Auckland - Am Weltmarkt hat sich die Anfang September eingesetzte Trendumkehr bei den Preisen für Milchprodukte fortgesetzt.
Bei der Auktion an der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag (19.9.) legte der zusammenfassende Index der fünf gehandelten Produkte gegenüber der vorherigen Runde um 4,6 % auf 913 Punkte zu.
Anfang des Monats hatte sich der Index erstmals wieder nach oben bewegt, nach dem er innerhalb eines Jahres um ein Viertel gefallen war und das tiefste Niveau seit November 2018 erreicht hatte. Vollmilchpulver, das umsatzstärkste Produkt an der GDT, erlöste im Mittel aller Qualitäten und Liefertermine 2.625 Euro/t; das waren 4,6 % mehr als zwei Wochen zuvor.
Noch etwas stärker legte Magermilchpulver zu, nämlich um 5,4 % auf 2.251 Euro/t. Bei Butter ergab sich im Vergleich zur Handelsrunde vor zwei Wochen ein Anstieg des durchschnittlichen Auktionspreises von 3,8 % auf 4.429 Euro/t. Das einzige Produkt, das bei den Kunden auf weniger Interesse stieß, war Cheddarkäse; hier wurde bei der GDT-Versteigerung ein Abschlag von 1,7 % auf 3.792 Euro/t verzeichnet.
Keine Bewegung bei Butter und Käse
In Deutschland war diese Woche einzig am Milchpulvermarkt eine leichte Aufwärtsbewegung zu erkennen. An der Kemptener Börse wurde die Preisspanne für Magermilchpulver in Futtermittelqualität am oberen und unteren Ende jeweils um 5 Cent nach oben gesetzt; das Preisband reichte von 2,10 Euro/kg bis 2,13 Euro/kg.
Für Lebensmittelware wurde die untere Preisgrenze um 3 Cent auf 2,20 Euro/kg angehoben, die obere um 2 Cent auf 2,32 Euro/kg. Der Preiskorridor für Molkenpulver stieg laut Kemptener Börse bei Futtermittelqualitäten um 2 Cent auf 0,63 Euro bis 0,66 Euro pro Kilogramm. Molkenpulver für die Lebensmittelindustrie wurde im Mittel für 0,75 Euro/kg bis 0,82 Euro/kg verkauft; dies entsprach Zuschlägen von 3 Cent am unteren und 1 Cent am oberen Spannenende.
Bei Vollmilchpulver wurde lediglich der untere Wert um 2 Cent angehoben; die Preise dafür bewegten sich zwischen 3,35 Euro/kg und 3,40 Euro/kg. Stabil blieben laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse im Vorwochenvergleich hingegen die Notierungen für Markenbutter. Gleiches galt für die Käsenotierungen in Hannover.
Quelle: proplanta
22.09.2023 (AMI) – Das bundesweite Rohstoffaufkommen ist im Juli saisonbedingt weiter gesunken. Dennoch wurde das Vorjahresergebnis anhaltend übertroffen. Durch die Mehrmenge an Milch stieg auch die Produktion von Milcherzeugnissen im bisherigen Jahresverlauf an.
Die Milchanlieferung in Deutschland lag im Juli 2023 rund 2,1 % höher als im Vorjahresmonat. Insgesamt wurde den Molkereien 2,7 Mio. t Milch aus inländischer Produktion angedient. Davon entfielen 2,6 Mio. t auf konventionelle und 0,1 Mio. t auf ökologisch erzeugten Rohstoff. Damit lag der Anteil von Bio-Milch im Juli bei knapp 4,4 %. Zusätzlich wurden aus dem EU-Ausland knapp 82.500 t Milch an Molkereien in Deutschland geliefert. Damit standen den heimischen Molkereien im Juli rund 2,8 Mio. t. Rohstoff zur Verarbeitung zur Verfügung, was einen Zuwachs von 2,1 % gegenüber Juli 2022 bedeutete. In der Kumulation der ersten sieben Monate ergab sich ein Plus von 2,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die gestiegene Rohstoffverfügbarkeit der Molkereien machte sich auch in der Produktion von Milchwaren bemerkbar. Lediglich die Herstellung von Konsum-, sowie Kondensmilch und Magermilchpulver war im Juli rückläufig. Damit reagierten die Produzenten auch auf die gesunkene Verbrauchernachfrage in diesen Produktionssparten.
Quelle: AMI
21.09.2023 (AMI) – Das Rohstoffaufkommen ist Anfang September weiter leicht gestiegen. Der saisonale Rückgang hat damit eine Pause eingelegt.
Anfang September ist das Milchaufkommen in Deutschland weiter leicht gestiegen. Bereits in der Vorwoche hatte eine Stabilisierung der Anlieferungsmengen eingesetzt, nachdem es zuvor zu einem stärkeren Rückgang gekommen war. In der 36. Kalenderwoche erfassten die Molkereien nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) 0,2 % mehr Milch als in der Woche zuvor. Der saisonale Rückgang wurde damit kurzzeitig unterbrochen. Von Januar bis Anfang September fiel das Milchaufkommen nach Schätzungen der ZMB in der Summe um 2,2 % umfangreicher aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Quelle: AMI
Die Inflation im Euro-Raum ist im August im Zuge des Zinserhöhungsstakkato der Europäischen Zentralbank (EZB) leicht zurückgewichen. Die Verbraucherpreise stiegen um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. In einer ersten Schätzung hatte Eurostat noch eine Rate von 5,3 Prozent wie im Juli gemeldet, womit die Teuerung stagniert hätte.
Die Kernrate, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, sank im August auf 5,3 Prozent nach einem Juli-Wert von 5,5 Prozent. Die Währungshüter verfolgen dieses Inflationsmaß genau. Denn es gilt als wichtiger Indikator für zugrundeliegende Inflationstrends.
Inzwischen hat die EZB im Kampf gegen die hartnäckige Teuerung die Zinsen bereits zehn Mal in Folge angehoben – zuletzt in der vergangenen Woche um einen viertel Prozentpunkt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen, liegt damit mittlerweile bei 4,0 Prozent. Laut Notenbankchefin Christine Lagarde haben die Zinsen nun ein Niveau erreicht, das, wenn es lange genug aufrechterhalten wird, deutlich zu einer Rückkehr der Inflation zum EZB-Ziel beitragen werde. Die EZB strebt 2,0 Prozent Teuerung als Idealwert für die 20-Ländergemeinschaft an. Volkswirten zufolge haben die Währungshüter auf ihrem Straffungskurs nun für erste den Zinshöhepunkt erreicht.
Die Energiepreise sanken im August gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch um 3,3 Prozent. Im Juli war der Rückgang mit 6,1 Prozent noch erheblich stärker gewesen. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich dagegen um 9,7 Prozent nach zuvor 10,8 Prozent im Juli. Die Preise für Industriegüter ohne Energie nahmen um 4,7 Prozent zu. Im Juli hatte der Anstieg bei 5,0 Prozent gelegen. Dienstleistungen verteuerten sich um 5,5 Prozent nach 5,6 Prozent im Juli.
Quelle: Welt
Die meisten Molkereien haben im August die Milchpreise nicht weiter gesenkt. Vereinzelt gab es sogar erste leichte Preiserhöhungen. Möglicherweise eine Folge der deutlichen Verknappung von Rohmilch und der steil angestiegenen Spotmilchpreise.
Derzeit sieht es nach einer Bodenbildung bei den Milchpreisen aus. Und die diese Bodenbildung findet ganz überwiegend oberhalb der Rohstoffverwertung statt – die nach den Berechnungen des ife-Instituts im August gerade einmal bei 34 Cent je kg Milch lag.
Dabei sind die Preisunterschiede zwischen den Regionen indessen sehr groß. Am stärksten gefallen sind die Milchpreise im Norden – wo sie im vorigen Jahr mit Abstand am höchsten waren.
Im August bewegt sich das Gros der Auszahlungspreise der norddeutschen Molkereien zwischen 34 und 38 Cent je kg. Allerdings zahlt beispielsweise die größte (nord-) deutsche Molkerei, das Deutsche Milchkontor (DMK), seinen Bauern aktuell (ohne Zuschläge) gerade einmal 34 Cent und damit ähnlich viel (wenig) wie im Vormonat und genau so viel wie die Rohstoffverwertung hergibt.
Damit rangierte die DMK am unteren Ende der norddeutschen Preisskala, und nur die Breitenburger Milchzentrale und die Meierei Bramstedt zahlen mit 35 Cent ähnlich wenig.
Ansonsten bewegt sich das Gros der norddeutschen Auszahlungspreise um die Marke von 38 Cent und die Molkerei Ammerland sowie die Molkerei Paul Mertens zahlen sogar noch 40 Cent oder mehr.
Im Süden zwischen 41 und 44 Cent – Spitze ist 50 Cent
Im Süden sind die Milchpreise weiterhin deutlich höher als im Norden. Im Schnitt wurden Im August zwischen 41 und 44 Cent gezahlt. Die schlechtesten Preise bekommen die Milchbauern bei der Bayerische Milchindustrie in Landshut – nämlich ohne Zuschläge nur 34 Cent.
Damit läge man auch im Norden am unteren Ende der Preisskala. Weniger als 40 Cent zahlt sonst im Süden niemand mehr - wobei die Molkereien Schwarzwaldmilch und Zott mit 40 und d 41 Cent das Schlusslicht bei den süddeutschen Auszahlungspreisen bilden.
Am oberen Ende der Preisskala rangieren im Süden die Milchwerke Oberfranken und Goldmilch Ingolstadt – hier bekommen die Bauern noch 45 bzw. sogar 50 Cent für ihre Milch. Aber das ist auch im Süden eine Ausnahme.
Im Westen zwischen 37 und 39 Cent – mit einer Ausnahme
Im Westen sind die Molkereipreise nahe beieinander – bis auf eine Ausnahme – nämlich zwischen 37 und 39 Cent. Lediglich Arla zahlt den Bauern deutlich weniger. Wobei etliche westdeutsche Molkereien ihre Auszahlungspreise im August nochmals leicht gesenkt haben.
Schaut man auf den die wichtigsten Trendindikatoren zeigen die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch an – dass der Rohstoff derzeit sehr knapp ist. Hier zahlen die Molkereien im Norden aktuell Spotmilchpreise von 44,50 Cent und im Süden 46 Cent. Zeitweise waren es knapp 50 Cent.
Dagegen zeigt der Rohstoffwert der Milch, der sich aus den wirklichen Verkaufspreisen von Butter und Magermilchpulver errechnet, für August nur 34 Cent. Und auch der Börsenmilchwert, zeigt für den September aktuell lediglich 35 Cent und für Oktober 37 Cent.
Für die darauffolgenden Monate steigen die Börsenmilchpreise dann aber immer weiter – bis auf 45 Cent im nächsten Jahr.
Quelle: agrarheute
Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Juli 2023 um 3,7 % niedriger als im Juli 2022. Im Vorjahresvergleich ist dies der vierte Rückgang in Folge: Bereits im Juni (-5,0 %), im Mai (-7,7 %) und im April 2023 (-6,5 %) waren die Preise niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat.
Hauptverantwortlich für den Preisrückgang im Juli 2023 ist nach wie vor ein Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr. Im Juli 2022 waren die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte um 33,5 % gegenüber Juli 2021 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat Juni 2023 um 0,7 %.
Im Vorjahresvergleich sanken die Preise für pflanzliche Produkte im Juli 2023 um 3,4 % und damit ähnlich stark wie die Preise für tierische Erzeugnisse (-3,9 %). Im Juni 2023 hatten die Veränderungsraten -12,0 % für pflanzliche Erzeugnisse und -0,2 % für tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren pflanzliche Produkte im Juli 2023 um 2,3 % teurer und tierische Erzeugnisse um 0,2 % günstiger.
Preisrückgang beim Getreide beeinflusst Gesamtentwicklung der Preise für pflanzliche Produkte
Der Preisrückgang bei pflanzlichen Produkten um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die sinkenden Preise für Getreide zurückzuführen. Diese waren im Juli 2023 um 30,5 % niedriger als im Vorjahresmonat Juli 2022. Im Juni 2023 hatte die Vorjahresveränderung -38,5 % betragen. Gegenüber dem Vormonat Juni 2023 stiegen die Getreidepreise leicht um 0,7 %.
Preise für Obst, Gemüse und Kartoffeln gestiegen, für Raps gesunken
Die Erzeugerpreise für Obst waren im Juli 2023 um 15,1 % höher als vor einem Jahr. Preissteigerungen gab es unter anderem bei Erdbeeren mit +48,6 % und bei Tafeläpfeln mit +9,2 %. Beim Gemüse (+29,3 % gegenüber Juli 2022) stiegen insbesondere die Preise für Kohlgemüse (+62,0 %), Blumenkohl (+55,1 %) und Eissalat (+34,8 %).
Speisekartoffeln verteuerten sich im Juli 2023 im Vergleich zum Juli 2022um 77,2 % nach einem Preisanstieg von 74,3 % im Juni 2023. Das Handelsgewächs Raps war im Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30,3 % günstiger (Juni 2023: -43,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat).
Preisrückgang bei Milch, Preisanstieg bei Schlachtschweinen
Der Preisrückgang bei tierischen Produkten um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die sinkenden Preise für Milch zurückzuführen. Der Milchpreis lag im Juli 2023 um 25,2 % unter dem Vorjahresmonat. Im Juni 2023 hatte die Vorjahresveränderung bereits -19,3 % betragen. Gegenüber dem Vormonat Juni 2023 fiel der Preis für Milch um 2,1 %. Der Preisanstieg bei Eiern hielt im Juli 2023 mit +22,8 % gegenüber Juli 2022 an. Im Juni 2023 hatte die Veränderung zum Vorjahresmonat +21,3 % betragen.
Bei den Preisen für Tiere gab es im Juli 2023 einen Anstieg von 14,3 % im Vergleich zum Juli 2022. Im Juni 2023 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 15,7 % betragen. Dabei stiegen die Preise für Schlachtschweine im Juli 2023 im Vergleich zum Juli 2022 um 35,1 % und damit etwas stärker als im Juni 2023 (+33,0 % zum Vorjahresmonat), für Rinder sanken die Preise hingegen um 9,6 %. Die Preise für Geflügel waren im Juli 2023 um 2,8 % günstiger als im Juli 2022.
Quelle: proplanta
Bonn - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte lagen laut jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2023 um 3,7 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Einen weitaus stärkeren Abschlag mussten indes die Milcherzeuger verkraften, die rund ein Viertel weniger Geld für ihren Rohstoff erhielten. Nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) wurden im Bundesmittel für eine konventionell erzeugte Standardmilch im Juli 40,7 Cent/kg gezahlt; zwölf Monate zuvor waren es im außergewöhnlichen Hochpreisjahr 2022 noch 55,0 Cent/kg gewesen.
Den Marktbeobachtern aus Bonn zufolge hat sich der Verfall der Milcherzeugerpreise zuletzt aber abgeschwächt. Gegenüber Juni ging das Milchgeld mit 0,9 Cent/kg deutlich weniger stark zurück als in den Vormonaten. Für August zeichnet sich eine Stabilisierung des Milchpreises ab, denn viele Molkereien änderten ihre Auszahlungsleistung nicht. Der Tiefpunkt der Rohmilchpreise könnte also bald erreicht sein, auch wenn diese erst mit Verzögerungen auf die Preise am Produktmarkt reagieren.
Die Kurse für Butter und Magermilchpulver am Terminmarkt European Energy Exchange (EEX) lassen in den kommenden Monaten etwas anziehende Preise für diese Produkte erwarten. Auch am Weltmarkt ging es nach langer Talfahrt zuletzt an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) zumindest moderat nach oben.
Am Spotmarkt für Flüssigmilch wurden laut der EU-Kommission wieder Preise oberhalb der Marke von 50 Cent/kg gezahlt. Einem starken Anstieg der Milchpreise auf breiter Front steht nach Einschätzung von Analysten in naher Zukunft aber immer noch die durch Kaufkraftverluste geschwächte Nachfrage entgegen.
Auf der Landwirtschaftsmesse Space in Frankreich forderten diese Woche Milcherzeugerverbände dem Dachverband European Milk Board (EMB) zufolge dennoch Rohmilchpreise von mehr als 50 Cent/kg. Dies sei unbedingt nötig, um die immer noch hohen Produktionskosten zu decken.
Geringer Lagerbestand bei Schnittkäse
In Deutschland tendierten die Abgabepreise der Hersteller von Standardmilcherzeugnissen an Großkunden in dieser Woche stabil bis etwas fester. Das Ferienende im Süden Deutschlands habe die Nachfrage etwas belebt; meldete der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). So waren bei Butter größere Absatzmengen zu verzeichnen. Dies machte sich auch an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten bemerkbar, wo die Notierung für lose Ware um rund 5 Cent auf 4,40 Euro/kg bis 4,60 Euro/kg angehoben wurde.
Die Notierung für Päckchenbutter blieb aufgrund laufender Kontrakte unverändert. Die Verkäufe von Hart- und Schnittkäse liefen diese Woche ebenfalls gut und profitierten von den jahreszeittypischen Herbstfesten und den Urlaubsrückkehrern. Die Notierungen wurden aber unverändert belassen. Bei den Schnittkäsesorten Edamer und Gouda befinden sich laut der Notierungskommission in Hannover die Bestände auf einem niedrigen Niveau.
Etwas festere Magermilchpulverpreise
Am Markt für Magermilchpulver haben sich die Geschäfte laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) Mitte September etwas belebt. Es gingen bei den Werken wieder mehr Kaufgesuche ein, die sich oft auf das kommende Jahr bezögen. Allerdings gebe es unterschiedliche Preisvorstellungen. Aktuell sei die Produktion rückläufig, weil der Verkauf von Konzentrat lukrativer sei. Die Nachfrage am Weltmarkt, insbesondere China, sei eher schwach, so die ZMB.
Die niedrigsten Angebotspreise seien jedoch aus dem Markt verschwunden. Nach Angaben der Kemptener Börse wurde für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität der untere festgestellte Verkaufspreis gegenüber der Vorwoche um 2 Cent auf 2,17 Euro/kg angehoben, der obere mit 2,30 €/kg unverändert belassen. Futtermittelware wurde mit einem Aufschlag von durchschnittlich 1,5 Cent verkauft und kostete je Kilogramm zwischen 2,05 Euro und 2,08 Euro.
Der Handel mit Vollmilchpulver erfolgte hingegen zu unveränderten Konditionen. Bei Molkenpulver stieg die Nachfrage nach Futtermittelware; die Verkaufspreise legten um 3 Cent auf 0,61 Euro/kg bis 0,64 Euro/kg zu. Verhaltener war der Anstieg mit 1 Cent auf 0,72 Euro/kg bis 0,81 Euro/kg bei lebensmitteltauglichen Molkenpulver.
Quelle: proplanta
15.09.2023 (AMI) – In den USA lag die Milchanlieferung im Juli erstmals seit Jahresbeginn unter dem Vorjahresniveau. Dies machte sich in einer leicht rückläufigen Käseproduktion zu Beginn der zweiten Jahreshälfte bemerkbar.
Im Juli entwickelten sich die Produktionsmengen verglichen mit dem Vorjahresmonat uneinheitlich. Im Gegensatz zu Juli 2022 verarbeiteten die US-amerikanischen Molkereien mehr Rohstoff zu Butter und Molkenpulver. Die Herstellung von Mager- und Vollmilchpulver sowie Käse blieb hinter den Vorjahresmengen zurück.
Das mengenmäßig bedeutendste Milchprodukt der USA, der Käse, wies im bisherigen Jahresverlauf uneinheitliche Tendenzen auf. Anfang 2023 überschritt die Produktion das Niveau des Vorjahres noch deutlich, im Verlauf des ersten Quartals schwächten sich die Zuwachsrate jedoch ab. Im April und Mai wurde etwas weniger Käse hergestellt als 2022 und im Juni wieder etwas mehr. Mit einem Minus von 0,7 % verzeichnete die Käseproduktion im Juli schließlich den stärksten Rückgang im bisherigen Jahresverlauf. In der Summe der ersten sieben Monate stellten die US-Verarbeiter dennoch 0,3 % mehr Käse her als im Vorjahreszeitraum. Auch die Exporte entwickelten sich in den ersten sieben Monaten von 2023 uneinheitlich. Zu Jahresbeginn übertrafen die Ausfuhren das Vorjahresniveau noch, seit April liegen sie darunter.
Quelle: AMI
14.09.2023 (AMI) – Chinas Importbedarf an Milchprodukten hat nachgelassen. Das stellt die Exporteure vor neue Herausforderungen und lässt die Preise am Weltmarkt sinken. Die Auswirkungen bekommen auch die Milcherzeuger in Europa zu spüren.
Der globale Handel mit Milchprodukten verlief zu Beginn von 2023 deutlich gedämpft. Auch wenn sich dieser im weiteren Verlauf leicht erholte, wurde das Vorjahresniveau nicht erreicht. Dabei war die Entwicklung zwischen den einzelnen Produkten uneinheitlich. Während die zehn größten Exporteure in den ersten fünf Monaten des Jahres mehr Käse, Voll- und Magermilchpulver ausführten, sank die Handelsmenge von Butter und Molkenpulver. Einer der wichtigsten Abnehmer für Milchprodukte ist China, welches seine Nachfrage jedoch stark reduzierte. In der Summe der ersten sieben Monate führte das Reich der Mitte, in Produktgewicht gemessen, insgesamt 11,2 % weniger Milchprodukte ein als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stieg die angelieferte Menge Milch in den wichtigen Erzeugerregionen. Die zusätzlich verfügbaren Mengen drängten auf den Weltmarkt und sorgten für sinkende Preise. Am Ende beeinflusst das dann auch die Milcherzeuger in Europa.
Quelle: AMI
14.09.2023 (AMI) – Die Geschäfte mit Milchpulver sind Mitte September weiterhin ruhig verlaufen. Steigende Preise auf den vorgelagerten Rohstoffmärkten haben dennoch Anpassungen auch bei der verarbeiteten Ware nach sich gezogen
Am Markt für Vollmilchpulver bestimmte eine ruhige Nachfrage das Bild. Dennoch kamen die Geschäfte nicht vollständig zum Erliegen und es wurde etwas mehr Ware bei stabilen Preisen gehandelt als über den Monatswechsel. Das Interesse bestand vorrangig an kurzfristigen Lieferungen und kam von der europäischen Industrie. Sofern keine bestimmten Spezifikationen gefordert sind, ist die höherpreisige europäische Ware gegenüber den günstigeren Offerten anderer Anbieter am Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig. In Kempten wurde Vollmilchpulver in der Berichtswoche unverändert zur Vorwoche notiert.
Quelle: AMI
Die Spotmilchpreise gehen steil nach oben. Knapp 50 Cent kostet die zwischen den Molkereien gehandelte Milch mittlerweile. Vor kurzem waren es noch weniger als 30 Cent. offenbar ist Milch richtig knapp – das sagen zumindest die Preise.
Der steile Preisanstieg der zwischen den Molkereien gehandelten Milch hatte sich bereits abgezeichnet. Aber, dass es so steil nach oben geht, überrascht sicher sowohl die Molkereien als auch die Milchbauern.
Bereits in der vorigen Woche hatte die süddeutsche Butter- und Käsebörse berichtet: Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung hat sich jetzt doch deutlich verstärkt. Die Molkereien berichten, dass sie dies vor das Problem stellt, nicht mehr alle Produktionsplanungen einhalten zu können."
Und weiter heißt es: "Es müssen die Rohstoffströme entsprechend der Verwertungen neu zugeordnet werden. Dies kann dann bei der ein oder anderen Produktschiene zu Engpässen führen. Der Markt für den flüssigen Rohstoff ist von Knappheit gekennzeichnet“.
Spotmilch steigt auf 50 Cent
In der ersten Septemberwoche kostete die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch bereits zwischen 44 bis 48 Cent je kg.
Doch das war offenbar noch nicht das Ende: Aktuell zahlen die Molkereien im Süden Deutschlands für Spotmilch 49,50 Cent je kg und auch im Norden sind die Preise weiter gestiegen – auf 48 Cent.
Währenddessen bekommen die Landwirte für ihre Milch im Norden überwiegend zwischen 34 und 38 Cent je kg und damit bis zu 14 Cent weniger, wie die Spotmilch kostet.
Im Süden zahlen die Molkereien überwiegend zwischen 41 und 43 Cent – hier beträgt der Abstand zu den Spotmilchpreisen bis zu 9 Cent.
Hohe Spotmilchpreise zeigen Milchmangel
Milchmarktexperte Holger Thiele, vom ife Institut in Kiel, hatte in einer ähnlichen Situation gesagt, dass hohe Spotmilchpreise anzeigen, dass die Milch sehr knapp ist.
Nach Tiehles Aussagen spiegelt sich „die Verfügbarkeit der Milch über die kurzfristigen Verträge am Spotmarkt schneller in den Preisen wider als in den Milcherzeugerpreisen. Entsprechend haben Spotmarktpreise auch eine größere Volatilität.
Nach Angaben des Milchindustrie-Verbands werden bis zu 20 % der Milch am Spotmarkt gehandelt. Sollte das zutreffen, dann müsste sich der Preisanstieg eigentlich auch bald an den übrigen Märkten niederschlagen.
Börsenmilch kostet nur 35 Cent
Schaut man einmal auf einen anderen kurzfristigen Marktindikator – nämlich den Börsenmilchwert – dann ist die Knappheit der Milch dort noch nicht zu sehen. Die beim Börsenmilchwert aus den Terminmarktpreisen von Butter und Magermilchpulver abgeleiteten Milchpreise liegen aktuell für den Monat September nur bei 35,3 Cent und für den Oktober bei 36,6 Cent.
Erst im April 2024 würden nach dieser Rechnung wieder die 40 Cent erreicht. Damit ist die Börsenmilch aktuell noch meilenweit von den derzeitigen Spotmilchpreisen entfernt. Doch das kann sich rasch ändern.
Vor der großen Erzeugerpreis-Rallye im vorigen Jahr, lagen die Spotmilchpreise nämlich ebenfalls bei 50 Cent – währen die Milchpreise sich damals nur bei 37 bis 38 Cent bewegten. Danach ging es mit den Milchpreisen indessen steil nach oben und auch die Spotmilchpreise erreichten schwindelerregende Höhen.
Das wird sich so schnell wohl nicht wiederholen. Doch eine Preiserholung ist angesichts der hohen Spotmarktpreise nicht unmöglich – denn diese zeigen einen akuten Milchmangel an. Die Frage ist, wie lange die Situation anhält.
Quelle: agrarheute
Wiesbaden - Die hartnäckig hohe Inflation wird zur Geduldsprobe für Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher: Trotz eines erneuten Rückgangs sind die Preise in Deutschland auch im August deutlich angestiegen.
Die allgemeine Teuerungsrate fiel mit 6,1 Prozent nur minimal geringer aus als im Juli mit 6,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Die Wiesbadener Behörde bestätigte am Freitag ihre Ende August veröffentlichte Schätzung zur Inflation.
Immerhin: Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg auf 6,4 Prozent im Juni des laufenden Jahres ist die jährliche Teuerungsrate nun zwei Monate in Folge auf dem Rückzug. Allerdings hatte die Rate im Mai 2023 schon einmal bei 6,1 Prozent gelegen. Von Juli auf August des laufenden Jahres erhöhten sich die Verbraucherpreise insgesamt um 0,3 Prozent - auch hierbei bestätigte das Bundesamt seine Schätzung.
Nahrungsmittel und Energie halten Teuerung hoch
«Die Inflationsrate bleibt damit weiterhin auf einem hohen Niveau», ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein. «Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie liegen oberhalb der Gesamtteuerung und halten die Inflationsrate hoch.»
Größter Preistreiber waren zuletzt Nahrungsmittel, die im August 9,0 Prozent teurer waren als ein Jahr zuvor. Vor allem für Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren (plus 17,1 Prozent) mussten Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar mehr bezahlen. Merklich teurer wurden binnen Jahresfrist auch Brot und Getreideerzeugnisse (plus 13,6 Prozent) sowie Gemüse (plus 12,4 Prozent). Speisefette und -öle waren dagegen 13,9 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.
Für Energie mussten die Menschen im August des laufenden Jahres 8,3 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresmonat. Vor allem Strom war mit plus 16,6 Prozent wesentlich teurer als ein Jahr zuvor. Die Inflationsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise von Energie und Nahrungsmitteln lag im August wie im Juli 2023 bei 5,5 Prozent.
Inflation sollte in den nächsten Monaten sinken
Die hohe Inflation macht Verbraucherinnen und Verbrauchern zu schaffen, die Menschen können sich für ihr Geld weniger leisten. Das bremst den privaten Konsum, der eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft ist. Immerhin: Von ihrem höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung mit 8,8 Prozent im Herbst 2022 ist die Inflationsrate inzwischen ein gutes Stück entfernt.
Viele Volkswirte rechnen mit weiter sinkenden Teuerungsraten in den kommenden Monaten, weil dann der Effekt des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts aus dem Vorjahresvergleich herausfällt. Im Sommer 2022 hatten das auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt den Anstieg der Verbraucherpreise zeitweise gebremst.
Der im Vorjahr dämpfende Effekt des 9-Euro-Tickets führt allerdings im laufenden Jahr dazu, dass zum Beispiel Bahntickets im Nahverkehr im August 2023 trotz Einführung des Deutschlandtickets um 64,6 Prozent teurer waren als ein Jahr zuvor.
EZB vor nächster Zinsentscheidung
Insgesamt wird es nach Einschätzung von Ökonomen noch eine Weile dauern, bis die Inflation wieder ein Niveau erreicht, bei dem die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) ihr Ziel stabiler Preise erreicht sehen: Mittelfristig 2,0 Prozent im Euroraum. Im August lag der sogenannte harmonisierte Verbraucherpreisindex, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland bei 6,4 Prozent.
Mit einer Serie von inzwischen neun Zinserhöhungen in Folge seit Juli 2022 versucht die EZB die Inflation zu dämpfen. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen kann. Der Leitzins im Euroraum liegt inzwischen bei 4,25 Prozent. Nächste Woche Donnerstag (14.9.) entscheidet der EZB-Rat, wie es weitergeht.
Quelle: proplanta
Bonn - Am Weltmilchmarkt hat sich der Preissturz für Milchprodukte vorerst nicht fortgesetzt. Bei der Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) konnte der zusammenfassende Preisindex aller gehandelten Produkte am Dienstag (5.9) erstmals seit Anfang Mai wieder zulegen.
Trotz größerer Angebotsmengen stieg er gegenüber der Versteigerung von Mitte August um 2,7 % auf 873 Punke; zu Jahresbeginn hatte er allerdings noch bei 1.031 Indexpunkten gelegen.
Die jüngste Aufwärtsentwicklung ist wesentlich dem Haupthandelsprodukt Vollmilchpulver geschuldet, dessen Auktionspreis im Mittel aller Kontraktlaufzeiten um 5,3 % auf 2.518 Euro/t stieg. Er löste sich damit wieder etwas von seinem Siebenjahrestief, blieb aber auf einem stark unterdurchschnittlichen Niveau.
Analysten zufolge griffen vor allem Käufer aus Südostasien und Ozeanien zu und verdrängten damit China vom ersten Platz bei den Kunden. Auch Butter verzeichnete einen moderaten Preisanstieg, und zwar im Schnitt um 1,1 % auf 4.276 Euro/t. Hierbei erzielte Alleinanbieter Fonterra für die Lieferung im Oktober einen um rund 180 Euro höheren Erlös je Tonne als in den Folgemonaten.
Bei Magermilchpulver setzte sich hingegen die Preisschwäche fort; es wurde über alle Fälligkeiten und Qualitäten hinweg mit einem Abschlag von 1,6 % auf 2.130 Euro/t gehandelt.
Weniger Geld mussten die Kunden für diese Pulver zuletzt im Januar 2019 zahlen. Bei Cheddarkäse lag der durchschnittliche Auktionspreis mit 3.823 Euro um 0,6 %, also nur wenig unter dem Niveau der vorherigen Handelsrunde. Analysten in Neuseeland waren sich nicht einig, ob der jüngste Preisanstieg an der GDT eine Trendwende bedeutet. Der Markt zeige noch keine klare Richtung an und an der zurückhaltenden Nachfrage Chinas habe sich nichts geändert.
Milchanlieferung erstmals unter Vorjahresniveau
In Deutschland gab es bei den Abgabepreisen der Hersteller von Standardmilchprodukten zuletzt keine großen Bewegungen. Die amtlichen Notierungen blieben weitgehend unverändert. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse im Kempten berichtete von einer sehr guten Nachfrage für Päckchenbutter, was im Zusammenhang mit der Rückkehr der Urlauber in die heimischen Supermärkte zusammenhängen dürfte.
Die Notierung für die geformte Ware wurde am Mittwoch (6.9.) am oberen Spannenende um 5 Cent auf 4,85 Euro/kg angehoben. Deutlicher wurde die Notierung für Blockbutter am oberen Ende heraufgesetzt, und zwar um 11 Cent auf 4,56 Euro/kg. Laut Kemptener Börse ist es momentan wegen der Preissituation lukrativer, die Sahne in flüssiger Form zu verkaufen.
Wegen der zuletzt spürbar rückläufigen Rohmilchanlieferungen ist das Angebot am Flüssigmarkt knapper geworden. In der zweiten Augusthälfte ist das Aufkommen laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) erstmals in diesem Jahr unter die Vorjahreslinie gerutscht, wenn auch nur um 0,1 %.
Bei Schnittkäse änderte die amtliche Kommission in Hannover ihre Preisfeststellung für Gouda und Edamer nicht. Im Kempten wurde hingegen für den Hartkäse Emmentaler die Notierung um 10 Cent auf 5,45 Euro/kg bis 7,05 Euro/kg heraufgesetzt. Die Absatzsituation wurde aufgrund der beginnenden Herbstfeste als gut beschrieben.
Zäher Pulvermarkt
Bei Magermilchpulver hielt Anfang September laut ZMB der eher zähe Geschäftsverlauf an. Die Käufer verhielten sich abwartend, und es seien kaum neue Abschlüsse getätigt worden. Im Verkauf gaben die Preise laut Kemptener Börse nach. Ware in Lebensmittelqualität wurde mit einem durchschnittlichen Abschlag von 5 Cent auf 2,15 Euro/kg bis 2,30 Euro/kg gehandelt.
Bei den Futtermittelqualitäten mussten die Verkäufer Zugeständnisse zwischen 1 Cent und 2 Cent machen; die Ware wechselte für 2,03 Euro/kg bis 2,07 Euro/kg den Besitzer. Ausgeglichen mit weitgehend unveränderten Preisen lief zuletzt das Geschäft mit Vollmilchpulver. Molkenpulver für die Tierfutterherstellung war laut ZMB etwas mehr gefragt.
Die Börse in Kempten stellte hier im Verkauf moderate Zuschläge für das Kilogramm zwischen 1 Cent und 2 Cent auf 0,58 Euro bis 0,61 Euro fest. Bei der lebensmitteltauglichen Ware änderten sich die Preise nicht.
Beide Milchkomponenten weniger wert
Der in diesem Jahr erfolgte starke Rückgang der Preise für Milchprodukte spiegelt sich auch im aktuellen Rohstoffwert der Milch des Kieler Instituts für Ernährungswirtschaft (ife) wider. Dieser wird bekanntlich aus den Verkaufserlösen beziehungsweise Notierungen für Butter und Magermilchpulver berechnet, um daraus näherungsweise die Verwertung von Fett und Eiweiß in der Rohmilch abzuleiten.
Im August ist der Rohstoffwert weiter gesunken: Laut ife lag er für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof des Erzeugers bei 34,3 Cent/kg und damit um 1,0 Cent unter dem Wert des Vormonats. Das war zugleich das niedrigste Niveau seit Februar 2021; binnen Jahresfrist ist die Verwertung um 25,1 Cent oder 42,3 % gesunken.
Verantwortlich für den Rückgang gegenüber Juli waren einerseits die im vorigen Monat im Mittel um 2,6 % auf 217,30 Euro/100 kg gesunkenen Magermilchpreise. Dies verringerte die Verwertung der Milch über die Eiweißkomponente um 0,6 Cent auf 15,7 Cent/kg.
Andererseits gaben aber auch die Butterpreise nach, und zwar um 1,9 % auf 458,00 Euro/kg. Dadurch verschlechterte sich die Verwertung der Milch über das Fett um 0,4 Cent auf 20,2 Cent/kg. Nach Abzug der Erfassungskosten von 1,6 Cent ergibt sich ein Rohstoffwert auf Erzeugerebene von 34,3 Cent/kg.
Quelle: proplanta
Am Milchmarkt gehen die Preise in verschiedene Richtungen. Während die Spotmilchpreise kräftig steigen und Knappheit anzeigen, fallen die Preise für Milchprodukte weiter und damit der Rohstoffwert der Milch.
Selten waren die Preisunterschiede zwischen den Spotmilchpreisen und dem Rohstoffwert der Milch größer. Derzeit klafft zwischen beiden Preisen ein. Ungewöhnlich großer Abstand von 10 bis 14 Cent.
Während die deutschen Molkereien untereinander die Spotmilch aktuell für 44 bis 48 Cent handeln, ist der Rohstoffwert der Milch – der die Preise für Butter und Magermilch wiedergibt – auf 34 Cent gefallen.
Und auch der zeitnahe Börsenmilchwert zeigt derzeit einen theoretischen Milchpreis von 35 Cent für September und knapp 36 Cent für Oktober an. Doch wie kommt diese Differenz zu Stande und was bedeutet die für die weitere Preisentwicklung?
Die Süddeutsche Butterbörse verweist in ihrem aktuellen Marktbericht jedenfalls auf die sehr knappe Versorgung der Molkereien mit Rohmilch und nennt damit den entscheidenden Grund für die hohen Spotmilchpreise.
Dort heißt es: „Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung hat sich deutlich verstärkt. Die Molkereien berichten, dass sie dies vor das Problem stellt, nicht mehr alle Produktionsplanungen einhalten zu können. Es müssen die Rohstoffströme entsprechend der Verwertungen neu zugeordnet werden. Dies kann dann bei der ein oder anderen Produktschiene zu Engpässen führen. Der Markt für den flüssigen Rohstoff ist von Knappheit gekennzeichnet.“
Molkereien von Milchmangel überrascht
Die Frage wird sein, wie lange dies so bleibt und wie schnell diese Knappheit des Rohstoffes sich in den Produktepreisen niederschlägt. Schaut man auf die aktuellen Großhandelspreise für Milchprodukte, ist dort Anfang September noch keine Preiserholung zu erkennen.
Die EU-Kommission nennt für die Woche bis 03. September bei Butter einen. Großhandelspreis von 442 Euro je 100 kg und bei Magermilchpulver von 227 Euro je 100 Kg. Diese Preise liegen ebenso deutlich unter den Vormonatspreisen 458 Euro und 230 Euro wie die Preise vor Vollmilchpulver. Dagegen scheinen sieh die Käsepreise zumindest zu behaupten, wobei die Preise für Edamer im europäischen Großhandel seit Wochen relativ stabil bei etwa 405 Euro je 100 kg liegen.
Die süddeutsche Butterbörse sagt indessen, dass die Hersteller von dem starken Rückgang der Anlieferungsmilch überrascht sind und teilweise ihre Produktionspläne für die kommenden Wochen überarbeiten müssen, so dass es zu Engpässen bei der Auslieferung in den nächsten Wochen kommen kann. Dass dürfte dann auch Folgen auf die Produktenpreis und zeitverzögert auch auf die Rohmilchpreise.
Zuletzt lagen die Auszahlungspreise der Molkereien im Norden Deutschlands meist zwischen 34 und 38 Cent je kg Milch. Das dürfte nach den vorläufigen Preismeldungen auch im August so gewesen sein. Im Süden werden überwiegend noch Milchpreise von mehr als 40 Cent gezahlt – wobei die meisten süddeutschen Molkereien zwischen 41 und 43 Cent an ihre Bauern zahlten.
Quelle: agrarheute
07.09.2023 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse blieben auch zu Beginn des neuen Monats auf einem hohen Niveau stabil. Die Molkereien können die abgerufenen Mengen weiter bedienen. Schnittkäse wurde weiter unverändert notiert.
Die stabile Verfassung am Markt für Schnittkäse setzte sich Anfang September weiter fort. Die Nachfrage aus dem Lebensmitteleinzelhandel verlief, wie schon in den Vorwochen, auf einem hohen Niveau. Die Industrie und der GV-Bereich riefen derweil die Ware aus bestehenden Kontrakten wie vereinbart ab. Mit der kühleren Witterung zum Monatswechsel und dem Ende der Urlaubssaison war die Nachfrage aus dem GV-Bereich jedoch teilweise etwas niedriger als erwartet. Sie hat sich mit den sommerlichen Temperaturen in den ersten Septembertagen jedoch belebt.
Quelle: AMI
06.09.2023 (AMI) – Die Anzahl der Werbeanstöße für Butter ist im Sommer 2023 zurückgegangen. Grund dafür waren insbesondere das vergleichsweise hohe Niveau des Vorjahres sowie die deutlich gesunkenen Verbraucherpreise im Lebensmitteleinzelhandel.
Milchfett gilt als klassischer Geschmacksträger. Vor diesem Hintergrund sind sowohl die klassische Butter als auch Streichmischfette bei deutschen Verbrauchern beliebt. Gleichzeitig bleibt der Preis ein maßgeblicher Faktor für die Kaufentscheidung. Bei Butter schwankt dieser, auch aufgrund der kürzeren Kontraktlaufzeiten, stärker als bei anderen Milchprodukten.
Im vergangenen Jahr mussten die Verbraucher für ein 250-Gramm-Päckchen Butter tief in die Tasche greifen. Anfang Juli 2022 erhöhte der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) den Butterpreis im Preiseinstiegssegment von 2,19 auf 2,29 EUR je Päckchen. Ein Plus von 80 Ct gegenüber dem Vorjahr. Im Zuge dessen hatte sich die Nachfrage abgeschwächt und der Handel versuchte diese mithilfe von intensiver Bewerbung wieder anzukurbeln. Neben Werbespots im Fernsehen waren auch die wöchentlichen Hauswurfsendungen oder im Handel ausliegende Prospekte ein fester Bestandteil der umfangreichen Werbeaktionen im Jahr 2022
Weniger Angebotsaktionen im Sommer 2023
Im bisherigen Jahresverlauf stellt sich die Situation anders dar. Die Verbraucherpreise sind deutlich zurückgegangen, wodurch Butter zumindest in den Sommermonaten von 2023 häufiger im Einkaufskorb landete als im Vorjahr. Anfang Juli lag der Preis für den 250-Gramm-Ziegel Butter im Preiseinstiegssegment bei 1,45 EUR; seit Anfang August bei 1,39 EUR. Vor diesem Hintergrund wurde Butter im Sommer 2023 weniger beworben als im Vorjahreszeitraum. Dies scheint eine Abnahme der Werbeaktivität zu sein, die jedoch auch auf den Basiseffekt des vergangenen Jahres zurückzuführen ist.
Insgesamt war Butter von Anfang Juli bis Anfang September (Kalenderwoche 27 bis 36) 237-mal in den Angebotsaktionen des LEH vertreten. Damit war die Anzahl der Werbeanstöße im Beobachtungszeitraum rund 10 % geringer als 2022. Das zeigt die Analyse auf Basis der AMI-Aktionspreise im LEH. Hieraus geht ebenfalls hervor, dass die Verbraucher in Aktionen teilweise für den gleichen oder sogar günstigeren Preis als dem im Einstiegssegment auch ein Markenprodukt erstehen konnten.
Quelle: AMI
31.08.2023 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter bewegten sich Ende August weiter auf einem erhöhten Niveau. Anhaltend ruhig zeigte sich hingegen der Markt für Blockbutter. Die Notierung blieb stabil.
Der Markt für Blockbutter präsentierte sich in der Berichtswoche fortgesetzt ruhig. Die Hersteller berichteten zum Monatsende, dass nur wenig Kaufbereitschaft vorhanden war. Neue Abschlüsse kamen in geringem Umfang zustande, insbesondere für spätere Termine agierten die Marktteilnehmer abwartend. Preislich lagen die Vorstellungen der Käufer und Verkäufer meist zu weit auseinander. Die zuletzt gestiegenen Rahmpreise haben dabei zusätzlich zu Unsicherheiten bezüglich der weiteren Preisentwicklung am Buttermarkt geführt. Auch das Exportgeschäft verlief Ende des Monats eher zurückhaltend.
Quelle: AMI
01.09.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr von 2023 war die Milchanlieferung der fünf größten Exporteure für Milcherzeugnisse leicht im Plus. Während die Produktion auf der Nordhalbkugel stieg, war sie in den Ländern der Südhalbkugel überwiegend rückläufig.
Die fünf größten Exporteure für Milch und Milchprodukte weltweit sind die EU-27, die USA, Australien, Argentinien und Neuseeland. Um das Niveau zu halten, ist eine ausreichende Milcherzeugung in den einzelnen Ländern notwendig. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres produzierten die Top-5 Exporteure rund 144,5 Mio. t Milch. Dies entsprach einem Zuwachs von 0,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Umgerechnet auf Standardmonat lag die Milchanlieferung im Juni 2023 knapp 0,3 % höher als im Juni des Vorjahres. Im Mai hatte der Vorsprung noch 1,0 % betragen. Damit näherten sich die Linien der beiden Jahre wieder aneinander an.
Quelle: AMI
25.08.2023 (AMI) – Die ersten sechs Monate von 2023 waren von einem deutlich erhöhten Milchaufkommen geprägt. Auch die Bio-Milch ist weiter auf dem Vormarsch. Die höchste Milchmenge insgesamt sowie der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr wurden in Bayern verzeichnet.
Die Milchanlieferung in Deutschland lag im ersten Halbjahr von 2023 durchgängig über der Vorjahreslinie. Insgesamt lieferten die Landwirte knapp 16,6 Mio. t Milch an deutsche Molkereien. Das waren 2,6 % mehr Rohstoff als im Vorjahreszeitraum. 97 % dieser Milch erzeugten inländische Landwirte, der Rest wurde von europäischen Landwirten nach Deutschland geliefert. Der Vorsprung gegenüber 2022 hat sich dabei zusehends verkleinert. Im Januar betrug er noch 3,6 %, im Juni lag das Rohstoffaufkommen schließlich um 2,1 % über der Vorjahreslinie. Damit folgt die Milchanlieferung zeitverzögert den Entwicklungen auf der Erzeugerpreisebene. Seit Jahresbeginn sind die Milcherzeugerpreise bundesweit gesunken, nachdem sie Ende 2022 einen historischen Höchstwert erreicht hatten. Infolgedessen hatten die Milcherzeuger im vergangenen Jahr ihre Produktion ausgeweitet. Bei sinkenden Milchpreisen dürfte sich diese Entwicklung umkehren. Im weiteren Jahresverlauf sinkende Milchpreise könnten einen dämpfenden Effekt auf die Milchanlieferung haben, sodass sich die Linien weiter annähern dürften.
Quelle: AMI
24.08.2023 (AMI) – Erneut reduziert sich der Preisabstand zum Vorjahr für frische Lebensmittel. Während höhere Kartoffelpreise die Entwicklung treiben, sind Milch und Milchprodukte günstiger erhältlich.
Die Verbraucher zahlen dem AMI-Frischeindex zufolge 4,7 % mehr als vor einem Jahr. Das ist immerhin die niedrigste Teuerungsrate seit März 2022.
Butterpreise wirken der Lebensmittelteuerung entgegen
Milch und Molkereiprodukte kosten in den ersten Augustwochen -9,8 % weniger als im Vorjahr und dämpfen damit die Lebensmittelinflation. Der Rückgang ist unter anderem auf die gesunkenen Butterpreise zu Beginn des Monats zurückzuführen. Im Preiseinstiegssegment des Lebensmitteleinzelhandels fielen die Verbraucherpreise für Deutsche Markenbutter um 6 Ct auf 1,39 Euro für die 250-Gramm-Packung. Die Preise liegen somit -38 % unter dem Vorjahresniveau. Grund für den Rückgang sind die neusten Kontraktverhandlungen zwischen Molkereien und Einzelhandel. Die schwächere Entwicklung bei Blockbutter in jüngster Zeit hat sich damit auf die Verbraucherpreise ausgewirkt.
Kartoffeln mit höchster Teuerungsrate
Während sich bei vielen anderen Warengruppen der Preisabstand zum Vorjahr verringert, zieht die Teuerungsrate bei Kartoffeln kräftig an. Die Verbraucher zahlen aktuell 42 % mehr als vor einem Jahr. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Preise über dem Vorjahr gelegen. Für Kartoffeln im 1-2,5 kg Gebinde zahlen die Verbraucher aktuell im Durchschnitt 1,47 EUR/kg. Das sind noch einmal 50 Ct/kg mehr als vor einem Jahr. Dem Statistischen Bundesamt zufolge fallen die vorläufigen Zahlen zum Anbau 1,4 % niedriger aus als im Sommer 2022.
Quelle: AMI
24.08.2023 (AMI) – Der saisonal bedingte Rückgang der bundesweiten Milchmengen hat sich Anfang August weiter fortgesetzt. Die Rohstoffmärkte zeigten sich überwiegend in ruhiger Verfassung.
Das Milchaufkommen in Deutschland ist Anfang August saisonal bedingt weiter gesunken. Aufgrund der noch vergleichsweise milden Sommer-Temperaturen hat sich der Rückgang nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) in der 32. Kalenderwoche mit einem Minus von 0,7 % gegenüber der Vorwoche nur moderat fortgesetzt. Das Vorjahresniveau wurde dabei nach wie vor deutlich übertroffen. In der 32. Kalenderwoche belief sich der Vorsprung gegenüber der Vorjahreswoche auf 1,3 %. In der Betrachtung von Januar bis Anfang August bewegte sich die Milchanlieferung zuletzt rund 2,4 % über der Vorjahreslinie.
Quelle: AMI
27.07.2023 (AMI) – Die bundesweite Milchanlieferung hat Mitte Juli ihren saisonalen Rückgang fortgesetzt, nachdem dieser in der Vorwoche kurzzeitig ausgesetzt hatte. Dabei lag sie seit Jahresbeginn durchgehend über dem Vorjahresniveau. An den Rohstoffmärkten waren die Entwicklungen weiterhin ruhig.
Mitte Juli nahm das Rohstoffaufkommen in Deutschland erneut leicht ab, nachdem in der vorangegangenen Woche, entgegen dem saisonal typischen Trend, kurzfristig ein steigender Verlauf zu beobachten war. In der 28. Kalenderwoche hat sich der saisonale Rückgang der Milchanlieferung jedoch wieder fortgesetzt. Die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) wies für die zweite Juliwoche einen Rückgang der Milchmengen von 1,0 % gegenüber der Vorwoche aus. Damit lag die Rohstoffandienung weiterhin über dem Vorjahresniveau. Für die ersten 28 Wochen belief sich der Vorsprung gegenüber dem Referenzzeitraum auf 2,5 %
Quelle: AMI
Der Kieler Rohstoffwert Milch ist im Juli um 1,7 Cent auf 35,3 Cent gesunken. Damit liegt er um 45% unter dem Wert des Vorjahresmonats. Das berichtet die ZMB.
Der Kieler Rohstoffwert Milch ist im Juli um 1,7 Cent oder 4,5% auf 35,3 ct/kg gesunken. Das ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel ermittelt den Wert monatlich aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver. Definiert ist er für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0% Fett, 3,4% Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer.
Die Verringerung des Kieler Wertes im Juli 2023 ist auf geringere Preise für Magermilchpulver zurückzuführen. In geringerem Maße sind auch die Butterpreise gefallen. Die Magermilchpulverpreise sind um 4,6% gesunken. Die Butterpreise haben ein Minus von 2,6% erreicht. Die mittleren Magermilchpulverpreise reduzieren sich um 10,70 €/100 kg von 233,50 auf 222,80 €/100 kg Produkt. Die Preise für Butter verringern sich um 12,50 €/100 kg von 479,60 auf 467,10 €/100 kg.
Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2022 (63,8 ct/kg) liegt der derzeitige Kieler Rohstoffwert Milch im Juli 2023 um 28,5 ct/kg oder 45% niedriger.
Quelle: topagrar
Schwäbisch Gmünd - Das eigentlich erwartete Abflauen der Milchproduktion der großen Exporteure am Weltmilchmarkt hat sich im April und Mai leider nicht fortgesetzt, sondern bei +1,0 % festgesetzt.
In den USA gehen die Mengen trockenheitsbedingt zwar zurück, dafür produzierte Neuseeland in der auslaufenden Saison wieder mehr.
In der EU hat sich die Mehrmenge von +1,8 % im November bis Mai auf +0,7 % abgeschwächt. Hier werden die dürrebedingten Mindermengen aus Frankreich und Italien allerdings durch Mehrmengen in Deutschland, Polen und den Niederlanden mehr als kompensiert. In Deutschland lagen die Anlieferungen im ersten Halbjahr bei +2,5 %, in KW 18 waren es noch +1,0 %.
Auf der Nachfrageseite hat China im Juni wieder mehr importiert, im ersten Halbjahr waren die Mengen dennoch überwiegend negativ. Neuseeland lag hier bei - 19,5 %, die EU bei -6,4 %. Entsprechend hat sich der Global Dairy Trade Tender in Neuseeland unterbrochen von kurzen Erholungsphasen auch im Juli weiter abgeschwächt.
In Deutschland hat sich die Absatzsituation bei den Einkäufen der privaten Haushalte nach den starken Preissenkungen im Handel etwas verbessert. Im Juni 2023 wurde immer noch 2,2 % weniger Konsummilch eingekauft. In den ersten 5 Monaten waren es allerdings noch 4,8 % weniger. Der Butterabsatz hat sich von -2,4 % auf +1,7 % erholt, die Käseeinkäufe zogen von -1,2 % auf +3,8 % an.
Die Rohstoffmärkte in Deutschland haben sich nach dem Überschreiten der saisonalen Angebotsspitze Mitte Mai erholt. Spotmilch konnte von 25 ct/kg Anfang Mai wieder bis auf 39 ct Anfang Juli anziehen. Mit der beginnenden Ferienzeit hat hier die Notierung wieder auf zuletzt 36,6 ct/kg nachgegeben. In Italien haben sich die Spotmilchpreise bei 54 ct/kg stabilisiert.
Bei Butter hat die Stabilisierung nur bis Mitte Juni gehalten, seither sind die Preise ferienbedingt nochmals abgerutscht. Abgepackte Butter liegt auf Großhandelsebene aktuell nun bei 4,86 €/kg, Blockbutter bei 4,30 €/kg. Der Terminmarkt hat aktuell wieder etwas angezogen und bietet bis September rund 4,50 €/kg. Bis zum Jahresende hin werden derzeit 4,70 €/kg notiert, was auch keine wirkliche Perspektive bietet.
Durch die hohe Rohstoffverfügbarkeit wurde viel Milch zu Käse verarbeitet, sodass ausreichend Ware zur Verfügung steht. Saisonüblich zieht der Markt im Sommer sowohl im Privatbereich, als auch in Industrie und im EUExport an. Die hohen Temperaturen in Südeuropa dämpfen die Nachfrage allerdings. Die Preise sind bei Gouda (Brotware) zwar wieder bei 3,90 €/kg angekommen, weitere Preisanhebungen zeichnen sich derzeit jedoch nicht ab.
Die Pulvermärkte haben sich nach der Hoffnung auf eine Bodenbildung weiter abgeschwächt. Bei einer schwachen und abwartenden Nachfrage laufen insbesondere bei Molkenpulver die Läger voll. MMP notiert im Großhandel aktuell bei 2,38 €/kg, Molkenpulver bei 0,78 €/kg und VMP bei 3,48 €/kg (alles Lebensmittelware). Die MMP-Kontrakte an der EEX liegen derzeit bei 2,53 €/kg und bieten bis Jahresende auch nur 2,59 €/kg.
Das derzeitige Preisniveau ist damit nach wie vor absolut unbefriedigend, der sich aus den Butter- und MMP-Preisen ergebende Kieler Rohstoffwert liegt im Juli nur noch bei 35,3 ct/kg (-1,7 ct/kg gg. Juni und -28,5 ct/kg bzw. -45 % gg. dem Vorjahresmonat). Aus den Kontraktkursen der EEX leitet sich derzeit nur ein Börsenmilchwert von 36,8 ct/kg ab. Für das restliche Jahr steigt dieser bis auf 40 ct/kg.
Auf Erzeugerebene wurde in Baden-Württemberg im Mai noch 47,4 ct/kg ausbezahlt. Für Juni liegt die Schätzung bei 45,4 ct/kg. Bayern zeigte sich im Mai mit 49,3 ct/kg sehr robust, die schleswig-holsteinischen Molkereien, die im September noch 60,6 ct/kg ausbezahlt haben, sind im Mai bei 37,1 ct/kg angekommen. Damit haben die süddeutschen Molkereien bis Mai wieder einen deutlichen Vorsprung zum Bundesmittel von 43,3 ct/kg herausgearbeitet. Für die nächsten Monate sind auch im Süden noch weitere sich aber abschwächende Preisanpassungen zu erwarten.
Die angelieferte Biomilchmenge ist auch im Mai weiter gestiegen und lag um 5,2 % über der des Vorjahresmonats. Damit dürfte aber erst einmal der Höhepunkt erreicht sein, in den nächsten Monaten ist saisonal bedingt mit rückläufigen Mengen zu rechnen.
Die Nachfrage der Verbraucher nach Biomilch bleibt auch im Juni unter den Vorjahresmengen, allerdings schwächt die Kaufzurückhaltung allmählich ab. Im Juni lagen die privaten Einkäufe bei Bio-Konsummilch bei -7,4 %, gg. -17,4 % in den ersten 5 Monaten. Bio-Butter lag bei -14,8 % gg. -26,0 % und Bio-Käse bei +5,1 % gg. +1,8 %.
Während Trinkmilch und Butter im ersten Halbjahr 2023 deutlich weniger nachgefragt wurden, stieg die Nachfrage nach Quark, Naturjoghurt und Käse deutlich an. Die Verbraucherpreise für Biomilch-Produkte liegen weiterhin auf hohem Niveau, wenn auch für Juni bei einigen Produkten (Milch, Butter) Preissenkungen zu verzeichnen waren.
Die Auszahlungspreise für Biomilch sind auch im Juni wieder gesunken, wenn auch nicht so stark wie die Preise für konventionelle Milch. Im Juni lag der Auszahlungspreis für Biomilch im bundesweiten Mittel nach Zahlen von Bioland bei 56,3 ct/kg und damit um 1,1 ct/kg unter dem des Vormonats. Im Süden lag der Biomilchpreis im Juni bei 57,1 ct/kg Milch.
Quelle: proplanta
21.07.2023 (AMI) – In der EU-27 gaben die durchschnittlichen Milcherzeugerpreise weiter nach. Dabei sanken sie unter die Vorjahreslinie. Der Rückgang der Produktpreise flachte sich währenddessen ab.
Die Erzeugerpreise für konventionelle Kuhmilch in der EU-27 sind nach Angaben der EU-Kommission seit Jahresbeginn monatlich gesunken. Erhielten die Landwirte im Dezember 2022 noch durchschnittlich 58,3 Ct/kg, waren es im Mai 2023 noch 46,0 Ct/kg für eine Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen. Damit hat sich der Erzeugerpreis innerhalb von fünf Monaten um 12,3 Ct verringert. Gegenüber April 2023 sank er um 3,2 %. Auch das Niveau des Vorjahresmonats verfehlte der Milchpreis im Mai um 4,1 % und lag damit erstmals seit langer Zeit wieder unter der Vorjahreslinie. Damit folgten die Erzeugerpreise der Entwicklung auf den Produktmärkten.
Quelle: AMI
20.07.2023 (AMI) – Der Markt für Milch- und Molkenpulver trat Mitte Juli ferienbedingt weiter auf der Stelle. Ware war ausreichend am Markt vorhanden, hingegen war das Kaufinteresse verhalten. Die Preise tendierten produktübergreifend schwächer.
Am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität war Mitte Juli ein ruhiger Geschäftsverlauf zu beobachten. Aus bestehenden Kontrakten wurde die Ware stetig abgerufen, das Neugeschäft verlief dagegen verhaltener. Bei den Herstellern gingen vom europäischen Binnenmarkt nur wenig Anfragen ein, was auch auf die Ferienzeit in weiten Teilen Europas zurückgeführt wurde. Vom Weltmarkt kamen ebenfalls keine neuen Impulse. Im Zuge der seit Ende Juni tendenziell sinkenden Preise verhielten sich die Einkäufer abwartend. Daneben dürften sich aber auch die Unsicherheiten hinsichtlich des Milchaufkommens in den kommenden Monaten ausgewirkt haben. Bei einem ausreichenden Angebot stellte sich das Preisgefüge für Magermilchpulver nochmals etwas schwächer dar.
Quelle: AMI
20.07.2023 (AMI) – Der Markt für Milch- und Molkenpulver trat Mitte Juli ferienbedingt weiter auf der Stelle. Ware war ausreichend am Markt vorhanden, hingegen war das Kaufinteresse verhalten. Die Preise tendierten produktübergreifend schwächer.
Am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität war Mitte Juli ein ruhiger Geschäftsverlauf zu beobachten. Aus bestehenden Kontrakten wurde die Ware stetig abgerufen, das Neugeschäft verlief dagegen verhaltener. Bei den Herstellern gingen vom europäischen Binnenmarkt nur wenig Anfragen ein, was auch auf die Ferienzeit in weiten Teilen Europas zurückgeführt wurde. Vom Weltmarkt kamen ebenfalls keine neuen Impulse. Im Zuge der seit Ende Juni tendenziell sinkenden Preise verhielten sich die Einkäufer abwartend. Daneben dürften sich aber auch die Unsicherheiten hinsichtlich des Milchaufkommens in den kommenden Monaten ausgewirkt haben. Bei einem ausreichenden Angebot stellte sich das Preisgefüge für Magermilchpulver nochmals etwas schwächer dar.
Quelle: AMI
Im Juni lassen viele Molkereien das Milchgeld stabil. Im Norden bedeutet das allerdings deutlich wenige als 40 Cent. Im Süden bekommen die Bauern meist mehr 40 Cent. Die Aussichten für die nächsten Monate sind in dessen alles andere als gut.
Der Preisrückgang bei Rohmilch scheint gestoppt. Aber auf einem katastrophalen Niveau. Sowohl der Rohstoffwert der Milch als auch die Auszahlungspreise der norddeutschen Molkereien liegen deutlich unter 40 Cent - meist zwischen 37 und 38 Cent je kg. Im Süden bewegen sich die Preise meist noch über 40 Cent – allerdings sind dort auch die kosten höher.
Im Juni haben sich die Auszahlungspreise der Molkereien meist stabilisiert, vereinzelt wurden die Preise auch leicht nach oben korrigiert. Vor allem dort wo es am steilsten nach unten ging. Insgesamt liegen die Auszahlungspreise der Molkereien jetzt aber deutlich unter den Kosten der meisten Milchbauern.
„Wir fragen uns täglich, warum wir das noch machen“, sollen sagt die Milchbäuerin Claudia Jütte der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeine (HNA). In den letzten Monaten sei der Preis für den Liter Milch im Schnitt um fünf Cent pro Monat gesunken. Man bekäme aktuell rund 37 Cent für den Liter. „Das rechnet sich hinten und vorne nicht. Wir können mit dem Ertrag maximal Lücken stopfen aber nichts zurücklegen“.
Molkereien lassen Milchgeld im Juni oft stabil
Und auch die weiteren Aussichten sind durchwachsen. Zwar scheinen sich die Auszahlungspreise der Molkereien im Juni überwiegend zu stabilisieren, nachdem die Preise im Mai gefallen waren, doch nach einer durchgreifenden Erholung sieht es derzeit nicht aus.
Nach den bislang vorliegenden Daten stabilisieren sich die Milchpreise im Juni im Norden zwischen 37 und 38 Cent je kg. Nur wenige Molkereien zahlen mehr, einige zahlen auch weniger, wie etwa die Meierei Barmstedt mit 35 Cent.
Im Süden scheinen sich Preise im Juni meist oberhalb der 40-Cent zu stabilisieren - hier liegt die Spanne der Auszahlungspreise überwiegend zwischen 41 und 45 Cent je kg. Vereinzelt waren die Preise aber auch schon im Mai unter die 40-Cent-Marke gefallen – zum Beispiel bei der Bayerischen Milchindustrie aus Landshut. Einige süddeutsche Molkereien zahlen sogar noch 48 bis knapp 50 Cent wie die Allgäu Milch oder Goldmilch.
Im Westen bewegen sich die Junipreise bis auf einige Ausnahmen (z. B. Arla) oft auch noch knapp über 40 Cent. Die Molkereien im Osten zahlen hingegen überwiegend weniger als 40 Cent – also ähnliche Preise wie im Norden.
Rohstoffwert und Börsenmilch unter 40 Cent
Die wichtigsten Trendindikatoren zeigen jedenfalls aktuell keine wirkliche Verbesserung der Lage an und auch vom Weltmarkt (Global Dairy Trade) kamen zuletzt eher negative Signale.
Der vom ife-Institut in Kiel aus den Marktpreisen von Butter und Magermilchpulver errechnet Rohstoffwert der Milch erholte sich im Juni zwar um 0,6 Cent – am Ende steht jedoch ein Milchpreis von 37 Cent je kg und damit in etwa der Auszahlungspreis aus dem Norden und Osten.
Der Börsenmilchwert, der aus den Börsenpreisen von Butter und Magermilch einen theoretischen Milchpreis für die kommenden Monate liefert, zeigt für den Juli aktuell gerade einmal 37,3 Cent je kg und bis zum Jahresende klettern die Börsenmilchwerte gerade einmal auf 38,8 Cent und bleiben damit weiter deutlich unter den Kosten.
Zudem könnte diese schlechte finanzielle Verwertung auch für die Bauern im Süden durchaus noch Preisdruck und weitere Korrekturen bedeuten.
Rückläufige Anlieferung – Hitze drückt Inhaltsstoffe
Hinzu kommt das in einigen Bundesländern die Ferien bereits begonnen haben. „Dadurch werden auch die Geschäfte mit Milchprodukten etwas ruhiger, sagt die süddeutsche Butterbörse in ihrem Marktbericht.
Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien ist nach wie vor rückläufig. Die Rückgänge sind im Süden von Deutschland jedoch geringer als erwartet. Dies könnte mit den Auszahlungspreisen, die sich noch immer auf einem guten Niveau befinden, in Verbindung gebracht werden, sagen die Experten der Butterbörse.
Positiv für die Nachfrage der Molkereien ist jedoch: Die Milchinhaltsstoffe sind aufgrund der trockenen und heißen Temperaturen stark rückläufig. Dies lässt den Milcheinsatz in den für die Herstellung von Milchprodukten entsprechend steigen. Dass zeigen auch die Spotmilchpreise für die zwischen den Molkereien gehandelt Milch an: Sie sind zuletzt gestiegen und liegen im Süden aktuell bei etwa 40 Cent und im Norden bei 37,50 Cent.
Quelle: agrarheute
Nach dem Beschluss des EU-Parlaments sollen Rinderhalter weiterhin nicht von Industrieemissionsrichtlinie (IED) erfasst werden. Zudem sollen die bisherig GVE-Grenzen unverändert bleiben. Trilog-Verhandlungen können nun starten.
Das EU-Parlament verlangt für Tierhalter einige Nachbesserungen am Vorschlag der EU-Kommission zur Industrieemissionsrichtlinie (IED). Das Plenum ist dem Vorschlag des Agrarausschusses mit deutlicher Mehrheit von 396 Ja-Stimmen gefolgt, 131 Abgeordnete enthielten sich, 102 stimmten dagegen. Mit eingeschlossen im Paket war auch eine Richtlinie über Abfalldeponien.
Was das Parlament beschlossen hat
Das EU-Parlament plädierte bei der IED dafür, die aktuellen Regeln beizubehalten. Damit greift die Richtlinie erst:
Das Parlament lehnt es indes ab, wie von der Kommission und auch dem Rat vorgeschlagen, die Richtlinie auf Rinderfarmen ausweiten. Die Kommission schlug ursprünglich einen Schwellenwert von 150 GVE für den gesamten Viehbestand vor. Die Abgeordneten betonen außerdem, die Kommission müsse sicherzustellen, dass Hersteller außerhalb der EU ähnliche Anforderungen wie die EU-Vorschriften erfüllen.
Lins: Bauern vor unvorhersehbaren Kosten bewahrt
Norbert Lins (CDU), Vorsitzender des Agrarausschusses (AGRI) ist erleichtert, dass die AGRI-Position auch „Anklang in diesem ganzen Haus“ gefunden hat. Somit stelle das Parlament sicher, dass Emissionsminderung nicht das Tierwohl durch ein Verbot zur Öffnung von Ställen ausbremst.
„Außerdem haben wir verhindert, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte weiteren Investitionsunsicherheiten ausgesetzt werden, durch die Auflage, Ställe mit der „besten verfügbaren Technik“ nachrüsten zu müssen.“ Das hätte unvorhersehbare Kosten mit sich gezogen, warnt Lins.
Entscheidung über Emissionsrichtlinie fällt in Trilogverhandlungen
In den kommenden Trilogverhandlungen mit dem EU-Rat und der Europäischen Kommission muss es aber dem Parlament gelingen, seine Position durchzusetzen. Rat und Kommission pochen unter anderem auf niedrigere GVE-Zahlen und das Einbeziehen der Rinderhalter.
Der Deutsche Bauernverband fordert, dass die Position des Parlaments Leitlinie für die Verhandlungen sein müsse, da hier die Zielkonflikte und die bäuerliche Tierhaltung am besten Berücksichtigung fänden.
Quelle: agrarheute
Wiesbaden - Seit Monaten belastet die hohe Inflation die Menschen in Deutschland. Im Juni zog die Teuerung nach drei Rückgängen in Folge sogar wieder stärker an. Größter Preistreiber waren erneut Nahrungsmittel, die sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,7 Prozent verteuerten.
Was ist Inflation und wie wird sie berechnet?
Die Preise für Waren und Dienstleistungen können sich in einer Marktwirtschaft jederzeit ändern - einige steigen, andere fallen. Erhöhen sich Preise allgemein, spricht man von Inflation. Das Statistische Bundesamt berechnet jeden Monat, wie sich Preise in Deutschland im Vergleich zum Monat davor und im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres entwickelt haben. Dazu notieren Mitarbeiter der Statistischen Landesämter und des Bundesamtes in Geschäften, was Obst und Gemüse, Schuhe oder Möbel kosten.
Wie hoch ist die Wohnungsmiete, was kostet der Sprit an der Tankstelle? Tausende Einzelpreise von Waren und Dienstleistungen werden repräsentativ nach einem stets gleichen Schema erfasst. Ein Teil wird auch im Internet erhoben.
Warum haben sich Lebensmittel stark verteuert?
Das liegt zum großen Teil an den gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges. Bauern beklagten höhere Kosten: von Energie über Futter bis zu Stickstoffdünger. «Das höhere Kostenniveau belastet uns nach wie vor, auch wenn wir nicht mehr dieses extreme Niveau haben wie zuvor», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied zu Auswirkungen des Krieges auf Düngemittel und Energie jüngst. Der Handel wies unter anderem auf hohe Energie- und Rohstoffkosten hin. Steigen die Getreide- und Energiepreise, wird es beispielsweise für Bäcker teurer, Brot und Backwaren zu produzieren. Wie stark höhere Kosten an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden können, hängt auch vom Wettbewerb vor Ort ab.
Teilweise kommen steigende Energie- und Rohstoffkosten auch erst mit zeitlicher Verzögerung beim Endkunden an. Das gilt umgekehrt für sinkende Kosten. «So wie sich die Preissteigerungen in der Lebensmittellieferkette erst zeitversetzt in den Verbraucherpreisen bemerkbar gemacht haben, wird sich die Entspannung bei den Erzeugerpreisen erst nach und nach in den Lebensmittelverkaufspreisen sichtbar machen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Lebensmittel, Franz-Martin Rausch, unlängst.
Welche Rolle spielen die Lebensmittelkonzerne?
Immer wieder wird auch der Verdacht geäußert, dass große Lebensmittelkonzerne die hohe Inflation zu unangemessenen Preisanhebungen nutzten. Der Chef des Handelsriesen Rewe, Lionel Souque, sieht inzwischen eine leichte Entspannung im Preisstreit des Handels mit der Lebensmittelindustrie. Zwar forderten die Hersteller mittlerweile seltener Preiserhöhungen. Aktuell sei allerdings kaum ein Hersteller bereit, sinkende Rohstoffkosten in Form von Preissenkungen weiterzugeben. «Das geht so nicht, da braucht es noch «Erziehung»», sagte Souque jüngst der «Wirtschaftswoche».
Warum ist die Berechnung der Inflation überhaupt wichtig?
Steigen die Preise auf breiter Front über einen längeren Zeitraum stark, können sich die Menschen immer weniger für ihr Geld leisten und büßen einen Teil ihre Ersparnisse ein. Aber auch dauerhaft niedrige oder sinkende Preise können gefährlich sein. Sie können Unternehmen und Verbraucher dazu bringen, Investitionen aufzuschieben - und das kann die Konjunktur bremsen. Die Notenbanken beobachten daher genau, wie sich die Inflation entwickelt.
Was können Notenbanken tun?
Die Währungshüter steuern notfalls gegen, zum Beispiel mit Zinssenkungen bei schwacher Inflation oder Zinserhöhungen bei starkem Anstieg der Verbraucherpreise. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Preisstabilität im Euroraum bei mittelfristig bei einer Teuerungsrate von 2 Prozent gewahrt. Im Juni lag die Inflation im gemeinsamen Währungsraum mit 5,5 Prozent deutlich darüber. «Wir werden noch eine geraume Zeit mit zu hohen Inflationsraten leben müssen, das ist eine harte Wegstrecke», sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst. «Da muss die Geldpolitik hartnäckig bleiben.» Die EZB hat die Zinsen im Euroraum bislang in einer beispiellosen Serie acht Mal in Folge erhöht.
Warum ist die Inflation im Juni wieder stärker gestiegen?
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes legten die Verbraucherpreise im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,4 Prozent zu. Im Mai lag die Jahresteuerungsrate noch bei 6,1 Prozent. Volkswirte sehen in dem Anstieg in erster Linie ein vorübergehendes Phänomen aufgrund eines Sondereffektes. Ein Jahr zuvor dämpften das auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr und der Tankrabatt zeitweise den Preisauftrieb. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr.
«Die Juni-Zahlen unterbrechen nur den Abwärtstrend der Inflation, markieren aber noch nicht sein Ende», erläuterte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer unlängst. Mit einer durchgreifenden Entspannung bei den Preisen können die Menschen in Deutschland aus Sicht von Ökonomen in diesem Jahr aber noch nicht rechnen. Sie erwarten eine Teuerungsrate um 2 Prozent im Jahresschnitt hierzulande erst wieder 2024.
Quelle: proplanta