Das 18. Forum Milch NRW der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (LV Milch NRW) fand am 3. September 2025 erneut in der Rohrmeisterei in Schwerte statt. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fokussierten im Rahmen des Forums die Stärken der Branche. Gerade in global unruhiger werdenden Zeiten, bei denen es nicht selten auch um die Ernährungssicherung großer Nationen gehe, so Benedikt Langemeyer, Westfälischer Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. (LV Milch NRW), gelte es, die nachhaltige regionale Produktion von Lebensmitteln mit ihren hohen Tierwohl- und Klimastandards in unserer Gunstregion zu stärken. Die Zuversicht, positiv nach vorne zu schauen, lässt sich für ihn mit der größten Stärke klar auf den Punkt bringen: Milch ist ein ganz besonderes Produkt.
Silke Gorissen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstrich in ihrem Video-Grußwort die Wichtigkeit der Milchwirtschaft mit einem Produktionswert von fast 1,8 Milliarden € innerhalb einer starken Landwirtschaft in NRW. Milch und Milchprodukte, so die Ministerin, spielen in punkto Gesundheitswert bei Ernährungstrends rund um Fitness und persönliches Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Nicht nur hochwertiges Protein und Vitamine, sondern auch Jod und Kalzium seien für unsere Ernährung unerlässlich. Die Rahmenbedingungen für die Milcherzeugung in NRW, in Berlin und Brüssel so zu gestalten, dass das Potenzial der heimischen Rohstoffproduktion erhalten bleibe, dafür setze Sie sich ein und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf. Eine Kernaussage der Ministerin, über die sich sowohl die Referenten als auch die Besucher des Forums besonders freute: „Milch ist ein großartiges Lebensmittel.“
Was kann Milch für mich tun? Auf diese Frage ging Doc Esser (Dr. Heinz-Wilhelm Esser), Facharzt, Fernseh- und Hörfunkmoderator, Autor und Musiker, in seinem Impulsvortag ein und beleuchtete nicht nur die medizinische Seite. "Milch ist ein uraltes Lebensmittel, was seit 8000 Jahren auf dem Speiseplan des Menschen steht und sie ist deutlich besser als ihr Ruf. Allein der hohe Kalzium Anteil und 400 verschiedene Fettsäuren machen sie zu einem einzigartigen Lebensmittel. Dennoch steht sie immer wieder in Verruf, die Gesundheit zu schädigen. Diese Mythen hinterfragte er in seinem Vortrag und konnte auch generell im Rahmen der sich anschließenden Diskussion im Forum einige Vorurteile aufgreifen und richtigstellen.
Milch-Direktvermarkter Christoph Billmann, der mit seinem Bruder Heiner einen Hof mit rund 60 Milchkühen in Waltrop am Rand des Ruhrgebiets betreibt, erlebt bei den Besuchern des Milchhofs Billmann eine hohe Wertschätzung für Milch und Milchprodukte: „Wir haben ein offenes Hofkonzept und freuen uns, wenn insbesondere junge Familien einen Ausflug zu uns machen, unsere Kühe beim Melken an unserem modernen Melkroboter beobachten und danach auch noch frische Lebensmittel für ihr Zuhause einkaufen. Uns und unseren Kunden geht es um Qualität und Frische aus der Region.“
Für Markus Hübers, Aufsichtsrat bei Arla Foods, hat Milcherzeugung am Niederrhein eine lange Tradition und prägt bis heute unsere Kulturlandschaft sowie die regionale Wirtschaft. Als Milchkuhhalter sieht er es als gemeinsame Aufgabe, mit Verantwortung und Weitsicht zu produzieren und dabei Tierwohl, Umwelt und Qualität im Blick zu behalten. „Milch ist ein Grundnahrungsmittel, das in allen Haushalten eine Rolle spielt. Deshalb hat die Branche auch eine große gesellschaftliche Bedeutung. Im Arla-Aufsichtsrat setze ich mich dafür ein, dass wir diesen Beitrag zur Versorgung und zum Zusammenhalt im ländlichen Raum auch in Zukunft leisten können."
Moderiert von topagrar Chefredakteur Matthias Schulze Steinmann, nutzten die Teilnehmer im Publikum die Gelegenheit, die angesprochenen Aspekte eingehend mit den Referenten zu diskutieren und zu vertiefen. Aktiver Dialog am „runden Tisch“ der Milchwirtschaft.