der Milchpreise hin.
Die außergewöhnliche Preis-Rallye am Buttermarkt schlägt sich mit leichter zeitlicher Verzögerung auch am physischen Markt nieder. 
Die Butterpreise steigen steil an. Nahezu unbemerkt. Am Terminmarkt kostet Butter mittlerweile etwa so viel wie zum bisherigen Rekordhoch im Juni 2022. Für der Augusttermin kostet die Butter an der EEX aktuell 7.300 Euro je Tonne und bis Oktober steigen die Börsenpreise sogar auf ein neues Allzeithoch von 7.650 Euro je Tonne.
Das bisherige Rekordhoch von Juni 2022 lag bei knapp 7400 Euro je Tonne und damit deutlich niedriger. Die außergewöhnliche Preis-Rallye am Buttermarkt schlägt sich mit leichter zeitlicher Verzögerung auch am physischen Markt nieder. Im europäischen Großhandel (also am physischen Markt) gehen die Butterpreise ebenfalls steil nach oben und notieren Mitte August nur knapp unter den Höchstwerten von Juni 2022.
Mitte August meldet die Kommission im EU-Mittel für die frei gehandelt Butter Preise von 675 Euro je 100 kg. Das ist ein Anstieg von rund 100 Euro in den letzten 8 Wochen. Aus Deutschland meldet Kommission zum gleichen Termin allerdings bereits Butterpreise von 707 Euro je Tonne und im niederländischen Großhandel müssen die Einkäufer bereits 735 Euro je 100 kg zahlen.
Die süddeutsche Butterbörse hat die Notierungen am Mittwoch (14.8.) ebenfalls weiter heraufgesetzt. Für Blockbutter stieg die Spanne am unteren Ende um 30 Cent, am oberen um ganze 35 Cent auf nun 7,30 bis 7,40 Euro/kg. Die Notierung für kontraktgebundene Päckchenbutter wurde am unteren Ende des Preiskorridors um 11 Cent auf nun 7,00 Euro/kg angehoben.
Börsenmilchwert steigt über 50 Cent – für September
Dieser steile Preisanstieg bei Butter schlägt sich natürlich auch im Rohstoffwert der Milch nieder. Bereits im Juni hat das ife-Institut in Kiel den Rohstoffwert wegen der steigenden Butter preise steil nach oben gesetzt.
Für Juni lag der Rohstoffwert der Milch – also der theoretische Milchpreis, der aus den Großhandelspreisen von Butter und Magermilchpulver errechnet wird – bei 45,3 Cent je kg Rohmilch und damit 2,7 Cent höher als im Mai. Da ging die Preisrally bei Butter aber erste richtig los.
Deshalb stiegen die aus den Börsenpreisen von Butter und Magermilchpulver ermittelten Börsenmilchwerte noch weitaus stärker an und erreichten bereits für August einen Wert von 49,7 Cent je kg Rohmilch und für September wird die psychologische wichtige Marke von 50 Cent nach oben durchbrochen.
Dann steigt der Börsenmilchwert auf 51,1 Cent und für Oktober gar auf 52,6 Cent. Ähnlich hohe Milchpreise hat es zuletzt im Oktober 2022 gegeben.
Fakt ist auch: An den internationalen Märkten steigen die Butterpreise ebenfalls an. So kostet Butter am US-Terminmarkt aktuell 314,5 Cent per Pound und damit fast 30 % mehr als zum Beginn des Jahres.
Spotmilch kostet jetzt schon 50 Cent
Für die Milchpreise bedeutet diese Entwicklung einen deutlich Schub nach oben. Die 50 Cent je kg sind wieder in Reichweite und könnten am Ende des Jahres durchaus erreichte werden.
Dafür sprechen auch einige andere Indikatoren, wie die Preise für Spotmilch: Mitte August kostet die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch 50 Cent je kg. Im Süden zahlen die Molkereien sogar 51,50 Cent je kg.
Auch dieses Preisniveau haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Ein sicheres Zeichen für die Knappheit von Rohmilch. Der Milchindustrieverband melde für ein Milchanlieferung die knapp 1 Prozent niedriger ist als im Vorjahr.
Auch die süddeutsche Butterbörse sagt bereits Ende Juli: Die Anlieferungsmengen an Rohmilch von den Erzeugern an die Molkereien nehmen weiter ab, auch die Milchinhaltsstoffe sind aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau.
Quelle: agrarheute

Pulvermarkt wartet auf Ferienende

15.08.2024 (AMI) – Die Pulvermärkte standen auch Mitte August weiterhin im Zeichen der Ferien. Entsprechend ruhig verlief die Nachfrage. Die knappe Angebotssituation mit hohen Zukaufpreisen für Rohstoffe führte je nach Produkt zu festeren Preistendenzen. Mit dem Ende der Urlaubszeit wird eine Belebung erwartet.
Am Markt für Molkenpulver in Lebensmittelqualität ging der Handel mit teils festeren Preistendenzen einher. Bei einer insgesamt stabilen Lage kamen neue Abschlüsse vorrangig für spätere Lieferungen zustande. Kurzfristig war das Kaufinteresse gering. Die Nachfrage nach Futtermittelware verlief bei stabilen Preisen weiterhin schleppend. An der Butter- und Käse-Börse in Kempten wurde Molkenpulver in Lebensmittelqualität am 14.08.2024 in einer Spanne von 980 bis 1.040 EUR/t notiert. Das waren an beiden Spannenenden 10 EUR mehr als in der Vorwoche. Die Spanne für Ware in Futtermittelqualität wurde mit 600 bis 620 EUR/t unverändert auf dem Niveau der Vorwoche belassen.
Quelle: AMI

AMI-Milchpreisvergleich 2023: Haltungsform hält Einzug

09.08.2024 (AMI) – Milchpreis ist nicht mehr gleich Milchpreis. Welche Molkerei zahlt was für welche Anforderung? Der AMI-Milchprvergleich 2023 klärt auf.
Milchpreise vergleichen war noch nie ein einfaches Geschäft. Die zunehmende Diversifizierung der Milchströme macht es noch komplexer. Hier einen Cent für die Weide, dort drei Cent für zusätzlichen Kuhkomfort. Die AMI berechnet für die unterschiedlichen Anforderung, die an die Haltung gestellt werden, jeweils separate Preise. Die Ergebnisse des Milchpreisvergleiches 2023 bringen Licht ins Dunkel.
Der AMI-Vergleichspreis über sämtliche gentechnikfrei und konventionell erzeugte Milch hinweg gerechnet lag im Jahr 2023 bei 45,85 Ct/kg. Das entsprach einem Minus von 8,0 Ct/kg gegenüber dem Rekordniveau des Vorjahres. Bei freier Futterwahl, und damit rein konventionell erzeugt, waren es im Schnitt 42,41 Ct/kg. Wer das höherpreisige gentechnikfreie Futter eingesetzt hat, aber keine Anforderungen über die Haltungsform 2 hinaus erfüllen musste, erhielt 46,63 Ct/kg. Das ist im AMI-Milchpreisvergleich die Standardvariante. Erstmals hat die AMI einen Durchschnittspreis für Haltungsform 3 (HF3) ermittelt. Für sechs Molkereien lagen von Januar bis Dezember 2023 durchgängig Milchgeldabrechnungen vor, die entweder Zuschläge für das Tierschutzlabel Einstiegsstufe, QM++, DLG-Silber oder Pro Weideland aufwiesen. Im Schnitt zahlten diese sechs 48,64 Ct/kg. Insgesamt entfielen im AMI-Milchpreisvergleich 2023 gut 7 % der Menge auf Milch aus Haltungsform 3. Ihr Anteil ist 2024 auf rund 10 % gestiegen, denn im bisherigen Verlauf haben weitere Molkereien Haltungsform 3 oder 4 eingeführt. Alle aufgeführten Ergebnisse gelten jeweils für eine Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß sowie für eine Jahresanlieferung von 500 t.
Für das Jahr 2024 schätzt die AMI aufgrund der stabilen Marktentwicklungen, bezogen auf den amtlichen Standard einen durchschnittlichen Milcherzeugerpreis zwischen 45,0 und 48,0 Ct/kg und somit auf oder leicht über dem Niveau von 2023.
Quelle: AMI

Verfügbarkeit von Käse sinkt

08.08.2024 (AMI) – Anfang August wurde Käse weiter umfangreich abgerufen. Durch die knappe Rohstoffverfügbarkeit konnten die Molkereien festere Preise verlangen, dies machte sich teilweise in der Notierung bemerkbar.
Die Nachfrage nach Schnittkäse startete weiterhin umfangreich in den August. Die Abrufe aus dem Lebensmitteleinzelhandel bewegte sich dabei im saisonal üblichen Rahmen. Teilweise machte sich bemerkbar, dass in den ersten Bundesländern die Sommerferien endeten und die Verbraucher aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. Darüber hinaus stützen Angebotsaktionen die Nachfrage zusätzlich.
Die Abrufe aus der Industrie und dem GV-Bereich bewegten sich Anfang des Monats auf dem kontrahierten Niveau. Auch die Nachfrage aus den südeuropäischen Urlaubsregionen bewegte sich in dem zuvor abgesteckten Rahmen.
Quelle: AMI

Bio-Milchpreise im Juni leicht angehoben

02.08.2024 (AMI) – Die Molkereien in Deutschland haben für ökologisch erzeugte Milch im Juni nochmals einen leicht höheren Preis ausgezahlt als im Vormonat.
Im Juni 2024 lag der Erzeugerpreis für ökologisch erzeugte Milch mit einem Fettgehalt von 4,0 % und einem Eiweißgehalt von 3,4 % im Bundesmittel bei knapp 56,3 Ct/kg, so erste Hochrechnungen der AMI. Im Vergleich zum Vormonat war dies ein leichter Anstieg von 0,2 Ct, womit sich die steigenden Tendenzen, die seit Herbst 2023 vorherrschen, weiter fortsetzten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhielten die Bio-Milcherzeuger im Juni 2024 knapp 0,3 Ct weniger. Damit hat sich der Rückstand zum Vorjahr weiter verkleinert, im Januar lag er noch bei 7,0 Ct.
Bei den Erzeugerpreisen für konventionelle Milch setzte sich im Juni ebenfalls der leichte Aufwärtstrend fort. Hier bekamen die Milchviehhalter laut aktuellen Schätzungen der AMI im Schnitt rund 45,5 Ct/kg im Juni 2024 ausgezahlt. Das bedeutete im Vergleich zu Mai ein Plus von knapp 0,5 Ct. Der Abstand zwischen den Auszahlungspreisen für konventionell und jenen für ökologisch erzeugte Milch hat sich zuletzt auf 10,7 Ct leicht verkleinert. Ursächlich dafür war, dass der Preisanstieg im Juni auf konventioneller Seite stärker ausgeprägt war als auf ökologischer Seite. Im Juni des vergangenen Jahres trennten die beiden Milcharten noch 15,1 Ct voneinander. Seitdem hat sich der Preisabstand sukzessive verkleinert.
Quelle: AMI

Nachhaltigkeit ist Verbrauchern wichtig

02.08.2024 (AMI) – Das Thema Nachhaltigkeit wird derzeit häufig diskutiert, auch in Bezug auf Lebensmittel. Denn unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Ressourcenverbrauch und den Klimawandel. Der ökologische Fußabdruck unseres Ernährungssystems ist erheblich. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz werden in Deutschland jährlich 145 Millionen Tonnen CO2 durch das Ernährungssystem freigesetzt. Zum Vergleich: die Emissionen durch den Verkehr liegen bei knapp 171 Millionen Tonnen. Wie Verbraucher zum Thema Nachhaltigkeit bei frischen Lebensmitteln stehen, hat die AMI Anfang des Jahres in einer Online-Umfrage untersucht.
Der Begriff Nachhaltigkeit ist umfangreich definiert. Es ist daher nicht überraschend, dass Verbraucher viele Aspekte damit verbinden. Dies wird auch in der Studie deutlich, denn hier achten 37 % der Probanden beim Wocheneinkauf bewusst auf nachhaltige Lebensmittel. Regionalität ist hingegen nicht eindeutig definierbar. Dies geht auch aus früheren Studien der AMI hervor, die besagen, dass einige Verbraucher Regionalität mit ihrem Bundesland verbinden. Andere setzen Deutschland oder auch den Landstrich/Naturraum, in dem sie leben, mit regional gleich. Aus diesem Grund greifen anteilig 47 % der Befragten beim Einkauf gezielt zu regionalen Produkten. Die Abgrenzung von Bio-Lebensmitteln ist durch leicht erkennbare und bekannte Siegel und Labels deutlich einfacher und damit konkreter. Zudem werden Bio-Produkte häufiger mit einem höheren Preis assoziiert als nachhaltige Produkte. Laut der Umfrage kauft nur jeder Dritte bewusst Bio-Produkte.
Nachhaltige Lebensmittel zeichnen sich aus Verbrauchersicht insbesondere durch Saisonalität und einen Beitrag zum Umweltschutz aus. Darüber hinaus werden sie mit Frische assoziiert und als frei von problematischen Produkten wie z.B. Palmöl wahrgenommen. Umweltfreundliche Verpackungen, ökologische Erzeugung und artgerechte Tierhaltung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. All diese Eigenschaften können der ersten Säule der Nachhaltigkeit zugeordnet werden, die den Erhalt des Ökosystems sowie die Nutzung regenerativer Rohstoffe und Energieformen thematisiert. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Nachhaltigkeit aus Sicht der Befragten als ein vielschichtiges Konzept wahrgenommen wird. Zwei Faktoren sind den Ergebnissen der vorliegenden Studie zufolge jedoch von untergeordneter Bedeutung. Ein geringerer CO2-Ausstoß und eine vegane bzw. vegetarische Produktion werden weniger mit nachhaltigen Lebensmitteln assoziiert. Dieses Ergebnis ist insofern interessant, als dass pflanzliche Alternativen u.a. vom Lebensmitteleinzelhandel häufig mit diesem Attribut in Verbindung gebracht werden. Insbesondere im Rahmen des Veganuary bewerben Supermärkte dieses Sortiment häufig in Kombination mit dem Nachhaltigkeitsaspekt. Obwohl es sich bei veganen und vegetarischen Produkten um eine dynamisch wachsende Warengruppe handelt, ist deren Bekanntheit und Beliebtheit bislang noch überschaubar. Dies zeigt auch die Studie, in der fast jeder Fünfte angibt, grundsätzlich keine derartigen Produkte zu kaufen. Die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist eines der am häufigsten verwendeten Kriterien zur Definition von Nachhaltigkeit. Die Ergebnisse der Umfrage deuten jedoch darauf hin, dass Verbraucher hier eine andere Wahrnehmung haben.
Unverarbeitete Lebensmittel sind aus Verbrauchersicht nachhaltiger
Hinsichtlich des Kaufverhaltens zeigt sich, dass über die Hälfte der Probanden beim Kauf von Obst, Gemüse und Kartoffeln gezielt auf Nachhaltigkeit achtet. Am zweithäufigsten wird dieser Aspekt bei Eiern berücksichtigt. Demgegenüber gibt nur ein Viertel der Verbraucher an, bei veganen und vegetarischen Produkten darauf zu achten. Bei verarbeiteten Produkten wie beispielsweise Konserven und Teigwaren spielt Nachhaltigkeit die geringste Rolle.
Aus den Studienergebnissen wurde ein nachhaltigkeitsorientierter Käufertyp abgeleitet. Dieser lebt häufig in einem Single-Haushalt, ist zwischen 40 und 49 Jahre alt und verfügt über einen Hochschulabschluss.
Zudem wohnt dieser Käufertyp in der Regel in Kleinstädten und stammt vermehrt aus der einkommensstarken Mitte der Gesellschaft.
Die Befragung wurde in Kooperation mit einem externen Dienstleister durchgeführt, mit dem die AMI bereits in früheren Projekten bei internationalen Befragungen zu Ernährungsthemen erfolgreich zusammengearbeitet hat. Um aussagekräftige Daten zu erhalten, wurde eine Stichprobengröße von 1.000 Personen gewählt. Zur Gewährleistung der soziodemographischen Repräsentativität wurde nach Alter und Geschlecht quotiert. Die Befragung wurde nach einer Feldzeit von knapp zwei Wochen abgeschlossen.
Quelle: AMI

Butter fester notiert

01.08.2024 (AMI) – Abgepackte Butter wurde auf dem saisonüblichen Niveau abgerufen. Bei Blockbutter kehrte die Nachfrage langsam zurück. Die knappe Rohstoffsituation schlug sich in steigenden Notierungen nieder.
Die Nachfrage nach abgepackter Butter verlief in der letzten Woche des Monats Juli im saisonal üblichen Rahmen. Auf Grund der Ferienzeit wurde etwas weniger nachgefragt, insgesamt zeigten sich die Molkereien mit den Abrufen aus dem Lebensmitteleinzelhandel jedoch zufrieden. Die Molkereiabgabepreise blieben zunächst stabil, gleichzeitig liefen Gespräche für den kommenden Monat.
Quelle: AMI

Zahl der Angebote für Trinkmilch gesunken

30.07.2024 (AMI) – Zum Ende der ersten Jahreshälfte fanden sich weniger Angebote für Milch in den Prospekten des Lebensmitteleinzelhandels. Während die preisliche Spanne gleich blieb, spiegelte der gesunkene Mittelwert die Preisentwicklung wider.
Den Verbraucherinnen und Verbrauchern steht im Milchregal inzwischen eine weite Bandbreite an unterschiedlichen Haltungsformen und Produkteigenschaften zur Verfügung. So ist es mitunter nicht immer leicht eine Präferenz zu finden. Nicht zuletzt der Preis ist jedoch mit ausschlaggebend, welches Produkt in den Einkaufswagen kommt. Dies hat der Lebensmitteleinzelhandel erkannt und lockt die Verbraucherinnen und Verbraucher mit gezielten Angeboten in seine Geschäfte.
Von Anfang Juni bis Ende Juli 2024 fanden sich rund 273 Angebote für Milch in 1-Liter-Verpackungen in den Prospekten des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland. Das waren rund 9,3 % weniger als in den Kalenderwochen 23 bis 31 des Jahres 2023. Auffällig ist, dass sich die Spanne der Angebotspreise in beiden Jahren zwischen 0,66 und 1,79 EUR bewegte. Allerdings lag der Mittelwert der Aktionspreise in den betrachteten neun Wochen in diesem Jahr bei 1,11 EUR/l, während er im Vorjahr noch bei 1,25 EUR/l lag.
Quelle: AMI

Nordrhein-Westfalen: So oft müssen Landwirte auf BHV1 untersuchen

Neben Präventionsmaßnahmen verlangen einige Landkreise in NRW von den Landwirten mehr Blut- und Tankmilchproben auf BHV1 zu untersuchen.
Tierseuche
Die Zahl der mit BHV1 (Rinderherpes) infizierten Rinder in Nordrhein-Westfalen nimmt weiter zu. Allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden neun IBR/IPV-Ausbrüche gemeldet. Neben Präventionsmaßnahmen verlangen einige Landkreise in NRW von den Landwirten mehr Blut- und Tankmilchproben auf BHV1 zu untersuchen.
Ein erhöhtes Risiko für IBR/IPV-Ausbrüche besteht demnach in Kreisen nahe der deutsch-niederländischen Grenze sowie bei mehrfachen IBR/IPV-Ausbrüchen in den letzten zwei Jahren. In Nordrhein-Westfalen betrifft dies die Kreise Borken, Heinsberg, Kleve, Steinfurt, Wesel und Viersen sowie die Städteregion Aachen.
BHV1: So oft müssen Landwirte proben entnehmen

Betriebe mit einem Kuhanteil über 30 Prozent:

  • Milcherzeugende Betriebe
    • 4 x jährlich Tankmilchproben aller milchgebenden Tiere
  • Mutterkuhbetriebe / Ammenkuhbetriebe
    • 2 x jährlich Blutproben aller über 24 Monate alten Rinder oder Kühe

Betriebe mit einem Kuhanteil unter 30 Prozent:

  • Micherzeugende Betriebe, sonstige Kuhhalter mit/ohne Milcherzeugung
    • 4 x jährlich Tankmilchproben aller milchgebenden Tiere und zusätzlich
  • 1 x jährlich Blutproben aller weiblichen nicht milchgenbenden Tiere und aller der bis zu 9 Monaten alten männlichen Tiere

Fresseraufzuchtbetriebe und Kälbermastbetriebe

  • 3 x jährliche Untersuchung nach Stichprobenschlüssel (Befinden sich  verschiedene Altersgruppen im Bestand, sind von allen vorhandenen Altersgruppen Proben zu nehmen.)

Diese Biosicherheitsmaßnahmen gelten in BHV1-Risikogebieten:
Von den Interessensvertretern der Landwirtschaft, der Tierärzteschaft und den Behörden wurde ein für Landwirte verbindlicher Leitfaden zur Prävention von BHV1-Infektionen entwickelt.
Hier werden Zutrittsbeschränkungen, Besucherbuch, Beschränkungen von Weidekontakten, gemeinsame Benutzung von Gerätschaften, der Umgang mit kranken Tieren sowie Zukäufe und Verbringen von Tieren geregelt.
Quelle: agrarheute

Service