Die Milchpreise sind kräftig gestiegen. Und sie steigen weiter. Der Abstand zur Biomilch hat sich deutlich verringert. Erreichen die Milchpreise den Rohstoffwert, dann sind die Preise für konventionelle Milch fast wieder so hoch wie für Biomilch. Am Spotmarkt kostet die Milch bereits jetzt wieder mehr als 60 Cent.
Der Preisabstand zwischen konventionell erzeugter Milch und Biomilch hat sich 2024 erneut deutlich verringert. Am geringsten war der Preisanstand bisher während der Coronakrise mit gerade einmal etwas mehr als 2 Cent.
Damals bekamen die konventionellen Milchbauern für ihre Milch mit 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß in der Spitze immerhin gut 60 Cent und Biobauern bekamen von den Molkereien zum gleichen Termin etwa 63 Cent je kg. Dann folgte der Absturz der Milchpreise und die Differenz vergrößerte sich auf mehr als 15 Cent bis zum Juni 2023.
Damals bekamen die konventionellen Milcherzeuger am Tiefpunkt nur noch rund 40 Cent und die Biobauern 55 bis 56 Cent je kg. Doch danach hat der Markt erneut gedreht. Nicht nur die Butterpreise sind auf immer neue Rekordwerte gestiegen. Auch die Auszahlungspreise für Rohmilch legten im konventionellen Bereich immer weiter zu.
Im August 2024 waren dann Auszahlungspreise von 47,3 Cent je kg erreicht und der September dürften einen weiteren sehr kräftigen Preisanstieg bringen. Denn: Der Rohstoffwert der Milch, das ist der vom ife-Institut in Kiel aus den Verkaufspreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete „theoretische Milchpreis, liegt für den Monat September bei 53,7 Cent je kg.
Damit erreicht der Preis für konventionelle Milch beinahe wieder den Biomilchpreise, die für August bei rund 57 Cent lagen. Auch wenn der konventionelle Preis im September nicht ganz so kräftig steigt, wie der Rohstoffwert vorgibt, zeigt sich eine erstaunliche Entwicklung: Während die Preise für Biomilch zuletzt kaum oder allenfalls moderat gestiegen sind, geht es für die konventionellen Preise in großen Schritten nach oben.
Auch wenn allmählich eine Obergrenze erreicht sein könnte – denn die Butterpreise steigen im Großhandel aktuell nicht weiter, sondern geben leicht nach. Dennoch bleibt den Molkereien noch reichlich Luft, ihre Auszahlungspreise für Rohmilch nach oben anzupassen.
Spotmilch kostet mehr als 60 Cent – Die Gründe für die Rallye
Was aber sind die Gründe für den kräftigen Preisanstieg der konventionellen Milch und die Aufholholjagd gegenüber Biomilch? Ein Grund ist schon genannt: Der rekordhohe Anstieg der Butterpreise, der die Rohstoffpreise (Milch und Milchfett) für die Herstellung von Butter kräftig verteuert.
Und die Butterpreise steigen aus ganzen verschiedenen Gründen: Zum einen ist offenbar die Milch generell knapp. Das zeigen auch die Spotmarktpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Rohmilch. Diese liegen aktuell im Norden Deutschland bei 60,5 Cent und im Süden bei 61,50 Cent. Das sind nicht nur weitaus höhere Preise als die Molkereien den Milchbauern für ihre Milch zahlen, sondern auch rund 3 Cent mehr als Biomilch kostet.
Dabei zeigt sich auch hier das die Milch knapp ist. Der Milchindustrieverband meldet für Ende Oktober eine Milchmenge die 1,1 % niedriger als im vorigen Jahr. Die BLE hat für den August eine Milchanlieferung gemeldet die 1,3 % kleiner war als im gleichen Monats des Vorjahres. Und das war auch schon im Juli so.
Dazu kommt: Der Fettgehalt der angelieferten Milch liegt seit Jahresbeginn deutlich unter dem Wert aus dem Vorjahr, so dass die aus der Milch gewonnen Menge an Milchfett noch kleiner ist.
Bei Biomilch ist die Lage komplett anders. Hier lag die erzeugte Milchmenge in den Monaten Mai bis August zwischen 2,1 und 3,3 % über dem Vorjahr. Das dürfte eine Preiserholung deutlich abgebremst haben, auch wenn der Absatz von Biomilch im Handel gewachsen sein sollte.
Das heißt auch: ein ähnlicher Preisanstieg wie bei konventioneller Milch ist bei Biomilch kaum zu erwarten. Im Gegenteil: Mit den Septemberpreisen dürfte sich die Preisdifferenz zwischen Bio und Konventionell noch einmal deutlich verkleinern.
Quelle: agrarheute
Berlin - Die Blauzungenkrankheit (BT) hat sich in diesem Jahr in Deutschland rasant ausgebreitet. Zum Ende der Hauptinfektionszeit des durch Gnitzen übertragenen Virus liegen nun konkrete Zahlen zum Ausmaß des Infektionsgeschehens für 2024 vor.
Demnach wurden laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bis Ende Oktober bundesweit rund 13.500 Erkrankungen nachgewiesen. Im Vergleich dazu waren im Vorjahr lediglich 24 Fälle dokumentiert worden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor.
Wie es in der Antwort weiter heißt, hat sich das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) zur Bekämpfung der Seuche für vorbeugende Impfungen ausgesprochen. So wurden laut Daten des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HI-Tier) bis Anfang Oktober in 7.670 landwirtschaftlichen Betrieben Rinder und in 11.026 Betrieben Schafe und Ziegen gegen den Serotyp 3 (BTV-3) geimpft.
Derzeit sind die in Deutschland genutzten BTV-3-Impfstoffe per Eilverordnung zugelassen, befinden sich jedoch noch nicht in einem regulären Zulassungsverfahren. Wie aus der Antwort auf die AfD-Anfrage hervorgeht, erwartet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), dass ein solcher Prozess frühestens im kommenden Jahr abgeschlossen werden könnte.
Die Impfungen sind indes offenbar nicht vollkommen unproblematisch. Laut PEI gingen zwischen Juni und Oktober 2024 insgesamt 111 Meldungen zu Nebenwirkungen nach der Verabreichung eines der BTV-3-Impfstoffe ein. Davon betrafen 60 Fälle Schafe, 48 Fälle Rinder und drei Fälle Ziegen. Dokumentierte Reaktionen umfassten Aborte, Lahmheit und vorübergehende Milchleistungsreduktion.
In der vergangenen Woche hatte bereits EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides mit Blick auf die BTV-3-Vakzine eingeräumt, dass einzelne Produkte eine unzureichende Wirksamkeit gezeigt hätten.
Quelle: proplanta
05.11.2024 (AMI) – Im Oktober legte der AMI-Agrarrohstoffindex weiter zu. Im Schnitt erreichte der Index 139,2 Punkte, was einem Plus von 2 % gegenüber Vormonat entspricht. Dabei legten die Erzeugerpreise bis auf wenige Aufnahmen aller im Index berücksichtigten Produkte zu.
Die Preise am heimischen Brotgetreidemarkt tendierten im Oktober 2024 generell fester. Dabei profitierten die Preise auf Erzeugerebene vorrangig vom begrenzten Angebot an qualitativ guter Ware. Besonders lebhaft war die Aktivität am Markt dennoch nicht, viele Verarbeiter griffen vorerst auf Lagerbestände zurück, um die Nachfrage bedienen zu können.
Am Markt für Futtergetreide stand die Körnermaisernte für viele Erzeuger im Fokus. Aber deren Frühstart hat nichts gebracht, Regen in den Wochen danach hat den Drusch verzögert und viele Partien sind nass. Dennoch entwickelt sich zunehmend Preiswirkung und die Gebote auf Erzeugerebene wurden gegenüber Vormonat zurückgenommen.
Im Zuge fester Terminkurse legten die Rapspreise kräftig zu. Im Bundesdurchschnitt lagen Forderungen 6 % höher als im Vormonat und 16% über dem Vorjahr. Die höheren Gebote führten auch zu lebhaften Umsätzen.
Preise für Milch- und Molkereiprodukte legen weiter zu
Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung setzte sich im Oktober weiter fort. Das daraus resultierenden knappe Rohstoffangebot spiegelte sich im festen Preisniveau der Milch- und Molkereiprodukte wider.
Preise für Schlachtvieh gehen auseinander
Die Schlachtviehpreise tendieren im Oktober uneinheitlich. Nachdem der deutsche Schlachtschweinepreis über 2 Monate auf unverändertem Niveau lag, kam es Ende Oktober zu Preisnachlässen. Das saisonal umfangreichere Angebot traf auf eine impulslose Nachfrage. Im Handel mit Schlachtrinder standen Jungbullen im Fokus. Der Bedarf konnte in den vergangenen Wochen häufig nur knapp gedeckt werden, die Preise zogen entsprechend deutlich an.
Quelle: AMI
04.11.2024 (AMI) – Im Oktober fanden im Lebensmitteleinzelhandel direkt in mehreren Warengruppen Preisrunden für zahlreiche Standardartikel statt. Neben Fleisch, Geflügel und Wurstwaren waren auch Speiseöle und Molkereiprodukte von den Änderungen betroffen. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlten die Verbraucher in den ersten vier Oktoberwochen 2,2 % mehr als im Vorjahr.
Die höchste Teuerungsrate im Oktober wies die Warengruppe Milch und Milchprodukte auf. 14,9 % mehr kosteten Molkereiartikel als im vergangenen Jahr. Grund dafür waren die Preiserhöhungen bei Butter und Streichmischfetten. Zum Monatswechsel erhöhte sich der Preis für Deutsche Markenbutter auf Discountniveau von 2,09 EUR/250 g auf 2,39 EUR/250 g und erreichte damit einen absoluten Rekordwert.
Mehrere Preisrunden bei Wurst, Fleisch und Geflügel
Nachdem bereits Ende September bei Wurst und Fleischwaren die Preise im Basissortiment vom Lebensmitteleinzelhandel für verschiedene Produkte wie Wiener Würstchen und Salami gesenkt wurden, folgten im Oktober weitere Artikel. Durch die Preissenkungen zahlten Verbraucher in den ersten vier Oktoberwochen 1,1 % weniger für Wurst und Fleischwaren als im Vorjahr. Bei verschiedenen Geflügelprodukten und bei Rinderhackfleisch kam es dagegen zu Preiserhöhungen. So stieg der Preis für die 400-g-Packung Hähnchengeschnetzeltes beim führenden Discounter um 50 Ct auf 4,99 EUR. Auch. Das halbe Kilogramm Rinderhackfleisch im Basissortiment kostete im Oktober 4,99 EUR statt 4,79 EUR. Für frische Rindfleischprodukte zahlten Verbraucher laut dem Index 4,8 % mehr als im vergangenen Jahr.
Kartoffeln hingegen verzeichneten im Oktober mit -10,8 % den größten Preisrückgang im Frische-Bereich. Damit wirkte diese Warengruppe der Teuerung in anderen Lebensmittelbereichen entgegen. Auch Gemüse war im Oktober fast 1 % preiswerter als im Vorjahr, was vor allem auf günstigere Wurzel- und Fruchtgemüse zurückzuführen war. Im Gegensatz zum Gemüse stiegen die Obstpreise im Oktober um 2,2 %. Mit Ausnahme von Heidelbeeren, Ananas, Bananen und Kiwis mussten die Verbraucher für die meisten Obstsorten tiefer in die Tasche greifen als in 2023.
Quelle: AMI
31.10.2024 (AMI) – Ende Oktober begrenzte die niedrige Milchanlieferung weiterhin das Angebot an Käse. Dem stand zuletzt eine rege Nachfrage gegenüber. Dementsprechend blieb das Preisniveau weiterhin hoch.
Ende Oktober zeigte sich der deutsche Käsemarkt weiterhin belebt. Die Nachfrage aus dem Lebensmitteleinzelhandel war nach wie vor rege. Ein Grund dafür war sicherlich ein Vorzieheffekt, ausgelöst durch die Feiertage in der Berichtswoche. Die Industrie rief Kontrakte planmäßig ab und auch in den GV-Bereich flossen stetig Mengen ab. Dem stand weiterhin ein knappes Angebot gegenüber. Die saisonal sinkende Milchanlieferung sorgte nach wie vor für eine begrenzte Rohstoffverfügbarkeit. Die Bestände in den Reifelagern blieben auf einem niedrigen Niveau und die Altersstruktur der Ware war als jung einzustufen.
Quelle: AMI
Eine hohe Fettverwertung beflügelt die Milchpreise. Bei weniger hohen Futterkosten wie in 2022 sollten die Margen auf den Höfen gut sein, erklärt der MIV.
„Aktuell haben wir einen Rekordpreis bei der Butter“, erklärte Peter Stahl bei der Pressekonferenz des Milchindustrie-Verbands (MIV). Der erste Vorsitzende geht davon aus, dass Milchfett knapp bleibt.
„Die 2024 gestiegenen Milchpreise begründen sich durch die hohen Fettpreise“, sagte er. Auch wenn die Milchauszahlungspreise nicht so hoch sind wie im Rekordjahr 2022, ist der Milchpreis gut. „Die Margen auf den Höfen sollten gut sein“, so Stahl und verwies unter anderem auf die Futterkosten, die weniger hoch sind als vor zwei Jahren. Dass sich die Milchpreise vom Norden und Süden weiter aneinander angleichen, sei außerdem eine positive Entwicklung.
Während es in der Vergangenheit der Fall war, dass bei vergleichsweise hohen Milchpreisen die Milchmenge stieg, ist das gerade nicht zu beobachten. „Das hängt mit der Politik zusammen“, zeigte sich Peter Stahl überzeugt.
Wie positioniert sich der MIV zur Anbindehaltung?
Eine politische Forderung ist beispielsweise, die ganzjährige Anbindehaltung abzuschaffen. Nun gehe es um den Zeitplan und für welche Betriebsgröße. Der MIV unterstützt die längere Zeitspanne von 10 Jahren für die Umsetzung. Auch die Option, über die Kombihaltung kleinbäuerliche Strukturen zu unterstützen begrüßt der Verband.
Auf lange Sicht geht der MIV von einem bundesweiten Rückgang der Milchmenge aus. „Die Konsequenz wird sein, dass Molkereien Werke schließen müssen“, sagte der Vorsitzende. Er appellierte, dass die Branche Unterstützung vonseiten der Politik bekommt, um wettbewerbsfähig Milch verarbeiten zu können. Die Verbandsmitglieder beklagen unter anderem die weiterhin hohen Produktions- und Bürokratiekosten, für die gestiegene Energiepreise eine der Hauptursachen sind.
Entwaldungsfreie Lieferketten. Positiv bewertet der Verband, dass die Umsetzung des Gesetzes zu entwaldungsfreien Lieferketten erstmal um ein Jahr verschoben wird. Es seien noch immer sehr viele Fragen offen. „In Deutschland haben wir gute klimatische und natürliche Bedingungen, um Milch zu produzieren. Nun bedarf es auch kluger politischer Entscheidungen, damit wir diese Umstände kraftvoll nutzen können. Wir sollten dieses Potenzial heben und den Milchsektor stärken“, sagte der MIV-Vorsitzende.
Quelle:topagrar
25.10.2024 (AMI) – Der globale Handel mit Milchprodukten hat im ersten Halbjahr von 2024 zugelegt. Die stärksten Anstiege der internationalen Gesamtausfuhren verzeichneten dabei Käse und Molkenpulver. Bei Magermilchpulver und Butter waren die Exportmengen hingegen rückläufig.
Im ersten Halbjahr von 2024 hat die Nachfrage nach Milchprodukten am globalen Milchmarkt zugenommen. Dies hat zu einer Belebung des internationalen Handels geführt. Von Januar bis Juni 2024 wurden, gemessen an den Ausfuhren der jeweils zehn größten Exporteure in den einzelnen Teilmärkten und bezogen auf das Produktgewicht, in der Summe rund 2,2 % mehr Milchprodukte am Weltmarkt gehandelt als im ersten Halbjahr von 2023. An den meisten Teilmärkten wurde dabei mehr Ware umgesetzt. Lediglich bei Magermilchpulver und Butter wurden die Vorjahresmengen nicht erreicht.
Quelle:AMI
Die Butterpreise bleiben in Deutschland historisch hoch. Vorerst. Auch die Spotmilchpreise steigen weiter. Denn Milch ist knapp. Auch wegen der Ausbreitung der Blauzungenkrankheit. In anderen europäischen Ländern sind die Butterpreise deutlich niedriger. Und zuletzt ging es sogar etwas nach unten.
Die Butterpreise im deutschen Großhandel bleiben diese Woche auf sehr hohem Niveau unverändert. Auch im europäischen Großhandel steigen die Butterpreise nicht weiter. Vereinzelt sind sogar leichte Preisrücknahmen zu beobachten. Gleichzeitig bleibt die Versorgungslage bei Rohmilch offenbar sehr angespannt.
Die Preise für die zwischen den deutschen Molkereien gehandelte Spotmilch steigen diese Woche im Norden auf 60 Cent je kg Milch und im Süden sogar auf 61 Cent. Gleichzeitig meldet der Milchindustrieverband, dass die an Molkereien gelieferte Milchmenge diese Woche 2,1 % niedriger war als im vorigen Jahr. Dieses deutliche Zeichen von Knappheit, zeigen auch die Spotmilchpreise an.
Das sehen die Experten der süddeutschen Butterbörse ähnlich. Dort heißt im aktuellen Marktbericht dieser Woche zu Begründung: „Die Milchanlieferungen an die deutschen Molkereien sind nach wie vor saisonal rückläufig. Die Blauzungenkrankheit, die noch immer in einigen Teilen Deutschlands kursiert, dämpft die Anlieferungen zusätzlich. Am Spotmarkt für Flüssigrohstoffe bleiben die Preise ebenfalls auf einem hohen Niveau.“
Dabei spielt die Blauzungenkrankheit offenbar eine maßgebliche Rolle beim Rückgang der Milchproduktion und damit der auf dem Markt angebotenen Milchmenge. Auf Menschen ist der Erreger nicht übertragbar. Auch Fleisch und Milchprodukte von mit der Blauzungenkrankheit infizierten Tiere können bedenkenlos konsumiert werden. "Die Krankheit schwächt das Immunsystem der Milchkühe jedoch so sehr, dass andere Krankheiten sich schneller ausbreiten“, berichten Landwirte.
Die Symptome der Blauzungenkrankheit unterscheiden sich bei den Milchkühen im Vergleich zu Schafen und Ziegen kaum. Die Tiere stellen oft die Futteraufnahme ein. Die Milchleistung der Kühe sinkt deutlich. Eine Impfung ist die einzige Möglichkeit, die Tiere langfristig zu heilen und die Ausbreitung der Seuche zu stoppen.
Butterpreise in Deutschland am höchsten – Nachbarländer billiger
Der Milchmangel schlägt sich in den hohen Spotmilchpreisen und in den anhaltend hohen Butterpreisen nieder. In Deutschland meldet die Butterbörse in Kempen am Mittwoch (23. Oktober) für geformte Markenbutter weiterhin Rekordpreise von 8,50 bis 8,80 Euro/kg. In der Vorwoche waren es ebenfalls 8,50 bis 8,80 Euro/kg. Für Markenbutter lose im 25-kg-Block lagen die Preise am 23. Oktober ebenfalls unverändert zur Vorwoche bei 7,95 bis 8,20 Euro je kg.
Die Experten der Butterbörse stellen fest, dass die sehr guten Absätze bei Butter im 250 g-Päckchen auch in dieser Woche weiter anhalten. Dies liegt wohl auch daran, dass derzeit wenig Aktionen bei den Markenartiklern stattfinden und ein Großteil des Verkaufes über die Handelsmarken abgewickelt werden.
Der Markt für Blockbutter zeigt sich nach Einschätzung der Kempener Experten hingegen eher als schwierig. Während Butter im Ausland auf einem niedrigeren Niveau angeboten und wohl auch gehandelt wird, zeigt sich das Preiseniveau für Deutsche Markenbutter im 25 kg Block weiterhin hochpreisig, heißt es.
Schaut man auf den europäischen Markt ist Butter in Deutschland auch teurer als in den meisten anderen EU-Ländern. So meldet die Kommission für den deutschen Großhandel aktuell Butterpreise von 835 Euro je 100 kg. Der Durchschnittspreise für Butter in der EU liegt hingegen „nur“ bei 786 Euro je 100 kg und damit sogar 10 Euro niedriger als in der Woche zuvor.
Bei unseren niederländischen Nachbarn kostet die gleiche Menge Butter im Großhandel 746 Euro je 100 kg, in Belgien sogar nur 730 Euro. In Irland, von wo auch sehr viel Butter auf den deutschen Markt fließt, nennt die Kommission aktuelle Preise von 782 Euro je kg. Das ist ebenfalls deutlich weniger als in Deutschland gezahlt wird.
Auch aus Frankreich werden aktuell ebenfalls „nur“ 770 Euro je 100 kg gemeldet. Höhere Butterpreise als in Deutschland gibt es nach Angaben der Kommission lediglich in Spanien und in Tschechien.
Quelle:agrarheute
Berlin, 21.10.2024 – Schon wieder ignoriert das Umweltbundesamt (UBA) ein einstimmiges Experten-Votum der Einwegkunststoffkommission. Am 10. Oktober 2024 hat das UBA die Allgemeinverfügung Giebelverpackung 1 Liter Milch erlassen und festgestellt: Ein 1-Liter-Milchkarton wird nach dem Kauf unmittelbar konsumiert und anschließend achtlos in die Landschaft geworfen, also gelittert.
Diesen Umstand kann sich Karin Monke, Referentin des Milchindustrie-Verbands (MIV), nicht erklären: „Der Getränkekarton ist eine weitverbreitete und bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern aufgrund seines geringen Eigengewichtes beliebte Verpackung für Milch. Die Erkenntnis des UBA ist in keiner Weise nachvollziehbar: Eine „Liter-Verpackung“ für Milch ist definitiv keine „Litter-Verpackung“. Sie landet nach dem Kauf im Kühl- oder Vorratsschrank und danach in der gelben Tonne, aber sicher nicht im „öffentlichen Raum“ von Städten und Gemeinden.“
Martin Schröder, Geschäftsführer des Getränkekarton-Verbandes FKN und Mitglied der Einwegkunststoffkommission, die das UBA bei der Einstufung von Verpackungen berät, stimmt zu. Zudem drückt er sein Erstaunen aus: „Bislang ignoriert das UBA die Empfehlungen aus dem Expertenkreis, in dem sich Anspruchsberechtigte, Umwelt & Verbraucher-NGOs und Herstellerverbände auf Beschlüsse einigen. Das UBA muss sich rückbesinnen auf die Ziele und Kernanliegen des Einwegkunststofffondsgesetzes und nur diejenigen Produkte in die Zahlungsverpflichtung nehmen, die auch tatsächlich das Littering-Problem ausmachen. Nicht jede Verpackung, die teilweise oder ganz aus Kunststoff besteht, fällt auch unter das Fondsgesetz. Milch im 1-Liter-Getränkekarton gehört nicht dazu.“
Quelle:MIV
24.10.2024 (AMI) – Bei abgepackter Butter bewegten sich die Warenausgänge auf deutlich erhöhtem Niveau. Dagegen verlief der Handel mit Blockware weiterhin ruhig, hier setzte sich die abwartende Haltung fort. Die Notierungen wurden unverändert auf dem Vorwochenniveau fortgeschrieben.
Am Markt für abgepackte Butter war die Nachfrage in der zweiten Oktoberhälfte nach wie vor lebhaft und bewegte sich deutlich über den Erwartungen der Hersteller. Trotz der Anhebung der Molkereiabgabepreise zum Monatswechsel waren die Abrufe des Lebensmitteleinzelhandels weiterhin umfangreich. Die Erhöhung der Verbraucherpreise auf 2,39 EUR für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment schien die Nachfrage demnach bisher nicht zu bremsen.
Quelle:AMI
Eine nahezu konstante bis leicht steigende Milchproduktion in den EU-27 Ländern erwarten Marktexperten. Das berichtet die ZMB.
Die EU-Kommission hat kürzlich ihren kurzfristigen Ausblick auf den Milchmarkt veröffentlicht. Für die EU-27 erwarten die Experten für das Jahr 2024 einen leichten Anstieg des Milchaufkommens um 0,5 % ohne Korrektur um den Schalttag. Für 2025 prognostiziert die Brüsseler Behörde ebenfalls eine leichte Zunahme um dann 0,2 %, normale Wetterbedingungen und weiter überdurchschnittliche Milchpreise vorausgesetzt.
Zahl der Milchkühe soll um 0,7 % sinken
Für den Kuhbestand gehen die Experten in Brüssel von einem leichten Rückgang um 0,3 % im laufenden Jahr und einem etwas Stärkeren um 0,7 % in 2025 aus, die von weiter steigenden Leistungen aufgefangen werden.
Produktion von Käse in der EU steigt
Für die Milchverarbeitung wird ein weiteres Wachstum der Käseerzeugung vorhergesagt, mit Steigerungsraten von 2,1 % in 2024 und 0,5 % im Folgejahr. Die Herstellung von Magermilchpulver wird mit einem Minus von 0,1 % für 2024 als stabil eingeschätzt. Für 2025 rechnet man in Brüssel wieder mit einem leichten Anstieg der Produktion.
Weniger Butter produziert
Das aktuelle hohe Butterpreisniveau wird auf eine stabile Nachfrage bei verhaltener Produktion zurückgeführt. Man prognostiziert einen Rückgang der Buttererzeugung um 1,6 % im laufenden Jahr.
Quelle:topagrar
18.10.2024 (AMI) – Für das Jahr 2025 rechnet die EU-Kommission mit einem marginalen Anstieg der Milchanlieferung. Auf der Produktebene erwartet sie Verschiebungen bei den Herstellungsmengen im Vergleich zum Vorjahr.
Im Oktober 2024 hat die Europäische Kommission ihren „Short-Term Outlook Autumn Edition“ für die EU-Agrarmärkte veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Kommission für das Jahr 2025 einen leichten Anstieg der europaweiten Milchanlieferung um 0,3 % prognostiziert. Dies basiert auf der Annahme saisonüblicher Witterungsbedingungen und weiterhin über dem historischen Niveau liegender Milcherzeugerpreise. Die EU-Kommission erwartet für das kommende Jahr, dass der Aufwärtstrend der Milchleistung je Kuh den anhaltenden Rückgang der Milchviehbestände ausgleichen und damit zu einer stabilen EU-weiten Versorgung führen wird.
Käseherstellung wird voraussichtlich weiter zunehmen
Für den Käsemarkt erwartet die EU-Kommission in ihrem „Short-Term Outlook“ einen weiteren Anstieg der Produktionsmengen. Unter der Annahme einer stabilen Milchfettversorgung dürfte die EU-Käseproduktion im Jahr 2025 das Vorjahresniveau um 0,5 % übertreffen. Während für das Jahr 2024 noch mit einem geringfügigen Rückgang der Magermilchpulverproduktion gerechnet wird, erwartet die Kommission für das kommende Jahr einen leichten Anstieg des Produktionsvolumens. So prognostiziert sie für 2025 einen Zuwachs der Magermilchpulverherstellung von 0,4 % gegenüber dem Vorjahr.
Quelle: AMI
17.10.2024 (AMI) – Saisonüblich bewegte sich die Milchanlieferung in Deutschland Anfang Oktober weiter auf das Milchtal zu. Die Rohstoffknappheit und das anhaltend hohe Preisniveau führten zu einer ruhigen Produktion.
Anfang Oktober setzte sich in Deutschland die rückläufige Entwicklung der Milchanlieferung saisonal bedingt weiter fort. In der 40. Kalenderwoche wurde nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) von den Molkereien 0,9 % weniger Rohstoff erfasst als in der Woche zuvor. Die Anlieferungsmenge unterschritt damit die Vorjahreslinie um 1,7 %. Der Rückstand zum Vorjahresniveau im Zeitraum der ersten 40 Kalenderwochen baute sich damit auf 0,3 % aus.
Quelle: AMI
Die Butterpreise fallen wieder. Aber nur am Terminmarkt. Dort rechnet man mit einem deutlichen Preisrückgang. Im Großhandel bleiben die Butterpreise (noch) auf Rekordniveau. Und die Preise für die zwischen den Molkereien Spotmilch steigen nach einem Rückgang sogar wieder. Denn Milch ist weiter knapp.
Am Terminmarkt hatten die Butterpreise zuletzt schwindelerregende Höhen von fast 8.200 Euro je Tonne erreicht. Seit Ende September geht es mit den Terminmarktpreisen jedoch wieder nach unten. Und das relativ deutlich.
Im Großhandel knacken die Butterpreise einen Rekord nach dem anderem. Am Terminmarkt hatten die Butterpreise zuletzt schwindelerregende Höhen von fast 8.200 Euro je Tonne erreicht. Seit Ende September geht es mit den Terminmarktpreisen jedoch wieder nach unten. Und das relativ deutlich, um 840 Euro oder 11 % auf 7.300 Euro je Tonne für den Novemberkontrakt.
Der Dezembertermin kostet nur noch 7.100 Euro und bis Januar 2025 fallen die Butterpreise bis auf 6.740 Euro je Tonne. Im deutschen und europäischen Großhandel ist von dieser Korrektur noch nichts angekommen. Dort sind die Preise bis Anfang Oktober gestiegen oder halten sich auf dem rekordhohen Niveau.
In Deutschland meldet die Butterbörse in Kempen am Mittwoch (16. Oktober) für geformte Markenbutter (250 g Päckchen) weiterhin Rekordpreise von 8,50 bis 8,80 Euro/kg. In der Vorwoche waren es ebenfalls 8,50 bis 8,80 Euro/kg. Für Markenbutter lose im 25-kg-Block lagen die Preise am 16. Oktober ebenfalls unverändert zur Vorwoche bei 7,95 bis 8,20 Euro je kg.
Die Ordermengen der Kunden für 250-g-Butter bewegten sich auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vorwoche, berichten die Experten der Kempener Butter-Börse. Zurzeit stehen die Produzenten in Verhandlungen für den nächsten Monat.
Blockbutter als frische Ware wird zudem kaum produziert, Bestände sind wenig vorhanden, heißt es weiter. „Die Käufer warten ab, es ist ein gegenseitiges Abtasten. Wie stark und nachhaltig die ansteigende Preisentwicklung ist, lässt sich nicht abschätzen“, sagen die Experten der Butterbörse – wohl auch mit Blick auf die fallenden Terminmarktpreise.
Spotmilchpreise steigen nach Rückgang wieder – Milch ist knapp
Fakt aber auch: Die angelieferten und von den Molkereien verarbeiteten Milchmengen bleiben gering. Der Grund: Die sich in Deutschland immer weiter ausbreitende Blauzungenkrankheit drückt die Produktion nach unten. Aus dem Norden werden von verschiedenen Unternehmen erhebliche Einbrüche bei den Milchanlieferungsmengen berichtet.
Butter European Nov '24 (QYX24) Am Terminmarkt hatten die Butterpreise zuletzt schwindelerregende Höhen von fast 8.200 Euro je Tonne erreicht. Seit Ende September geht es mit den Terminmarktpreise jedoch wieder nach unten. Und das relativ deutlich, um 840 Euro oder 11 % auf 7.300 Euro je Tonne für den Novemberkontrakt. Der Dezembertermin kostet nur noch 7.100 Euro und bis Januar 2025 fallen die Butterpreise bis auf 6.740 Euro je Tonne.
Dies wird wohl in nächster Zeit nicht dazu führen, dass eine Entlastung an den Spotmärkten für Flüssigrohstoffe eintritt, auch wenn sich die Lage etwa bei Magermilchkonzentrat gerade etwas entspannt. Das zeigen auch die Spotmarktpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Milch. Diese sind zuletzt wieder gestiegen, nachdem es zwischenzeitlich deutlich nach unten ging.
Im Norden kostet Spotmilch aktuell wieder 58 Cent je kg Milch und damit 2 Cent mehr als in der vorigen Woche. Im Süden werden 58,5 Cent verlangt. Ein Aufschlag von 2,5 Cent. Gleichzeitig meldet der Milchindustrieverband, dass die angelieferte Milchmenge derzeit fast 2 % unter dem Vorjahreswert liegt. Milch ist also weiterhin knapp.
Fakt ist auch: Der Rohstoffwert der Milch, den das ife-Institut in Kiel aus den Preisen für Butter und Magermilch berechnet, ist im September um 5 Cent auf 53,7 Cent je kg nach oben geschossen.
Gleichzeitig geben die Börsenmilchwerte aufgrund der fallenden Terminmarkpreise für Butter und Magermilch aktuell wieder etwas nach. So liegt der Oktoberwert für die Börsenmilch derzeit bei 53,1 Cent, der November bei 51,2 Cent und der Dezember fällt auf 50,2 Cent.
Ab Januar rutschen die Börsenmilchpreise dann wieder unter die 50-Cent-Marke. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Wie es mit den Butterpreisen weitergeht, hängt noch von vielen anderen Faktoren ab.
Quelle: agrarheute
15.10.2024 (AMI) – Werbung rund um die Konsummilch ist ein fester Bestandteil in den Angebotsprospekten des Lebensmitteleinzelhandels. Die Anzahl der Angebotsaktionen mit Trinkmilch hat von Mitte August bis Mitte Oktober im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen.
Die Kaufentscheidungen der Verbraucher im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) werden von vielen Faktoren beeinflusst. Neben den zunehmenden Anforderungen der Konsumenten hinsichtlich Nachhaltigkeit, Tierwohl oder Regionalität, werden auch Themen wie angepasste Portionsgrößen, Convenience und Gesundheit immer präsenter und treiben die Ausweitung des Einzelhandel-Sortiments voran. Von gentechnik- oder laktosefreier Milch über Milch aus nachhaltiger Erzeugung bis hin zu Weide-, Bergbauern- und Heumilch ist mittlerweile die gesamte Bandbreite der Trinkmilchpalette im Milchregal des Handels zu finden. Ausschlaggebend für die finale Kaufentscheidung ist meist jedoch nach wie vor der Preis. Hier setzt der LEH an, um bestimmte Produkte durch Angebotsaktionen in den Vordergrund zu stellen und deren Absatz anzukurbeln.
Im September wird Trinkmilch, mit dem Ende der Urlaubszeit, üblicherweise vermehrt in den Angebotsprospekten des Handels beworben. Im aktuellen Jahr lag die Anzahl der Werbeanstöße in der Zeit von Mitte August bis Mitte Oktober um knapp 12 % über dem Niveau des Vorjahreszeitraums und um rund 40 % über dem Niveau des entsprechenden Zeitraums 2022. Insgesamt fanden sich von der 34. Bis zur 42. Kalenderwoche 2024 rund 299 Angebote für Trinkmilch im 1-Liter-Karton in den LEH-Prospekten. Die Angebotspreise lagen dabei in einer Spanne von 0,66 und 1,69 EUR/l.
Quelle: AMI
Der Butterpreis wird bis zum Jahresende weiter ansteigen, während die Preise für Getreide und Raps fallen. Doch nicht alle Milchbauern profitieren vom Preisanstieg.
Es sind vor allem die Käse-Fans, die den Butterpreis in die Höhe treiben, so hat der Nordkurier die hohen Butterpreise der letzten Monate begründet. Selbst im Discounter erreichte Butter mit 2,39 € Rekordpreise. Auch die Lebensmittelzeitung greift das Thema auf. Höfesterben, das Aufgeben der Milchviehhaltung und eine hohe Nachfrage verschärfen demnach den Preisdruck. Im Vergleich dazu sinken derzeit die Preise für pflanzliche Erzeugnisse.
Milchpreise steigen weiter
Die Entwicklungen des Milchpreises für das Jahr 2024 hat das Statistische Bundesamt zusammengefasst. Demnach verzeichnen die Preise für tierische Erzeugnisse ein Preisanstieg von +2,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zurückzuführen ist dieser Anstieg unter anderem auf die gestiegenen Preise für Milch. Dieser stieg im August 2024, im Vergleich zum Vorjahresmonat (Juli 2024: +13,5 %) auf +16,5 %.
Quelle: topagrar
11.10.2024 (AMI) – Der FAO-Index legte im September aufgrund erhöhter Weltmarktpreise für alle Milchprodukte erneut zu.
Im September lag der FAO-Milchpreisindex bei 136,3 Punkten. Gegenüber dem August ist er damit um 5,0 Punkte oder 3,8 % gestiegen und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,3 Punkte oder 21,7 %. Der Anstieg des Index war auf die Erhöhung der internationalen Preisnotierungen für alle Milcherzeugnisse zurückzuführen, wobei die Preise für Vollmilchpulver am stärksten zunahmen. Die FAO führt dies vor allem auf die Importnachfrage in Asien zurück, die trotz der saisonal hohen Milcherzeugung in Ozeanien sehr groß war.
Quelle: AMI
10.10.2024 (AMI) – Der Markt für Magermilchpulver war Anfang Oktober weiterhin in ruhiger Verfassung. Die Preise gaben nach.
Am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität hat sich in der zweiten Oktoberwoche die ruhige Lage fortgesetzt. Die Bedienung bestehender Kontrakte stand im Vordergrund und neue Abschlüsse wurden kaum getätigt. Kurzfristiger Bedarf wurde teilweise noch gedeckt, die meisten Käufer scheinen aber für das laufende Jahr versorgt zu sein. Für spätere Liefertermine kamen kaum neue Geschäfte zustande, da die Erwartungen der Marktbeteiligten hinsichtlich der Preisentwicklungen im ersten Quartal 2025 und darüber hinaus teils noch deutlich auseinander lagen. Preislich stellte sich die Situation Anfang Oktober etwas schwächer dar. An der Butter- und Käse-Börse in Kempten wurde für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität am 09.10.24 eine Spanne von 2.500 bis 2.620 EUR/t notiert. Das waren am oberen Spannenende 50 EUR weniger als in der Woche zuvor.
Quelle: AMI
Die Stimmung der Lebensmittelhersteller in Deutschland hellt sich auf. Sie registrierten im Sommer ein deutliches Absatzplus. Dennoch haben die meisten Firmen weiter negative Geschäftserwartungen.
Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Juli 2024 einen deutlichen preisbereinigten Absatzzuwachs von 6,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Im Inland stieg der Absatz um 6,5 %, während das Plus im Auslandsgeschäft 7,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug.
Die Umsatzzahlen der Lebensmittelhersteller beliefen sich insgesamt auf 19,9 Mrd. €, was einem nominalen Anstieg von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,7 Mrd. €, was einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresergebnis von nominal 6,6 % bedeutet. Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,2 Mrd. € und stieg damit nominal um 10,3 %. Die Ausfuhrpreise stiegen dabei um 3,1 %, während die Verkaufspreise im Inland mit 0,0 % zum Vorjahresmonat gleichblieben. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg zum Vorjahresmonat um 2,4 %.
Rohstoffmärkte
Die Kosten für Agrarrohstoffe und Energie sind zwei der größten Kostenfaktoren in der Lebensmittelproduktion. Steigende Preise wirken sich verzögert auf die gesamte Wertschöpfungskette aus und haben Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.
Agrarrohstoffe
Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.
Im Juli sanken die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 0,7 %. Das markiert den ersten Rückgang seit Oktober 2023. Verglichen mit dem Vorjahresmonat stiegen die Preise um 1,7 %, während diese im Vergleich zum „Vorkrisenniveau“ (Anfang 2020) noch immer ca. 37 % höher lagen.
Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken dabei im Juli verglichen mit dem Vormonat um 1,0 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei einem Plus von 2,7 %. Speisekartoffeln sanken dabei ebenfalls erstmalig seit Oktober 2023 im Preis (minus 1,4 % zum Vormonat), während die Preise für Tafeläpfel um deutliche 8,5 % zum Vormonat stiegen.
Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im Juli einen Rückgang von 0,5 % zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Plus von 0,8 %. Der Preisindex für Schweine lag mit minus 3,9 % zum Vormonat sowie minus 14,9 % zum Vorjahr niedriger. Verglichen mit dem „Vorkrisenniveau“ (Anfang 2020) ist der Teilindex für pflanzliche Produkte mit einem Zuwachs von knapp 49 % deutlich stärker gestiegen als der Teilindex für tierische Produkte (knapp 30 %).
Mit 124,4 Punkten stieg der FAO Food Price Index im September zum Vormonat mit 3,0 % und steht nun 2,1 % über dem Niveau des Vorjahres. Während der Teilindex für Fleisch zu Vormonat unverändert blieb, stiegen der Teilindex für Getreide mit plus 3,1 %, der Teilindex für Milchprodukte um 4,3 %, der Teilindex für Öle um 4,6 % sowie der Teilindex für Zucker um 10,4 % zum Vormonat an.
Energierohstoffe
Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichneten die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im August folgende Veränderungen: Die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) sanken im Vergleich zum Vormonat um 1,2 %, während der Preisindex für Braunkohle um 3,0 % fiel. Der Preis für Erdöl stieg hingegen um 0,8 %.
Obwohl die Erzeugerpreise für Erdgas seit der „Energiekrise“ gefallen sind, liegen sie aktuell immer noch um etwa 170 % über dem Niveau von Anfang 2020. Der Erzeugerpreis für Erdöl ist mittlerweile etwa 41 % höher als vor der Krise. Der Preis für Braunkohle übertrifft das Niveau von Anfang 2020 um rund 40 %.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Befürchtungen einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation haben die Stimmung in der Ernährungsindustrie insgesamt negativ beeinflusst.
Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den September jedoch eine leichte Verbesserung der Stimmung. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Zuwachs von 2,2 Punkten und steht allerdings mit 96,2 Punkten weiter unter der neutralen Marke von 100.
Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich mit plus 4,0 Punkten und steht nun bei 100,5 Punkten und somit über der neutralen Marke.
Der Saldo für die Geschäftserwartung (für die nächsten 6 Monate) verbesserte sich leicht und steht nun bei 91,9 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Herstel-ler mit positiven Erwartungen: 10,8 von 100 Befragten gehen von einer Verbes-serung aus; 27,3 von eine Verschlechterung.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich Anfang diesen Jah-res weiterhin auf niedrigem Niveau. Das Konsumklima in Deutschland konnte sich dank höherer Einkommenserwartungen leicht im Vergleich zum Vormonat erholen (plus 6,6 Punkte). Allerdings belasten insbesondere konjunkturelle Sorgen die Verbraucher (minus 1,6 Punkte). Insgesamt steht das GFK-Konsumklima bei minus 18,6 Punkten. Für September wird mit einem Rückgang auf einen Wert von minus 22,0 Zählern ausgegangen.
Zum Vormonat sanken im August 2024 sowohl die allgemeinen Verbraucher-preise als auch die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 0,1 %. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 2,4 % und die allgemeinen Verbraucherpreise um 1,9 %.
Quelle: topagrar
Der Bund stellt einen deutlichen Rückgang bei Cephalosporinen und Polypeptidantibiotika fest. Fluorchinolone kommen dagegen häufiger zum Einsatz.
In Deutschland ist die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika im Jahr 2023 erneut leicht gesunken. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden insgesamt 529 t Antibiotika an die Tierärzteschaft und weitere Empfänger abgegeben. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2011.
Aufgrund gesetzlicher Änderungen werden seit 2023 nicht nur Antibiotika erfasst, die von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte abgegeben werden, sondern zum Beispiel auch an Apotheken, Veterinärbehörden und Hochschulen. Deshalb sind die Zahlen nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar.
In der Summe wurden für das Jahr 2023 insgesamt 11 t (-2,1 %) weniger abgegebene antibiotische Tierarzneimittel an das BVL gemeldet als im Jahr 2022. Gegenüber 2011, dem ersten Jahr der Erfassung der Antibiotikaabgabemengen, beträgt der Rückgang 69 %.
Von den im Jahr 2023 insgesamt 529 t abgegebenen Antibiotika entfallen wie in den Vorjahren die größten Mengen auf Penicilline (206 t) und Tetrazykline (104 t). Es folgen Sulfonamide (57 t), Makrolide (51 t), Aminoglykoside (36 t) und Polypeptidantibiotika (33 t).
Von den Antibiotika, welche von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen (Highest Priority Critically Important Antimicrobials for Human Medicine) eingestuft werden, sind für die Cephalosporine der 3. und 4. Generation (0,8 t; -24,4 %) und Polypeptidantibiotika (Colistin; 33 t; -24,7 %) deutlich geringere Mengen abgegeben worden als im Vorjahr. Für die Fluorchinolone kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem leichten Anstieg der gemeldeten Abgabemengen um 0,1 t (+2,2%).
Entsprechend der Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Kommission soll der Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung zwischen 2018 und 2030 europaweit halbiert werden. In Deutschland konnten die Verkäufe von Antibiotika in der Tiermedizin in den Jahren 2018 bis 2023 bereits um 27 % reduziert werden.
Quelle: topagrar
Die deutschen Milchbauern stocken ihren Tierbestand stärker ab als die Landwirte im EU-Durchschnitt.
Die Milchbauern in Deutschland haben ihren Tierbestand zuletzt stärker abgestockt als der EU-Durchschnitt. Das geht aus einer Übersicht des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervor.
Demnach verringerte sich die Zahl der Milchkühe im Bundesgebiet in den zwölf Monaten bis Juni 2024 um 2,8 % auf 3,67 Mio. Tiere. In den 13 Mitgliedstaaten, für die Daten aus der Frühjahrserhebung vorliegen, nahm der Bestand im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 % auf 17,80 Mio. Milchkühe ab. Diese Länder vereinigen mehr als 89 % der gesamten EU-Milchkuhherde auf sich.
Jetzt schränken auch die Iren die Kuhhaltung ein
Unter den 13 Mitgliedstaaten wurde der Milchkuhbestand lediglich in Italien stärker abgebaut als in Deutschland. Mit 5,7 % auf noch etwa 1,70 Mio. Tiere fiel die Verringerung dort wesentlich kräftiger aus.
Frankreich, größter Milcherzeuger in der EU nach Deutschland, verzeichnete einen Rückgang um 2,0 % auf 3,10 Mio. Milchkühen. Auch in Irland, wo der Bestand seit 2010 stetig ausgeweitet worden war, kam es zuletzt zu einem Abbau. Die irischen Milcherzeuger verringerten ihre Gesamtherde um 1,4 % auf 1,62 Mio. Tiere.
Kräftige Abstockung der Milchviehherde in den Niederlanden
Mit 0,1 % auf 2,19 Mio. Milchkühen fiel die Abstockungsrate in Polen sehr moderat aus. In den Niederlanden wurde der Bestand um 2,0 % auf 1,545 Mio. Milchkühe reduziert.
Von den 13 Ländern meldete nur Rumänien eine Zunahme der betreffenden Herde, und zwar um 0,2 % auf 1,09 Mio. Tiere.
Quelle: agrarheute
Die Emissionen aus der Nutztierhaltung müssen runter. Prof. Windisch schlägt dazu eine stärkere Grünlandnutzung und eine Reduzierung des Leistungsniveaus von Nutztieren auf die Futterleistung vor.
Seine Kritik an der Debatte um die Bedeutung der Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung hat der ehemalige Inhaber des Lehrstuhls für Tierernährung an der TU München, Prof. Wilhelm Windisch, bekräftigt.
Die Darstellung der Kuh als Klimakiller sei „verzerrend, führt auf den falschen Weg und zu politischen Fehlentscheidungen“, sagte Windisch am 2. Oktober auf der Fachtagung „Transformation gestalten - Landwirtschaft im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Planungssicherheit“.
Fleischverzicht ist der falsche Weg
Dass aus Gründen des Klimaschutzes künftig auch die Emissionen aus der Nutztierhaltung runter müssten, das sei klar, unterstrich der Wissenschaftler. Allerdings sei eine komplett vegetarische oder vegane Lebensweise und die Abschaffung der Nutztierhaltung dafür der falsche Weg. Windisch warb stattdessen für eine veränderte Nutztierhaltung und eine Priorisierung der Viehhaltung gegenüber der Energieerzeugung.
Der Wissenschaftler sieht die Nutztierhaltung künftig vor allem auf Grünland. So gebe es keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung und gleichzeitig sorge die Grünlandnutzung für mehr Biodiversität und verbesserten Hochwasserschutz.
Zudem werde künftig nicht für die Ernährung nutzbare Biomasse verstärkt für die Fütterung verwendet. Windisch denkt hier etwa an Kleie aus der Getreideproduktion oder Trockenschnitzel von Rüben aus der Zuckerherstellung. Die Verfütterung solcher Reststoffe an Nutztiere sei effizienter als ihre Verwertung in Biogasanlagen. Es brauche eine Kreislaufwirtschaft mit Gesamtschau der Biomasseströme und eine Begrenzung des Leistungsniveaus von Nutztieren auf die Futterleistung unter Verzicht auf importiertes Futter.
Quelle: topagrar
Wiesbaden - Gesunkene Energiepreise haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gedrückt.
Im September lagen die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mitteilt. Geringer war die Teuerung zuletzt im Februar 2021 mit einer Rate von 1,5 Prozent.
Das Abebben der Inflation ist eine gute Nachricht für die schwache deutsche Wirtschaft und die Verbraucher, die wegen der Energiekrise und gestiegener Lebensmittelpreise langfristig an Kaufkraft verloren haben. Zudem bekommt die Europäische Zentralbank (EZB) mit sinkender Inflation Argumente für weitere Leitzinssenkungen. Ökonomen erwarten, dass die Inflation in Deutschland zunächst unter der Marke von zwei Prozent bleibt, aber zu Jahresende wieder anzieht.
Energiepreise sinken - Tanken günstiger
Hauptgrund für den überraschend starken Rückgang der Inflation im September waren kräftig sinkende Energiepreise, die um 7,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum nachgaben. So hat sich Rohöl an den Börsen im Sommer verbilligt - das spüren Verbraucher bei Heizöl und an der Tankstelle. Der Diesel- und Benzinpreis fiel zuletzt auf einen Tiefstand seit Ende 2021. Auch Strom wurde im ersten Halbjahr etwas günstiger, wie das Bundesamt berichtet.
Lebensmittel verteuerten sich dagegen im September nochmals um 1,6 Prozent, während die Preise für Dienstleistungen deutlich anzogen - eine Folge gestiegener Löhne. Viele Gewerkschaften haben infolge der Inflationswelle hohe Tarifabschlüsse durchgesetzt.
Inflationswelle vorbei - aber keine Entwarnung
Schon in den vergangenen Monaten hat sich der Preisauftrieb abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen im August um 1,9 Prozent über Vorjahresniveau nach 2,3 Prozent im Juli. Zum Vergleich: Ihren Höchststand hatte die Inflation im Herbst 2022 mit einer Rate von fast neun Prozent erreicht.
Trotz des Rückgangs im September bleibt ein Wermutstropfen: Die viel beachtete Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel sank nur leicht von 2,8 auf 2,7 Prozent.
Das Inflationsproblem in Deutschland sei noch nicht ganz gelöst, meint Sebastian Becker, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. «Denn dazu müsste auch die noch immer erhöhte Kerninflationsrate spürbar zurückgehen.» Doch der hohe Lohndruck werde dafür sorgen, dass die Dienstleistungs- und damit auch die Kerninflation nur langsam sinke.
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, verweist ebenfalls auf die gestiegenen Preise bei Dienstleistungen, die etwa beim Restaurant-Besuch spürbar sind: Der Auftrieb bei den Dienstleistungspreisen werde die Inflationsrate in den kommenden Monaten wieder über die Zwei-Prozent-Marke treiben. Zudem werde der preisdämpfende Effekt der Energiepreise an Kraft verlieren, meint Christoph Swonke, Konjunkturanalyst bei der DZ Bank.
Weniger Unternehmen wollen Preise erhöhen
Ökonomen haben bereits damit gerechnet, dass die Inflation abebbt. In ihrem kürzlich veröffentlichten Herbstgutachten erwarten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für dieses Jahr einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent - nach 5,9 Prozent 2023. Im kommenden Jahr werde die Inflation dann nur noch bei 2,0 Prozent liegen.
Nach einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts wollen immer weniger Unternehmen ihre Preise erhöhen. «Die wirtschaftliche Krise verringert die Spielräume für die Unternehmen, ihre Preise anzuheben», sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Er glaubt, dass die Inflationsrate in Deutschland absehbar unter der Zwei-Prozent-Marke bleibt, die die Europäische Zentralbank anstrebt.
Konsum stockt trotzdem
Der Rückgang der Inflation in Deutschland hat bisher allerdings nicht die Konsumlaune der Verbraucher angekurbelt. Laut GfK-Konsumklimaindex verharrte die Stimmung im September auf niedrigem Niveau - und das, obwohl die Löhne zuletzt stärker wuchsen als die Verbraucherpreise und den Menschen so mehr Geld in der Tasche bleibt.
Der private Konsum ist die wichtigste Hoffnung für die deutsche Wirtschaft, die am Rande der Rezession steht. Doch viele Menschen legen ihr Geld lieber auf die hohe Kante, anstatt es in den Bau eines Eigenheims oder für den Konsum auszugeben, befanden auch die Ökonomen in ihrem Herbstgutachten. Sie erwarten dieses Jahr ein leichtes Schrumpfen der deutschen Wirtschaft.
Mehr Spielraum für EZB
Fällt die Inflation in Deutschland und im Euroraum insgesamt, verschafft das der EZB Spielraum für weitere Leitzinssenkungen. Zuletzt senkte die Notenbank den richtungsweisenden Einlagenzinssatz um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. An den Börsen wird fest mit weiteren Zinsschritten in den kommenden Monaten gerechnet. Beobachter rätseln aber, ob die EZB schon bei ihrem nächsten Zinsentscheid im Oktober nachlegt oder erst im Dezember.
«Angesichts der schwachen Konjunkturdaten kommt die Europäische Zentralbank unter Druck, ebenso wie die US-Notenbank die Zinsen schneller zu senken», meint Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater.
Zinssenkungspanik sei aber fehl am Platz. Und Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer warnt: «Die EZB sollte sich gut überlegen, ob sie wirklich den Terminmärkten folgt, die bereits für Oktober die nächste EZB-Zinssenkung erwarten.»
Quelle: proplanta
Kempten - Die Preise für Blockbutter in Deutschland haben Ende September ihren Höhepunkt vorläufig überschritten. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten meldete am Mittwoch (2.10.) nach dem Höhenflug der letzten Wochen wieder eine etwas niedrigere Notierung.
Die für Milchbauern immer noch erfreulichen Preise reichen nun von 7,95 bis 8,20 Euro/kg. Das bedeutete einen Rückgang um 45 Cent am unteren Ende und um 40 Cent am oberen Ende der Spanne. Der Abstand zur Notierung für kontraktgebundene Päckchenbutter hat sich somit verringert. Diese liegt unverändert bei 7,80 bis 8,05 Euro/kg.
Am Weltmarkt gingen die Preiserwartungen für Butter zurück. Bei der Auktion am Dienstag (1.10.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) sank der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte auf umgerechnet 5.779 Euro/t; das sind 1,8% weniger als noch zwei Wochen zuvor.
Die Vollmilchpulvernotierung blieb gegenüber der Vorwoche unverändert. Sie lag in Kempten weiterhin bei 4,40 bis 4,55 Euro/kg. An der GDT hingegen stieg der Preis auf 3.210 Euro/t, 3,6% mehr als bei der Auktion am 17. September.
Bei Magermilchpulver erzielte Ware in Nahrungsmittelqualität laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Preise zwischen 2,50 und 2,67 Euro/kg. Das entsprach einem Abschlag um 5 Cent am unteren Ende der Spanne. Für Futtermittelqualität wurde ein Kurs von 2,38 bis 2,42 Euro/kg gemeldet, jeweils 7 Cent weniger als zuvor. Die GDT veröffentlichte gegenüber der vorherigen Auktion fast identische Kontraktpreise für Magermilchpulver. Die Kontrakte fielen lediglich um 0,2% auf umgerechnet 2.521 Euro/t.
Quelle: proplanta
04.10.2024 (AMI) – Die Milchviehbetriebe in Deutschland konnten im August ein weiteres Plus beim Milchpreis verbuchen. Dieser folgte damit den steigenden Tendenzen an den Produktmärkten.
Die Molkereien in Deutschland zahlten im August, laut ersten Schätzungen der AMI, im bundesweiten Schnitt 47,2 Ct/kg für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren rund 0,9 Ct mehr als im Monat zuvor. Gleichzeitig setzten die Milcherzeugerpreise ihren Preisauftrieb fort, der im September des vergangenen Jahres, nach einer zuvor erfolgten neunmonatigen rückläufigen Phase, eingesetzt hatte. Entsprechend hat sich der Vorsprung gegenüber dem Ergebnis von 2023 weiter erhöht. Dieser betrug im August 6,8 Ct, während das Vorjahresniveau im Januar um 13,0 Ct verfehlt worden war.
Quelle: AMI
01.10.2024 (AMI) – Die AMI hat für 2023 die Daten zur Bodennutzung und Tierhaltung in Deutschland anhand von Angaben der Öko-Kontrollstellen ausgewertet. Neben dem Angebot werden auch die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte betrachtet. Diese sind erstmals seit Jahren rückläufig.
Um das politische Ziel von 30 % Bio-Fläche bis 2030 zu erreichen, muss noch viel passieren. Im vergangenen Jahr wuchs der Bio-Landbau in Deutschland um 1,6 %. Damit werden 11,4 % der landwirtschaftlichen Fläche nach Öko-Richtlinien bewirtschaftet. In den kommenden Jahren wären deutlich höhere Wachstumsraten erforderlich – mindestens im zweistelligen Bereich. Das Jahr 2023 brachte also nicht den erhofften Aufschwung. Zu unvorhersehbar waren die Preis- und Kostenentwicklungen. Neben den Flächenentwicklungen haben sich auch die Ernten witterungsbedingt sehr unterschiedlich entwickelt.
Verkaufserlöse erstmals seit Jahren gesunken
Die Einnahmen, die die landwirtschaftlichen Bio-Betriebe durch den Verkauf ihrer Produkte erzielen, sind im Jahr 2023 um 3 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bei vielen landwirtschaftlichen Bio-Produkten stieg die Produktion nicht. Lediglich in der Gemüseproduktion, der Milchproduktion, dem Weinanbau und beim Rindfleisch spielten Produktionsausweitungen eine gewisse Rolle bei den höheren Verkaufserlösen. Die größten Preisauftriebe verzeichneten Kartoffeln mit rund 30 % und Gemüse mit rund 10 %. Zudem erzielten einige landwirtschaftliche Produkte niedrigere Erzeugerpreise als im Jahr zuvor. Der Durchschnittspreis aller Getreidearten inkl. Körnermais lag rund 20 % niedriger als im Vorjahr.
Quelle: AMI
02.10.2024 (AMI) – Zu Beginn des neuen Monats war der Markt für Schnittkäse weiterhin von einer regen Nachfrage und einem begrenzten Angebot geprägt.
Über den Monatswechsel zum Oktober war die Situation am deutschen Käsemarkt weiterhin angespannt. Die Milchanlieferung, nach wie vor unter Vorjahresniveau und saisonal sinkend, sorgte für eine anhaltende Rohstoffknappheit, sodass die Käseproduktion eingedämmt wurde. Dementsprechend waren die Bestände in den Reifelägern weiterhin rückläufig und die Ware verließ jung die Werke. Das Angebot reichte aus, um bestehende Kontrakte vereinbarungsgemäß zu erfüllen, zusätzliche Anfragen konnten dagegen nicht bedient werden.
Quelle: AMI
01.10.2024 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex liegt mit 136,1 Punkten im September 2024 rund 1 % über dem Niveau des Vormonats und 3 % höher als ein Jahr zuvor. Ausschlaggebend sind die höheren Erzeugerpreise für Milch und Jungbullen sowie einen Teil der Getreidepreise.
Am Getreidemarkt ging es im September ruhig zu. Da viele Mühlen ihren Bedarf bereits im Vorfeld gedeckt hatten, kam es kaum zu neuen Abschlüssen. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger war sehr gering, was neben dem Preisniveau auch der Tatsache geschuldet war, dass die Herbstfrüchte geerntet und die Winterungen gedrillt werden müssen.
Im September ging es am deutschen Rapsmarkt fortgesetzt ruhig zu. Zum Monatsstart konnte das festere Preisniveau regional Partien aus Erzeugerhand locken. Zuletzt kam die Abgabebereitschaft in der Hoffnung auf weitere Aufwärtskorrekturen jedoch wieder zum Erliegen.
Die bundesweite Milchanlieferung nahm im September weiter ab und setzte damit ihren saisonal typischen Verlauf fort. An den Rohstoffmärkten spiegelte sich die knappe Verfügbarkeit in Preisanstiegen wider, besonders am Fettmarkt. Dadurch erreichten die Rahmpreise im September ein neues Allzeithoch. Auch am Butter- und Schnittkäsemarkt war die Verfügbarkeit von Ware im September eingeschränkt und die Preise zogen infolgedessen an.
Der deutsche Schlachtschweinemarkt präsentierte sich in den vergangenen Wochen ausgeglichen. Trotz der insgesamt flotteren Geschäfte konnte die Nachfrage gedeckt werden. Am Schlachtrindermarkt machen sich die kühle Witterung und die Umstellung des Sortiments zunehmend bemerkbar. Jungbullenfleisch steht im Fokus, die Tiere sind knapp und die Preise ziehen an.
Quelle: AMI
Die Spotmarktpreise für Milch sind auf Rekordhoch. Verbraucher merken das vor allem an den extrem teuren Butterpreisen. Unser Marktexperte erklärt, woran es liegt und gibt eine Aussicht
Butter: Preisrallye geht weiter
Die Preise für Lebensmittel haben sich mittlerweile weitgehend normalisiert. Milchprodukte und vor allem Butter sind allerdings weiterhin auf einem enorm hohen Niveau. Die Butterpreise sind mit deutlich über zwei Euro sogar über dem Niveau nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor gut zwei Jahren. Agrarheute Marktexperte Dr. Olaf Zinke gibt erstmal keine Entwarnung: "Zur Weihnachtszeit gibt es einen großen Nachfrage-Boom". Daher sei kurzfristig sogar mit weiter steigenden Butterpreisen zu rechnen. Erst Anfang 2025 zeichne sich eine Entspannung am Markt ab, prognostiziert Zinke im Interview.
Milchmenge und Inhaltsstoffe treiben die Preise
Ursächlich für die Rekordpreise bei Butter ist zum einen Ein Rückgang der Milchmenge am Markt. Außerdem ist ein Rückgang bei den Inhaltsstoffen zu beobachten: Vor allem Fett und Eiweiß sei aktuell weniger enthalten. Das treibe die Preise auf zwischenzeitlich 60 Cent für Milch am Spotmarkt – ein Höchstwert, wie er zuletzt während der Corona-Pandemie erreicht wurde.
Quelle: agrarheute
Brüssel / Genf - In den jüngsten Handelskonflikten mit China demonstriert die Europäische Kommission Entschlossenheit.
Nur einen Monat nach der von China gestarteten Antisubventionsuntersuchung gegen Milchprodukte aus der EU hat die Brüsseler Behörde am Montag (23.9.) mit einem Konsultationsantrag bei der Welthandelsorganisation (WTO) reagiert. Konkret bedeutet das: Das in Peking gestartete Verfahren wird angefochten.
Laut Kommission ist es das erste Mal, das eine Untersuchung bereits in der Einleitungsphase angefochten wird. Der frühe Schritt wird damit begründet, dass China innerhalb kurzer Zeit handelspolitische Schutzmaßnahmen eingeleitet habe, die „auf fragwürdigen Behauptungen und unzureichenden Beweisen beruhen“. Ziel sei es, die Interessen der EU-Milchwirtschaft und die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gegen missbräuchliche Verfahren zu verteidigen. Man sei entschlossen, „alle verfügbaren rechtlichen Mittel auszuschöpfen“.
Bald ein Schiedsgericht?
Bei den nun von der EU-Kommission beantragten Konsultationen handelt es sich um den ersten Schritt im Rahmen eines WTO-Streitbeilegungsverfahrens. Sollte dies nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung führen, könnte die EU die Einsetzung eines Panels bei der Genfer Organisation beantragen. Dieses Schiedsgericht würde dann über die von Peking gestartete Untersuchung entscheiden.
Die am 21. August vom chinesischen Handelsministerium offiziell gestartete Untersuchung betrifft Flüssigmilch und Sahne mit einem Fettgehalt von mehr als 10% sowie verschiedene Käsesorten aus der Europäischen Union. Es zielt auf Subventionen im Rahmen der GAP sowie auf bestimmte nationale und regionale Programme ab. In Brüssel steht man auf dem Standpunkt, dass diese Beihilfen in vollem Umfang mit den internationalen Regeln in Einklang stehen und die chinesische Milchwirtschaft „nicht schädigen“.
Quelle: proplanta
Die Molkereien erhöhen die Milchpreise kräftig. Landwirte profitieren von bis zu 2 Cent mehr Milchgeld. Die Nachfrage bleibt hoch, sodass der Rohstoffwert die 50-Cent-Marke durchbricht.
Im August haben sehr viele Molkereien ihren Milchauszahlungspreis angehoben. Saftige Preiserhöhungen von bis zu 2 Cent/kg Milch waren drin. Am Milchmarkt sieht es für Landwirte gut aus: Milch ist knapp und Butter teuer. Der agrarheute Milchpreisspiegel zeigt, wie viel Milchgeld die Molkereien den Landwirten im August gezahlt haben.
Milchpreis: So viel zahlten Molkereien den Landwirten
Die Preiserhöhungen der Molkereien reichten im August von 0,25 bis zu ganzen 2,0 Cent/kg Milch. Kaum ein Preis blieb unverändert. Der Grund: Am Milchmarkt sah und sieht es gut aus.
Ebenso wie der Rohstoffwert (siehe unten) hat die erste Molkerei im agararheute Milchpreisspiegel die 50-Cent-Grenze überschritten. Die Molkerei Ammerland kämpfte sich auf Platz 1 der Tabelle - mit einem Grundpreis in Höhe von 49 Cent/kg Milch (bei 4,0 % Fett) und einem daraus folgenden Endpreis von 50,97 Cent/kg im agrarheute Milchpreisvergleich.
Die Milchwerke Oberfranken-West, Bayernland und die Paul-Mertens Molkerei schafften es wiederholt in die Top-5. Neu unter den Top-Auszahlern sind die Milchwerke Berchtesgadener Land, die zuvor noch knapp dahinter verweilten. Mit einer Erhöhung des Auszahlungspreises um 1 Cent haben sie die Molkerei Goldmilch aus den Top-5 verdrängt, die in diesem Monat keine Preiserhöhung vornahm.
Gut für Landwirte: Milch ist knapp, Butter teuer
Der Grund für die steigenden Milchpreise im August war die hervorragende Marktlage – die bis heute besteht. Der Rohstoffwert Milch, den das ife-Institut aus den Erlösen von Butter und Magermilchpulver berechnet, ist kräftig gestiegen. Er sprang im August bereits um 2,9 Cent/kg auf 48,7 Cent/kg Milch. Im September legt er um ganze 5 Cent zu und durchbricht damit die 50-Cent-Marke. Er liegt nunmehr bei 53,7 Cent/kg Milch. So hoch war der Wert zuletzt im November 2022, berichtet der VMB. Der Grund dafür ist die knappe Verfügbarkeit und die daraus resultierende deutliche Verteuerung der Milchprodukte, vor allem im Fettbereich.
Die Butterpreise erreichen ein neues Allzeithoch und haben laut Notierung der Süddeutsche Butter- und Käsebörse bereits Ende August die 8-Euro-Marke geknackt. Derzeit (Stand 25. September) notiert Butter erneut fester. 250g-Päckchen liegen bei 7,8 bis 8,05 Euro/kg bei einer guten Nachfrage. Lose Markenbutter notiert bei 8,4 bis 8,6 Euro/kg und damit 30 bzw. 40 Cent über der Vorwoche. Hier gebe es kaum Angebot an frischer Ware, berichtet die Börse in Kempten. Bei rückläufiger Milchanlieferung und geringen Fettgehalten ist Milch gefragt.
Spotmilchpreise sehr hoch, Blauzunge setzt Markt unter Druck
Das zeigen auch die Spotmilchpreise, die bereits Ende Augst die 60 Cent/kg überstiegen. Mit aktuell 60,5 Cent/kg im Norden/Westen und 62 Cent/kg im Süden befinden sie sich noch immer auf einem Spitzenniveau. Milch ist weiterhin knapp.
Die Blauzungenkrankheit verschärft die Situation noch. Im Norden berichteten laut Bericht der Börse in Kempten bereits verschiedene Betriebe über erhebliche Einbrüche bei den Milchanlieferungen. Daher sei auch in der nächsten Zeit keine Entlastung an den Spotmärkten abzusehen.
Der ife-Börsenmilchwert, der einen Blick in die Zukunft erlaubt, zeigt heute (27. September) für das restliche Jahr konstant Preise über 55 Cent/kg Milch – ein schöner Ausblick.
Quelle: agrarheute
Erneute Rinderherpesfälle in Nordrhein-Westfalen. Bei Tieren in neun Betrieben im Kreis Borken wurde die Rinderseuche nachgewiesen.
In insgesamt sechs Rindermast- und drei Milchviehbetrieben wurde kürzlich das BHV-1-Virus nachgewiesen. Die betroffenen Betriebe liegen in den nordrhein-westfälischen Kommunen Ahaus, Heek, Gronau, Legden und Schöppingen. Für Rinderhalter aus der Gemeinde Heek und den angrenzenden Teilen der Stadt Ahaus gelten ab dem 1. Oktober 2024 Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche.
Um den Virus einzudämmen, wird durch den Landkreis Borken zum oben genannten Datum eine Sperrzone errichtet. Insgesamt sind in dem betroffenen Gebiet 105 Rinderhalter ansässig, für die nun besondere Regelungen gelten. Die Anordnung für das Gebiet Heek und Ahaus sind zunächst für die nächsten sechs Monate angeordnet.
07. Juni 2024: BHV1 in sieben Betrieben in Nordrhein-Westfalen
Im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen sind sieben Betriebe positiv auf das Bovine Herpesvirus (BHV1) getestet worden. Es wurde in drei Milchviehbetrieben und vier Mastbetrieben nachgewiesen. In den betroffenen Beständen lag für insgesamt 670 Tiere ein positives Laborergebnis vor.
Die Zahl der infizierten Tiere liegt mit rund 1.000 etwas höher, da in Mastbetrieben jeweils eine repräsentative Stichprobenuntersuchung durchgeführt wurde. Weitere Beprobungen laufen aktuell noch.
Bisher mussten etwa 1.075 Tiere getötet werden, wobei die überwiegende Zahl der Tiere (1044) zur Schlachtung ging. Die restlichen Tiere wurden durch einen Veterinär euthanasiert.
Drei Betriebe (1 Milchvieh- und 2 Mastbetriebe) wurden bereits komplett geräumt. Ein Mastbetrieb wird aktuell noch geräumt und die Entscheidung zum Vorgehen in einem Milchviehbetrieb ist noch nicht gefallen, da noch nicht alle Untersuchungsergebnisse vorliegen. In einem Milchviehbetrieb wurden Einzeltiere entfernt und in einem Mastbetrieb erfolgt eine Teilbestandsräumung.
Woher der Erreger kam ist nicht klar, die epidemiologischen Ermittlungen haben bisher keine konkreten Hinweise auf die Eintragsursache ergeben.
BHV1: Für den Menschen ungefährlich
Die Tierseuche BHV1 (Bovines Herpes Virus) ist hochansteckend und kann bei den Tieren zu Fieber, Fehlgeburten und einer geringeren Milchleistung führen.
Bei BHV1 handelt es sich um eine virusbedingte, anzeigepflichtige Tierseuche bei Rindern. Das Virus wird dabei meist direkt von Tier zu Tier oder aber auch durch indirekte Übertragungen (Personen, Kleidung) weitergegeben. Die Tierseuche BHV1 (Bovines Herpes Virus) ist hochansteckend und kann bei den Tieren zu Fieber, Fehlgeburten und einer geringeren Milchleistung führen.
Meistens gelangt der Erreger über unerkannte, infizierte Einzeltiere in den Bestand und wird so an andere Tiere übertragen. Da das Virus nur zwischen Tieren übertragen wird, ist er für Menschen ungefährlich.
Da Tiere, die sich einmal mit dem Virus infiziert haben, für immer latent infiziert bleiben und den Erreger weiter verbreiten, müssen die Tiere auf Anordnung getötet werden. Dies erfolgt in Absprache mit Ministerium, Tierseuchenkasse und Kreisveterinären.
Quelle: agrarheute
27.09.2024 (AMI) – Die Drittlandsausfuhren der mengenmäßig wichtigsten Milchprodukte entwickelten sich von Januar bis Juli 2024 uneinheitlich. Vor allem China führte weniger Ware ein.
Das in Produktgewicht gemessen bedeutendste Exportprodukt der EU ist Käse. In der Summe der ersten sieben Monate von 2024 führten die Mitgliedstaaten insgesamt rund 1,0 % mehr hiervon aus als im Vorjahreszeitraum. Knapp ein Drittel der europäischen Ware wurde dabei in das Vereinigte Königreich geliefert. Auch die USA, Japan, die Schweiz und Südkorea waren wichtige Abnehmer. Während in die USA und die Schweiz mehr Ware floss als im Vorjahreszeitraum, nahmen Japan und Südkorea weniger Käse aus der EU ab. Die europäischen Exporte von Fat Filled Milk Powder sind von Januar bis Juli 2024 um knapp 3,0 % gestiegen. Darüber hinaus verzeichneten die EU-Ausfuhren von Molkenpulver einen deutlichen Zuwachs. Gegenüber den ersten sieben Monaten von 2023 legten die Exporte um knapp 9,0 % zu. Motoren dieses Anstieges waren vor allem die erhöhten Lieferungen nach Südostasien. Aber auch China und das Vereinigte Königreich importierten mehr Molkenpulver aus der EU als im Vorjahreszeitraum.
Quelle: AMI
26.09.2024 (AMI) – Jeder definiert das Thema Regionalität anders, doch es ist in aller Munde. Lebensmittel mit regionalem Bezug haben in den Jahren vor der Inflation stark an Bedeutung gewonnen. Im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat die AMI im Rahmen einer Studie die Situation speziell in Sachsen erforscht.
Bereits 2018 hatte die AMI die erste Verbraucher- und Marktstudie „Wie regional is(s)t Sachsen?“ mit dem Ergebnis erstellt, dass der Regionaltrend noch am Anfang steht. Damals war Deutschland aber immerhin von günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Knapp sechs Jahre später erfolgte ein Update und eine Ausweitung der Studie mit neuen Themenfeldern, um aktuelle fundierte Daten und Fakten zu regionalen Lebensmitteln zu erheben. Hierfür befragte die AMI nicht nur Verbraucher, sondern auch Direktvermarkter, Bäcker und Fleischer und führte Gespräche mit Vertretern aus dem Lebensmitteleinzelhandel.
Regionalität hat damals wie heute keine einheitliche Definition. Nicht nur die einzelnen Marktakteure definieren es unterschiedlich, sondern auch innerhalb der einzelnen Gruppen gibt es unterschiedliche Schwerpunkte. Dennoch ist eine deutliche Änderung gegenüber der ersten Studie von 2018 zu sehen. Damals stimmten die meisten Verbraucher aus Sachsen (41 %) zu, dass regionale Lebensmittel aus einem gewissen Umkreis um den Ort, in dem man lebt, stammen. Heute definiert dagegen jeder zweite sächsische Verbraucher das eigene Bundesland als regionale Herkunft. Dieser deutliche Zugewinn beim eigenen Bundesland ist dabei sowohl bei den Verbrauchern als auch bei den Anbietern zu sehen.
Inflation dämpfte die Nachfrage
Deutlich wurde, dass gegenüber der ersten Studie aus 2018 regionale Lebensmittel in Sachsen stark an Bedeutung gewonnen haben. Einen kräftigen Nachfrageboom erlebten sie zu Beginn der Corona-Pandemie. Der Erhebungszeitraum der aktuellen Studie fiel allerdings in die Zeit einer hohen Inflation. Ein Großteil der Marktbeteiligten berichtete deshalb von schwierigen Zeiten, Auslistungen und einem getrübten Blick in die Zukunft. Denn der Preis ist für viele Verbraucher während der Inflation stärker in den Fokus gerückt. Laut der Studie von 2018 hatten damals nur 59 % der sächsischen Verbraucher zugestimmt, dass der Preis bei der Lebensmittelauswahl eine Rolle spielt. Nun in der zweiten Studie stimmen dem während der Inflation immerhin 71 % der Befragten zu. Regionale Lebensmittel sind aber dennoch gewollt. Statt 51 % geben nun 57 % der sächsischen Verbraucher an, dass dieses Attribut bei ihrer Lebensmittelauswahl eine Rolle spielt. Trotz der schwierigen Lage wünscht sich eine große Mehrheit der Verbraucher in Sachsen ein größeres Angebot an regionalen Lebensmittel.
Quelle: AMI
26.09.2024 (AMI) – Bei Butter zeigt die Preisentwicklung erneut ein deutliches Plus. Dies ist insbesondere auf die knappe Rohstoffverfügbarkeit bei einer umfangreichen Nachfrage zurückzuführen.
Der Markt für Butter blieb auch in der letzten Septemberwoche angespannt. Weiterhin stand den Molkereien nur eingeschränkt Rohstoff zur Verfügung. Der vorhandene Rohstoff wurde in erster Linie dazu genutzt bestehende Lieferverpflichtungen einzuhalten. Darüber hinaus war es kaum möglich Lagerbestände aufzubauen.
Der Lebensmitteleinzelhandel rief abgepackte Butter wie vereinbart bei den Molkereien ab. Dabei fanden vereinzelt Angebotsaktionen in die Werbezettel, wobei der Umfang niedriger war als in den Vorwochen.
Quelle: AMI
Greifswald/Manhattan - Zwischen Kühen wird das Vogelgrippevirus H5N1 hauptsächlich über die Milch übertragen - wahrscheinlich primär über das Melkgeschirr.
Über die Atemluft geben infizierte Tiere den Erreger vermutlich nicht weiter. Das berichtet eine Gruppe um Martin Beer vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald und Jürgen Richt von der Kansas State University in Manhattan nach Versuchen im Fachjournal «Nature».
In den Experimenten hatten die Forscher Kälber und Milchkühe mit H5N1 infiziert, insbesondere mit der Variante B3.13. Diese war vorigen März bei Milchkühen im US-Staat Texas gemeldet worden, Anfang August waren 190 Milchviehbetriebe in 13 US-Bundesstaaten davon betroffen.
Vereinzelt wurden auch Fälle bei Menschen in solchen Betrieben registriert
Die Variante B3.13 sei eine Mischung aus einem ursprünglich europäischen und einem nordamerikanischen Vogelgrippevirus, schreiben die Autoren. Demnach sprang dieser Erreger vermutlich Ende 2023 oder Anfang 2024 auf Rinder über und breitete sie sich dann aus.
Beer, Richt und Kollegen untersuchten nun gezielt, wie Infektionen ablaufen. Dazu infizierten sie zunächst Holsteinrind-Kälber über Nase und Mund mit der Variante B3.13 und gaben zwei Tage später drei weitere Kälber zu der Gruppe. Zwar registrierte das Team bei einzelnen der ursprünglich infizierten Tiere vermehrte Nasenschleimbildung und Husten, aber kein Fieber und keine sonstigen Krankheitssymptome. Auch Appetit und Aktivität blieben normal.
Die nachträglich zu der Gruppe gegebenen Kälber steckten sich nicht an. Sieben Tage nach der Infektion war nur bei der Hälfte der ursprünglich infizierten Kälber eine geringe Menge an Virenerbgut in Gewebe der oberen Atemwege zu finden. Blut und anderes Gewebe enthielten keine Virus-RNA.
Ganz anders sah es bei Milchkühen aus, die über das Euter infiziert worden waren. Sie zeigten schon einen Tag nach der Infektion einen beeinträchtigten Allgemeinzustand, Haltungsstörungen und Lethargie. Die Milchproduktion sank bei all diesen Kühen um über 90 Prozent.
Am zweiten Tag nach der Infektion wurde die Milch schleimig und zähflüssig, sie trennte sich schnell in flüssige und feste Bestandteile auf. Das betraf sowohl jene Kühe, die mit der Variante B3.13 infiziert worden waren, als auch drei Versuchstiere, denen eine verwandte europäische H5N1-Variante verabreicht worden war.
In beiden Gruppen wurde jeweils eine Kuh so krank, dass sie am dritten Tag nach der Infektion eingeschläfert werden musste. Milchproben beider Gruppen zeigten hohe Virenlasten. Autopsien ergaben, dass in den Milchdrüsen eine erhebliche Anzahl an Zellen abgestorben war. Bei genetischen Untersuchungen fanden die Forscher eine Mutation, die wohl die Vermehrung des Virus in bestimmten Zellen des Euters ermöglicht.
Allerdings gibt es eine Einschränkung zur Aussagekraft der Studie: Man habe eine frühe Variante des bovinen H5N1-Virus aus den USA untersucht und nur an einer kleinen Zahl von Tieren testen können, heißt es vom FLI.
«Glücklicherweise wurde bisher keine Übertragung von Mensch zu Mensch gemeldet», schreiben die Studienautoren. «Das stützt die Annahme, dass diese Stämme noch keine kritischen Barrieren überwunden haben, um eine Übertragung von Mensch zu Mensch zu ermöglichen.»
Allerdings mahnt das Team US-Molkereibetriebe zu erhöhter Aufmerksamkeit, falls Milcheigenschaften auffallen. Dann sollten sie eine Milchdrüsenentzündung infolge einer Vogelgrippe-Infektion in Betracht ziehen. Eine effektive Überwachungsstrategie sei von entscheidender Bedeutung für eine Kontrolle des Ausbruchs unter Kühen.
Quelle: agrarheute
Weniger Fleisch, mehr Tierwohl und Regionalität: Das wollen die Verbraucher laut dem Ernährungsreport 2024. Fast die Hälfte findet Obst und Gemüse allerdings zu teuer.
Die Verbraucher in Deutschland zeigen ein wachsendes Interesse an Informationen über Lebensmittel, etwa zu Aspekten wie Tierwohl. Zugleich geht der Fleischkonsum zurück. Das geht aus dem Ernährungsreport 2024 hervor, den Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir jetzt vorgestellt hat.
Mit der inzwischen neunten Befragung dieser Art lassen sich Entwicklungen im Bereich Lebensmittel und Ernährung abbilden. Besonders Aspekte wie Tierwohl, Regionalität und Bio-Siegel gewinnen dem Bericht zufolge an Bedeutung. Die Studie, für die das Forschungsinstitut Forsa im Mai 2024 rund 1.000 Personen ab 14 Jahren befragt hatte, zeigt einige Trends: Zum Beispiel achten fast doppelt so viele Menschen wie noch 2015 beim Einkauf auf das Tierwohllabel: Ihre Zahl hat sich von 36% auf 65% erhöht.
Beim Biosiegel für Produkte, die nach den EU-Rechtsvorschriften für ökologischen Landbau erzeugt wurden, stieg der Anteil im gleichen Zeitraum von 47 auf 59%. Mit 39% kaufen auch deutlich mehr Menschen „öfters“ vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten. 2020 lag dieser Wert bei 29%.
Frauen legen mehr Wert auf gesunde Ernährung
Guter Geschmack bleibt das wichtigste Kriterium beim Essen, gefolgt von Gesundheitsaspekten. Frauen legen mit 97% deutlich mehr Wert auf gesunde Ernährung als Männer mit 85%. Der tägliche Verzehr von Fleisch oder Wurst ist seit Beginn der Erhebungen rückläufig: von 34% im Jahr 2015 auf aktuell 23%. Laut den Ergebnissen des Ernährungsreports 2024 essen 71% der Befragten mindestens einmal am Tag Obst und Gemüse, Milchprodukte wie Joghurt oder Käse stehen bei 62% auf dem täglichen Speiseplan.
Der Nutri-Score hat sich nach Darstellung aus dem Ernährungsreport als Orientierungshilfe etabliert. 88% der Befragten haben ihn schon einmal wahrgenommen und bei 37% beeinflusst er die Kaufentscheidung. Regionalität und Saisonalität spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Einkauf.
Fast die Hälfte findet Obst und Gemüse "zu teuer"
Verbraucher erwarten von der Politik Engagement für bessere Tierhaltungsbedingungen und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. 88 % befürworten den Ausbau des Ökolandbaus. 42% finden Obst und Gemüse zu teuer; bei Fleisch- und Wurstprodukten sind es 25%.
Quelle: topagrar